232 Karfreitag 1898 „Sie alle sollen prüfen, ob es einen anderen Weg gibt zur Rettung der Menschheit, als denjenigen, den Ich angegeben habe in all den Abschriften.“
Lied: Hochpreiset meine Seele ...
Barbara: „Mein Jesus! Ich sehe Dich am Kreuze hängen, erblaßt, von Blut überronnen. Es ist, als ob kein Lebenszeichen mehr in Dir ist. O mein Gott! So weit hat Dich unsere Sünde gebracht! O die schreckliche Sünde, die Bosheit der Sünde, daß Du am Kreuz verblutest, den letzten Tropfen Herzblut für uns hingibst. O ich danke Dir im Namen aller Menschen für die große Schmach und das entsetzliche Leiden, das Du am heiligen Karfreitag für uns gelitten und erduldet hast. Nimm hin die Tränen, die Deine treuen Kinder Dir heute noch nach eintausendneunhundert Jahren entgegenbringen; die frommen Seufzer, die Bußwerke, die wir im Anschluß an die heilige Kirche, und unter dem Gehorsam der heiligen Kirche, diese heilige Fastenzeit hindurch verrichtet haben, und die besondere Buße, die wir übernommen haben zur Danksagung für all die unverdienten Gnaden, die Du uns gegeben.
O mein Jesus! Sieh doch, wir sind dankbar und wollen es wenigstens sein. Nicht wie die Juden wollen wir es machen, die all die Wohltaten hingenommen und sich dann von Dir abgewandt und wieder zu Deinen Feinden hielten, und nachdem sie ‚Hosianna‘ gerufen, dann ‚ans Kreuz‘ riefen. Wir wollen nicht zu Deinen Feinden halten, wir wollen Dir aus treuer Liebe anhängen, wenn auch die Welt uns zuruft: ‚Kreuzigt, kreuzigt Ihn!‘ Siehe, wie es allen Anhängern Deines lieben Herzens ergeht: Jeder Schritt und Tritt wird umlauert, und wir werden beschimpft von allen Seiten. Ist es nicht eine süße Freude für uns, so auf diesem Weg Dir nachfolgen zu können?
Darum nimm hin den Dank dafür am Tage Deiner Verherrlichung; denn, obwohl ein Tag der Schmach und der Beschimpfung, war es doch auch der Anfang zu Deinem Sieg. Und wie wir an Deiner Schmach teilnehmen dadurch, daß wir Dein Leben nachahmen und uns für Sonderlinge halten lassen, die nicht zu den jetzigen Zeitverhältnissen passen, so sicher sind wir in der Hoffnung, daß Du uns zum Sieg führen wirst.
Nimm hin den Dank Deiner Kinder, daß Du Dich gewürdigt hast, uns so an Deiner Schmach und Erniedrigung teilnehmen zu lassen, aber auch an der Freude, die dieser folgt. Ich danke Dir im Namen aller Menschen, die so wenig Deiner Leiden gedenken. Mein Jesus! Siehe, das ist mir der größte Schmerz, daß es eine Zeit gab, wo auch ich nicht daran dachte, wo ich zwar mich anschloß an die heilige Kirche, aber in der Jugendzeit ist man so leichtsinnig. Wie ist Dein Leiden so leicht vergessen; man hat sich nur daran beteiligt, weil man so gelehrt worden war. Deshalb habe Mitleid mit all den Menschen, denen es ebenso erging wie mir.
Nimm hin die Tränen, die ich von jener Zeit an geweint, wo Du Dich mir zu erkennen gabst, bis auf diese Stunde; denn ich erinnere mich nicht von meinem fünfundzwanzigsten Lebensjahre an, daß nochmals ein Karfreitag vorüberging, wo ich nicht bittere Tränen geweint um Deines Leidens willen. Nein, Herr, o laß nicht zu, daß eine Seele getäuscht sein kann, die sich mit aller Entschiedenheit zu bessern sucht und sich Mühe gibt, ihre Jugendsünden abzubüßen.
O laß nicht zu, daß in den kommenden Zeiten, in all den Widerwärtigkeiten, die uns bereitet werden von den Dienern Deiner Kirche, die ja gegen uns sind, wir uns abwendig machen lassen von Dir und dem engen Anschluß an Dich. Ich bitte Dich auch für alle, die sich im Geist und in der Wirklichkeit uns angeschlossen, daß auch sie nicht abwegig gemacht werden durch die Bitterkeiten, die uns bereitet werden; denn es ist ein gar süßer Trank, sie aus Liebe zu Dir recht zu ertragen. Ich bitte Dich darum für all die Schwachen, die noch nicht so feststehen, daß sie bedenken, daß sie Dir nur nachfolgen können, wenn sie den Weg des Kreuzes gehen.“
Jesus: „Meine Kinder! Es geht Mir zu Herzen, daß es allen Meinen Auserwählten nun einmal von Meinem himmlischen Vater so zugedacht ist, daß es keinen anderen Weg gibt, zu Mir und zu Ihm zu gelangen, als den, den Ich Selber gehen mußte.
