Offenbarungen an Barbara Weigand Band 3


Herz-Jesu-Freitag im Juli 1898



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241 Herz-Jesu-Freitag im Juli 1898

„Sie alle müssen teilnehmen an den Leiden, die Ich erdulden muß Tag für Tag unter den Menschen.“


Lied: Sei im Jubelschall erhoben ...

Barbara: „Preisen will ich Dich aus meinem ganzen Herzen. Alle Deine Wunder will ich erzählen, rühmt euch im Namen des Herrn. Es freuen sich all diejenigen, die den Herrn suchen. Mein Herz ist entbrannt in mir, und in meiner Betrachtung ist mir ein Feuer aufgegangen. O mein Jesus! O Du süßer Bräutigam meiner Seele! Ich bete Dich an aus dem Abgrund meines Nichts. Ich danke Dir für alle Gnaden und Wohltaten. Ich bitte Dich um Gnade und Barmherzigkeit für mich arme Sünderin. O verzeihe mir alle Sünden und Nachlässigkeiten, deren ich in meinem ganzen Leben, besonders aber in der letzten Woche, mich schuldig gemacht habe. Ich bitte Dich um Verzeihung, daß ich so nachlässig war im Gebet, so kalt und unbeständig, so zerstreut. O wie armselig ist doch der Mensch. Wenn Du ihn nicht erhebst aus dem Staube, kann er sich nicht erheben, nein, ich kann mich nicht erheben.

O alle meine Sünden sind mir von Herzen leid und reuen mich, weil ich Dich, das höchste Gut, beleidigt habe. Ich hasse und verabscheue alle meine Sünden und nehme mir vor, Dich niemals mehr zu beleidigen. Gib mir Deine Gnade dazu. Amen. Gelobt sei Jesus Christus!“



Jesus: „Recht so, Meine Kinder, daß ihr euch einfindet und Ich in eure Mitte herabsteigen kann. Zwar komme Ich zu euch in der Brotsgestalt, aber darin komme Ich zu jedem einzelnen, und es freut Mich nichts so, als wenn ihr zu dritt oder noch mehr beisammen seid; denn wo zwei oder drei in Meinem Namen versammelt sind, da bin Ich mitten unter ihnen. Jetzt aber in dieser Stunde, wo alles gespannt ist, alle Kräfte eurer Seele auf Mich gerichtet sind, wo ihr das Erdreich eurer Herzen aufgelockert und zubereitet habt, um nur einzig allein Meine Stimme zu hören, Meine Worte in euch aufzunehmen, komme Ich mit Freuden zu euch. Freilich seid ihr armselige Menschen, wie alle Menschenkinder sind; denn es gab nur ein Herz, das ganz rein Mich aufnahm in sich ohne Makel und Gebrechen.

Aber alle anderen Menschen gleichen sich in derselben Art und Weise, weil sie Adamskinder sind, sie alle tragen Adamsschuld an sich, und wenn sie sich auch Mühe geben, Mir zu gefallen, sind sie immer noch armselige Menschen. Ich schicke dieses voraus, damit ihr nicht kleinmütig werdet ob eurer Gebrechen, ob eurer Mängel und Fehler, die ihr an euch erblickt und die anderen, die euch nahe- oder fernstehen, euch überall zuwerfen; denn das Böse sieht der Mensch immer mehr als das Gute. Ihr dürft das nicht übel nehmen, denn alle Menschen tragen Adamsschuld an sich. Der Stolz ist in jedem Menschen.

Alle wollen Gott gleich sein, und jeder will sich über den anderen erheben, darum auch die besten Kinder Meines Herzens. Mit neidischem Herzen und scheelen Augen blicken sie auf ihren Mitbruder, an dem sie mehr Gnaden und mehr Wirkungen der göttlichen Liebe gewahr werden. Das muß euch nicht irremachen.

Seht, Ich ertrage ja auch eure Fehler wie die Fehler jener. Ich liebe ja auch jene, weil auch sie Mir treu dienen wollen und auch treu dienen. Ich liebe alle Menschen, aber besonders die Mir geweihten Seelen, die sich ganz Mir angeschlossen haben, mögen sie im Kloster oder in der Welt leben, ist Mir ganz gleich.

