Sant'Omero (Teramo), 8. Dezember 1992
Hochfest der Unbefleckten Empfängnis
DIE HEILIGE STADT
»Heute betrachtet ihr mich voll Freude im Glanz meiner Unbefleckten
Empfängnis.
Meine vielgeliebten Söhne, laßt euch vom unbefleckten
Licht eurer himmlischen Mutter anziehen und folgt eilends der süßen
Wolke meines himmlischen Duftes.
Weil ich ohne Sünde bin, hat der
Vater den Blick seiner bevorzugenden Liebe auf mich gerichtet, hat
das Wort mich aus-erwählt, seine Mutter zu werden, und hat der
Heilige Geist mit dem Band der bräutlichen Liebe sich mit mir
verbunden.
So habe ich in das Herz der Heiligsten Dreieinigkeit selbst
Eingang gefunden.
1102
Weil ich ohne Sünde bin, hat mich die göttliche Dreieinigkeit zur
Heerführerin und Siegerin im schrecklichen Kampf gegen Satan und
alle bösen Geister erwählt.
Weil ich ohne Sünde bin, hat Jesus mich als
Mutter zutiefst mit seinem Heilsplan verbunden und hat mich zur
ersten Mit-arbeiterin in seinem Erlösungswerk gemacht, indem er mir
die ganze Menschheit, die von ihm erlöst und gerettet worden ist, als
Tochter anvertraut hat.
Ich bin daher die Mutter der Menschheit.
Es gehört zu meiner Berufung als neue Eva und zu meiner Aufgabe als
Mutter, die ganze Menschheit zur vollkommenen Gemeinschaft des
Lebens mit Gott zurückzubringen, indem ich ihr helfe, in der Gnade
und in der Heiligkeit geboren zu werden und zu wachsen.
Deshalb ist es vor allem meine Aufgabe, von euch, von der Kirche und von der
Menschheit den dunklen Schatten der Sünde und des Bösen zu
entfernen, um euch alle in die heilige Stadt der Reinheit und der Liebe
zu führen.
Das Licht dieser heiligen Stadt ist der strahlende Glanz des
Vaters selbst; die Sonne, die wärmt, ist das geopferte Lamm, aus
dessen Herzen brennende Strahlen von Feuer und Liebe
hervorbrechen; der Atem ist der Hauch des Heiligen Geistes, der das
Leben schenkt und alle Geschöpfe zu ihrem Lobgesang der
Verherrlichung und der himmlischen Harmonie bewegt.
Dies ist die Aufgabe, die eurer himmlischen Mutter anvertraut worden ist.
Die heilige Stadt muß vor allem in den Herzen und Seelen, das heißt im
Leben all meiner Kinder errichtet werden.
Dies geschieht, wenn ihr euch allen Verführungen
des Bösen und der Leidenschaften entzieht
und euch der Liebe zu Gott öffnet, der euch dazu führt, mit ihm in
einer ständigen Gemeinschaft des Lebens zu sein.
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So werdet ihr von der Knechtschaft der Sünde befreit und in jene
Erfahrung der Gnade, der Reinheit und der Freude zu-rückgebracht,
die die gewohnten Lebensbedingungen Adams waren, ehe er der
Verlockung der Schlange nachgab und seinen ersten Sündenfall
beging.
Dann werdet ihr aus der Quelle trinken, die im Paradies ent-
springt; ihr werdet über das Böse und den Bösen siegen; ihr werdet in
den Besitz jener Güter gelangen, die der Herr für euch bereithält, und
ihr selbst werdet Kinder des Allerhöchsten werden.
'Gott, der auf dem Thron saß, sprach: Seht, ich mache alles neu. Diese Worte sind
zuverlässig und wahr. Ich bin das Alpha und das Omega, der Anfang
und das Ende.
Wer durstig ist, den werde ich umsonst aus der Quelle
trinken lassen, aus der das Wasser des Lebens strömt. Wer siegt, wird
dies als Anteil erhalten: Ich werde sein Gott sein, und er wird mein
Sohn sein.'
Die heilige Stadt muß auch in der Kirche hell erstrahlen,
gereinigt von all ihren menschlichen Schwächen, befreit vom Makel
der Untreue und der Apostasie, geheiligt durch ihre schmerzhafte
Passion und ihre blutige Hinopferung.
Dann wird die Kirche wieder schön sein, ohne Flecken und ohne Falten,
ganz in der Nachahmung
eurer unbefleckten Mutter.
In der gereinigten und völlig erneuerten
Kirche wird allein das Licht Christi in seiner großen Macht hell
erstrahlen, und dieses Licht wird von der Kirche über die ganze Erde
verbreitet werden, und alle Völker werden zu ihr eilen, um die
Heiligste Dreieinigkeit vollkommen zu verherrlichen. '
Der Engel entrückte mich in der Verzückung auf einen großen, hohen Berg und
zeigte mir die heilige Stadt Jerusalem, wie sie von Gott her aus dem
Himmel herabkam, erfüllt von
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der Herrlichkeit Gottes. Sie glänzte wie ein kostbarer Edel-stein, wie
ein kristallklarer Jaspis.
Die Stadt braucht weder Sonne noch Mond,
die ihr leuchten. Denn die Herrlichkeit Gottes erleuchtet sie, und ihre
Leuchte ist das Lamm.
