Offenbarungen an Barbara Weigand Band 3


Fronleichnamsprozession 1898



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243 Fronleichnamsprozession 1898


Als das Allerheiligste aus dem Dom herausgetragen wurde, fühlte Barbara, wie ihre Seele in Gestalt eines kleinen Kindes Jesu zulief. Während der ganzen Prozession sah sie, wie Jesus zwischen uns dreien einherging, aber gar nicht so freudevoll, wie Er dies in den früheren Jahren tat, sondern sehr traurig. Als der Segen auf der großen Bleiche gegeben wurde, kam von oben herab eine unzählige Menge himmlischer Geister, die Ihn umringten, voran der heilige Franziskus. Auch sah Barbara viele verstorbene fromme Seelen der Stadt, von denen einige einen großen Glanz verbreiteten und weithin leuchteten. Der Geist, welcher sie belehrte, sagte, daß das Fronleichnamsfest ein Sühnefest sei, um dem lieben Heiland die Unbilden zu ersetzen, und weil die jetzigen lebenden Christen sich so wenig daran beteiligten, so kämen die in die Herrlichkeit eingegangen Seelen herbei, um dieses zu ersetzen, und anstatt ihrer Verwandten Jesus anzubeten.

244 Zweiter Freitag im Juni 1898


Lied: Aus Lieb verwundeter Jesu mein ...

Barbara: „Lobpreis und Dank sei jetzt und ohne End, dem Allerheiligsten, göttlichen Sakrament! Mein Jesus! Wie danke ich Dir für Deine unendliche Liebe und Herablassung zu uns armen Sündern. Mein Jesus! Wie bist Du so unendlich gut. Am Mittwochabend warst Du so ernst. Alle Züge und alle Gefühle Deines liebevollen Herzens, wie Du Dich mir mitteiltest, waren ernst, drohend und strafend. O mein Jesus! Halte ein den Arm Deiner göttlichen Gerechtigkeit. Siehe, wie Deine Kinder sich aufraffen und sich an Dich anschließen. Siehe, wie es doch den Menschen so leid ist, wenn Du züchtigen willst, wie sie sich doch fürchten vor der Strafrute. Wie das Kind, wenn es seine lieben, guten Eltern gekränkt und beleidigt hat, vor Furcht zittert und weint, so tun die Kinder der katholischen Kirche, weil sie sehen und immer wieder hören von allen Seiten, und weil auch die Zeichen so auffallend sind, als ob Du wirklich strafen wolltest, so fürchten sich doch alle Leute.

O Barmherzigkeit für uns arme Sünder! Ich vereinige mich mit allen frommen Christen auf Erden, die Dir Tag und Nacht Abbitte und Sühne leisten vor dem Allerheiligsten Sakrament, besonders mit den Anbetern des Heiligsten Sakraments, den Eucharistinern und Anbeterinnen und mit allen frommen Weltleuten, die sich Mühe geben, Dir Abbitte zu tun. Ich empfehle Dir alle meine lieben Geschwister und alle, die sich im Geist mit uns vereinigen, besonders meine beiden Mitschwestern. Du hast uns zusammengeführt, daß wir die Heiligste Dreifaltigkeit in uns versinnbilden sollen, so innig sollen wir leben, eins sein, obwohl dreifach in Person und in verschiedenen Familien, doch eins in der Wesenheit und in unserem Willen.

O ich bitte Dich, laß nicht zu, daß wir getrennt werden, daß Satan etwas in uns vermag. Ich empfehle Dir auch alle christlichen Familien, besonders die arme Frau, die mir heute abend so geklagt hat. O lenke doch das Herz dieses Kindes, daß er ein Dir wohlgefälliger Diener der heiligen katholischen Kirche wird, wenn er dazu Berufung hat. Ich empfehle Dir auch meine Schwester in N. und die ganze Genossenschaft, meinen Beichtvater, besonders den H.H. Bischof von Mainz, daß er den rechten Geist in den Schriften findet.

