Offenbarungen an Barbara Weigand Band 3


Vigil von Christi Himmelfahrt 1898



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237 Vigil von Christi Himmelfahrt 1898

„Durch lebendigen Glauben, durch kindliches Vertrauen, durch innige Liebe, will Ich dem Menschen das Paradies auf Erden sein in seinem heiligen katholischen Glauben.“


Lied: Heut ist gefahren Gottes Sohn ...

Barbara: „Mein Jesus! Ich danke Dir für die unaussprechliche Güte und Herablassung, die Du mir armen Sünderin erzeigst. O alle meine Sünden sind mir von Herzen leid, weil ich dadurch Dich, das höchste, beste, liebenswürdigste Gut, beleidigt habe. Ich hasse und verabscheue alle Sünden und nehme mir ernstlich vor, nie mehr zu sündigen, ja, jeden Gedanken, jedes Wort und jede Handlung sorgfältig zu meiden, alles, was Dich beleidigen könnte. Gib mir dazu Deine Gnade! Gelobt sei Jesus Christus!“

Jesus: „Meine Kinder! Ich komme in eure Mitte, um Mich mit euch zu unterhalten, um euch Meine Liebe, Meine Güte kundzutun. Kommt mit Mir in eine andere Versammlung, die ebenso wie ihr zusammengekommen waren auf Mein Geheiß. Teils waren die Gefühle von großer Freude beseelt, andererseits wieder recht schmerzlich, weil sie wußten, daß sie Mich zum letzten Mal schauen sollen.“

Barbara: „Mein Jesus! Ich komme! Barbara setzt sich auf und betrachtet aufmerksam, was ihr gezeigt wird. Es ist ein runder Hügel, ein Berg, ungefähr wie in meiner Heimat der Armberg, so rund, aber kleiner rundum. Wie wenn Schippach und Rück im Tale liegen, so liegt im Tale hier Jerusalem. Dort fließt ein Fluß; hier auf dem Berg ist die Versammlung wohl von den heiligsten Personen, die damals lebten. Ich sehe allerlei Gesichter, jüngere und ältere Leute, aber alle so voller freudiger Erwartung, und doch auch so schmerzlich ist der Ausdruck ihrer Gesichter.

Wie hängen all die Blicke an dem Einen, an ihrem allesgeliebten Herrn, an meinem süßen, lieben Jesus, an dem Bräutigam meiner Seele. O wie bist Du so lieb! Noch einmal überblickt Er die ganze Menge, jedem wirft Er einen besonderen Blick zu, wie wenn Er jedem etwas Besonderes sagen wollte. Ja, keine Träne sehe ich. Es ist nicht, wie wenn jemand von uns Abschied nimmt auf Wiedersehen oder auf nie mehr Wiedersehen. Da gibt es Tränen, weil wir Menschen sind. Hier aber sehe ich keine Träne, weil sie ein überirdisches Wesen vor sich haben.

Gespannt sind all die Züge in Erwartung dessen, was jetzt kommen soll. Wohl ist der Schmerz ausgeprägt, weil Er ihnen gesagt hat, daß dieses das letzte Mal ist, daß Er jetzt auffährt zu Seinem Vater und zu ihrem Vater. Mein Jesus! O mein Jesus! Ist das ein Augenblick! Die ganze Menge kniet sich nieder, und Er breitet die Arme aus über sie und segnet sie. Er segnet Seine Kinder. Jetzt öffnet sich der Himmel und eine unabsehbare Schar kommt herab. Mein Jesus, mein Jesus! Er erhebt Sich! Ihm schauen nach Seine liebe Mutter, Seine Apostel, die frommen, heiligen Frauen, alle die Jünger, die hier zugegen sind, ja unverwandten Blickes. Alle sind sie in Entzückung; unverwandt ist ihr Blick; sie haben das Irdische vergessen. Wie haftet ihr Blick an ihrem geliebten Meister. O wenn ihr erst sehen könntet, wie der Himmel geöffnet ist, wie die Schar heiliger Engel Ihm entgegenkommt, wie der Vater und der Heilige Geist Ihn erwarten, ja, wie Sie in Vereinigung mit dem ganzen himmlischen Hof Ihn jetzt empfangen.

