Nemis tili” kafedrasi 5220100-Filologiya (nemis tili) ta’lim yo’nalishi talabalari uchun



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nemis adabiyoti

1 9.VORLESUNG

Das Thema: Moderne zeitgenössische deutsche Literatur.

Gliederung:



  1. Die deutsche Literatur in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

  2. Tendenzen in der deutschsprachlichen Gegenwartsliteratur seit 1989

  3. Wendeliteratur

  4. Junge Autoren aus dem Osten

Das Einwirken verschiedener philosophischer Positionen und StilrichtungenBegünstigte die Entstehung zahlreicher literarischer Schulen und Gruppen.

Zum dominierenden Thema der Nachkriegswerke wurde das Thema „Schuld und Sühne“. Die Frage nach der kollektiven Schuld stellte Karl Jaspers in seinem Buch „ Die Schuldfrage“ (1947). Der Autor meinte, alle Deutschen zusammen und jeder für sich sei schuldig. Die moralische Schuld wurde von ihm weit ausgelegt. Sie war wie die Schuld eines jeden, der sich mit der Unvollkommenheit der Welt abfindet, zu verstehen. W.Heinrich und E. Jürgen, Vertreter der „inneren Emigration“, sahen die konkrete soziale und politische Schuld nur als die Schuld der Regierenden an. Die nach 1945 veröffentlichten Werke von Schriftstellern der „Inneren Emigration“ sind als Dokumente der Auseinandersetzung mit der Ideologie des Faschismus und als Ausdruck des Leidens zu werten.


Es ist schwer, eine andere Weltliteratur zu nennen, die sich über einen Zeitraum so vieler Jahre außerhalb der Heimat entwickelt hat, sowohl in der Muttersprache als auch in Englisch. Dieser Umstand ist auch der Grund dafür, die These über das berüchtigte „Jahr Null“ in der Literatur zu bezweifeln.

Die Traditionen der klassischen deutschen Literatur fanden in den Werken solchen Exilautoren wie Thomas Mann, Heinrich Mann, Klaus Mann, Anna Seghers, Alfred Döblin, Erich Maria Remarque, Bertolt Brecht, Herrmann Hesse, Leon Feuchtwanger, Stefan Zweig, Nelly Sachs u.a. ihre weitere Entwicklung. Etwa 1500 Schriftsteller haben Deutschland in jeder Zeit verlassen. In ihren theoretischen Essays, Appellativen Aufrufen und Manifesten sowie in Werken der schönen Literatur stellten sie die wichtigsten Probleme des menschlichen Daseins in den Mittelpunkt und warnten vor den Handlungen der politischen und ideologischen Anführer des Faschismus. Aber nicht nur diese Schriftsteller bestimmten die literarische Entwicklung in den 50-er Jahren. Hans Werter Richter, Wolfgang Kappen, Hans Erich Nossak und die jüngeren Akteuren wie Wolfgang Borchert, Heinrich Böll oder Martin Walser nahmen sich schon in den ersten Nachkriegsjahren der aktuellen Fragen das öffentlichen Lebens an.

Wichtig blieb das Thema „Schuld und Verantwortung“ eines Menschen für seine Tat. Die neue Phase des Wiederaufbaus spiegelte sich im Thema der alltäglichen Ereignisse, des Wieder-und Neuaufbaus in beiden deutschen Staaten wider.

Die deutsche Literatur erreicht in den 50-er Jahren einen führenden Platz innerhalb der Weltliteratur. In diesen Jahren wurden die besten Werke von Wolfgang Koeppen, Hans Erich Nossak, Hans Werner Richter, Martin Walser und Heinrich Böll geschaffen. Die literarische Tätigkeit von Hans Erich Nossak diente als eine Illustration der Existenztheorie, obwohl der Dichter selbst darauf verzichtete. W.Koeppen, H.W. Richter und H. Böll schrieben in der Tradition des Realismus, die künstlerische Schreibmanier von Hans Herry Jahnen enthielt Züge des Expressionismus. Die Helden ihrer Werke und die Umwelt sind einander fremd. Die Menschen sind einsam und verloren, sie streben danach, sich von der Umwelt abzusondern. Die genannten Schriftsteller stellen das Leben der Leute dar, die nicht auffallen wollen. Aber in einer solchen Haltung finden sie keine Ruhe auch keinen Schutz gegen die Einflüsse ihrer Umwelt. Die Umwelt deformiert den Menschen und sein Bewusstsein.

Auch das Jahr 1989 brachte für Deutschland und für Europa folgenreiche politische, wirtschaftliche und soziale Veränderungen. Welche kulturellen Dimensionen der Fall der Mauer hatte und hat, ist allerdings noch nicht so deutlich. Man erwartete auch auf literarischem Gebiet Einschnitte, neue Töne, etwas grundsätzlich Neues. So sprach Iris Radisch in der Zeitung „ Die Zeit “ in einem Artikel von 9.Oktober 1994 von einer „Zweiten Stunde Null“. Die Produktivität von Autoren wie Günter Grass, Herrmann Lenz, Martin Walser, Christa Wolf, Hans Magnus Enzensberger und Botho Strauß ist beeindruckend.