Sieh, ich will mich ganz seinem Willen unterwerfen, und wenn Du es bist, und ich glaube fest, daß Du es bist, dann lenke doch das Herz meines Bischofs, dem ich unterworfen bin, daß die Schriften bald gedruckt werden, Deine Worte, damit recht viele Seelen sehen, wie gut Du bist, wie Du mit jedem zufrieden bist, wenn er nur guten Willen Dir entgegenbringt, damit recht viele sehen, besonders die Armen und Notleidenden, wie reichlich Du belohnen kannst für das wenige Gute, wenn sie in Eintracht und Liebe zusammenleben und sich an Dich anschließen, Du ihnen es tausendfach vergelten willst. Darum nicht mir, sondern Dir alle Ehre.

Ich suchte gewiß nichts anderes als nur Deinen heiligen Willen, Dein Wohlgefallen in allen Dingen. Darum bitte ich Dich, solange ich lebe in diesem sterblichen Leben, laß nicht zu, daß jemals etwas vorkomme, wo ich mich über andere erhebe, auch nicht im leisesten Gedanken. Die Letzte will ich sein und bleiben, und mache auch, daß andere dies von mir denken und glauben. Dann aber, was Du in mir wirkest, bitte ich, daß es verbreitet wird, daß es mein Oberhirte genehmige, besonders das Priestertum; denn Du siehst, wie das arme, gläubige Volk sich aufrafft, wenn es ein liebes Wörtchen hört, daß Du wirklich und wahrhaft unter uns wohnest, daß dies nicht nur die Kirche lehrt und wir zum Glauben angehalten werden, sondern wir auch hie und da ein Zeichen Deiner wahrhaften Gegenwart und Deines Wohnens unter uns erhalten.

Deswegen bitte ich, daß Du die Priester in Mainz in Einheit und Frieden zusammenführst und haltest, daß sie in Eintracht und Liebe zu ihrem Bischof stehen und das Werk fördern, das er begonnen; denn er hat im Hirtenbrief alle Kinder seiner Diözese aufgefordert, daß alles, was die Ehre des Heiligsten Sakramentes vermehrt, doch recht gefördert werde, alle die Vereine, die darauf hinzielen, das Heiligste Sakrament zu verehren, alle Kinder herbeizuführen zu Seinem heiligen Tisch. Gib, daß auch alle die Priester die Gesinnung ihres Bischofs teilen, und die Mühe nicht scheuen, daß ihnen die Opfer nicht zu schwer werden, die sie bringen müssen, weil sie mehr Last haben. Segne auch alle ihre Mühe, damit sie nicht müde werden. Gib ihnen die notwendige Kraft, die Leibes- und Körperkräfte, damit sie ausharren in ihren vielen Arbeiten, die sie haben mit ihrer anvertrauten Herde. Mein Jesus, Barmherzigkeit für uns alle. Gelobt sei Jesus Christus!“



Jesus: „Ja, Meine Kinder, Ich muß euch schon eingestehen, daß Ich heute nicht gesonnen bin, eine Strafrede zu halten, euch in Furcht und Schrecken zu versetzen wie am Mittwoch. Ich bin nicht immer ein zürnender Gott, und der strafende Arm Meiner göttlichen Gerechtigkeit läßt sich leicht aufhalten, wenn Er nur guten Willen sieht, wenn nur Sein Volk umkehrt. Auch wenn sich nur die Gesinnung ihres Herzens wendet, bin Ich schon bereit, ihnen zuvorzukommen, alle ihre Sünden und Ärgernisse, die sie an Mir verübt, ihnen zu verzeihen. Ja, Ich versichere euch, kein Vater ist in der Schöpfung, der so viel Nachsicht hat mit seinen Kindern, auch wenn er der beste ist, wenn er alle guten Eigenschaften in sich vereinigt, wie Ich euer Gott und Herr. Habe Ich euch doch erschaffen zu Meiner Ehre und Verherrlichung, gewiß nicht zu eurem Verderben. Denn wenn Ich euch verderben wollte, hätte Ich ja euch zu Meiner Schande und Schmach erschaffen; dann wäre Ich ja ein ungerechter Gott.

Darum sollt ihr wissen, daß Mich die Kinder der katholischen Kirche, besonders die der Stadt Mainz, recht erfreuten. Wo zu loben ist, da muß Ich loben; wo zu tadeln, da muß Ich tadeln; und wo zu strafen ist, auch wenn Ich es noch so ungern tue, wo es nicht anders geht, da muß Ich strafen. Aber weh tut es Mir, unendlich weh, wenn Ich strafen muß. Denn wenn ein Vater sein Kind schlägt, schmerzt es ihn mehr, als es dem Kinde wehe tut, wenn es ein rechter Vater ist. Wenn dieses so ist bei einem irdischen Vater, warum nicht bei Mir, Der Ich der beste aller Väter bin.