O welch ein Entzücken! O welche Freude! O mein geliebter Herr, o mein Jesus, o mein Jesus! Ich bete Dich an! Ich lobe und preise Dich mit allen Engeln und Heiligen, die Dich jetzt in Freude und Frohlocken umringen. Und eine Wolke zieht unter Ihm her, und der Himmel ist den Blicken der glücklichen Menge verschlossen. Starr ist ihr Auge, sie bringen es nicht mehr abwärts, o sie alle, sie alle wünschen – in allen Herzen sehe ich den einen und denselben Wunsch, daß sie mit Ihm ziehen könnten. O laß mich doch auch mitziehen!



Jesus: „Nein, du darfst heute nicht mit!“

Barbara: „Warum denn nicht?“

Jesus: „Meine Tochter! Siehe, für dich und für alle schlägt einst die Stunde, wo du auffahren wirst zu deinem und zu Meinem Vater, für dich und für alle, die mit gläubigem Herzen sich anschließen an Meine heilige katholische Kirche, die mit gläubigem Herzen die Feste mitfeiern, die in Meiner Kirche dasselbe sind, was Ich dir im besonderen bin. Siehe, alles, was Ich in dir wirke, hat nur einen Zweck, und der Zweck ist, daß Ich das Leben Meiner Kirche wieder erneuern will. So wie Ich alle Wochen an den Freitagen zu dir komme, so wie Ich all die höheren Feste auf besondere Weise zu dir komme, und ganz auffallend, so will Ich nur die Kinder der heiligen katholischen Kirche aufmerksam machen, wie sie und auf welche Art und Weise sie ihr Leben einrichten und das Leben Meiner Kirche mitleben können, damit das Erdreich Meiner Kirche wieder erneuert werde.

Nicht umsonst geschieht, was hier geschieht. Du bist ein armseliges Menschenkind wie alle anderen Menschen, aber das hält Mich nicht ab, dich zu erwählen, um viele, viele Starke zu beschämen, du unmündiges Werkzeug in Meiner Hand. Ich habe dich erwählt, weil es Meine Sitte ist und Mein Gebrauch, daß Ich das Schwache erwähle, um das Starke zu beschämen.

Wer da glaubt, es sei nicht notwendig, er glaube ja schon, was die heilige Kirche lehrt und was sie zu glauben vorstellt, der möge nur ein bißchen Umschau halten in seinem eigenen Herzen und nachschauen, wie es da aussieht mit seiner Frömmigkeit, mit seiner tiefinnigen Frömmigkeit, wie der Glaube doch nur noch ein gar so kleines Flämmchen in ihm hat, der Glaube, aus dem die Gottesliebe herauswachsen soll. Denn nur da, wo noch lebendiger Glaube ist, da ist auch noch innige Gottesliebe, und da viele abgewichen sind und Mich hinausgeworfen haben aus ihrem Herzen, tut es sehr not, einen lebendigen Glauben zu haben in sich und diesen Glauben durch gute Werke zu bestätigen.

Wie geht dies aber anders als nur dann, wenn der Christ sich wieder eng anschließt an das Leben Meiner Kirche, das heißt, an Mich Selbst, Der Ich unter euch wohne im Allerheiligsten Sakrament. So wie Ich zu euch komme und ihr mit Sehnsucht Meine Ankunft erwartet von Woche zu Woche, von einem Fest zum anderen, so soll der gläubige Christ die heiligen Feste, die heiligen Zeiten erwarten, die da immer wiederkehren, und die deswegen so angeordnet sind von Mir Selbst und von dem Heiligen Geiste, weil Wir wissen, wie schwach der arme Mensch ist, wie da die Gottesliebe so schnell wieder verloschen und der Mensch sich ganz dem Irdischen zugekehrt hat. Ja, kaum ist ein Tag verflossen, an dem er die größte Wohltat erlangt hat, so ist sie auch schon wieder vergessen. Kaum ist ein Tag verflossen, eine Woche, einige Monate, so ist die größte Wohltat, die Ich der Menschheit erweisen konnte, schon wieder vergessen.