Die in der Welt lebenden Christen haben manchmal einen härteren Kampf als jene hinter stillen Klostermauern. Darum liebe Ich sie gerade so, die Mir treu dienen in der Welt, wie jene, und darum kann Mir kein Mensch vorwerfen und seinen Mitbruder beneiden, daß Ich gerade solche Seelen Mir erwähle, von denen sie es am wenigsten erwarten, weil Ich ja ihr Gott bin und der Schöpfer aller Dinge, weil Ich alleiniger Herr bin und tun und lassen kann, was Mir gefällt. Niemand hat Mir zu befehlen und niemand Meine Werke zu tadeln. Ihr aber, Meine Kinder, müßt euch nicht stören. Heute habe Ich Mir ganz besonders vorgenommen, euch zu belehren über die Armseligkeit, mit denen auch noch die besten Kinder der katholischen Kirche zu kämpfen haben, worunter auch ihr seid.

Meine Kinder, wenn Ich eine Seele Mir erwählen will und mit besonderer Gnade überhäufen will, dann kann Ich sie aber doch nicht aus der Welt herausnehmen und ins Paradies versetzen. Sie muß in den Umständen und in den Kreisen, in denen sie sich bisher bewegt hat, bleiben, damit diejenigen, mit denen sie bisher gelebt, auch sehen sollen die Gnadenwirkungen der göttlichen Liebe.

Deswegen sind sie aber doch immer Menschen und bleiben Menschen, und die Seele, die Ich Mir erwähle, ist und bleibt ein Mensch, und wenn sie noch so viel Mir zuliebe geopfert und erduldet hat während der Zeit ihres Lebens. Darum, weil sie ihre Fehler noch hat und Ich sie ihr auch lasse zu ihrer Verdemütigung, und damit die Welt eine solche Seele auch sieht als bloßen Menschen, tue Ich es so. Es ist aber nur Mein Wille und Meine weise Absicht, um die Wirkungen Meiner göttlichen Liebe und Meiner Gnaden in umso helleres Licht zu stellen vor den Menschen.

Die Gnade, die Ich über eine Seele ausgieße, ist nicht das Werk dieser Seele, sondern das Werk der göttlichen Liebe, und das ist es, was die Menschen anerkennen sollen und anerkennen müssen, nicht aber, daß sie auf die Fehler des Menschen sehen, durch den Ich die Gnaden wirke. Merkt es euch! Alle Heiligen, wie sie jetzt am Thron Gottes stehen, waren Menschen wie ihr, waren dieselben Menschen, und sie hatten ihre Fehler und Armseligkeiten, wenn diese auch nicht aufgezeichnet sind. Woher kam es denn, daß sie so vielfach verfolgt wurden? Und alle Heiligen, die noch leben werden, werden denselben Weg gehen müssen, den auch ihr wandeln müßt.

Durch Verfolgungen, durch Zurücksetzungen, durch Enttäuschungen und Leiden aller Art müssen sie denselben Weg gehen und müssen sie ihn gehen wie ihr auch. Wundert euch also nicht, wenn ihr so viele Enttäuschungen findet unter euren Mitmenschen, und wenn eure Mitmenschen euch nur auf eure Fehler aufmerksam machen. Denn wißt, daß dieses noch kein schlimmes Zeichen ist. Daß Ich deswegen Meine Gnade nicht entziehe, müßt ihr sehen an dieser Meiner Dienerin.

Armselig ist der Mensch und bleibt der Mensch, bis Ich seine Seele von ihm wegnehme. Aber was Ich durch eine Seele wirke und durchführen will, führe Ich auch durch. Glückselig diejenigen, die es erkennen und einsehen, und den Gnadenstrom über sich ergehen lassen, der da ausfließt durch solche Seelen über andere Menschen. Ihr aber dürft nicht irre werden, besonders du, Mein Kind, wenn du überall Enttäuschungen findest. Wo soll Ich dir denn Leiden verschaffen, wenn nicht auf diese Art? Ich habe dir ja dein Leben so eingerichtet, daß du Mir dienen kannst, und daß du vor anderen leuchtest in zeitlicher und in ewiger Beziehung.

