I leitfaden Geflügelhaltung Vorwort

Junggänsemast 
Die Junggänsemast eignet sich in Deutschland besonders gut für Gänse, die als Spätschlupf ab Juli zur 
Verfügung stehen und bereits Anfang November schlachtreif sein sollen. Die Periode des Weideganges 
ist hier im Vergleich zur Weidemast/Langmast deutlich reduziert, sodass die Tiere zur zweiten 
Jungtiermauser um die 16. Woche schlachtreif sind. Diese Mastform ist besonders bei Betrieben mit 
knappen Grünlandflächen interessant. Zunehmend greifen auch größere Betriebe auf Gössel aus dem 
Juni- bzw. Juli-Schlupf zurück, um Arbeitszeit einzusparen. Daher sind diese Küken deutlich teurer als 
Gössel (Gänseküken) vom Frühjahr. 
In anderen europäischen Ländern hat die Junggänsemast zur Erzeugung von Tiefkühlware erhebliche 
Bedeutung. Schwerpunktgebiete liegen in Ungarn, Polen und Tschechien. 
Nach einer vierwöchigen Aufzuchtphase im Stall erhalten die Tiere ca. acht Wochen begrenzt 
Weidegang, um dann anschließend in einer intensiven Mastperiode wiederum im Stall ausgemästet zu 
werden. In einigen europäischen Ländern wie Frankreich und Ungarn werden die Tiere zusätzlich 
gestopft. Unter Stopfen versteht man die Zwangsernährung in der Endmast mit Hilfe einer 
Schlundsonde, die den Futterbrei in den Kropf absetzt. Die Leber verfettet und nimmt erheblich an 
Größe zu. 
Weidemast (Spätmast) 
Die Weidemast unterscheidet sich von der Junggänsemast durch eine längere Weideperiode mit 
höheren Mastendgewichten. Die in Deutschland produzierte Ware ist überwiegend Frischware, wenn 
Küken erst ab Juli/August eingestallt werden. Sie ist in Deutschland am häufigsten anzutreffen und 
besonders für kleinere extensive Mastbetriebe geeignet. In einem Zeitraum von 20-24 Wochen 
erreichen die Gänse ein Schlachtgewicht von 6-7 kg. Es lassen sich drei Mastabschnitte unterteilen: 
1) Es beginnt mit der 
Aufzuchtphase
von ca. vier Wochen in einem warmen, gut eingestreuten 
Stall, in der die Tiere energiereiches Futter sowie Auslauf bei gutem warmem Wetter erhalten.
2) Anschließend erfolgt eine