Im Westen nichts Neues / На Западном фронте без перемен. Книга для чтения на немецком языке



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Im Westen nichts Neues На Западном фронте без перемен Книга для

* * *
Nachmittags bin ich ruhiger. Meine Furcht war unbegründet. Der Name
verwirrt mich nicht mehr. Der Anfall vergeht. »Kamerad«, sage ich zu dem
Toten hinüber, aber ich sage es gefasst. »Heute du, morgen ich. Aber wenn ich
davonkomme, Kamerad, will ich kämpfen gegen dieses, das uns beide zerschlug:
dir das Leben – und mir – ? Auch das Leben. Ich verspreche es dir, Kamerad. Es
darf nie wieder geschehen.«
Die Sonne steht schräg. Ich bin dumpf vor Erschöpfung und Hunger. Das
Gestern ist mir wie ein Nebel, ich hoffe nicht, hier noch hinauszugelangen. So
döse ich dahin und begreife nicht einmal, dass es Abend wird. Die Dämmerung
kommt. Es scheint mir rasch jetzt. Noch eine Stunde. Wäre es Sommer, noch
drei Stunden. Noch eine Stunde.
Nun beginne ich plötzlich zu zittern, dass etwas dazwischenkäme. Ich
denke nicht mehr an den Toten, er ist mir jetzt völlig gleichgültig. Mit einem
Schlage springt die Lebensgier auf, und alles, was ich mir vorgenommen habe,
versinkt davor. Nur um jetzt nicht noch Unglück zu haben, plappere ich
mechanisch: »Ich werde alles halten, was ich dir versprochen habe – «, aber ich
weiß schon jetzt, dass ich es nicht tun werde.
Plötzlich fällt mir ein, dass meine eigenen Kameraden auf mich schießen
können, wenn ich ankrieche; sie wissen es ja nicht. Ich werde rufen, so früh es
geht, damit sie mich verstehen. So lange will ich vor dem Graben liegenbleiben,
bis sie mir antworten.
Der erste Stern. Die Front bleibt ruhig. Ich atme auf und spreche vor
Aufregung mit mir selbst: »Jetzt keine Dummheit, Paul – Ruhe, Ruhe, Paul – ,
dann bist du gerettet, Paul.« Es wirkt, wenn ich meinen Vornamen sage, das ist,
als täte es ein anderer, und hat so mehr Gewalt.
Die Dunkelheit wächst. Meine Aufregung legt sich, ich warte aus Vorsicht,
bis die ersten Raketen steigen. Dann krieche ich aus dem Trichter. Den Toten
habe ich vergessen. Vor mir liegt die beginnende Nacht und das bleich
beleuchtete Feld. Ich fasse ein Loch ins Auge; im Moment, wo das Licht
erlischt, schnelle ich hinüber, taste weiter, erwische das nächste, ducke mich,
husche weiter.
Ich komme näher. Da sehe ich bei einer Rakete, wie im Draht sich etwas
eben noch bewegt, ehe es erstarrt, und liege still. Beim nächstenmal sehe ich es
wieder, es sind bestimmt Kameraden aus unserm Graben. Aber ich bin
vorsichtig, bis ich unsere Helme erkenne. Dann rufe ich.
Gleich darauf erschallt als Antwort mein Name: »Paul – Paul – «


Ich rufe wieder. Es sind Kat und Albert, die mit einer Zeltbahn losgegangen
sind, um mich zu suchen.
»Bist du verwundet?«
»Nein, nein – «
Wir rutschen in den Graben. Ich verlange Essen und schlinge es hinunter.
Müller gibt mir eine Zigarette. Ich sage mit wenigen Worten, was geschehen ist.
Es ist ja nichts Neues; so was ist schon oft passiert. Nur der Nachtangriff ist das
Besondere bei der Sache. Aber Kat hat in Russland schon einmal zwei Tage
hinter der russischen Front gelegen, ehe er sich durchschlagen konnte.
Von dem toten Buchdrucker sage ich nichts.
Erst am nächsten Morgen halte ich es nicht mehr aus. Ich muss es Kat und
Albert erzählen. Sie beruhigen mich beide.
»Du kannst gar nichts daran machen. Was wolltest du anders tun. Dazu bist
du doch hier!«
Ich höre ihnen geborgen zu, getröstet durch ihre Nähe. Was habe ich nur für
einen Unsinn zusammengefaselt da in dem Trichter.
»Sieh mal dahin«, zeigt Kat.
An den Brustwehren stehen einige Scharfschützen. Sie haben Gewehre mit
Zielfernrohren aufliegen und lauern den Abschnitt drüben ab. Hin und wieder
knallt ein Schuss. Jetzt hören wir Ausrufe. »Das hat gesessen?« – »Hast du
gesehen, wie er hochsprang?« Sergeant Oellrich wendet sich stolz um und
notiert seinen Punkt. Er führt in der Schussliste von heute mit drei’einwandfrei
festgestellten Treffern.
»Was sagst du dazu?« fragt Kat.
Ich nicke.
»Wenn er so weitermacht, hat er heute abend ein buntes Vögelchen* mehr
im Knopfloch«, meint Kropp.
»Oder er wird bald Vizefeldwebel«, ergänzt Kat.
Wir sehen uns an. »Ich würde es nicht machen«, sage ich.
»Immerhin«, sagt Kat, »es ist ganz gut, dass du es jetzt gerade siehst.«
Sergeant Oellrich tritt wieder an die Brustwehr. Die Mündung seines
Gewehrs geht hin und her.
»Da brauchst du über deine Sache kein Wort mehr zu verlieren«, nickt
Albert.
Ich begreife mich jetzt auch selbst nicht mehr.
»Es war nur, weil ich so lange mit ihm zusammen liegen musste«, sage ich.
Krieg ist Krieg schließlich.
Oellrichs Gewehr knallt kurz und trocken.



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