Aber seht doch, Meine Kinder, seht doch, Meine Diener – wenn ihr nicht begreifen wollt, daß es wahr ist, daß Ich euch ermahnen will, daß Ich euch ermuntern will durch ein unmündiges Werkzeug –, ob es nicht wahr ist, daß Meine treuen Kinder eure Worte beachten, wenn ihr ihnen mit lieben Worten die Schönheiten Meines Herzens, die Liebe Meines Herzens vortragt, wenn ihr – anstatt zu spötteln und von Frömmelei zu reden auf der Kanzel – die Schönheit der Kirche preist, die Liebe Meines Herzens verkündet und die Gemeinschaft der Heiligen erhebt. Und wenn ihr das Volk hinweist und hinführt, daß es nicht allein steht, in dem heißen Kampf nicht verzagen soll, daß diejenigen, die ihnen vorausgegangen, ihnen beistehen, und wenn ihr das arme, gläubige Volk zusammenhaltet, zusammenführt zu einem Bund, der da ist und geschlossen ist im Heiligsten Sakrament, wie dann das arme gläubige Volk lauscht euren Worten und glaubt, wie es dann diesen Glauben zum Ausdruck bringt, wenn es gilt, Meine Ehre zu befördern, den Glauben offen und frei zu bekennen, wie dieses am gestrigen Tag wieder der Fall war.

Ja seht, wer sind sie denn, die sich beteiligen, wie Ich euch schon oft gesagt, die unter eurer Kanzel stehen, wenn ihr predigt, das heilige Opfer feiert? Es sind die Armen, das arme, gläubige Volk. Wenn auch hie und da ein Gebildeter sich einschleicht, sieht er sich nach rechts und links doch um, ob er noch einen seinesgleichen sehe und schämt sich. Dieses Volk aber scheut sich nicht, und deswegen habe Ich Meine Freude an ihm, und Ich möchte es retten.

O die armen Kleinen, das arme, verwaiste Volk! Verwaist ist es, es ist hinausgestellt aus dem Vaterhaus in die Fremde. In der Fremde muß es sein Brot verdienen. Die Fremde, das sind die gottlosen Werkstätten und Schulen, wo überall der Unglaube gepredigt wird. Wo kann da das arme Volk noch guten Boden fassen in seinem Herzen, wo das Erdreich immer mit Unkraut besät und schlechter Samen hineingeworfen wird. Und darum, weil das arme Volk in der Fremde steht, fern vom Vaterhaus, habe Ich Mitleid und ganz besonders Mitleid mit ihm und Ich habe ein Mittel ersonnen und möchte dieses von allen angewendet wissen, die sich noch zurückführen lassen.

Dieses Mittel ist, was Ich euch schon oft und oft gesagt, das Band, das Ich um euch schlingen will in der heiligen Kommunion. O kehre zurück, du armes Volk, ins Vaterhaus, damit Ich Mich mit dir wieder freuen kann. Bringt Mir die Kleinen wieder herbei; ihr Väter und Mütter, bringet Mir eure Kinder wieder, wie ihr sie Mir gebracht, als Ich auf Erden wandelte unter euch.

O am Abend will Ich sie euch noch segnen und sie euch zurückgeben mit Meinem Segen ausgerüstet, und keines wird verlorengehen. O führet sie Mir doch zurück!

Die gottlosen Schulen! O wäre es doch möglich, daß die Christen so vieler Regenten wieder bewirken könnten von ihren Vorgesetzten, daß Meine Kirche wieder so viel Gewalt erhalten würde, daß sie die Schulen in die Hände bekäme, daß die konfessionslose Schule aufhören würde, und die Kinder von dem Glauben an Mich, an Meine Gottheit, vom Glauben an Meine heilige Mutter beseelt, aus der Schule heraustreten würden in die Werkstatt Leben, in das öffentliche Leben, ja dann, ja dann würde eine andere Zeit kommen.“



Barbara: „Dieses, Gott sei Dank, wird ja angestrebt, mein Jesus. Siehe, wie sich die Priester alle Mühe geben. Soviel ich schon selbst vernommen, wird sehr darauf hingearbeitet, um die Kinder gut zu erziehen, die Schulen christlich zu machen. Gib Du nur Deinen Segen dazu und die Kraft, daß sie vor die Mächtigen treten, und es wird gewiß eine andere Zeit wieder kommen.