Darum sind die Feste angeordnet, um die armen Menschenherzen immer und immer wieder an die großen Wohltaten zu erinnern, die Ich ihm erweisen wollte; daß Ich Mensch wurde, daß Ich dreiunddreißig Jahre unter diesem Menschengeschlecht wandelte, daß Ich für dieses Geschlecht am Kreuz gestorben bin, sind unendlich große Gnaden und Wohltaten für jedes einzelne Menschenherz. Wo sind aber diejenigen, die sich dieser Wohltaten noch erinnern?

Es sind nur noch die treuen, die allerbesten Kinder Meines Herzens. Und ja, es sei geklagt euch und allen, die noch an Mich glauben, und ach, wie wenig, wie wenig finde Ich auch bei diesen, bei den besten Kindern Meines Herzens noch Gegenliebe. Mit welcher Kälte und Gleichgültigkeit blickt man dem Tag entgegen, der die Menschheit wieder erinnern soll an Mich, an ein großes Werk, das Ich vollbracht auf Erden. Man denkt nur an das Irdische, wie man den Staub und Asche vermehren könne, wie man den kommenden Tag, der da Mir geweiht sein soll und geweiht ist, in Saus und Braus, in irgendeinem Vergnügen zubringen könne, und selbst diejenigen, die alles dieses nicht anstreben, die nur Mir gefallen wollen und tatsächlich Mir auch gefallen, selbst diese erinnern sich wenig und beschäftigen sich wenig mit den Geheimnissen des Tages, des Festes, das da in Meiner Kirche begangen wird.

Seht, dies soll und muß anders werden, wenn das Christentum wieder aufblühen soll in der Welt, wenn Meine Kirche wieder emporsteigen soll auf den Gipfel der Vollkommenheit; denn Meine Braut ist unvollkommen geworden, unvollkommen in ihren Gliedern. All die einzelnen Glieder Meiner mystischen Braut, Meiner heiligen Kirche, sind armselig, sind schwach geworden. Sie sollen aber stark werden, einander aufhelfen in der Liebe, in der Kraft der Liebe, und diese Kraft der Liebe finden sie an all den hohen Festtagen, an all den Tagen, die sie erinnern an Mich, an Mein Leiden oder an die Ereignisse, die mit Mir und Meiner heiligen Mutter zusammenhängen. An diesen Tagen sollen sie sich einfinden an Meinem heiligen Tisch. Da sollen sie die Kraft der Liebe wieder schöpfen, um sich aufzuraffen aus dem Alltagsleben, das da so vergänglich ist.

Ihr, Meine Kinder, die ihr das Glück habt, aus erster Quelle Meine Worte zu hören, o werdet nicht müde. Freuet euch, ja freuet euch, denn durch euch und mit euch sollen viele sich freuen, viele sollen wieder begreifen lernen, wie gut Ich bin!“



Barbara: „Mein Jesus! Ich habe Dich heute nicht erwartet, obwohl Du schon heute früh Dich zeigtest in meinem Leibe. Warum dies ist, kann ich nicht begreifen, und wie dieses nur kommt. O erkläre mir es, da doch niemand es begreift und niemand es weiß.“

Jesus: „Ja, die Seele ist die Herrin des Leibes, und wenn Ich deine Seele in Besitz nehme, dann poche Ich an deinem Leib an. Dein Herz, das der Sitz der Seele ist, vielmehr die Seele, die im Herzen sich befindet, ist dann wie liebeskrank. Weil deine Seele Mich schaut, ist sie gar beschäftigt in sich und mit Mir und kann sich so dem Herzen und dem Leibe, dem Körper nicht mitteilen.

