Andreas Frankenhauser Bahnhofstraße 45



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Andreas Frankenhauser

Bahnhofstraße 45

78532 Tuttlingen

An den Vorsitzenden des

Gemeindeverwaltungsverbandes Donau-Heuberg

Herrn Bürgermeister

Konstantin Braun

Hauptstraße 3

78600 Kolbingen

Tuttlingen, 10. 04. 2006



Konzept einer Stadtbahn für Tuttlingen

Anbindung von Fridingen, Mühlheim und Stetten an einen vertakteten Bahn-Verkehr

Sehr geehrter Herr Braun,


der Ringzug ist ein voller Erfolg. Inzwischen sind mehr als 12000 Fahrgäste werktäglich mit einem der innovativsten Nahverkehrssysteme des ländlichen Raums unterwegs. Dafür ist der Ringzug mit Recht am vergangenen Freitag mit „Fahrgastpreis 2006“ von Pro Bahn ausgezeichnet worden. Das Experiment einer S-Bahn für den ländlichen Raum ist so voll und ganz geglückt.
Doch leider profitieren noch nicht alle vom Ringzug-System. Immer wieder ist so die Forderung nach einem Lückenschluss zwischen Immendingen und Donaueschingen zu hören.

Ein anderes „Sorgenkind“, das in der öffentlichen Diskussion jedoch bisher kaum Gehör gefunden hat, ist der Abschnitt Tuttlingen Bahnhof - Fridingen. Hier verkehren zwar an Werktagen einige wenige Ringzüge. Allerdings ist das Angebot doch recht dürftig: die letzten Züge fahren werktags schon vor 17 Uhr. An Wochenenden gibt es zwischen Fridingen und Tuttlingen gar keinen Ringzug-Verkehr, und auch an Werktagen sind Lücken von 3 Stunden ohne Zug keine Seltenheit. Kurzum: das Ringzug-Angebot im Donautalbahn-Abschnitt zwischen Tuttlingen Bahnhof und Fridingen ist heute alles andere als befriedigend. Der Großteil des öffentlichen Verkehrs in diesem Abschnitt wird so auch immer noch durch Busse abgedeckt.


