Tip: siehe auch das wunderbare Werk, der „Gottmensch“ von Maria Valtorta, hier zu finden


Sant'Omero (Teramo), 8. Dezember 1992



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Sant'Omero (Teramo), 8. Dezember 1992

Hochfest der Unbefleckten Empfängnis
DIE HEILIGE STADT

»Heute betrachtet ihr mich voll Freude im Glanz meiner Unbefleckten

Empfängnis.
Meine vielgeliebten Söhne, laßt euch vom unbefleckten

Licht eurer himmlischen Mutter anziehen und folgt eilends der süßen

Wolke meines himmlischen Duftes.
Weil ich ohne Sünde bin, hat der

Vater den Blick seiner bevorzugenden Liebe auf mich gerichtet, hat

das Wort mich aus-erwählt, seine Mutter zu werden, und hat der

Heilige Geist mit dem Band der bräutlichen Liebe sich mit mir

verbunden.
So habe ich in das Herz der Heiligsten Dreieinigkeit selbst

Eingang gefunden.


1102
Weil ich ohne Sünde bin, hat mich die göttliche Dreieinigkeit zur

Heerführerin und Siegerin im schrecklichen Kampf gegen Satan und

alle bösen Geister erwählt.
Weil ich ohne Sünde bin, hat Jesus mich als

Mutter zutiefst mit seinem Heilsplan verbunden und hat mich zur

ersten Mit-arbeiterin in seinem Erlösungswerk gemacht, indem er mir

die ganze Menschheit, die von ihm erlöst und gerettet worden ist, als

Tochter anvertraut hat.
Ich bin daher die Mutter der Menschheit.
Es gehört zu meiner Berufung als neue Eva und zu meiner Aufgabe als

Mutter, die ganze Menschheit zur vollkommenen Gemeinschaft des

Lebens mit Gott zurückzubringen, indem ich ihr helfe, in der Gnade

und in der Heiligkeit geboren zu werden und zu wachsen.


Deshalb ist es vor allem meine Aufgabe, von euch, von der Kirche und von der

Menschheit den dunklen Schatten der Sünde und des Bösen zu

entfernen, um euch alle in die heilige Stadt der Reinheit und der Liebe

zu führen.


Das Licht dieser heiligen Stadt ist der strahlende Glanz des

Vaters selbst; die Sonne, die wärmt, ist das geopferte Lamm, aus

dessen Herzen brennende Strahlen von Feuer und Liebe

hervorbrechen; der Atem ist der Hauch des Heiligen Geistes, der das

Leben schenkt und alle Geschöpfe zu ihrem Lobgesang der

Verherrlichung und der himmlischen Harmonie bewegt.


Dies ist die Aufgabe, die eurer himmlischen Mutter anvertraut worden ist.
Die heilige Stadt muß vor allem in den Herzen und Seelen, das heißt im

Leben all meiner Kinder errichtet werden.


Dies geschieht, wenn ihr euch allen Verführungen
des Bösen und der Leidenschaften entzieht

und euch der Liebe zu Gott öffnet, der euch dazu führt, mit ihm in

einer ständigen Gemeinschaft des Lebens zu sein.
1103
So werdet ihr von der Knechtschaft der Sünde befreit und in jene

Erfahrung der Gnade, der Reinheit und der Freude zu-rückgebracht,

die die gewohnten Lebensbedingungen Adams waren, ehe er der

Verlockung der Schlange nachgab und seinen ersten Sündenfall

beging.
Dann werdet ihr aus der Quelle trinken, die im Paradies ent-

springt; ihr werdet über das Böse und den Bösen siegen; ihr werdet in

den Besitz jener Güter gelangen, die der Herr für euch bereithält, und

ihr selbst werdet Kinder des Allerhöchsten werden.