Es gibt dann Stockungen in den verschiedenen Pulsen deines Körpers, und dieses führt das Unwohlsein herbei. Daher kommt es, daß du gefühllos wirst und ohnmächtig wirst. Die Ohnmachten rühren her von Stockungen des Blutes. Darum merke dir, wenn du spürst, magst du sein, wo du willst, daß solche Stockungen deines Blutes sich einfinden, dann halte dich nicht unnötig auf der Straße oder in der Kirche auf, weil du da mehr Störungen verursachst, als du Gutes wirken könntest; denn andere Menschen begreifen es nicht, wie geheimnisvoll, wie unsichtbar und doch sichtbar Ich in einer Seele wirke, die Ich in Besitz und Beschlag genommen.

Ihr aber, Meine Kinder, seid fest überzeugt, daß ein Gott auch Herr ist über Seine Geschöpfe, daß Er alles lenkt und leitet, wie Er will; daß Sein Geist weht, wo Er will. Und wenn es andere nicht verstehen, und sollten es die Diener Meiner Kirche sein, niemand hat Mir zu befehlen. Niemand kann sich Mir aber auch widersetzen. Mein Wille geschieht und wird geschehen, auch wenn sich alle Meine Geschöpfe widersetzen sollten.“

Barbara: „Mein Jesus! Ich bitte Dich für Frl. N. Siehe, ihre Mutter nimmt sich Deiner Sache an. O ich bitte Dich, nimm Du Dich auch ihrer an, ihres Kindes und all ihrer Geschwister. Führe sie alle auf den rechten Weg, gib ihr den Frieden des Herzens. Ich bitte Dich recht für sie, weil Du sie so hart heimgesucht. Ich bitte Dich auch für den Mann, der sich aus lauter Gewissensbisse ums Leben brachte. Ist es möglich, daß er verloren ist, und wenn er nicht verdammt ist – denn ich weiß wohl, daß ein Selbstmörder nicht in den Himmel kommt – aber vielleicht hat er es doch noch bereut. O so bitt ich Dich, nimm ihn zu Dir, und den Herrn N. und die Armen Seelen, die auf mein Gebet warten. O würdige Dich doch, mir ein Wörtlein des Trostes zu sagen für diese unglückliche Familie.“

Jesus: „Diese Familie wäre gar nicht unglücklich, wenn sie nur erkennen wollten, wie gut Ich bin; denn dieses kurze Erdenleben, diese paar Tage, wo sich die Frau so abgrämt, wie schnell sind sie dahin. Ließ Ich ihr nicht schon sagen, wie gut Ich es mit ihr meinte, daß Ich ihr den Mann von ihrer Seite wegriß, weil Ich in ihr ein gutes Herz gefunden und sie retten will, weil Ich sie zur Vollkommenheit bestimmt habe, weil sie die ganze Ewigkeit mit Mir besitzen soll, was sie hier verloren.

Dieses Kind aber soll Satan nicht nachgeben, sonst ist sie gefangen. Sage ihr nur, Ich warne sie und habe Mitleid mit diesem unerfahrenen Wesen, weil sie sonst doch ein ganz unverdorbenes Kind ist, aber gar zu sehr verwöhnt, und weil die Mutter viel Mitschuld hat, ebenso der Vater des Kindes, darum er auch länger büßen und leiden muß und die Mutter die Schuld mitfühlen muß, daß das arme Kind nicht besser in der Jugend erzogen wurde, und ist jetzt für sie selbst ein großer Schaden, ein großer Nachteil.

