Äschenprojekt Lafnitz
Projektbearbeiter: Dr. Klaus Michalek, Dr. Joachim Tajmel, Dr. Georg Wolfram,
Gerhard Woschitz, Dr. Thomas Zechmeister
Die Lafnitz im südburgenländisch-steirischen Grenzbereich ist einer der wertvollste Naturräume der Region und seit einigen Jahren als Ramsar- und als Natura 2000-Gebiet ausgezeichnet. Eingebettet in einen gewachsenen Naturraum wird das Lafnitztal aber auch wirtschaftlich genutzt, so unter anderem zur Fischerei. In den letzten Jahren mehrten sich Klagen ansässiger Fischer, wonach der Fischbestand durch Fischotter und fischfressende Vögel zurückgegangen sei. Derzeit finden im Rahmen eines LIFE-Projekts umfangreiche fischökologische Untersuchungen an der Lafnitz statt, die jedoch weniger auf den Bestand fischereilich interessanter Fischarten als auf seltene Kleinfischarten abzielen. Auf Basis der bisher gewonnenen Ergebnisse lassen sich weder die Ursachen für den geringen Bestand eindeutig benennen, noch gibt es ausreichende Informationen über die Bestandsdichte potenzieller Fischräuber. Seitens der Fischer wurden darauf Forderungen an den Naturschutz nach Entschädigungen für die Einbußen durch Fischotter und Kormoran gestellt. Eine objektive Bewertung der Situation wird unter anderem durch unterschiedliche fischereiliche Praktiken in der sehr kleinräumigen Revierstruktur der beiden Bundesländer erschwert.
Übergeordnetes Projektziel ist die Förderung einer nachhaltigen Fischereiwirtschaft an der Lafnitz mit Schwerpunkt auf der Äsche (Thymallus thymallus L.) im Lafnitzabschnitt zwischen der Einmündung der Schwarzen Lafnitz und der Ortschaft Wörth. Dieses Ziel ist nur längerfristig zu erreichen. Das beantragte Projekt ist als erster Schritt in diese Richtung zu verstehen.
Detailziele sind:
1. Erhebungen zur fischereilichen Praxis (Besatz und Ausfang), insbesondere zur Effektivität der aktuellen Besatzmaßnahmen sowie Vorarbeiten zu einer verstärkten Zusammenarbeit und Abstimmung der Fischereireviere als notwendige Vorbereitung für einen künftigen Äschenbesatz
2. Überprüfung der Voraussetzungen für einen künftigen Äschenbesatz: Kontrolle der Funktionsfähigkeit der Fischwanderhilfe bei Lafnitz, genetische Untersuchungen der Lafnitz-Äschen
3. Erhebungen zu möglichen Ursachen eines geringen Fischbestandes, insbesondere Monitoring fischfressender Vögel und Fischotter
Geplante Maßnahmen zur Zielerreichung:
1. Revierübergreifende Auswertungen bisheriger Besatz- und Ausfangzahlen (zeitlich möglichst weit zurück)
2. Begleitende Untersuchungen zur Effektivität der aktuellen Besatzmaßnahmen durch Markierungen und Kontrollbefischungen (bzw. Datensammlung durch Fischer)
3. Markierung ausgewählter Fischarten in ausgewählten Fischabschnitten im Zuge von Befischungen im Rahmen des LIFE-Projektes
4. Kontrolle der Funktionsfähigkeit der Fischwanderhilfe Neustift
5. Erkundigungen zum Besatz: genetische Untersuchungen, Herkunft von Laichfische, Prüfung möglicher Zuchtbetriebe
6. verstärkte Zusammenarbeit der Fischereireviere
7. Monitoring fischfressender Vögel und Fischotter
8. Vorbereitungen eines Nachfolgeprojekts mit Schwerpunkt Äschenbesatz (sofern möglich und sinnvoll)
Do'stlaringiz bilan baham: |