Mein Jesus! Du hast am Mittwoch so drohend gesprochen, wir fürchteten uns vor der Rede, wenn wir es bedenken, daß so schreckliche Zeiten über uns kommen sollen. O ich getraue mich nicht mehr zu beten um Abwendung der Strafgerichte und doch, wenn ich daran denke, entschlüpft mir ein leiser Seufzer, und ich muß immer und immer wieder bitten.

O wenn wir zusammenstehen, hast Du doch gesagt, wenn in Sodom nur fünf Gerechte wären, würdest Du die Stadt verschonen. Sieh doch, es gibt doch in Mainz und so auch überall viele fromme Seelen. In Frankreich und überall rafft sich das Volk so auf, und es sei eine Begeisterung in der Welt, es gibt also noch viele Gerechte. Hast Du mir doch schon oft gesagt, wenn der Mensch seine Sünden bekennt und sich an Dich anschließt, Du mit ihm zufrieden seiest, und Du ihm dann alles ersetzen wollest.“

Jesus: „Ja, seht Meine Kinder, aber im großen ganzen ist doch die Welt gar so gottlos; dies sind nur einzelne Personen, wie du Mir soeben gesagt. Ja, das ist wahr, aber wie viele, wie gar so viele gibt es gegen dieses kleine Häuflein. Siehe dir die Mächtigen und Großen der Erde an, sieh dir all die an, die an der Spitze stehen, die das Gute befördern sollen. Siehe an den Schulen, den Universitäten die gottlosen Lehrer, die da aus dem armen Volk, den Jugendlichen, jeden Keim herausarbeiten, und wehe einer Familie, auch wenn sie die beste ist, die gläubigste, wenn sie einen Sohn in die Hochschule schickt, an Universitäten, er ist verloren, auch wenn der Keim noch so gut gelegt ist. Bis er aus der Schule heraustritt in die Welt und er seine Lebensaufgabe lösen soll, ist er ein ungläubiger Mensch geworden.

Das Gift, das hineingeträufelt ist, breitet sich dann aus im Mannesalter, und daher kommt es, daß bereits alle die Staatsmänner, die Großen, nichts mehr in sich haben, als nur die Furcht vor dem Umsturz. Wenn sie Meinen Dienern nachgeben, ist es nur noch die Furcht vor ihrem eigenen zeitlichen Verderben. Sie wollen nur den Thron nicht einbüßen und das Szepter und die Stellung, die sie bekleiden. Alles andere kümmert sie wenig. Um Religion kümmert sich niemand mehr, und dieses sind doch diejenigen, denen Ich Mein Volk anvertraute, die Mein Volk beherrschen und regieren sollen. Sie vertreten Meine Stelle hienieden, und doch dienen sie und führen sie Mein Volk einem ganz anderen Herrn zu, einem anderen Herrscher.

Darum spreche Ich so drohende Worte, und solange es nicht einige wenigstens gibt, wie zu allen Zeiten, die Mir mit gläubigem Herzen dienen, kann Ich nicht zufrieden sein mit Meinen Geschöpfen. Das Kaiserreich Österreich war ein gutes, treues Kind der katholischen Kirche; das Königshaus Bayern war ein gutes, treues Königshaus der katholischen Kirche. Das Kaiserreich Frankreich ebenso, und nun, Ich muß es sagen, es ist ganz anders geworden; gestürzt habe Ich das Kaiserhaus in Frankreich, weil es Mir nicht mehr diente. Stürzen werde Ich alle diejenigen, die Mir einst angehörten und Mir jetzt nicht mehr angehören. Weil sie Mir nicht dienen wollen, sollen sie auch nicht herrschen über Mein Volk, und gestraft muß das Volk Gottes werden, damit es wieder glaube und bekenne, daß Ich der alleinige Herr bin, ihr Gott.“

Barbara: „Mein Jesus, Barmherzigkeit für die Völker! Wir glauben, o Herr, daß Du die Macht hast, uns zu züchtigen, zu strafen, wir glauben aber auch, daß Du ein gar guter Gott bist. Wir wollen diesen unseren Glauben bekennen, solange wir leben, und mit uns stehen doch gar viele in Verbindung. Siehe, es gibt so viele gute, treue Katholiken. O verschone dein Volk! Siehe, es werden doch kleinlauter die übrigen, die seither so groß geschrien haben, man hört nicht mehr so viel Spottreden.

