I leitfaden Geflügelhaltung Vorwort

Welches Aufzuchtsystem ist optimal? 
Unterschieden wird zwischen der Aufzucht in Bodenhaltung, Volierenhaltung oder der Haltung in einer 
sogenannten Halbvoliere (z.B. NivoVaria). Junghennen, die die Legephase in alternativen 
Haltungssystemen verbringen, sollten auch in einem möglichst ähnlichen System aufgezogen werden. 
Eine 
Volierenaufzucht
bzw. eine strukturierte Bodenhaltung mit Kotgrube und Reutersystemen bieten 
optimale Bedingungen für eine dem späteren Verwendungszweck angepasste Aufzuchtmethode. 
Volierensysteme haben gegenüber Bodenhaltungen den Vorteil, dass hier mehr Tiere pro Quadratmeter 
Stallgrundfläche eingestallt werden können. In den unterschiedlichen Etagen wird den Junghennen 
Futter und Wasser angeboten. Die oberste Etage bietet den Tieren eine entsprechende Ruhezone.
Generell sollte überlegt werden, den späteren Freilandhennen schon in der Junghennenaufzuchtphase 
ab der 10.-12. Lebenswoche einen Kaltscharrraum mit bzw. ohne Auslauf während der Hellphase zur 
Verfügung zu stellen. Neben dem Haltungssystem an sich, spielen zudem auch 
Managementfaktoren
eine entscheidende Rolle in der Junghennenaufzucht.
Abbildung 70: Versorgungseinrichtungen im NivoVaria-Aufzuchtsystem 

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Leitfaden Geflügelhaltung 
Abbildung 71: Veranden werden im NivoVaria-System je nach Aufzuchtalter zugeklappt 
Das NivoVaria-Junghennenaufzuchtsystem ist ein innovatives Aufzuchtsystem, welches in den 
Niederlanden entwickelt wurde. Es vereinigt das System der strukturlosen Bodenhaltung auf Kotrosten 
mit einem strukturierten Volierensystem. Der Gesamtstall ist in drei Teile Kotgrube und einen Teil 
Scharrraum aufgeteilt. Auf der Kotgrube werden zunächst die Eintagsküken bzw. vorgezogene Küken 
eingestallt. Mit zunehmendem Alter, möglichst früh ca. ab der dritten Lebenswoche, werden die 
Anflugveranden, die senkrecht stehen, in die waagerechte Position gebracht und die Tiere können die 
erhöhten Ebenen erreichen. Wie auf den oberen Abbildungen erkennbar, können den Tieren die 
zusätzlichen Bewegungsflächen durch Abklappen je nach Alter zur Verfügung gestellt werden. Die 
Nutzflächen werden dadurch erhöht. Laut Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung werden zusätzliche 
Flächen jedoch nur dann als Nutzflächen anerkannt, wenn darunter ein Kotband geführt wird. Diese 
zusätzlichen Kotbänder sind in der NivoVaria-Anlage aber oftmals nicht vorhanden. 
Nach holländischem Firmenprofil werden die Junghennen mit einer Besatzdichte von 24 Tieren je m² 
Nutzfläche gehalten. Obwohl nach derzeitiger Diskussion um den Tierschutz in der 
Junghennenaufzucht auch die Besatzdichten in der Junghennenaufzucht auf 18 Tiere je m² 
reglementiert werden sollen, sind Junghennen aus der NivoVaria-Anlage ausreichend gewichtig, 
auffallend uniform und weisen weniger Stress für Kannibalismus und Federpicken auf. Wenn diese 
innovative Junghennenaufzucht und deren positiven Attribute allgemeine Gültigkeit besitzen werden, 
dann scheint dieses Aufzuchtsystem ein neues innovatives Aufzuchtsystem zu werden.