Aber gerade der Donautalbahn-Abschnitt Fridingen – Tuttlingen könnte das Ringzug-System für die Stadt Tuttlingen wesentlich attraktiver gestalten. Das Problem ist altbekannt: während in anderen Städten der Bahnhof oft im Zentrum der Stadt liegt und von dort aus die Innenstadt leicht fußläufig erreicht werden kann, befindet sich der Tuttlinger Bahnhof doch deutlich außerhalb der Innenstadt. Allenfalls für die Mitarbeiter der Firma Aesculap liegt der Bahnhof ideal. Wer hingegen mit der Bahn anreist und weiter in die Innenstadt oder in das Gewerbegebiet Nord möchte, ist gezwungen, in Tuttlingen Bahnhof auszusteigen und dort auf Busse umzusteigen, was mit einem deutlichen Zeitverlust verbunden ist, und die Sache für viele potentielle Ringzug-Fahrgäste unattraktiv erscheinen lässt. Und hier setzen meine Überlegungen zu einer besseren Erschließung dieser Gebiete durch den Ringzug an:
Die Donautalbahn-Strecke östlich von Tuttlingen Bahnhof, auf der zurzeit kaum Ringzug-Verkehr stattfindet, durchzieht wichtige Teile des Tuttlinger Stadtgebiets und bietet die Möglichkeit, das Problem „Bahnhof außerhalb der Stadt“ zu lösen. Die von Immendingen im Westen kommenden Ringzüge sollten daher zukünftig nach Osten weiterfahren und mit neuen Halten wichtige Teile der Stadt Tuttlingen erschließen. Östlich von Tuttlingen Bahnhof sollte daher folgendermaßen gehalten werden:
1. Tuttlingen (Schul-)Zentrum: Dieser Halt besteht heute schon, auch wenn er durch den Ringzug nur unattraktiv bedient wird. Von hier aus können mehrere der Tuttlinger Schulen, das TuWass sowie der Donaupark gut zu Fuß erreicht werden. Auch Teile der Bahnhofstraße wie z.B. Karstadt können in akzeptabler Zeit erreicht werden.
2. Tuttlingen Poststeg: Hier kommt die Donautalbahn am Nahsten an die Tuttlinger Fußgängerzone heran, wodurch diesem Halt eine Schlüsselfunktion bei der Erschließung der Tuttlinger Innenstadt zukommt. Ein Halt so nah an der Innenstadt drängt sich meiner Meinung geradezu auf. Von hier aus kann bequem die Fußgängerzone sowie das Rathaus erreicht werden. Ein solcher Halt in Innenstadtnähe wäre ein Kernelement zur Steigerung der Attraktivität des Ringzugs.
3. Tuttlingen Albert-Schweizer-Schule: Von hier aus kann nicht nur die Albert-Schweizer-Schule bequem erreicht werden. Auch die Stadthalle und das Kino wird so an den Ringzug angeschlossen. Außerdem liegen wichtige Arbeitgeber wie die Firma Berchthold in der Nähe. Darüber hinaus würde ein Haltepunkt hier in dicht besiedeltem Wohngebiet liegen, was diesen Haltepunkt auch für viele Anwohner interessant machen würde.
4. Tuttlingen Daimlerstraße: Auch dieser Haltepunkt existiert heute als „Tuttlingen Nord“ bereits. Doch wird er wie alle Haltepunkte östlich von Tuttlingen Bahnhof nur sehr unbefriedigend bedient. Dieser Haltepunkt wäre zur Erschließung des Industriegebiet Nords von elementarer Bedeutung. Viele wichtige Arbeitgeber haben ihren Sitz unmittelbar in der Nähe dieses Haltepunkts. Zu aller erst ist dabei die Firma Karl Storz zu nennen, die geradezu ideal über diesen Haltepunkt zu erreichen ist. Neben den vielen Arbeitsplätzen gibt es eine ganze Reihe wichtiger Einkaufsmöglichkeiten, die über den Haltepunkt erreicht werden können: Ich nenne stellvertretend nur den Baumarkt „Praktiker“ und die „Mega Company.“
5. Tuttlingen Schmelze: dieser Haltepunkt liegt noch mal 500 Meter nord-östlich von „Tuttlingen Daimlerstraße“. Neben dem dortigen Wohngebiet, das damit an den Bahnverkehr angeschlossen wäre, liegen einige wichtige Arbeitgeber recht günstig in der Nähe dieses Haltepunkts: zu nennen sind die Firmen Handte sowie Martin.
6. Tuttlingen Nendingen: Ebenfalls ein bereits bestehender Haltepunkt, der heute nur sehr unzureichend durch den Ringzug bedient wird. Von diesem Haltepunkt könnte man von Nendingen aus zukünftig direkt das Industriegebiet Nord, die Tuttlinger Innenstadt, Tuttlingen Bahnhof, Möhringen, Immendingen und mit einem Umsteigen Rottweil, Stuttgart, Zürich und Karlsruhe erreichen.
Von Nendingen sollte der Zug dann weiter über Mühlheim-Stetten und Mühlheim bis Fridingen fahren und auch diese Orte endlich vernünftig an das Ringzug-System anbinden. Somit hätten diese Orte wieder einen vollwertigen Bahnanschluss und wären direkt mit den wichtigsten Zielen in Tuttlingen sowie mit einmaligem Umsteigen an das bundesdeutsche und internationale Bahnnetz angeschlossen.