Diejenigen nun, die mit anderer Absicht dich besuchen als den rechten Weg zu finden, werden dich gar manchmal enttäuschen. Dies ist aber kein Grund und keine Ursache, um traurig zu werden, um sich zu beklagen. Siehe, Mein Kind, auch Ich wurde gar oft enttäuscht. Ich verschwendete alles, was in Meinem Besitz war, an die Meinigen, all Meine Gaben und Liebe, und doch fand Ich nichts als Enttäuschung. Ich verschwendete Meine ganze Gewalt an sie, Ich heilte ihre Kranken, Ich erweckte ihre Toten, Ich ließ ihnen die Schuld nach, falls sie Mich nur bitten wollten, Ich verzieh ihnen alles. Ich hätte Meinen größten Feinden verziehen, wenn sie sich nur reumütig an Mich gewendet hätten.

Alles dieses verschwendete Ich mit freigebiger Liebe an sie, und doch war alles umsonst, nichts als bittere Enttäuschungen, menschlich gesprochen, fand Ich in dem armen Menschengeschlecht. Ich stieg wieder hinauf zu Meinem Vater und konnte Ihm sagen: ‚Vater, Ich habe Deinen Willen getan, Deinen Willen vollzogen, wo ist aber die Frucht? Wo sind die Früchte, die Garben, die Ich jetzt in Dein himmlisches Vaterhaus einbringen soll?‘

Und doch, und doch reiften die Ähren, und doch freut Sich Mein himmlischer Vater jetzt mit Mir, daß Ich Seinen Willen vollzogen, daß Ich dreiunddreißig Jahre diesem undankbaren Geschlecht gegenüberstand und alles an ihm verschwendete; denn immer und immer wieder gibt es Seelen, die zu den vollen Ähren zählen, die dreißig-, sechzig-, hundertfältige Früchte einheimsen in das himmlische Vaterhaus.

Meine Kinder, dazu sollt ihr gezählt werden. Ihr sollt einzelne volle Ähren sein im himmlischen Vaterhaus, und da müßt ihr unter dem Unkraut aufwachsen, ihr müßt heranreifen unter derselben Sonne, welche die Guten und die Bösen bescheint und beleuchtet, und müßt nicht irre werden, wenn neben euch dieselben Halme aufschießen und Ähren treiben und Körner ansetzen und dann sich der Fäulnis hingeben; wenn taube Ähren neben euch stehen, die zerstieben in der Luft, sobald Mein himmlischer Vater sie berührt, erfaßt und die Körner abpflücken will für Sein himmlisches Vaterhaus, weil sie nichts für Ihn gearbeitet und gelitten, weil sie sich keinen Enttäuschungen hingegeben unter ihren Mitmenschen, weil sie – mit anderen Worten – ein Leben führten, das zwar dem äußeren Schein nach auch gut zu sein schien, inwendig aber war alles leer und nur heuchlerisch vollbracht.

Das sind alle diejenigen, die vorgeben, die Welt zu beglücken, die in der Welt stehen, auch unter den Christen, und scheinen und leuchten, die auch viel Gutes wirken, aber alles nur dem Schein nach, um zu scheinen ihren Mitmenschen gegenüber, die aber nicht an Mich glauben und in ihrem Herzen die größten Verbrechen aufhäufen. Diejenigen aber, die neben euch stehen und dasselbe tun wie ihr, die Mir dienen und euch doch manchmal Leiden bereiten, das muß euch nicht irremachen, und ihr müßt nicht denken, und niemand muß denken, daß der eine oder der andere von Mir bevorzugt ist. Ich liebe alle Menschen gleich, die Mir dienen und Mir zu gefallen suchen.

Aber eben deshalb, weil sie alle Mir dienen wollen, müssen Leiden folgen, und die Leiden, die von den Treuesten und Nächsten euch bereitet werden, sind doch diejenigen, die der Seele am meisten Schmerz verursachen. Wundert euch also nicht, wenn ihr von euren Vorgesetzten verachtet und zurückgesetzt, allerlei Reden euch anhören müßt, die euch nicht gefallen. Wundert euch nicht, wenn andere, die dasselbe Gute anstreben wie ihr, die Mir treu dienen, euch nicht glauben wollen. Deswegen sind sie doch Meine Kinder und ihr seid Meine Kinder, aber die Gnadenwirkungen, die Ich in einer Seele wirke, stehen ganz frei und haben nichts gemein mit den Verfolgungen und Leiden, die man dieser Seele bereitet, nichts gemein mit den Fehlern, die man ihr vorwirft.