'Gott, der auf dem Thron saß, sprach: Seht, ich mache alles neu. Diese Worte sind

zuverlässig und wahr. Ich bin das Alpha und das Omega, der Anfang

und das Ende.
Wer durstig ist, den werde ich umsonst aus der Quelle

trinken lassen, aus der das Wasser des Lebens strömt. Wer siegt, wird

dies als Anteil erhalten: Ich werde sein Gott sein, und er wird mein

Sohn sein.'


Die heilige Stadt muß auch in der Kirche hell erstrahlen,

gereinigt von all ihren menschlichen Schwächen, befreit vom Makel

der Untreue und der Apostasie, geheiligt durch ihre schmerzhafte

Passion und ihre blutige Hinopferung.


Dann wird die Kirche wieder schön sein, ohne Flecken und ohne Falten,
ganz in der Nachahmung

eurer unbefleckten Mutter.


In der gereinigten und völlig erneuerten

Kirche wird allein das Licht Christi in seiner großen Macht hell

erstrahlen, und dieses Licht wird von der Kirche über die ganze Erde

verbreitet werden, und alle Völker werden zu ihr eilen, um die

Heiligste Dreieinigkeit vollkommen zu verherrlichen. '
Der Engel entrückte mich in der Verzückung auf einen großen, hohen Berg und

zeigte mir die heilige Stadt Jerusalem, wie sie von Gott her aus dem

Himmel herabkam, erfüllt von
1104
der Herrlichkeit Gottes. Sie glänzte wie ein kostbarer Edel-stein, wie

ein kristallklarer Jaspis.


Die Stadt braucht weder Sonne noch Mond,

die ihr leuchten. Denn die Herrlichkeit Gottes erleuchtet sie, und ihre

Leuchte ist das Lamm.
Die Völker werden in diesem Licht

einhergehen, und die Könige der Erde werden ihre Pracht in die Stadt

bringen. Ihre Tore werden den ganzen Tag nicht geschlossen —

Nacht wird es dort nicht mehr geben. Und man wird die Pracht und

die Kostbarkeiten der Völker in die Stadt bringen.
Aber nichts Unreines wird hineinkommen, keiner, der Greuel verübt und lügt. Nur

die, die im Lebensbuch des Lammes eingetragen sind, werden

eingelassen.'
Die heilige Stadt wird schließlich die erlöste und

errettete Menschheit aufnehmen, nachdem sie durch die Läuterung,

durch die große Bedrängnis und das schreckliche Strafgericht völlig

von der Knechtschaft Satans, der Sünde und des Bösen befreit sein

wird.
In diesen letzten Zeiten wird der Kampf gegen Satan und sein

mächtiges Heer aller bösen Geister immer härter und blutiger werden,

weil ihr unter dem schweren Joch seiner universalen Herrschaft lebt.
Dann werdet ihr begreifen, daß es zu meiner Aufgabe als der mit der

Sonne bekleideten Frau und als Besiegerin Satans gehört, den großen

Drachen zu fesseln und in seinen brennenden See zu werfen, aus dem

er nicht mehr entkommen können wird, um in der Welt Schaden

anzurichten.
In der Welt wird Christus herrschen.
Jesus wird in Herrlichkeit wiederkommen, um die ganze Schöpfung in den vollen

Glanz seines neuen irdischen Paradieses zu führen.


1105
Die sündige Stadt wird dann verschwunden sein, und so wird sich die

ganze Schöpfung mit Freude öffnen, um die heilige Stadt

aufzunehmen, das neue Jerusalem, das aus dem Himmel als dauernde

Wohnung Gottes unter den Menschen herab-kommt.


'Dann sah ich

einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und

die erste Erde sind vergangen, auch das Meer ist nicht mehr.
Ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott her aus dem Himmel

herabkommen; sie war bereit wie eine Braut, die sich für ihren Mann

geschmückt hat.
Da hörte ich eine laute Stimme vom Thron her rufen:

Seht, die Wohnung Gottes unter den Menschen! Er wird in ihrer Mitte

wohnen, und sie werden sein Volk sein; und er, Gott, wird bei ihnen

sein.
Er wird alle Tränen von ihren Augen abwischen: Der Tod wird

nicht mehr sein, keine Trauer, keine Klage, keine Mühsal. Denn was

früher war, ist vergangen.'


