I leitfaden Geflügelhaltung Vorwort



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Leitfaden Geflügel 2020 gesamt

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Leitfaden Geflügelhaltung 
Stallbau 
Offenstall mit Schwerkraftlüftung 
Die Aufzucht und Mast von Puten erfolgt in Deutschland überwiegend in Offenställen mit natürlicher 
Wind- bzw. Schwerkraftlüftung. 
Der typische Offenstall ist etwa 16 bis 20 m breit und hat eine Länge von 80 bis 100 m. Die Längsachse 
des Stalles sollte quer zur Hauptwindrichtung liegen, um einen entsprechenden Luftaustausch zu 
ermöglichen. Die seitlichen Stallöffnungen für die Lüftung sind mit Jalousien oder Lüftungsklappen 
ausgestattet, die über einen Klimacomputer gesteuert werden. Durch Firstöffnungen oder einen mobilen 
Hubfirst über die gesamte Stalllänge wird ein zusätzlicher Luftaustausch erreicht. 
Geschlossener Stall mit Unterdrucklüftung 
Massivställe verfügen über eine geregelte Be- und Entlüftung, die sogenannte Unterdrucklüftung. In den 
letzten Jahren werden häufig Massivställe gebaut, da hier die Aufzucht der Küken in einem gut isolierten 
Raum ringlos erfolgen kann. Temperaturschwankungen können gut ausgeglichen werden. In 
Geflügelställen ist die Unterdrucklüftung das am weitesten verbreitete mechanische Lüftungssystem. 
Hierbei wird durch regelbare Ventilatoren ein Unterdruck im Stall erzeugt und die verbrauchte Abluft 
abgesaugt. Die frische Zuluft wird über regelbare Zuluftelemente in den Tierbereich geführt. Die hierbei 
entstehende Luftumwälzung sorgt sowohl für den Austausch der Luft als auch für die ausreichende 
Abfuhr von Wärme und Feuchtigkeit aus dem Tierbereich. 
Allgemeines zum Stallbau 
Für die Dachkonstruktion werden für die Praxis häufig Holzrahmenbinder verwendet. Alternativ dazu 
können auch Stahlhallen zum Einsatz kommen. Die Mastställe sollten ausreichend breit für ein 
problemloses Ausmisten mit größeren technischen Geräten (Schlepper, Radlader, usw.) sein.
Der Zwischenraum zwischen Innendecke und Dach ist angemessen zu isolieren. Wichtig ist es hier 
genügend Hinterlüftung der Isolierung zu gewährleisten, um eine lange Haltbarkeit des Stallgebäudes 
zu erzielen. Neben dem Dach sollte idealerweise der geschliffene Betonfußboden ebenfalls isoliert 
werden. Dies kann beispielsweise durch eine 1,50 bis 2,00 m breite Isolierung unterhalb der Betonfläche 
ringsum an der Außenseite oder von außen am Fundament (80 cm tief) erfolgen. Die Stallwände können 
mit Steinen vermauert oder mit anderen Materialien, beispielsweise Sandwichplatten, verkleidet 
werden. Gleiches gilt auch für die Giebel. Wände und Boden sollten leicht zu reinigen sein und daher 
eine glatte und geschlossene Oberfläche besitzen. Der Vorraum des Putenstalles kann seitlich am 
Stallgebäude angebaut werden. Dieser Raum muss groß genug sein, um genügend Platz für Hygiene 
(z.B. Waschgelegenheiten, Stallkleidung, usw.), Klimasteuerung, Futter- und Wasserversorgung zu 
gewährleisten. Das Notstromaggregat ist gesondert unterzubringen. 
Neben dem eigentlichen Stallgebäude ist der Stallvorplatz für schwere Lastkraftwagen in ausreichender 
Stabilität herzustellen und entsprechend zu versiegeln (z.B. Beton oder Pflasterung). So ein befestigter 
Platz lässt sich zudem gut reinigen. Weiterhin sollte für verendete Tiere ein entsprechend großer 
Kadaverbehälter, abschließbar und gekühlt, außerhalb des Stallbereiches vorgehalten werden, um aus 
hygienischen Gründen die größte Sicherheit zu gewährleisten.
In der Putenmast kommen neben der Alleinfütterung in den einzelnen Mastphasen auch Weizen oder 
Mais als Beifutter zum Einsatz. Diesbezüglich sollten entsprechende Siloanlagen für die Planung des 
Stalles mit einbezogen werden. Darüber hinaus sind Futterwaagen zur Futterkontrolle und -dosierung 
zu empfehlen. 
In den Betrieben kommen für die Vitamin-, Impf- und Medikamentenapplikation überwiegend 
Vorlaufbehälter in entsprechender Größe zur Anwendung. Diese sollten leicht zu reinigen und zu 
desinfizieren sein. Alternativ kommen auch spezielle Mischgeräte zum Einsatz, die eine einfache 
Handhabung und bessere Reinigung der Geräte erlauben. 
Für die Heizung werden üblicherweise Gasstrahler eingesetzt. Weitere Möglichkeiten sind andere 
Heizsysteme wie z.B. Konvektoren. In der Regel wird als Brennstoff Erd- bzw. Flüssiggas verwendet.



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