Und es war Mir dieses nicht etwa der geringste Teil der Angst, die Ich am Ölberg erduldete, als Ich sah, daß es allen Meinen Auserwählten von Anfang bis zum Weltende gerade so ergehen werde wie Mir, daß sie alle und ohne Ausnahme gerade von jener Seite her, wo sie Schutz und Hilfe finden sollten, niedergedrückt und unterdrückt werden. Es ist dieses nun einmal so im Ratschluß Gottes beschlossen, damit die Tugend erprobt und geprüft werde, damit die gläubige Seele recht verdienstvoll leiden könne, um dereinst um so herrlicher und siegreicher allen denen gegenüberzustehen, die Ich als Geißel jener Seelen benutzte, die Ich zum ewigen Gastmahl bestimmt habe.
Habt ihr denn nicht gesehen, und fällt euch denn nicht jedesmal auf, wenn ihr in einer Predigt hört oder einem guten Buch leset oder darüber nachdenkt, warum denn gerade zu Meiner Zeit, als Ich unter der Menschheit erschien, diejenigen, die das Gesetz Gottes verkündeten, die den Willen des himmlischen Vaters der Menschheit darlegten, Mir am erbittersten gegenüberstanden, gerade Demjenigen, der der Weg, die Wahrheit und das Leben für alle Menschen, in erster Linie aber für diejenigen sein sollte, die der Herr bestimmte, Sein Volk zu leiten?
Darum wundert euch nicht, wenn ähnliches euch vorkommt, und glaubt ja nicht, ihr seid abgewichen vom rechten Weg, es sei dieses eine übertriebene Frömmigkeit, weil nicht alle Leute es euch nachmachen wollen, und weil man ängstlich ist, es möchten viele sich euch anschließen. Nehmt das Leben der Heiligen, aller Meiner Diener in die Hand, und haltet es jenen vor, die euch diese Vorwürfe machen. Sagt ihnen, wie Meine heiligste Mutter lebte, obwohl wenig von Ihr geschrieben steht und man immer sagt: Im stillen Häuschen zu Nazareth sei die Arbeitsamkeit am besten geübt worden, und alle Familien sollten auf Sie schauen. Ihr müßt aber auch wissen, daß mit der Arbeitsamkeit Meiner heiligsten Mutter ein solcher Gebetsgeist Hand in Hand ging, daß Sie bereits mehr Stunden dem Gebet widmete als der Arbeit; denn Sie sorgte niemals dafür, um Schätze anzuhäufen, oder um für spätere Nachkommen ein Vermögen zu sammeln. Wenn Ich nun zu allen Zeiten Seelen gebrauche, die dem Leben Meiner Mutter nachzufolgen sich Mühe geben, so ganz besonders in der jetzigen Zeit.
Darum, wie ist es zu beklagen, wenn Meine Diener den Gebetsgeist, anstatt zu heben und zu pflegen, diesen verhindern wollen unter dem gläubigen Volk, und ihnen sagen: Wenig beten und viel arbeiten sei besser, als viel beten und weniger arbeiten, um keinen Anstoß zu erregen unter den Mitmenschen.
Seht, zu einer Zeit, wo die ganze Welt überflutet ist mit Habsucht, wo die drei Hauptfeinde, die dem Menschen nachstellen, am allermeisten vertreten sind, wo die ganze Welt darniederliegt in der Fleischeslust, Augenlust und Hoffart des Lebens, da ist es am allermeisten nötig, daß Seelen sich zurückziehen von der Allgemeinheit, von der großen Masse und das Leben Meiner heiligen Mutter vertreten.
Nehmt ferner das Leben der heiligen Einsiedler, der großen Diener Gottes, alle, wie sie euch vorgestellt werden, ausgenommen die Prediger, die Ich bestimmt habe, das Volk zu unterrichten, sie alle ohne Ausnahme führten ein unnatürliches, ein sonderliches Leben, nur mit dem Unterschied, daß zu jener Zeit das Volk gläubiger war, und der Anstoß und die Ärgernisse nicht so groß waren, weil das gewöhnliche Volk nicht so tief herabgesunken war wie zur jetzigen Zeit.