Vielgeliebte Söhne, heute betrachtet ihr

mich im Glanz meiner Unbefleckten Empfängis; laßt euch anziehen

von der überwältigenden Schönheit eurer himmlischen Mutter und

folgt mir nach auf der Woge meines süßen Duftes, um mit mir der

heiligen Stadt entgegenzugehen, die am Ende der schmerzhaften

Läuterung und der großen Bedrängnis, die ihr nun in diesen letzten

Zeiten erlebt, aus dem Himmel herabkommen wird.« 1106

Dongo (Como), 24. Dezember 1992

Heilige Nacht
DER MORGENSTERN

»Vielgeliebte Söhne, dringt mit mir in das tiefe Geheimnis dieser Heiligen Nacht ein.


Erlebt sie an der

Seite eurer himmlischen Mutter und meines keuschesten Bräutigams

Josef. Erlebt sie in der Stille, im Gebet, in der Demut, in der Reinheit

und in der Liebe.


Ich öffne euch die Pforte meines Unbefleckten

Herzens, um euch eintreten zu lassen, damit ihr es in diesen letzten

Augenblicken vor der Geburt meines himmlischen Kindes schlagen

fühlt.
In dieser Heiligen Nacht wird jeder Schlag meines mütterlichen

Herzens zu einem Seufzer der Erwartung, zu einem Stöhnen der

Sehnsucht, zu einem Funken der Liebe, zu einem Gebet der Ruhe, zu

einem Gespräch mit dem Vater, zu einer Entrückung des Geistes, der

mich in der höchsten Verzückung des Lebens mit dem Paradies

verbindet, das ich in dieser armseligen Grotte völlig enthalten sehe.
Während die Nacht alles verhüllt und sich eine tiefe Finsternis auf die

Erde gesenkt hat, wird eure himmlische Mutter von einem ganz

starken Licht durchdrungen: Mein Geist wird vom Glanz der ewigen

Weisheit erfüllt, mein Herz öffnet sich dem so lebendig strahlenden

Licht der Liebe; meine Seele wird von einem Strahl der Gnadenfülle

und der vollkommenen Heiligkeit durchdrungen; mein unberührter

jungfräulicher Leib weitet sich für das Geschenk meines göttlichen

Sohnes.
Aus meinen mütterlichen Armen lege ich mein himmlisches

Kind, das in dieser Nacht tiefer Finsternis geboren wurde, in die

ärmliche Krippe.


Aber am Himmel erstrahlen die Sterne in

leuchtendem Glanz, und die Engel verbreiten den Gesang der

himmlischen Har-
1107
monie, und die Hirten kommen zur Grotte und bringen die Gaben der

Einfältigen, der Armen und derer, die reinen Herzens sind.


So wird das Jesuskind getröstet mit der Liebe, die es von den Kleinen

empfängt, während die Großen sie ihm vielfach versagen.


Und in der tiefen Nacht, die die Welt einhüllt, steigt der Morgenstern auf, um

euch sein Licht zu schenken.


Dieses mein göttliches Kind ist der

Morgenstern, der das Licht des Vaters selbst ausstrahlt und sein

Leben in die Wüste der Welt und der Geschichte trägt und für die

erlöste und errettete Menschheit den Anbruch eines neuen Tages

bringt.
'Das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet, kam in die

Welt. Er war in der Welt, und die Welt ist durch ihn geworden, aber

die Welt erkannte ihn nicht. Er kam in sein Eigentum, aber die Seinen

nahmen ihn nicht auf. Allen aber, die ihn aufnahmen, gab er Macht,

Kinder Gottes zu werden, allen, die an seinen Namen glauben.
Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt, und wir

haben seine Herrlichkeit gesehen, die Herrlichkeit des einzigen

Sohnes vom Vater, voll Gnade und Wahrheit.'
Vielgeliebte Söhne,

laßt euch in dieser Heiligen Nacht von seinem göttlichen Glanz

durchdringen und werdet selbst zu Zeugen und Aposteln seines

Lichtes.