Aber seid deswegen nicht allzu betrübt. Schätzt euch glücklich, daß Ich euch in Verbindung gesetzt habe mit Seelen, durch die Ich euch Meinen Willen kundtue und wo ihr alle gerettet werden sollt. Es geht einmal nicht anders. Der Kreuzweg ist der Weg zum Himmel, den Ich vorausgegangen, den Meine heilige Mutter auch gewandelt ist.

Den Kreuzweg müssen alle diejenigen gehen, die Mir nachfolgen wollen, die dereinst mit Mir herrschen und triumphieren sollen durch die ganze Ewigkeit. Darum, o ihr alle, die ihr Meine Worte hört und die Schriften leset, umfaßt das Kreuz, das Ich in eure Mitte gestellt, jeder in seiner Familie. O seid doch glücklich. Seht, wenn ihr eure Schuldigkeit getan, wenn ihr die Sünden aus eurem Herzen herausgeschafft, dann gibt es kein Kreuz mehr.

Die Sünde allein ist das Kreuz, das Ungeheuer, das drückt, das den Menschen niederbeugt. Alles andere ist kein Kreuz mehr, und ihr habt das Paradies auf dieser Welt. Die Leiden, die euch so sehr quälen, und womit Ich euch nur herbeiführe und anhalte, wie herrlich, wie herrlich sollen sie dereinst euch belohnt werden. Wie sollen die Tränen funkeln in eurer Krone, die ihr weint hier auf Erden, zu Edelsteinen sollen sie sich umwandeln.

Darum versteht es doch, warum Ich manchmal in der Familie etwas hereinbrechen lasse, wodurch die einzelnen Glieder der Familie so niedergedrückt sind, warum Ich es manchmal zulasse, daß eines das andere nicht versteht; weil ihr den Kreuzweg wandeln sollt, weil ihr durch dieses Wandeln, durch diese Tränen, die dieses Kreuz euch auspreßt, eure Krone verschönern sollt. Jede Träne ist ein Edelstein in eurer Krone. Darum ihr alle, höret doch die Stimme eures Gottes, höret doch, wie gut Ich bin. Retten will Ich euch, kommt nur herbei. Laßt euch umschlingen von dem Liebesband und zweifelt nicht mehr.

Seht nur hinein in jene Familien, ja seht doch in eure Familie, in eure Gemeinschaft, in eure Genossenschaft, wo überall ihr euch befindet, wenn die einzelnen Glieder derselben in der heiligmachenden Gnade leben, somit in Meiner Liebe leben, ob es da noch Leiden gibt? Nein, nein, da gibt es keine Leiden, denn alle Leiden, sie sind versüßt durch himmlische Freuden, die da an jedem Festtage, an jedem Kommuniontage ihnen immer und immer wieder zukommen und zuströmen. Dieses ist das Paradiesleben hier auf Erden. So wie Ich dereinst mit den ersten Menschen verkehrte, so will Ich mit jedem verkehren, der Mir treu dient, aber nicht so persönlich und nicht fühlbar, aber doch unsichtbar durch seinen Glauben.

Siehe, was der erste Mensch an Mir hatte, weil er Mich in sichtbarer Gestalt sah und mit Mir redete und umging wie ein Kind mit seinem Vater, das will Ich jedem gläubigen Christen sein in seinem lebendigen Glauben. Durch lebendigen Glauben, durch kindliches Vertrauen, durch innige Liebe, will Ich dem Menschen das Paradies auf Erden sein in seinem heiligen katholischen Glauben.