O fahre fort, und es wird gewiß wieder besser, halte ein den strafenden Arm Deiner göttlichen Gerechtigkeit, führe immer mehr Kinder der katholischen Kirche zu, verbreite die Worte, die Du zu uns sprichst, recht weit in der Welt, damit das arme, gläubige Volk sich immer inniger an Dich anschließe, und habe Nachsicht und Geduld. Siehe, wie die Priester sich abmühen Tag und Nacht und nur danach sinnen, wie sie Dich verherrlichen, wie sie das arme Volk herbeiführen können zu Dir, und wie die Gläubigen ihrer Stimme folgen. O habe Erbarmen, o Herr, verschone Dein Volk, gedenke, daß Du uns nicht verwerfen kannst, ohne daß der Wert Deines kostbaren Blutes an uns verlorengehe.“



Jesus: „Komme, Meine Tochter, komme! Ich will dir zeigen, wie Mir ersetzt wird, was Mir die Menschen auf Erden versagen. Am Mittwoch konnte Ich es nicht, weil Mein Schmerz zu groß war, und du diesen Schmerz mit Mir teilen solltest, damit du dich am heiligen Fronleichnamsfest um so eifriger und inniger an Mich anschließest. Aber heute will Ich es dir zeigen.“

Barbara: „O mein Jesus! Ehre, Lob und Verherrlichung sei dem Lamme! Heilig, heilig, heilig, bist Du, unser Herr und Gott! Wer ist denn die Jungfrau, die so festlich geschmückt ist, mit einem eigenen Kranz von Jungfrauen umgeben ist?“

Jesus: „Dieses ist die Jungfrau Juliana, der Ich das Geheimnis offenbarte, daß Ich wünsche, daß das heilige Fronleichnamsfest in Meiner Kirche eingesetzt und gefeiert werde. Siehe, diesen Triumphzug feiert sie auf besondere Weise mit. Sie wird auf besondere Weise von den Himmelsbewohnern geehrt, weil sie sich dafür hergab, all die Spottreden zu ertragen, die man ihr zuwarf, als sie es offenbarte, daß Ich ihr dieses Geheimnis erschlossen habe. So werden alle diejenigen geehrt, die treu Meinen Willen vollziehen, auch wenn es der armseligste Mensch ist; wenn er aber seine Aufgabe löst, die Ich an ihn gestellt, dann wird er hochbegnadigt vor den Augen des ganzen himmlischen Hofes.

Mit Wohlgefallen ruht das Auge Meines himmlischen Vaters und aller Himmelsbewohner auf ihm; denn er bewirkt durch diesen einen Akt, daß er diese Aufgabe, den Willen seines Herrn erfüllt, viele, viele Tugendakte. Er wandelt auf dem Weg, den Meine heilige Mutter gegangen ist; denn Meine heilige Mutter war nur die Mutter Gottes durch Ihren lebendigen Glauben. Sie glaubte fest und unerschütterlich, daß bei Gott kein Ding unmöglich ist, daß, obwohl Sie Jungfrau bleiben wollte, und das Gelübde der Keuschheit abgelegt hatte, Sie doch Jungfrau bleiben könne, obwohl Sie Ehefrau wurde, Sie glaubte es. Ähnliche Tugendakte wirkt jede Seele, die glaubt, daß Ich Großes in ihr zu wirken imstande bin, obwohl sie sich noch so unvollkommen sieht, und diesen Glauben belohne Ich so sehr, daß Ich sie, auch wenn es die ganze Welt nicht ahnt, zur höchsten Stufe der Vollkommenheit emportrage. Auch Meine Dienerin Margareta Maria Alacoque war ein armes, unwissendes Mädchen, dir Mir auch nicht immer diente – wie die meisten Adamskinder.