Das alles muß so kommen und muß so sein und nur das bildet eure Krone und ist euer Verdienst, wenn ihr euch gerade so Mir gegenüber verhaltet in den Tagen, wo ihr seht, daß viele sich euch anschließen, wie in den Tagen, wo man euch verspottet und verlacht. Ihr müßt Mich erwarten in guten wie in schlimmen Tagen, ihr müßt Mich erwarten, ob eure Laune euch beherrscht oder nicht, ob sie euch antreibt oder abhält; denn das ist die Heiligkeit eines Christen, wenn er sein Auge immer aufwärts gerichtet hält und ruhig durch all die Verhältnisse hindurchgeht, die Ich ihm zuschicke und zuführe auf seinem Lebensweg. Wie mancher Priester in seiner Gemeinde steht und bietet alles auf, um seine Gemeinde in ein blühendes Christentum umzuschaffen, und er findet nichts als Enttäuschungen.

Wie manche Klosterfrau und Ordensmann ist in den Ordensstand eingetreten, um sich dort zu heiligen, und indem er glaubte, dort lauter Heilige zu finden, findet er nichts weniger als Heilige und glaubt dann, sein Ziel verfehlt zu haben, in der Welt sei er doch gläubiger gewesen und hätte Mir treuer gedient, weil Ich ihm dort noch mit Meiner Gnade zusetzte und Ich ihn noch die Süßigkeit Meines Dienstes kosten ließ. Jetzt aber, da er eingegangen ist in den geistigen Ehestand mit Mir und die Haushaltung Gottes führen helfen soll, wie es einer Ehefrau zusteht, denn alle treuen Kinder der katholischen Kirche – mögen sie stehen, wo sie wollen: Priester, Laien, Ordensmann, Ordensfrau, oder mitten in der Welt: Ehefrau, Ehegatte, oder Jungfrau in der Welt – sie alle, die Mir treu dienen, sind geistigerweise mit Mir vermählt und stehen im Haushalt Gottes, um die Lasten und Mühen des Tages mit Mir zu tragen. Sie alle müssen teilnehmen an den Leiden, die Ich erdulden muß Tag für Tag unter den Menschen; denn auch Ich stehe unter diesem Geschlecht im Allerheiligsten Sakrament als Hausvater in der großen Gottesfamilie, und alle Meine treuen Kinder müssen mit Mir die Haushaltung führen.

Das arme Menschengeschlecht, das jetzt auf so tiefe Abwege gekommen ist, weshalb so viele Seelen verlorengehen, soll wieder zurückgeführt werden. Da heißt es Hand in Hand gehen, zusammenstehen, zu dem Vater halten, um das Brot, das himmlische Gnadenbrot zu verdienen, damit es ausreiche, für so viele Kinder der katholischen Kirche; denn so viele Menschen, die da leben in jetziger Zeit, haben sich dem Müßiggang ergeben und sehen sich nicht mehr um, ihr Brot ehrlich und rechtschaffen zu verdienen, ihr himmlisches Gnadenbrot nämlich, und da müssen der Vater, die Mutter und all die übrigen Hausgenossen Gottes um so fleißiger arbeiten, damit die übrigen, die nichts arbeiten, nicht verhungern müssen.

Viele verhungern doch trotz der Mühe und des Schweißes, der von der Stirne der treuen Kinder rinnt, weil sie sich absolut entziehen dieser himmlischen Haushaltung, und diesen sagt Lebewohl, wie auch Ich es tue, wenn sie am Rand des Grabes und wenn sie eingegangen sind in jene Räume, wo erst euer Glück oder euer Unglück beginnen wird. Dann sagt ihnen Lebewohl und denkt nicht mehr an sie, wie auch Ich es tue; denn auch Ich lache zu ihrem Untergang, weil sie inmitten des Gnadenbrotes verhungerten und verhungern wollten. Solange sie aber unter euch und neben euch stehen, müßt ihr triefend und tropfend mit Schweiß überronnen arbeiten, um das tägliche Brot, das Gnadenbrot zu verdienen. Wenn sie es dann nicht essen, ist es nicht eure Schuld.