Denn die Finsternis wird nun immer tiefer, je näher der

Augenblick der Wiederkunft Jesu in Herrlichkeit kommt.


Es ist die Finsternis des Mangels an Glauben und der Apostasie, die sich auf

der ganzen Welt verbreitet hat.


Es ist die Finsternis des Bösen und der

Sünde, die jetzt die Herzen und die Seelen verdunkelt hat.


Es ist die Finsternis der Ungläubigkeit und der Gottlosigkeit, der Selbstsucht

und des Stolzes, der Hartherzigkeit und der Unreinheit.


1108
In dieser großen Nacht bereitet sich die zweite Weihnacht Jesu in

Herrlichkeit vor, um als Morgenstern die Morgendämmerung des

neuen Himmels und der neuen Erde zu erleuchten.
Deshalb lade ich

euch heute ein, mit mir zu kämpfen und die große Schlacht dieser

letzten Zeiten zu gewinnen, damit ihr Jesus immer die Treue bewahren

könnt.
'Versiegle dieses Buch mit seinen prophetischen Worten nicht!

Denn die Zeit ist nahe. Wer Unrecht tut, tue weiter Unrecht, der

Unreine bleibe unrein, der Gerechte handle weiter gerecht, und der

Heilige strebe weiter nach Heiligkeit. Siehe, ich komme bald, und mit

mir bringe ich den Lohn, und ich werde jedem geben, was seinem

Werk entspricht.
Wer siegt und bis zum Ende an den Werken festhält,

die ich gebiete, dem werde ich Macht über die Völker geben,. . . wie

auch ich sie von meinem Vater empfangen habe, und ich werde ihm

den Morgenstern geben.


Ich, Jesus, habe meinen Engel gesandt als

Zeugen für das, was die Gemeinden betrifft. Ich bin die Wurzel und

der Stamm Davids, der strahlende Morgenstern.
Der Geist und die Braut aber sagen: Komm! Wer hört, der rufe: Komm!«

Rubbio (Vicenza), 31. Dezember 1992

Letzte Nacht des Jahres


DAS ENDE DER ZEITEN

»Vielgeliebte Söhne, laßt euch fügsam von mir belehren. Versammelt euch in dieser

letzten Nacht des Jahres im Gebet und hört auf das Wort eurer

himmlischen Mutter, der Prophetin dieser letzten Zeiten.


1109
Verbringt diese Stunden nicht im Lärm und in der Zerstreuung,

sondern in der Stille, in der inneren Sammlung, in der Betrachtung.


Ich habe euch mehrmals angekündigt, daß sich das Ende der Zeiten

und das Kommen Jesu in Herrlichkeit nähert. Nun will ich euch

helfen, die in der Heiligen Schrift beschriebenen Zeichen zu

verstehen, die nun seine glorreiche Wiederkunft als nah

bevorstehend anzeigen.
Diese Zeichen sind klar im Evangelium, in

den Briefen des hl. Petrus und des hl. Paulus angegeben, und sie sind

daran, sich in diesen Jahren zu verwirklichen.
Das erste Zeichen ist die Verbreitung der Irrtümer, die zum Verlust des Glaubens und

zum Abfall vom Glauben führen.


Diese Irrtümer werden von falschen Lehrern propagiert, von berühmten Theologen, die nicht

mehr die Wahrheiten des Evangeliums lehren, sondern verderbliche

Häresien, die sich auf falsche und menschliche Gedankengänge stützen.
Durch das Lehren der Irrtümer geht der wahre Glaube ver-

loren und der große Abfall wird überallhin verbreitet.


'Gebt acht, daß euch niemand irreführt! Denn viele werden unter meinem Namen

auftreten und sagen: Ich bin der Messias!, und sie werden viele irreführen.


