Der Auslauf: Gänse lassen sich gut mit überwiegend betriebseigenem Futter aufziehen. Gänse sind ausgesprochene
Pflanzenfresser und benötigen einen ausreichenden Grünauslauf. Dabei wird junges Gras und Klee
gegenüber überständigen Pflanzen bevorzugt. Wenn auf 1 ha Grünland nicht mehr als 100-150 Gänse
gehalten werden, kann das Grünland bei entsprechender Pflege die Tiere überwiegend mit Grünfutter
ernähren und die Grasnarbe bleibt erhalten. Für die Gänsemast können auf 1 ha Grünland bis zu 250
Gänse gehalten werden, ohne dass die Grasnarbe zu stark leidet. Bei einem Besatz wie in
Niedersachsen von bis zu 1.000 Mastgänsen je ha Grünlandfläche und als Standweide, ist am Ende
der Vegetatio
nsperiode der komplette Bewuchs abgeweidet und die Fläche ist zu einer „Ackerfläche“
geworden. Bei dieser Größenordnung sind Portionsweiden zu empfehlen. Die portionsweise Zuteilung
kann mit mobilen Zäunen, Zaungeflechten oder Lattenzäunen erfolgen. Darüber hinaus sollten die
vorhandenen Wasserstellen des Öfteren versetzt werden. Laut Vermarktungsnormen für Gänse aus
Freilandhaltung sind mind. 10 m² überwiegend bewachsene und strukturierte Fläche je Tier vorzuhalten.
Gänse aus ökologischer Haltung benötigen mindestens 15 m² bewachsene Freifläche. Das Grünland
sollte unbedingt Schattenstellen aufweisen, eine Scheune oder auch nur eine Überdachung zur
Übernachtung kann von Vorteil sein. Einerseits können die Gänse nachts vor Beutegreifer geschützt
werden, andererseits können alle anfallenden Nährstoffe im Festmist gesammelt werden und belasten
damit die Standweide nicht so stark. Die Mistmatratze wird nach Saisonende auf vorhandene
Ackerflächen verteilt. In stallfernen Bereichen hat sich die Anpflanzung von Mais bestens bewährt. Die
größeren Gänse ziehen sich in den Mais zurück, wobei bis zum Herbst die gesamte Maispflanze
gefressen wird. Außerdem haben die Gänse Schatten im Maisfeld. Die Bewirtschaftung der Gänsemast
in angrenzenden Maisflächen hat definitiv viele Vorteile gegenüber reinem Grünland. Ein Umbruch von
Grünland auf Maisland ist aber oftmals unmöglich und eine Strukturierung von Maisstreifen im Grünland
kann von behördlicher Seite untersagt werden. Unbewachsene Flächen ohne Beschattung bzw.
Sonnenschutz sind generell zu vermeiden. Nährstoffe können durch unzureichenden Pflanzenbewuchs
nicht verwertet werden und belasten die Flächen. Schwimmwasser ist für die Gänsehaltung nicht
notwendig, offenes Tränkewasser in KG-Rohren sind in den Ausläufen jedoch zweckmäßig. An
sonnigen, trockenen und warmen Tagen sind die Gänsegössel schon ab der 1. Lebenswoche
stundenweise an die am Stall gelegene Auslauffläche zu gewöhnen.