Da es nun aber der Wille Gottes ist, daß alle Menschen gerettet werden sollen, und daß zu allen Zeiten und in allen Zeitverhältnissen es unbedingt Seelen geben muß, die an ihrem Leibe ersetzen, was an Meinem Leiden noch fehlt, damit so die Menschheit im wahren Glauben erhalten, die Schwachen ermuntert, die Guten bestärkt, die Sünder bekehrt werden, so ist es nicht anders möglich, als daß Ich mitten in der Welt Seelen erwecke, die leben wie die heiligen Einsiedler, Mönche und Klosterfrauen in ihren Zellen. Denn gerade durch dieses Ärgernis, das andere an ihnen nehmen, sollen sie sehen, wieviel ihnen noch fehlt, sie sollen angestachelt werden durch ihr böses Gewissen. Ihr böses Gewissen soll ihnen ein fortwährender Stachel sein, der ihnen sagt: wenn man so leben muß, wie diese leben, dann muß mein derzeitiges Leben ein Leben sein, das zur Hölle führt.
Dieses böse Gewissen, das ihnen Tag und Nacht keine Ruhe mehr läßt, bewirkt aber auch, daß sie die verfolgen, die Ich Mir auserwählt, und die Mir nachfolgen. Auch stacheln sie dann Meine Diener an, überall wo sie wissen, daß das Leben dieser von Mir Auserwählten bekämpft und unterdrückt wird.
Freuet euch, Meine Kinder, daß ihr gewürdigt seid, mitten in der Welt, mitten in euren Zeitverhältnissen zu stehen als ein Stein des Anstoßes, an dem alle sich stoßen, und die euch aus dem Weg räumen möchten. Stehet fest, Meine Kinder, und um so fester, je mehr man euch hin- und herstoßen und beschimpfen wird.Alle aber, welche die Schriften lesen, sollen sich freuen, daß sie teilnehmen an den Gnaden und Segnungen, die Ich über euch ausgieße; sie alle sollen prüfen, ob es einen anderen Weg gibt zur Rettung der Menschheit, als denjenigen, den Ich angegeben habe in all den Abschriften und Abhandlungen, die Ich ihnen in die Hand spiele. Sie alle sollen wissen, daß Mir viel an ihnen gelegen ist, und daß Ich sie retten will, und sie sollen sehen, daß da, wo andere rechts und links abfallen vom rechten Weg, vom wahren Glauben abirren, sie feststehen werden.
Sie alle, die jetzt hinschauen auf die Zeitverhältnisse und sich danach richten wollen, die halb und halb Mir zuäugeln und halb und halb der Welt, mögen sie Personen sein im Kloster oder Priester in der Welt, oder als Laie inmitten der Welt stehen, sie alle sind in großer Gefahr, weil sie nur halbwegs feststehen, weil jetzt alles ruft: ‚Hinweg mit dem Wunderglauben, man muß jetzt mit der Zeit gehen, sich nach den jetzigen Zeitverhältnissen richten‘; weil sie selbst das Leben der alten Diener Gottes – die jetzt glänzen wie die Sterne am Himmel der Kirche und funkeln wie kostbare Edelsteine – bemäkeln und behämmern möchten, indem sie vorgeben, in die jetzigen Zeitverhältnisse passe ein solches Leben der Heiligen nicht mehr, und also auch ein solches Leben nicht mehr, das diese Heiligen nachahmt, und diejenigen, die diesen nachfolgen und dieses Leben nachführen, seien überspannte, närrische Personen.
Ach, seht doch, wie schlimm es aussieht, wie sehr Ich beklage und bedauere, wenn unter Meinen Dienern solche sind, die dieses Wort ihrem gläubigen Volk predigen. O weh! O weh! O weh, Meiner Kirche!
Ihr alle, Meine treuen Diener, die ihr noch zu Mir haltet, seid nicht die Nachfolger Meiner Apostel, die im Leiden und Sturm von Mir flohen, die Mich verließen, als Ich am Kreuz erhöht werden sollte; ihr alle, Ich bitte und beschwöre euch, Meine treuen Diener, steht fest im Kampf, stellt euch unter das Kreuz, weicht nicht nach rechts und links, stehet fest, damit ihr nicht fallet zur Zeit der Versuchung, steht fest und schauet auf Mich! Mitten unter euch bin Ich erschienen, aber wie bin Ich erschienen?