Darum rufe Ich euch immer und immer wieder zu: Die Mutlosigkeit ist das Allerschlimmste an den Kindern der katholischen Kirche. Wenn sie sich so unvollkommen sehen, dann sind sie entmutigt. Sie geben dieser Mutlosigkeit nach, und Satan benützt die Zeit gar wohl; sie werden lau und fallen schließlich von Mir ab. Diese Mutlosigkeit der jetzigen Menschheit, nämlich der Kinder der katholischen Kirche einzudämmen, deshalb habe Ich dich erwählt, du armes, unwürdiges Werkzeug in Meiner Hand. Sie sollen doch sehen, wie armselig du bist, sie sollen sehen, wie wenig Ich verlange, daß niemand den Mut verliert. Alle Heiligen, die jetzt den Himmel füllen, waren auch nicht in einer Stunde heilig; sie alle mußten den Weg gehen, den du gehst; und nur, weil sie starkmütige Menschen waren – nicht mutlos, nicht schwachen Mutes, sondern starken Mutes – sind sie das geworden, was sie jetzt sind. So auch diese, die Ich dir hier vorführe.

Harret aus, ihr Kinder, ihr Schwestern und Brüder! Harret aus und freuet euch auf das Herz-Jesu-Fest! Dort werden wir zu euch kommen mit einer großen Schar. Denn es ist wahr – sagt es nur euren Brüdern und Schwestern, sagt es auch den Dienern der Kirche – es ist wahr, daß es eine Gemeinschaft der Heiligen gibt. Die Kirche lehrt es so, und die Erfahrung bestätigt es; wir sind immer mit euch verbunden. Wenn die Kirche Gottes ein Fest begeht, dann feiern wir es mit euch unsichtbar, und nur derjenigen Seele sichtbar, die mit gläubigem Herzen alles erfaßt, was die katholische Kirche lehrt.“



Barbara: „O lieber Heiland! Dieses siebzehnjährige Mädchen möchte so gern zu den Missionsschwestern. Weil man von den vielen Armen heutzutage so hintergangen wird, weiß ich gar nicht, ob ich ihr dazu verhelfen soll.“

Jesus: „Säume nicht. Gehe hin zu N.N. und zu einigen Reichen, die Ich mit zeitlichen Gütern beschenkt; auch Frau N. wird ihren Beitrag geben, und hilf dem Mädchen.“

Barbara: „Mein Jesus, gib doch auch N. ein Wörtchen des Trostes!“

Jesus: „Liest er ja doch die Schriften und sieht und hört die Liebe Meines Herzens. Sieht er ja doch, daß in erster Linie Ich Mich immer an die Priester wende, die ein gläubiges Herz Mir entgegenbringen, und ganz besonders Mein Auge auf demjenigen ruht und Meine Hand ihn ganz besonders beschützt, der dieses Band, das Ich da um die Menschheit schlingen will, erweitert, der es ausdehnt.

Ja, warum sollte Ich denn nicht mit ihm zufrieden sein? Ich gab ihm nur diese Antwort, weil Ich will, daß jeder mit dem, was Ich ihm sage, genug habe, genug zum Nachdenken, und daß Ich schon jedem Selbst antworte. Er soll nur die Schriften recht lesen mit Bedacht, dann hat er seine Antwort schon gefunden auf alle seine Fragen.

Deine Schwester soll sich aber nicht entmutigen lassen und auch der Priester nicht. Sie sollen arbeiten wie seither und feststehen im Glauben. Wenn sie auch nicht glauben wollen, weil sie nicht sehen, dann sollen sie doch glauben, weil Meine heilige Mutter auch glaubte, ohne zu sehen. Und nur den Glauben kann Ich belohnen, nur der Glaube macht euer Verdienst aus, und die Ewigkeit ist lang genug zum Schauen. Dort werdet ihr alles, wenn der Schleier fällt, durchdringen, schauen, was Ich hienieden mit euch gesprochen, was ihr nicht durchschauen könnt.

Darum lebt wohl! Wenn Ich wiederkomme, dann bringe Ich euch eine ganze Schar mit, die euch recht erfreuen soll. So wie Ich mit dieser Meiner Dienerin verkehre, so verkehrte Ich mit mancher Seele, und viele glaubten und teilten auch den Trost. Andere, die nicht glaubten, haben auch die Gnade nicht erfaßt, und deswegen auch den Trost nicht. Ihr aber sollt alle überfließend Trost haben, welche die Worte glauben, die Ich durch Meine Dienerin rede.“

Jetzt kam die liebe Mutter Gottes.