Darum, Meine Kinder, seid zufrieden, dann seid ihr glücklich hier auf Erden, wenn ihr auch alles das nicht durchschauen könnt, was Ich euch zuschicke; dem einen habe Ich Armut zugedacht, dem anderen Krankheit, dem dritten ungeratene Kinder oder Verwandte, Brüder oder Schwestern, alles das empfiehl du Meinem Herzen und sei zufrieden. Weißt du, daß Mein Auge dich sieht, und daß von Tag zu Tag Meine Stimme dir zuruft, harre aus, Mein Lieber, Meine Liebe, nur noch eine kurze Zeit und du wirst mit Mir erhoben werden. So wie Ich heute aufgefahren bin zu Meinem Vater und zu deinem Vater, so wirst du, so gewiß Ich heute in den Himmel aufgenommen wurde, so gewiß wirst auch du eingehen in Meine Herrlichkeit.“

Barbara: „Mein Jesus! Hilf doch auch Frl. N. in ihren Nöten und Sorgen, weil sie doch schon gar so viel ausgestanden, und verleihe ihr doch die Gnade, sich enger an Dich anzuschließen.“

Jesus: „Gar nicht notwendig, daß sie sich Sorgen macht. Diese Jungfrau könnte Mir dienen in der Einfalt ihres Herzens, in Liebe und Treue, wie so viele andere, die unbekümmert Mir dienen. Gar viele gibt es in der Welt, die Ich in die Verhältnisse nicht gesetzt wie sie. Sie hat schon vieles durchgemacht, deswegen halte Ich sie in Meiner Hand, aber sie hängt gar zu viel mit tausend Fäden an diesem irdischen, vergänglichen Staub. Möge sie einmal ablegen diese Ängstlichkeit und Kleinlichkeit, und Ich will ihr alles sein.“

Barbara: „O Herr! Erleuchte doch N., daß sie erkenne, ob diese schriftlichen Arbeiten zu Deiner Ehre gereichen, damit sie nicht trotz ihrem guten Willen die Zeit verliere.“

Jesus: „Alles, was die Mädchen und die Kinder nicht in der Liebe Gottes befördert, gefällt Mir nicht, wenn es auch scheint, als sei es notwendig für die Zeitverhältnisse. Aber allzu Großes, zu viel Wissenschaft, zu viel unnützes Tun und Treiben zieht den Menschen ab von Mir und Meiner Liebe. Darum gehet hin und verkündet allen, wie gut Ich bin, und verkündet allen den Frieden, den Frieden des Herzens. Sie alle sind es, sie sollen den Frieden besitzen, alle, die sich euch anschließen, alle, die dasselbe anstreben wie ihr. O grüßet Mir alle recht herzlich und alle eure Verwandten und Bekannten.“

Barbara: „Mein Jesus! Ich grüße Dich noch einmal durch das Herz Deiner jungfräulichen Mutter und bitte Dich um Gnade und Barmherzigkeit für alle, die sich an uns anschließen. O stehe ihnen bei in allen Trübsalen, Verhältnissen und Kümmernissen. O gib den Familien, Vätern und Müttern, Segen in der Erziehung ihrer Kinder. Laß nicht zu, daß eines der Kinder verlorengehe von all denen, welche die Schriften lesen. Gib, daß sie in der Liebe gefördert werden, und laß nicht zu, daß eines ihrer Kinder auf Abwege kommt und dem Unglauben anheimfällt.

O ich bitte Dich für all meine Verwandten, daß sie den Glauben nicht verlieren, für die Geschwister meiner Schwäger und Schwägerinnen, weil sie doch alle nicht recht glauben. O erschließe doch auch ihnen das Geheimnis, wie gut Du bist, und laß sie teilnehmen an den großen Gnaden, die Du ausgießest über unser Haus. Laß nicht zu, daß der Glaube je wanke bei uns und denen, welche die Schriften lesen. O befördere doch fort und fort durch ein liebes Wörtchen immer wieder die Herzen derjenigen, die sich mit uns vereinigen, so daß das kleine Samenkörnlein aufwachse zu einem großen Baum, unter dessen Schatten sich viele flüchten und Früchte suchen, ich meine unter dem Gebete, daß alle sich an all den Festtagen anschließen und erinnern, wie gut Du bist und mit uns warst. Ich bitte Dich auch für all die Priester in den Diözesen N. und N. O laß nicht zu, daß Kinder von ihnen auf Abwege kommen, und diejenigen, die den Glauben verloren haben, daß sie zurückkehren, und für die armen Ungläubigen; ganz besonders für die, die mir schon weh getan. Ich bitte Dich auch für meine Vorgesetzten, den H.H. Bischof, Beichtvater und alle, die mir je genutzt haben zum Heile meiner Seele.

