wo ich das Gefühl habe, das drückt mich nicht nieder, sondern ganz im Gegenteil, das macht mich groß,
da kann ich aufatmen.“ (V8_Ö_1.6. #00:13:28#)
Fallstudie Schweiz
die Zimmer haben alle eine persönliche Ausstrahlung
schöne Farbkonzepte
die Sitzordnung im Kreis ist sehr angenehm
traumhaft verglaster Raum, die Aussicht auf den Bodensee
wenige Bilder, damit sie nicht mit den Ausblicken aus den Fenstern konkurrieren
die Fenster sind wie Bilder
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es ist nicht kahl
Akustik hallt und ist zu laut
insgesamt ist es ein Kraftort
sehr schön
gut gestaltet
viel Freiraum und man kann sich großzügig bewegen
in den Freilektionen in der Wiese liegen ist sehr angenehm
verschiedene Schulzimmer sind abwechslungsreich
gute Räume mit einer Infrastruktur
einen eignen fixen Lernplatz zu haben ist sehr gut
es fehlt ein privater Arbeitsbereich, ein Rückzugsort, ein Regenerationsort
wir haben Gesundheitsstühle, die allerdings nicht geschätzt werden, weil sie unbequem sind
eine sehr flexible Möblierung
O-Ton räumliche Atmosphäre
S6: „Also die Atmosphäre… Es ist einfach anders. Also zum Beispiel die Lagune gefällt mir sehr gut.
Ich bin Musiker, Künstler, und dort merkt man einfach, dass Künstler da sind. Alles ist vollgestellt mit
Kunst und so Sachen. Das finde ich sehr lässig.“ (S6_CH_1.6 #00:25:26#)
Textfeld 32: Gesammelte Beschreibungen der räumlichen Atmosphären beider Fallstudien (eigene Zusammenstellung 2013
basierend auf den Interviews Passage 1.6)
Ein Problem hinsichtlich des Begriffs „räumliche Atmosphäre“ ist bei der Konzeption des
Forschungsdesigns inklusive Pre-Testing-Verfahren nicht erkannt worden. Erst im Rahmen der Analyse der
Fallstudienauswertung zeigte sich, dass die befragten Personen mit der räumlichen Atmosphäre nicht
ausschließlich den physischen Raum bewerten. Fast immer schwingt eine soziale Komponente in der
Beurteilung mit. Dies deckt sich mit den wissenschaftlichen Erkenntnissen der Gehirnforschung, die als ein
wichtiges Kriterium für erfolgreiche Lernprozesse die Atmosphäre nennen (vgl. dazu Kapitel 4.3).
Atmosphäre wird aber nicht exklusiv von der physisch-materielle Umgebung bestimmt, sondern bedeutet
in der Wahrnehmung der interviewten Probanden primär das angstfreie Lernen, ohne Stress und Druck.
In diesem Kontext liefern die Lernortpräferenzen der Schüler/innen und Lehrer/innen beider
Fallstudien interessante Erkenntnisse. Die genannten Charakteristika, warum ein bestimmter Ort in den
Schulgebäuden favorisiert oder abgelehnt wird, lassen sich sowohl in räumliche als auch soziale Faktoren
aufteilen.
Von den Lehrer/innen in Österreich wird beispielsweise sehr oft das „Kaffeekammerl“ als Lieblingsort
genannt, da man dort zusammentrifft, sich austauscht und soziale Kontakte pflegt. Es wird damit auf die
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Bedeutung der bereits beschriebenen Beziehungsebene (vgl. dazu Kapitel 5.2) verwiesen, die für erfolgreiches
Lehren und Lernen ausschlaggebend ist.
ORTE SOZIALER KONTAKTE FÜR LEHRER/INNEN
L4: „Was mir schon wichtig ist hier in der Schule, ich hab viele Kollegen mit denen ich mich
sehr gut verstehe. […] Und wenn ich es verorten müsste, wäre es wahrscheinlich das
Kaffeekammerl.“ (L4_Ö_1.4 #00:11:05#)
L6: „Ich fühle mich eigentlich am wohlsten, sozial gesehen, in unserem Kaffeekammerl. Das
war von Anfang an, dass ich total aufgenommen wurde und selbst mit Leuten, die man nicht
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