I leitfaden Geflügelhaltung Vorwort

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Leitfaden Geflügelhaltung 
Ist der Einsatz von Getreide sinnvoll? 
– Ein Praxisbeispiel 
In manchen Jahren stehen landwirtschaftliche Betriebe vor der Frage, ob wirtschaftseigenes Getreide 
auch in der Geflügelhaltung zum Einsatz kommen kann. Im nachfolgenden 
Beispiel 
wird über einen 
Mastbetrieb berichtet, bei dem Weizen und Triticale schon seit Jahren zugefüttert werden. 
Abbildung 56: Ein Futterkonzept mit hofeigenem Getreide 
Schon ab dem 5.-8. Masttag wird den Tieren Getreide in Anteilen von 3 % zugefüttert. Dann wird der 
Getreideeinsatz täglich um rund 2 % gesteigert. Diesbezüglich muss jedoch die Entwicklung der Tiere 
beobachtet werden. Ein gutes Augenmaß und laufende Kontrollen der Tiere sind notwendig. 
Nach der Starterphase schließt sich die Verfütterung des Mittelmastfutters mit steigenden Anteilen des 
hofeigenen Getreides an. Ab dem 17. Tag erfolgt der Einsatz eines 30er Ergänzers kombiniert mit dem 
Mittelmastalleinfutter. Dies wurde deshalb so gewählt, weil mit der ausschließlichen Verfütterung eines 
Ergänzungsfuttermittels in früheren Durchgängen keine optimalen Ergebnisse erzielt werden konnten. 
Seitdem dieser experimentierfreudige Landwirt den Tieren sowohl Ergänzer, als auch Alleinfutter in 
einem bestimmten Mischverhältnis zur Verfügung stellt, haben sich die Resultate verbessert. Der 
Getreideanteil, hier weizenbezogene Triticale, erhöht sich von 5 % in der Starterphase auf bis zu 30 % 
in der Endmast. Ab dem 28. Tag werden Ergänzer- und Mittelmastfutter durch Endmastfutter 
(Alleinfuttermittel) ersetzt. Bei rund 7,3 Durchgängen im Jahr können gut 160 t des eigenen Getreides 
verwertet werden. 
Grundsätzlich lassen sich die Futterkosten, die rund 60 % der Gesamtkosten in der Masthühnerhaltung 
ausmachen, senken. Der Einsatz von hofeigenem konserviertem Getreide in dem hier vorgestellten 
Betrieb wirkte sich positiv auf den Stall aus. Er ist erheblich trockener geworden. Außerdem ist der Kot 
fester und die Wasseraufnahme reduziert. Nach Einschätzung des Mästers ist der Krankheitsdruck der 
Tiere vermindert. Die Verluste sind geringer, bei gleichzeitig guten biologischen Leistungen.