Alle Menschen empfehle ich Deinem süßesten Herzen und bitte Dich, zu dem Himmelfahrtstag mir doch eine Bitte zu gewähren, daß alle, die sich an mich wenden, daß ich für sie bitte, Du doch ihre Bitten gewähren mögest, wenigstens dann, wenn es dem Heile ihrer Seele nicht hinderlich ist und sie zu Deiner Ehre gereichen. Gib den Armen Seelen, die mir empfohlen wurden, die ewige Ruhe. O ihr heiligen Schutzengel, helft mir doch bitten, o vereinigt euch mit uns. O schenke uns N.N.

Ewiger Vater! Ich opfere Dir auf das kostbare Blut Jesu Christi, die unendlichen Verdienste Seines Leidens und Sterbens und alle guten Werke, die Dir je dargebracht wurden, zur Genugtuung für alle diejenigen, die unserem Gebet empfohlen sind.

Liebe Mutter! All die Andachten, die guten Werke, Entschlüsse, die zu Deiner Ehre dargebracht wurden, opfere ich Dir auf und bitte Dich, Du möchtest um dieser willen Deinen Sohn bitten für die Armen Seelen. O ich möchte die ganze Welt umfassen, all die armen Menschen, die je gelebt, jetzt leben und noch leben werden; keiner soll ausgeschlossen sein von meinem Gebet, und weil Du so unendlich gut bist, mit uns zu verkehren, so habe ich Vertrauen, daß Du mir meine Bitte nicht abschlagen wirst. N.N.N., ich sehe sie. Schenke uns Schwester V. und N. und N. Da sind sie. Schenke uns auch alle die Seelen, die Du uns früher abgeschlagen, die wir jetzt vergessen, alle, für die wir gebetet haben.“

Jesus: „Ihr sollt sie haben! Seht, wie gut Ich bin!“

Barbara: „Und es kommt eine Prozession daher. Gib uns auch den Pfarrer N.“

Jesus: „Um Meiner Mutter willen, im Monat Mai und Oktober, da muß Ich freigebiger sein, weil Ich Meiner Mutter viel Dank schulde und Ihr alle Ehre erweisen möchte. Darum will Ich die Menschenkinder immer mehr daran erinnern, wie gut Ich bin, um Ihretwillen seien sie euch alle, alle geschenkt, ausgenommen Seelen, die im Leben Mich von sich gestoßen, die nicht oder nur wenig Meiner gedachten. Diese habe auch Ich jetzt vergessen. Diese müssen bezahlen ihre Schuld, wenn sie auch im letzten Augenblick noch zu Mir zurückkehrten, aber ihre Strafen müssen sie erst abbüßen, und das Gebet und die guten Werke und Opfer, die ihre Verwandten ihnen nachschicken, die schenke Ich, denen Ich sie geben will. Denn Ich bin ein gerechter Gott, und dort herrscht Meine Gerechtigkeit über Meine Barmherzigkeit.

Merkt es euch, ihr Menschenkinder! Hier aber herrscht Meine Barmherzigkeit über die Gerechtigkeit! Darum freuet euch, ihr Christen, die ihr Meine Barmherzigkeit benutzt hier auf Erden, die ihr euch flüchtet unter Meine Barmherzigkeit, unter Meine barmherzigen Arme, die ihr einseht, daß ihr arme Geschöpfe seid, aber deswegen doch mit Vertrauen auf Mich wartet, ihr werdet nicht vergebens hoffen.“



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