Viele falsche Propheten werden auftreten, und sie werden

viele irreführen' (Mt 24, 4.5.11).


Der Tag des Herrn wird nicht vor

dem großen Abfall von Gott kommen (vgl. 2 Thess 2,3).


'Es "wird bei euch falsche Lehrer geben. Sie werden verderbliche Irrlehren

verbreiten und den Herrscher, der sie frei-gekauft hat, verleugnen.

Bei ihren Ausschweifungen werden sie viele Anhänger finden, und

ihretwegen wird der Weg der Wahrheit in Verruf kommen. In ihrer

Habgier werden sie
1110
euch mit verlogenen Worten zu kaufen versuchen' (2 Petr 2, 1-3).
Das zweite Zeichen ist der Ausbruch von Kriegen und Bruderzwistigkeiten, die

zur Vorherrschaft der Gewalt und des Hasses und zu einem allgemeinen

Erkalten der Liebe führen, während Naturkatastrophen, wie Epidemien,

Hungersnöte, Überschwemmungen und Erdbeben immer häufiger werden.


'Ihr werdet von Kriegen hören und Nachrichten über Kriege werden euch

beunruhigen. Gebt acht, laßt euch nicht er-schrecken! Das muß geschehen.


Ein Volk wird sich gegen das andere erheben und ein Reich gegen das andere

und an vielen Orten wird es Hungersnöte und Erdbeben geben. Doch das alles

ist erst der Anfang der Wehen.
Und weil die Mißachtung von Gottes Gesetz

überhand-nimmt, wird die Liebe bei vielen erkalten. Wer jedoch bis zum

Ende standhaft bleibt, der wird gerettet' (Mt 24, 6—8.12—13).
Das dritte Zeichen ist die blutige Verfolgung all jener, die Jesus und seinem Evangelium

die Treue halten und im wahren Glauben stark bleiben. Inzwischen wird das

Evangelium auf der ganzen Welt verkündet werden.
Vielgeliebte Söhne, denkt an die großen Verfolgungen, welche die Kirche erleidet, und an den

apostolischen Eifer der letzten Päpste, besonders wie eifrig mein Papst

Johannes Paul II. das Evangelium allen Nationen der Erde verkündet.
'Dann wird man euch in große Not bringen und euch töten, und ihr werdet von allen

Völkern um meines Namens willen gehaßt. Dann werden viele zu Fall

kommen und einander hassen und verraten. Aber dieses Evangelium vom

Reich wird auf der ganzen Welt verkündet werden, damit alle Völker es

hören; dann erst kommt das Ende' (Mt 24, 9—10.14).
1111
Das vierte Zeichen ist der unheilvolle Greuel, der von jenem

vollzogen wird, der sich Christus widersetzt, das heißt vom

Antichrist. Er wird in den heiligen Tempel Gottes eintreten und sich

auf seinen Thron setzen, indem er sich selbst als Gott anbeten läßt.


'Es muß der Widersacher erscheinen, der sich über alles, was Gott

oder Heiligtum heißt, erhebt . . . Der Gesetzwidrige wird, wenn er

kommt, die Kraft des Satans haben. Er wird mit großer Macht

auftreten und trügerische Zeichen und Wunder tun. Er wird alle, die

verlorengehen, betrügen und zur Un-gerechtigkeit verführen' (2 Thess

2, 4.9—10).


'Eines Tages werdet ihr am heiligen Ort den unheilvollen

Greuel stehen sehen, der durch den Propheten Daniel vorher-gesagt

worden ist — der Leser begreife' (Mt 24, 15).
Vielgeliebte Söhne, um zu verstehen, worin dieser unheilvolle
Greuel besteht, lest, was vom Propheten Daniel vorausgesagt wird.
'Geh, Daniel! Diese Worte bleiben verschlossen und versiegelt bis zur Zeit des Endes. Viele

werden geläutert, gereinigt und geprüft. Doch die ruchlosen Sünder

sündigen weiter. Von den Sündern wird es keiner verstehen, aber die

Verständigen ver-stehen es.