Maria: „Meine Kinder! Ich bin nur gekommen, um euch Meinen Dank auszusprechen, daß ihr euch so Mühe gegeben, Meinen Sohn zu ehren an Seinem Triumphfest; denn das heilige Fronleichnamsfest ist das Fest des Triumphes, wo Er siegt über alle Seine Feinde in Seiner heiligen Kirche. Seht, zähneknirschend steht der Feind euch gegenüber, wenn ihr diesen Triumphzug mitfeiert, und niemand wagt es, ihn zu verhindern, und es kann ihn auch niemand verhindern. Darum freut es Mich sehr, wenn Ich sehe, wie es Seelen gibt in der Welt, die Meine Stelle vertreten, die sich freuen an dem Werk Meines Sohnes, an der heiligen, katholischen Kirche, und Ihn zu ehren und zu verherrlichen suchen.

Darum möchte Ich all den gläubigen Christen hier in der Stadt, die sich recht Mühe geben, auch nach außen hin ihren Glauben zu bekennen, einen freundlichen Gruß senden, aber leider ist dies euch derzeit nicht möglich, weil es euch verboten wurde; aber den eurigen und all denjenigen, wohin ihr die Erlaubnis habt von eurem Bischof, überbringt einen freundlichen Gruß.

Zur jetzigen Zeit, wo es der Welt so not tut, seinen Glauben zu bekennen, kann der Christ kein besseres Werk verrichten, als wenn er diese seine Überzeugung nach außen hin an den Tag legt. Wie gut dies ist, könnt ihr sehen am allerbesten an eurem eigenen Haushalt.

Seht, es wagt niemand mehr zu spotten, seitdem die ganze Familie offen und frei auftritt, ihren Glauben vor den Gottlosen zu bekennen. Mit Scheu stehen sie von fern und bewundern im stillen des Herzens den Freimut dieses Hauses. Seht, wenn es alle Christen so tun würden, es würde bald anders aussehen, das Erdreich würde sich umgestalten, das Erdreich der Kirche.“



Barbara: „O liebe Mutter, gib doch, daß jene nicht so ängstlich sei!“

Maria: „Dies wäre auch Mein Wunsch! Gläubiger unterwerfen soll sie sich, ihren Verstand dem Glauben. Sie kann viel Gutes wirken unter Meinen Kindern. Wenn sie sich treu anschließen will, will Ich ihr beistehen, will Ich dafür sorgen, daß die Angst aus ihrem Herzen verschwindet. Dieses hängt alles zusammen mit dem Willen Meines Sohnes, weil Er sie heiligen will; und eine Prüfung muß der Mensch durchgehen, eine Prüfungszeit, um seinen Glauben zu bekräftigen in sich, durch Seinen Glauben auch den Mut zu erlangen, dessen er bedarf, um den Weg zu gehen, den der Herr ihn führen will.

Der Glaube muß Nahrung haben wie alle Pflänzchen, die im Menschenherzen zuerst gedeihen müssen, und dieses zarte Pflänzchen, obwohl es tief wurzelt, bis es dann zu einem schönen Baum emporwächst, braucht deswegen eine kräftigere Nahrung als alle übrigen Tugenden.

Darum muß der Mensch eine tiefe Demut erfassen, er muß sich befleißigen, Demut zu üben, Demütigungen geduldig zu ertragen. Dies ist ein kräftiges Nahrungsmittel für den Glauben. Er muß zweitens sich auch bemühen, manches Opfer sich aufzuerlegen. Opfergeist muß er besitzen. Dieses ist das zweite Mittel, um den Glauben zu kräftigen und emporzubringen. Und das dritte Mittel ist, daß er diesen Glauben recht tief begieße und betaue durch das Gebet, dieses Pflänzchen. Und wenn sie dieses tut, dann verspreche Ich ihr, auch das Meinige zu tun; ist es ja doch eine sittenreine Jungfrau, für was so fürchten?“

Am 15. Juni, am Tage vor der Wahl, kündigte der Herr bei der heiligen Wandlung an, daß, obwohl die Sozialisten glauben, daß ihre Partei siegen wird, Er uns ankündige, damit man erkenne, was das Gebet der treuen Seelen bewirke, daß das Zentrum siegen werde, um des Gebetes der treuen Seelen willen, und sie sollen es wissen, daß Er es sei, der alles lenke und leite.



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