Microsoft Word 170716 Diss komplett

kennt, die haben immer mit einem geredet. Wenn man dort gemeinsam Mittag isst, da erfährt 
man immer etwas und es wird immer nett geplaudert und es ist nie schlechte Stimmung, nie.“ 
(L6_Ö_1.4 #00:17:48#) 
Ähnlich ist es bei den Schüler/innen der österreichischen Fallstudie, die häufig den Klassenraum als 
ihren Lieblingsort nannten. Auf die Frage nach den Gründen für ihre Wahl wurde immer darauf verwiesen, 
dass sich dort die Freunde aufhalten und/oder der persönliche Arbeitsplatz befindet. 
FREUNDSCHAFTEN, KLASSENKOLLEG/INNEN 
S3: „Also wenn ich so überlege, ich halte mich am liebsten in meiner Klasse auf. […] Das ist 
irgendwie so ein heimeliges Gefühl, dass man da irgendwie dazugehört und daheim ist. Und 
wenn es dann heißt, jetzt müssen wir in eine andere Klasse gehen, weil der Klassenraum 
benötigt wird zwischen den Freistunden, gehe ich nicht gerne raus.“ (S3_Ö_1.4 #00:15:16#) 
IDENTIFIKATION UND FEHLENDE RÄUMLICHE ANGEBOTE 
S1: „In der Klasse. Und wenn man eine Freistunde hat, fühle ich mich wohler, weil ich mich 
damit identifizieren kann. Ich verbringe sicher 30 Stunden in der Woche hier und das ist wie 
mein kleines Zimmer. Es werden von der Schule keine anderen Plätze angeboten, wo man sich 
hinsetzen könnte und lernen könnte. Vielleicht noch der Oberstufenaufenthaltsraum, aber der 
ist nicht besonders gut, weil da stehen die Tische drinnen und Sesseln genauso wie in der 
Klasse.“ (S1_Ö_1.4 #00:07:18#) 
FREUNDSCHAFTEN UND EIGNER ARBEITSPLATZ 
S6: „Es ist die Klasse, weil einfach die ganzen Freunde und die Leute die man kennt, die sind 
dort drinnen und da ist einfach der Platz, weil man seine ganzen Sachen dort hat“ (S6_Ö_1.4 
#00:07:47#) 

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Interessant ist, dass die Schüler/innen ihre Klassenräume als Lieblingsorte nannten, obwohl sie diese in 
ihrer physisch-materiellen Erscheinung durchwegs negativ bewerteten. Diese negative Beurteilung geht 
nicht nur von den Schüler/innen aus, sondern wurde von den Lehrer/innen und den dokumentierten 
Beobachtungen ebenfalls bestätigt. In den Zitaten zu den räumlichen Aspekten sind beispielsweise zu enge 
Räume sowie ein hoher Grad an Verschmutzung angeführt.
VERSCHMUTZUNG, TECHNISCHE AUSSTATTUNG 
L5: „In den Klassenzimmern fühle ich mich insofern unwohl, weil die alle nicht so sind, wie 
ich sie haben will. Die Ordnung ist grauenhaft. Es ärgert mich, dass es keine gescheiten Regale 
gibt für die Kinder Selbst ordentliche Kinder haben die ärgsten Schwierigkeiten, dass die 
Bücher nicht umfallen. Also sozusagen mein Traum wäre, dass ich ein Klassenzimmer selbst 
gestalten kann. Oder das Problem, wenn man den Beamer einschaltet, dieser teilweise auf die 
Overheadwand und teilweise auf die Mauer strahlt und die Mauer klassischerweise einen Fleck 
hat. Das sind zum Teil indiskutable Zustände. Die Tische sind nicht mobil. Alles ist dreckig.“ 
(L5_Ö_1.5: #00:13:54#) 
LICHT UND TEMPERATUR 
L7: „Das ist eigentlich die Klasse 5A. Mir tun die Schüler Leid da drinnen, muss ich ehrlich 
sagen, bezüglich der räumlichen Bedingungen. Die haben zwar eine riesige Glasfront, das ist 
recht schön, nur im Sommer hältst du es drinnen nicht aus, weil es so heiß ist. Und dann ist es 
stockfinster, wenn sie die Rollos herunten haben. Es ist ein transformierter Raum. Es war keine 
Klasse, aber sie haben quasi eine Klasse rein gegeben.“ (L7_Ö_1.5 #00:13:58#) 
S3: „Ein paar Sachen gehören jetzt mittlerweile schon renoviert. Manche Wände sind auch 
von den Vorklassen angeschmiert und irgendwelche Sachen kleben da. Auch auf den Tischen