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Leitfaden Geflügelhaltung
Mit zunehmender Mastdauer steigt die Luftfeuchtigkeit an. Ursache dafür
ist die Abgabe von
Feuchtigkeit aus der Atemluft und den Ausscheidungen. Die Regulierung der Luftfeuchtigkeit erfolgt
über die Lüftung und Heizung.
Kommt es im Sommer oder an kalten Wintertagen zu kritischen
Situationen, müssen Maßnahmen ergriffen werden, um das Wärmeregulationsvermögen der Tiere zu
unterstützen. Zusätzliche Ventilationsraten, Umlüfter und Versprühen von Wasser (z. B.
mittels
Hochdruckverdunstungskühlung; die Tiere dürfen nicht nass werden!) mit dem Effekt der
Verdunstungskühlung
oder Dachberegnung sind im
Sommer
erforderlich, um Totalverluste bzw.
Hitzestress zu möglichst zu vermeiden.
Im
Winter
findet man in Hähnchenställen häufig Abluftventilatoren vor, die teilweise bis in Tierhöhe von
der Decke heruntergezogen werden. Mit dieser Maßnahme wird etwas kühlere und schadstoffhaltige
Luft direkt aus dem Tierbereich entnommen. So wird die hereinströmende Kaltluft im Stallbereich besser
erwärmt und verbleibt längere Zeit im Stall. Die Folge aus dieser geänderten Klimagestaltung ist deutlich
bessere Luft im Tierbereich bei verminderten Energieverlusten für Wärmeproduktion.
Nicht zu vernachlässigen beim Thema Stallklima sind Sauerstoff- und Schadstoffgehalte in der Luft.
Generell muss zu jeder Zeit genügend Sauerstoff in der Stallluft vorhanden und die
Schadgaskonzentration möglichst gering sein. Genauer gesagt ist die NH
3
-Konzentration gesetzlich auf
maximal 20 ppm
und die CO
2
-Konzentration auf 3.000 ppm begrenzt. Das Ziel sollten jedoch Werte
deutlich unter diesen Höchstwerten sein.
Beleuchtung
Neben der Temperatur trägt auch das Licht erheblich zur Qualitätssicherung im Produktionsprozess bei.
Licht bzw. Tageslicht beeinflussen insbesondere
die Verhaltensphysiologie, die Tiergesundheit und
nicht zuletzt auch die Schlachtkörperqualität
Früher war es üblich, den Stall für frisch eingestallte Masthühnerküken mindestens 3
Tage lang zur
Orientierung ununterbrochen zu Beleuchten. Anschließend erfolgte die erste Dunkelphase. Die
Lichtstärke bleibt in den ersten drei Tagen abgedunkelt. Fühlen sich die Tiere wohl,
sind sie im
gesamten Stall verteilt. Ist der Stall zu hell, liegen die Küken an den Außenseiten des Stalles. Später ist
die Beleuchtung dann auf einen 24-Stundenrhythmus auszurichten, in dem eine zusammenhängende
Hellphase von mindestens 14-16 Stunden und eine ausreichende Dunkelperiode berücksichtigt sind. In
Ställen mit künstlicher Beleuchtung gilt als Richtwert für die Dunkelperiode 1/3 des Tages. Während der
Hellphase ist eine
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