Am Kreuz mußte Ich unter euch erscheinen, vom Kreuz herab mußte Ich Meine junge Kirche gründen, mußte Ich euch alle an Mich ziehen. Ihr, die ihr bestellt seid, die neue Kirche zum Sieg zu führen, ihr wollt noch das Kreuz fliehen, ihr wollt noch diejenigen von euch stoßen, die Ich erwählt habe, euch zu stützen und zu helfen? O weh euch!
Nein, Meine Diener, kehrt um! Haltet fest an denjenigen, die mit euch Hand in Hand gehen, die euch helfen sollen, die Welt zu überwinden und die Kirche zum Sieg zu führen, aber zum Sieg zu führen durch das Kreuz. Ihr aber, Meine Kinder, steht fest im Kampf, mag auch der Sturm toben, euch umtoben, so schrecklich er will, wisset, daß es euch genügen muß, wenn Ich euch sage, daß viele, viele um euretwegen sollen gerettet werden, und daß ihr von Mir beschützt, von Meiner Hand geleitet durch dieses Tränental hindurchwandelt wie auf glühenden Kohlen, die euch aber nicht verbrennen und nicht versengen werden eure Füße.
Auf glühenden Kohlen sollt ihr wandeln, das heißt, ihr sollt durch beständige Widersprüche hindurchwandeln, die euch freilich zusetzen werden; denn auch Mir haben die beständigen Widersprüche Meiner Feinde und Gegner gewaltig zugesetzt. Ein beständiges Feuer umzingelte Mein Leben, Meinen Leib; denn auch Ich hatte eine menschliche Natur wie ihr und alle Menschen. Freilich – mit der Gottheit ausgerüstet und bewaffnet – konnte Ich leichter ertragen all die feindseligen Gesinnungen, den Undank all derjenigen, die Mir zu großem Dank wären verpflichtet gewesen.
Ihr aber, weil ihr bloße Menschen seid und dieses Leben, diese Widersprüche euch hart zusetzen, müßt wissen, mit welcher herrlichen Krone von Diamanten ihr dereinst sollt geziert und geschmückt werden, und wie Ich euch mit Stolz Meinem Vater zuführen und sagen werde: ‚Siehe Vater, die Du Mir gegeben, die Du Mir zu drei Personen gegeben und doch eine Wesenheit bilden sollen und gebildet haben‘, wie Ich mit Stolz Meinem Vater sagen werde, ‚siehe, wie sie eins geblieben sind in der Gesinnung, obgleich verschieden in drei Personen; siehe, wie Ich sie bewahrt habe und Dir vorführen kann‘, wie dann das Wohlgefallen Meines Vaters euch alles ersetzen wird, was ihr erduldet habt in diesem Leben. Freuet euch, freuet euch, denn selig, die um Meinetwillen Verfolgung leiden; freuet euch und frohlocket, denn ihrer ist das Himmelreich. Freuet euch, denn euer Lohn ist groß im Himmel.“
Maria: „Meine lieben Kinder! Um noch zu ergänzen, komme Ich zu euch, daß ihr – die ihr beständig angeleitet werdet von Meinem lieben Sohn, Meine Stelle auf Erden zu vertreten in der heiligen katholischen Kirche, Meine Nachfolgerinnen zu sein – doch beständig euch an die Liebe und Güte erinnern sollt, mit der Ich euch begleite.
Seht, Tag und Nacht will Ich Mich mit euch beschäftigen, und mit allen denjenigen, die Meine Worte glauben, die Mein Sohn an euch und durch euch zu dem Menschengeschlecht spricht. Alle, sie alle, sollen ganz besonders Meinen Schutz erfahren und unter Meinem Schutzmantel verborgen sein; sie alle lasse Ich freundlichst und herzlichst grüßen, besonders aber die Diener der Kirche, welche die Schriften mit gläubigem Herzen lesen, die sie in sich aufnehmen und Frucht bringen lassen. Sie alle seien herzlich und inniglich von Mir gegrüßt als ihrer allerreinsten Braut, Die sie begleiten wird auf Schritt und Tritt, im Beichtstuhl und auf der Kanzel, und Ich verspreche ihnen, daß sie nie auf die Pfade des Irrwegs und des Unglaubens kommen werden, worauf andere kommen, die auf ewig, ewig zugrunde gehen.
Sie sollen aber im Monat Mai, was der Wille Meines Sohnes ist, und was Ich sie heute wissen lasse, ganz besonders Mich als ihre jungfräuliche Braut verehren. Und weil es der Wille Meines Sohnes ist, sollen sie Mir recht viel Freude zu machen suchen, indem sie ihre Untergebenen, ihre anvertrauten Seelen, recht anhalten, Mich kindlich zu verehren.