Merkt es euch also, Meine lieben Kinder, warum so viele Unannehmlichkeiten euren Lebenspfad bestreuen und treffen. Über all dieses hinweggehen sollt ihr, gehen und so gehen, als hättet ihr Freude und Frieden vollauf mit allen Menschen. Der Schmerz und die Bitterkeit, die euch verursacht wird von anderen, hat nichts gemein mit euch; deswegen ist der Friede doch nicht gestört, wenn auch das Herz manchmal bitter seufzt. Auch Ich seufzte, als Ich auf Erden wandelte, über den Undank der Menschen.

Siehst du, Meine Kleine, und ihr alle, die ihr verzweigt seid in dieser Familie, Ich habe es gesehen und weiß, durch wen Ich diese Person beglückte, und doch wird es euch nicht gelohnt und gedankt. Aber dies alles muß so kommen, weil Ich euch dadurch heiligen will.

Diese Familie hat auch ihr Gutes und Ich liebe sie und Mein Auge ruht mit Wohlgefallen auf ihr, aber doch geht sie einen anderen Weg, und das muß so sein, um Leiden über dich zu bringen. Siehe, weil Ich diese Familie retten wollte, deswegen sandte Ich dich hinein in die Familie, und es muß dich nicht schmerzen, wenn deine Schwägerin es nicht einsieht, daß von der Zeit an Ich ihr Gnade zukommen ließ, wo du eintratest in die Familie. Niemals, niemals wäre sie so gesegnet, wie sie jetzt gesegnet ist, obwohl auch sie in ihrer Familie ein Mitglied zählt, das Mir treu dient und Mir nachfolgt.

Du aber sollst die Schmach ersetzen, die sie Mir und dem ganzen himmlischen Hof dadurch zugefügt, daß sie ihre Krone abwarf und eine andere zu verdienen suchte. Jetzt aber will Ich Einigkeit und Friede herstellen. In Einigkeit und Friede sollt ihr euch verbinden; deswegen führte Ich diesen Mann hinein. Er sollte noch einmal den Gnadenstrom fließen sehen. Wenn sie sich nun nicht beteiligen wollen, dann geht dich dieses nichts an. Wer die Gebote Gottes und Meiner Kirche hält und glaubt und danach lebt, kommt auch in den Himmel. Wer Mir aber treuer dienen will und Mir gefallen will, der nimmt auch die Wirkungen der göttlichen Liebe mit Freuden auf, die Ich durch manche Seele der Menschheit zukommen lasse. Wißt ihr nun, was Ich euch heute lehren wollte?“



Barbara: „Ja sieh, mein Jesus, wenn ich die Gaben an Unwürdige verschwende, dann mache ich mir den Vorwurf, daß ich mit den Gaben mehr für Dich ausgerichtet hätte, wenn ich klüger und vorsichtiger gewesen wäre, während so die Gaben ohne Frucht geblieben sind.“

Jesus: „Deine Absicht heiligt das Werk, nur die Absicht. Setze dich darüber hinweg. Hatte Ich ja doch einen Judas in Meine Gesellschaft aufgenommen und all die Gnaden an ihm verschwendet. Daß er verlorenging, war wahrhaftig nicht Meine Schuld. Ich wollte ihn auch nicht zur Verdammnis bringen. Das muß jedem Christen zum Beispiel dienen, wenn man ihnen Vorwürfe macht. Wenn manches bei dir vorkommt, was sie nicht verstehen, besonders Meine Diener nicht, dann sollen sie bedenken, daß Ich nicht umsonst einen Judas aufnahm, um der Menschheit zu zeigen, daß bei Gott dem Menschen gegenüber immer ein Rätsel sein muß. Dem Menschen gegenüber muß Gott immer ein Rätsel sein und bleiben, rätselhaft Seine Werke, Seine Fügungen, weil Er Gott ist und ihr alle Seine vielen Geschöpfe.“

Barbara: „O lieber Jesus! Man bittet mich, ich möge zu dieser Protestantin kommen.“