Geschaffen hätte man damit ein System von 11 Tuttlinger Ringzug-Haltepunkten, die ein Großteil der Stadt Tuttlingen für den Bahnverkehr erschließen und diese umsteigefrei mit dem Umland verbinden. Im Gegensatz zur heutigen Situation wären so viele bedeutende Gebiete der Stadt Tuttlingen vernünftig an das Ringzug-System angeschlossen: die Innenstadt, das Industriegebiet Nord sowie Nendingen. Ein Anschluss der Möhringer Vorstadt, der auf Grund der Neuverlegung der B311 allerdings Probleme bringen wird, ist außerdem eine interessante Überlegung und würde die Möhringer Vorstadt, die heute ebenfalls nicht direkt vom Ringzug-System profitiert, an dieses anschließen.
Ein solches System von 11 bzw. 12 Tuttlinger Haltepunkten, die große Teile Tuttlingen mit der Bahn erschließen würden, und diese umsteigefrei mit dem Umland verbinden, hätte das Prädikat „Stadtbahn“ verdient. Ähnliche Modelle sind in anderen mittelgroßen Städten bereits verwirklicht. Am besten lässt sich dies vielleicht an Lörrach zeigen: hier erschließt die Wiesentalbahn mit zahlreichen Haltepunkten die Stadt. Im Kernbereich zwischen Lörrach-Stetten und Steinen verkehren die Züge stadtbahnähnlich im Viertel-Stunden-Takt. Die Bahn wird hier sowohl für den regionalen und überregionalen Verkehr benutzt als auch als integraler Teil des Stadtverkehrs zwischen den Stadtteilen. Ähnliches ließe sich in Tuttlingen ebenfalls verwirklichen. Eine solche Stadtbahn Tuttlingen würde Möhringen und Nendingen mit der Kernstadt verbinden, die Kernstadt mit dem Umland und das Umland untereinander. Sinnvoll wäre zu Anfang erst einmal ein Halb-Stunden-Takt, der für viele potenzielle Nutzer äußerst attraktiv wäre. Wenn man heute in der Hauptverkehrszeit beispielsweise mit dem Auto die Stadt Tuttlingen von Nendingen bis Möhringen einmal durchquert, braucht man dafür ca. 20 Minuten. Die Stadtbahn würde das in weniger als der Hälfte der Zeit schaffen. Und dabei würde sich der Fahrgast den nach-feierabendlichen Berufsverkehrsstress sparen und könnte stattdessen entspannt in der Zeitung stöbern. Ein solches System wäre ein Gewinn für alle und würde viel zur Entlastung der Straßen rund um Tuttlingen beitragen und eine echte Steigerung der Lebensqualität in und um Tuttlingen bringen.
Grundvoraussetzung hierfür wäre allerdings die längst überfällige Ertüchtigung der Donautalbahn zwischen Tuttlingen und Sigmaringen für den Neigetechnikverkehr, wie dies im Abschnitt Ulm – Sigmaringen bereits erfolgt ist. Heute ist die eingleisige Strecke leider ständig durch die im 2-Stunden-Takt verkehrenden Regionalexpress-Züge von Neustadt (Schwarzwald) nach Ulm belegt. Diese Züge kreuzen zurzeit in Fridingen, was zur Folge hat, dass die für die Stadtbahn Tuttlingen interessante Trasse zwischen Tuttlingen Bahnhof und Fridingen ständig durch Regionalexpress-Züge blockiert wird. Nach einer Ertüchtigung der Strecke Sigmaringen – Tuttlingen für den Neigetechnikverkehr wird sich dies allerdings ändern. Die Systemkreuzung der Regionalexpress-Züge würde dann nur noch in Sigmaringen und Tuttlingen stattfinden. Die Kreuzung in Fridingen wäre Geschichte, und die Trasse für einen Stadtbahn-Verkehr so frei, ohne dass weitere Investitionen in die Schieneninfrastruktur nötig wären.
Ich hoffe, ich konnte Ihr Interesse für die Idee einer Stadtbahn Tuttlingen als Teil des Ringzug-Konzepts wecken. Mich würde es sehr freuen, Ihre Meinung dazu zu erfahren und möchte Ihnen deshalb zum Abschluss einige Fragen hierzu stellen:


  1. Unterstützen Sie die oben beschriebene Idee einer Stadtbahn Tuttlingen im Grundsatz?

  2. Wenn ja, welche Veränderungen bzw. Erweiterungen halten Sie für notwendig?

  3. Wenn ja, wie sehen Sie Ihre Möglichkeiten, sich für ein solches Vorhaben einzusetzen? Gibt es konkrete Schritte, die Sie zur Umsetzung der Idee unternehmen werden?

Für Ihre Aufmerksamkeit möchte ich mich bedanken. Auf eine Antwort auf mein Schreiben freue ich mich.


Mit freundlichen Grüßen

Andreas Frankenhauser
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