Von der Zeit an, in der man das tägliche

Opfer abschafft, und den unheilvollen Greuel aufstellt, sind es

zwölfhundert-neunzig Tage. Wohl dem, der aushält und

dreizehnhundert-fünfunddreißig Tage erreicht!' (Dan 12, 9—12).


Die heilige Messe ist das tägliche Opfer, die reine Opfergabe, die dem

Herrn überall dargebracht wird, vom Aufgang bis zum Untergang der

Sonne.
Das Opfer der Messe erneuert und macht jenes gegenwärtig,

das von Jesus auf Kalvaria vollzogen worden ist. Indem man die

protestantische Lehre annimmt, wird man sagen, daß die
1112
Messe nicht ein Opfer ist, sondern allein ein heiliges Mahl, nämlich

das Andenken an das , was Jesus bei seinem letzten Abendmahl getan

hat. Und so wird die Zelebration der heiligen Messe unterdrückt

werden. In dieser Abschaffung des täglichen Opfers besteht der

unheilvolle Greuel, der vom Anti-christ durchgeführt wird, dessen

Dauer ungefähr dreieinhalb Jahre sein wird, nämlich die Dauer von

zwölfhundertneunzig Tagen.

Das fünfte Zeichen wird von außergewöhnlichen Phänomenen gebildet, die sich am Firmament

des Himmels abspielen werden.
'Die Sonne wird sich verfinstern und

der Mond •wird nicht mehr scheinen. Die Sterne werden vom

Himmel fallen und die Kräfte des Himmels werden erschüttert

werden' (Mt 24, 29).


Das Sonnenwunder, das in Fatima während

meiner letzten Erscheinung stattgefunden hat, will euch anzeigen,

daß ihr nun in die Zeiten eingetreten seid, in denen sich diese

Ereignisse verwirklichen werden, die euch auf die Wiederkunft Jesu

in Herrlichkeit vorbereiten.
'Danach wird das Zeichen des

Menschensohnes am Himmel erscheinen; dann werden alle Völker

der Erde jammern und klagen, und sie werden den Menschensohn mit

großer Macht und Herrlichkeit auf den Wolken des Himmels

kommen sehen' (Mt 24, 30).
Meine vielgeliebten und meinem

Unbefleckten Herzen geweihten Söhne, ich habe euch über diese

Zeichen belehren wollen, die euch Jesus in seinem Evangelium

angezeigt hat, um euch auf das Ende der Zeiten vorzubereiten, denn



diese sind daran, sich in euren Tagen zu verwirklichen.
Das Jahr, das nun zu Ende geht, und jenes, das beginnt, bilden einen Teil der Zeit

der großen Bedrängnis, während dieser sich


1113
der Abfall verbreitet, sich die Kriege vermehren, sich in so vie-len Gebieten

Naturkatastrophen ereignen, die Verfolgungen intensiver werden, allen Völkern

das Evangelium verkündet wird, außerordentliche Phänomene am Himmel

stattfinden und der Augenblick der vollen Offenbarung des Antichrists immer

näher kommt.
Nun lade ich euch ein, stark im Glauben zu bleiben, sicher m der

Hoffnung und brennend in der Liebe.


Laßt euch von mir führen und sammelt

euch alle in der sicheren Zufluchtsstätte meines Unbefleckten Herzens, die ich

euch gerade für diese letzten Zeiten vorbereitet habe.
Lest mit mir die Zeichen

eurer Zeit und lebt im Frieden des Herzens und im Vertrauen.


Ich bin immer mit euch, um euch zu verkünden, daß die Verwirklichung dieser Zeichen euch

mit Sicherheit ankündigt, daß das Ende der Zeiten mit der Wiederkunft Jesu in

Herrlichkeit nahe ist.
'Lernt etwas aus dem Vergleich mit dem Feigenbaum!