Jesus: „Geh nur hin, geh du nur hin! Allen Menschen bin Ich gekommen, Gnade anzubieten und allen Menschen dieselben Gnaden zuzuwenden. Wenn man sie nicht annimmt, ist es nicht die Schuld der Überbringer oder Überbringerin, auch nicht Meine Schuld. Der Schwester N. aber, die dich bittet, Mich zu fragen, ob Ich mit ihr zufrieden bin, sage, daß Ich mit ihr sehr zufrieden bin, und überhaupt mit diesem Haus.“

Barbara: „Und ich sehe ein Licht. Das Haus steht ganz in Feuer, und es steigt auf das Feuer bis an die Wolken. Mein Jesus, was bedeutet denn das?“

Jesus: „Weil in diesem Haus keine einzige Seele ist, in der der Feind herrscht, in der der böse Feind wirken kann; sie alle sind erleuchtet von übernatürlichem Licht. Sie haben die wahre Weisheit der Kinder Gottes und wandeln im Licht, und dieses Licht, das vom Himmel stammt, verbreitet sich in der Stadt, und viele Seelen werden durch ihr Gebet, durch ihre Opfer und Leiden gerettet. Mit ihnen vereinigen sich alle die frommen, treuen Katholiken dieser Stadt, die ihre Anbetungsstunde dort halten.

Sie alle nehmen teil an diesem Licht und sind Mitglieder, geistige Mitglieder dieses Hauses; denn dieses Haus ist das einzige (in dieser Stadt), wo Mir Tag und Nacht gedient, wo Ich angebetet werde, wo Mein Herz verehrt und geliebt wird, wo Mir Ersatz und Sühne geleistet wird.

O möchte doch die Welt erkennen, was Großes es ist um das Gebet, um das Sühnegebet. In jedem kleinen Dorf, wo nur eine Kirche steht, würde man darauf hinarbeiten, daß es solche Engel, Engel im Fleische gibt, die Tag und Nacht vor Meinem Angesicht liegen und für die sündige Menschheit Mir Ersatz und Sühne leisten...

O grüßet Mir alle, grüßet Mir alle, die das Glück haben, in den Stand gesetzt zu sein, recht viel vor Mir zu knien und zu beten. Denn dem König der Herrlichkeit gebührt aller Ruhm und alle Ehre von Seinen Geschöpfen, und diese Seine Geschöpfe verachten Ihn, sie haben Ihn hinausgestoßen aus Seinem eigenen Reich.

Darum kann dieses Geschlecht nur noch bestehen, solange es Anbeter gibt, die das ersetzen, was andere versäumen. Geht hin und tut in diesem Monat, was Mein Geist euch eingeben wird. Mein Geist ist es, Der fortwährend zu euch redet, was ihr zu tun habt. Über all das, die Unannehmlichkeiten aber, die jedem vorkommen, mag sein wer er will, geht hinweg. Diese müssen euch nicht irremachen, ihr müßt ruhig weitergehen, ein Tag um den anderen.“

Barbara: „Ich bitte Dich auch für jene, daß Du sie recht an Dich ziehest und sie von ihrer Angst befreiest.“

Jesus: „Sie soll sich recht an dich anschließen und treu mitwirken, wenn Ich etwas von euch verlange. Sie kommt nicht so weit (wie sie fürchtet). Dies sind Leiden, die sie erdulden muß und Prüfungen, womit Ich ihren Geist prüfe, ob es ihr auch ernst ist, ob sie Mir auch Opfer bringen will. Sie soll nur die Schuhe ausziehen und sich entblößen. Verstehst du Mich?

Diejenigen, die auf dem engen Pfad, auf dem Ich gewandelt bin, Mir nachfolgen wollen, müssen mit bloßen Füßen Mir folgen, das heißt sie müssen über Steine und Stöcke, über Disteln und Dornen hinweggehen, wenn sie sich auch verwunden und aufritzen, aufsteigen, aufwärts klettern, all den eigenen Willen, den Hochmut ablegen, all die Lieblosigkeit gegen ihre Mitmenschen, und die Lieblosigkeit, die sie von anderen erfahren, in Geduld ertragen und nicht rechts und nicht links schauen auf alle die übrigen, die neben ihnen gehen, und die Mir auch dienen und dienen wollen, die aber mit Schuh und Strümpfen wandeln. Seht, daran muß sich eine Seele kennzeichnen, die Mir nachfolgen will, daß sie barfuß geht, weil auch Ich barfuß gegangen bin.“



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