Anfang der neunziger Jahre wurde in den Feuilletons westdeutscher Medien eine erbitterte Debatte geführt.

Schaut man sich die junge Autorengeneration im West und Ost an, so wird deutlich, wie unterschiedlich Sie auf die Veränderungen in Deutschland reagierte. Die junge Generation im Westen erlebte die Wiedervereinigung aus einer großen Distanz. Sie war von den Veränderungen nicht direkt betroffen, für sie änderte sich im Prinzip nichts. Die junge Generation im Osten dagegen ist direkt von den Ereignissen betroffen. Für sie ändert sich mit der Wende schlagartig alles. Dies schlägt sich auch in ihren Texten nieder, die ein Zeugnis ablegen über die umfassenden Veränderungen der persönlichen Lebensbedingungen durch den gesellschaftlichen Umbruch.

Dem Schritt, der auch nach der Wende durch die literarische Landschaft geht, trägt unter anderem Heinz Ludwig Arnold Rechnung, der im Jahr 2000 ein Buch mit dem Titel „ DDR-Literatur der neunziger Jahre “ herausgibt. Viele in diesem Buch veröffentlichten Artikel gehen davon aus, dass es auch in den neunziger Jahren noch zwei deutsche Literaturen gibt: eine Literatur West und eine Literatur Ost.

Die besten Autoren des Westen sind Günter Grass, Friedrich Christian Delius, Wolfgang Hilbig, Brigitte Bürgermeister, Monika Maron. Wie Rosurtha Skare konstatiert, schreiben viele ostdeutsche Autoren und Autorinnen über ihr Anwachsen in der DDR, über ihre Kindheit als Heimat.

Die fünfzehn Jahre jüngere Jana Hensel (geb. 1976) lieferte mit ihrem Buch „Zonenkinder“ (2002) eine Liebeserklärung an ihre Kindheit in der DDR und schildert all die kleinen und großen Unterschiede, die einen in der DDR Aufgewachsenen von einem in der BRD Aufgewachsenen trennen. Da für Jana Hensel und ihre Generation zufällig das Ende ihrer Kindheit mit dem Ende der DDR zusammenfällt, wird das Ende der DDR als Verlust der Kindheit beklagt. Unter den jüngeren ostdeutschen Autoren soll an dieser Stelle noch der 1962 geborene Inge Schulze angeführt werden, dessen Buch „Simple Storys“ 1998 erschien und in der Presse hoch gelobt wurde. Ingo Schulze schildert hierin in 29 kurzen Episoden die Schwierigkeiten und Befindlichkeiten der Menschen aus der DDR in der Zeit der Wende. Thomas Brussig verwertete die Ereignisse der Wendezeit humoristisch. Brussig schrieb 1995 das Buch „Helden wie wir“ in dem die Sicht darauf, wie es am 9. November 1989 zur Öffnung der Mauer kam, von den Füssen auf den Kopf gestellt wird.

Ein wichtiges Bestandheil des Buches von Thomas Brussig ist die Auseinandersetzung mit der DDR-Schriftstellerin Christa Wolf. Der sogenannte Literaturstreit entzündete sich anhand der Erzählung „Was bleibt“ (1990) von Christa Wolf. Der Begriff „Migrantenliteratur“ ist nur einer von vielen „Ausländerliteratur, Gestarbeiterliteratur, Literatur in der Fremde, Minderheitenliteratur “ – um nur einige nennen – sind weitere Begriffe, mit denen das Phänomen der schriftstellerischen Tätigkeit von Migrantinnen und Migranten in deutscher Sprache bezeichnet wird.

Der Migrantenliteratur begann Anfang der 80-er Jahre, und zwar im Zusammenhang mit Preisausschreiben für Autoren nichtdeutscher Muttersprache aus Einwandererfamilien, die in deutscher Sprache schriftstellerisch tätig wurden und bezüglich ihres Themen – und Adressantenkreises der deutschen Literatur zugehörig waren.

Als eine Charakteristikum der Migrantenliteratur auf inhaltlicher Ebene wäre die Beschreibung der Erfahrung des Fremdseins und der Suche nach einer (neuen) Identität zu nennen. Die Vertreter der Migrantenliteratur sind Franco Biodi, Rafik Schami, Feridun Zaimoglu.

Grundbegriffe



Ausgangspunkt des literarischen Vorgangs; die Kapitulation und Zusammenbruch; der Zufall der moralischen Ideale; Nebeneinanderstehen von klassischen Realismus und Existentialismus; zum dominierenden Thema; die menschliche Einsamkeit; die konkrete Poesie; die Autorengeneration in West und Ost; die Literaturstreit; Migrantenliteratur.


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