Überall, wo ein Gnadenbild hängt oder ein Bildstock von ihrer himmlischen Mutter steht, sollen sie dafür sorgen, daß treue Herzen, gutmütige Seelen, wie es ja überall solche gibt, solche Bilder schmücken und zieren, damit dann die anderen recht gottlosen Kinder der Welt doch wenigstens daran erinnert werden, daß Ich die Mutter Gottes, also auch die Mutter aller Menschen bin, besonders aber die Mutter aller gläubigen Christen.
Es sollen im Monat Mai von den Priestern die Christen angehalten werden, daß nach getaner Arbeit, wenn es auch spät am Abend ist, doch – von gläubigen Christen zusammengerufen – eine kurze Andacht Mir zu Ehren gehalten wird; denn wer Mich ehrt, der ehrt Meinen göttlichen Sohn, und wer Mich sucht, der wird auch Ihn finden. Sagt dieses allen den Dienern der Kirche, welche die Schriften lesen, damit bis zum Ende dieses Monats April sie alle vorbereitet und ausgerüstet seien.
Durch die himmlischen Lobgesänge, die da in die Nacht hinaustönen, besonders draußen unter dem Landvolk, o wie erquickt es das Herz Meines Sohnes, wie freuen sich die Engel, o wie erbaut es die Katholiken, die da an einem Bildstock oder in einer kleinen Kapelle die himmlischen Lobgesänge ertönen lassen, wie vereinigen sich die Engel mit diesen frommen Christen, und wie ertönt der Widerhall im Himmel und auf Erden.“
Barbara: „Meine liebe Mutter! Ich möchte doch auch so gern dem Priester N. die Schriften schicken; ach gib ihm das nötige Licht.“
Maria: „Liebes Kind! Deine Meinung ist zwar gut, du mußt aber wissen, daß ein Priester, der nicht durch ganz besondere Fügung Meines lieben Sohnes auf besondere Weise eingeweiht ist und es der Wille Gottes so fügt, daß er vom Anfang bis zum Ende alles weiß, die Sache nicht gut aufnimmt, daß überall da, wo es Widersprüche gibt, die niemals fehlen, die Sache nicht gut aufgenommen wird. Das muß von anderer Seite kommen, und darum der Lohn der Priester, welche die Schriften unter ihren Mitbrüdern verbreiten, ein unendlich großer ist. Dereinst werden sie am Himmel der Kirche glänzen, wie Ich dir schon öfter gezeigt, weil durch ihre Mitwirkung und durch ihre Bemühungen mancher Priester im Licht des Glaubens befördert wird und dabei der Eifer bestärkt, die Hoffnung fester begründet und die Liebe viel höher aufflammt unter all denjenigen Priestern, die wissen, wie gut der Herr ist und es erfahren durch die Schriften.
Diejenigen aber, die nur hie und da etwas erfahren, können sich die Sache nicht erklären, und es wird mehr verdorben als gutgemacht. Es muß dieses allmählich gehen und wird noch weitere Verbreitung finden, aber jetzt noch nicht. In Fulda wird es sehr bekämpft und überall, wo solche Widersprüche sich ergeben, da wird die Sache bekämpft werden.
Grüßet Mir alle recht herzlich die frommen Priester und die gläubigen Kinder der Kirche, die darum wissen, besonders aber Meine Freundin, die Oberin von N. mit allen ihren lieben Schwestern. Sie sind bestimmt, viele Seelen zu Gott zurückzuführen, weil sie Tag und Nacht vor dem Angesicht Meines lieben Sohnes, vor dem Heiligsten Sakramente knien und beten für die Sünder.
O möchten sie doch recht reichlich ihre Tränen fließen lassen, besonders im Monat Mai, weil sie ja Meine Stelle vertreten und sich gegenseitig unterstützen können, weil zu einer Genossenschaft vereinigt, und sie am ersten gewürdigt wurden zu erfahren, was Ich in unscheinbaren Seelen wirke, die an Mich glauben und fest zu Mir halten. Ihr aber, Meine Kinder, stehet fest, haltet zusammen, und wenn man euch noch so sehr einschüchtern will, laßt euch nicht beirren! Niemals wird euch ein Haar gekrümmt werden, und die Spottreden müssen euch sein wie kostbare Edelsteine; denn sie alle werden die Engel sammeln und in eure Krone als Edelsteine einfügen.“
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