Sobald seine Zweige saftig werden und Blätter treiben, wißt ihr, daß der

Sommer nahe ist. Genauso sollt ihr erkennen, wenn ihr das alles seht, daß eure

Erlösung nahe ist' (Mt 24, 32—33 und Lk 21, 28).« 1114

1993
DIE ZEIT

DER GROSSENPRÜFUNG



Rubbio (Vicenza), l. Januar 1993

Hochfest der Gottesmutter Maria
DIE ZEIT DER GROSSEN PRÜFUNG

«Meine vielgeliebten und meinem Unbefleckten Herzen

geweihten Söhne, heute seid ihr bei der Feier des liturgischen

Hochfestes meiner göttlichen Mutterschaft in geistiger Weise vereint.


Ich bin die wahre Mutter Gottes.
In meinem jungfräulichen Schoß hat

das Wort des Vaters die menschliche Natur angenommen und ist euer

Bruder geworden.
Einige Augenblicke vor seinem Sterben hat mir

Jesus am Kreuz die von ihm erlöste und gerettete Menschheit anver-

traut.
So bin ich die Mutter der ganzen Menschheit geworden.
Gerade wegen meiner Funktion als Mutter Gottes und als Mutter der

Menschheit trete ich in eurem Leben — wie auch im Leben der

Kirche und im Leben der ganzen Menschheit — in Erscheinung, um

euch zu helfen, den Plan des ewigen Vaters zu verwirklichen, indem

ihr auf das Geschenk, das euch mein Sohn Jesus gemacht hat,

Antwort gebt und dem Wirken des Heiligen Geistes mit Fügsamkeit

entsprecht.
Als Mutter bin ich immer bei euch, bei der Kirche und bei

der Menschheit, um euch auf dem Weg der Verwirklichung des

Willens des Vaters, der Nachahmung des Sohnes und der

Gemeinschaft mit dem Geist der Liebe zu führen, so daß die Heiligste

und göttliche Dreieinigkeit immer mehr verherrlicht wird.
In der vollkommenen Verherrlichung der Heiligsten Dreieinigkeit findet

sich der Quell eurer Freude und eures Friedens.


1117
Der Friede wird euch vom Vater geschenkt, vom Sohn zugeteilt und

vom Heiligen Geist mitgeteilt.


Der Vater hat in der Tat die Welt so

sehr geliebt, daß er seinen einzigen Sohn hingab. Der Sohn ist selber

der Friede, welcher der Welt mitgeteilt wird. Und der Heilige Geist

führt euch zur Liebe, aus welcher allein der Friede entstehen kann.


Der Böse, der Satan, die alte Schlange, der große Drache ist immer

aktiv gewesen und treibt auf jede Weise sein Unwesen, um euch, der

Kirche und der Menschheit das wertvolle Gut des Friedens zu rauben.
Es gehört also zu meiner Funktion als Mutter, euch alle zu einer

großen Lebensgemeinschaft mit Gott zu bringen, damit ihr dahin

gelangen könnt, die süße Erfahrung der Liebe und des Friedens zu

machen.
Noch nie wie gerade in euren Tagen war der Friede so sehr

bedroht, weil der Kampf meines Widersachers gegen Gott immer

stärker, hinterlistiger und dauernder wird und sich universal

ausbreitet.
Ihr seid so in die Zeit der großen Prüfung eingetreten.
— Die große Prüfung ist für euch alle gekommen, meine armen Kinder,

die ihr so sehr von Satan bedroht und von den bösen Geistern

getroffen seid.
Die Gefahr, die euch droht, besteht darin, die Gnade

und die Lebensgemeinschaft mit Gott zu verlieren, die euch mein

Sohn Jesus im Augenblick der Erlösung, als er euch der Sklaverei

des Bösen entriß und von der Sünde befreite, erworben hat.


Nun wird die Sünde nicht mehr als ein Übel betrachtet, sondern sie wird —

ganz im Gegenteil — oft als etwas Wertvolles und Gutes

hochgespielt. Unter dem falschen Einfluß der Kommunikationsmittel

kommt man schrittweise dahin, das


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