Die Völker werden in diesem Licht
einhergehen, und die Könige der Erde werden ihre Pracht in die Stadt
bringen. Ihre Tore werden den ganzen Tag nicht geschlossen —
Nacht wird es dort nicht mehr geben. Und man wird die Pracht und
die Kostbarkeiten der Völker in die Stadt bringen.
Aber nichts Unreines wird hineinkommen, keiner, der Greuel verübt und lügt. Nur
die, die im Lebensbuch des Lammes eingetragen sind, werden
eingelassen.'
Die heilige Stadt wird schließlich die erlöste und
errettete Menschheit aufnehmen, nachdem sie durch die Läuterung,
durch die große Bedrängnis und das schreckliche Strafgericht völlig
von der Knechtschaft Satans, der Sünde und des Bösen befreit sein
wird.
In diesen letzten Zeiten wird der Kampf gegen Satan und sein
mächtiges Heer aller bösen Geister immer härter und blutiger werden,
weil ihr unter dem schweren Joch seiner universalen Herrschaft lebt.
Dann werdet ihr begreifen, daß es zu meiner Aufgabe als der mit der
Sonne bekleideten Frau und als Besiegerin Satans gehört, den großen
Drachen zu fesseln und in seinen brennenden See zu werfen, aus dem
er nicht mehr entkommen können wird, um in der Welt Schaden
anzurichten.
In der Welt wird Christus herrschen.
Jesus wird in Herrlichkeit wiederkommen, um die ganze Schöpfung in den vollen
Glanz seines neuen irdischen Paradieses zu führen.
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Die sündige Stadt wird dann verschwunden sein, und so wird sich die
ganze Schöpfung mit Freude öffnen, um die heilige Stadt
aufzunehmen, das neue Jerusalem, das aus dem Himmel als dauernde
Wohnung Gottes unter den Menschen herab-kommt.
'Dann sah ich
einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und
die erste Erde sind vergangen, auch das Meer ist nicht mehr.
Ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott her aus dem Himmel
herabkommen; sie war bereit wie eine Braut, die sich für ihren Mann
geschmückt hat.
Da hörte ich eine laute Stimme vom Thron her rufen:
Seht, die Wohnung Gottes unter den Menschen! Er wird in ihrer Mitte
wohnen, und sie werden sein Volk sein; und er, Gott, wird bei ihnen
sein.
Er wird alle Tränen von ihren Augen abwischen: Der Tod wird
nicht mehr sein, keine Trauer, keine Klage, keine Mühsal. Denn was
früher war, ist vergangen.'
Vielgeliebte Söhne, heute betrachtet ihr
mich im Glanz meiner Unbefleckten Empfängis; laßt euch anziehen
von der überwältigenden Schönheit eurer himmlischen Mutter und
folgt mir nach auf der Woge meines süßen Duftes, um mit mir der
heiligen Stadt entgegenzugehen, die am Ende der schmerzhaften
Läuterung und der großen Bedrängnis, die ihr nun in diesen letzten
Zeiten erlebt, aus dem Himmel herabkommen wird.« 1106
Dongo (Como), 24. Dezember 1992
Heilige Nacht
DER MORGENSTERN
»Vielgeliebte Söhne, dringt mit mir in das tiefe Geheimnis dieser Heiligen Nacht ein.
Erlebt sie an der
Seite eurer himmlischen Mutter und meines keuschesten Bräutigams
Josef. Erlebt sie in der Stille, im Gebet, in der Demut, in der Reinheit
und in der Liebe.
Ich öffne euch die Pforte meines Unbefleckten
Herzens, um euch eintreten zu lassen, damit ihr es in diesen letzten
Augenblicken vor der Geburt meines himmlischen Kindes schlagen
fühlt.
In dieser Heiligen Nacht wird jeder Schlag meines mütterlichen
Herzens zu einem Seufzer der Erwartung, zu einem Stöhnen der
Sehnsucht, zu einem Funken der Liebe, zu einem Gebet der Ruhe, zu
einem Gespräch mit dem Vater, zu einer Entrückung des Geistes, der
mich in der höchsten Verzückung des Lebens mit dem Paradies
verbindet, das ich in dieser armseligen Grotte völlig enthalten sehe.
Während die Nacht alles verhüllt und sich eine tiefe Finsternis auf die
Erde gesenkt hat, wird eure himmlische Mutter von einem ganz
starken Licht durchdrungen: Mein Geist wird vom Glanz der ewigen
Weisheit erfüllt, mein Herz öffnet sich dem so lebendig strahlenden
Licht der Liebe; meine Seele wird von einem Strahl der Gnadenfülle
und der vollkommenen Heiligkeit durchdrungen; mein unberührter
jungfräulicher Leib weitet sich für das Geschenk meines göttlichen
Sohnes.
Aus meinen mütterlichen Armen lege ich mein himmlisches
Kind, das in dieser Nacht tiefer Finsternis geboren wurde, in die
ärmliche Krippe.
Aber am Himmel erstrahlen die Sterne in
leuchtendem Glanz, und die Engel verbreiten den Gesang der
himmlischen Har-
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monie, und die Hirten kommen zur Grotte und bringen die Gaben der
Einfältigen, der Armen und derer, die reinen Herzens sind.
So wird das Jesuskind getröstet mit der Liebe, die es von den Kleinen
empfängt, während die Großen sie ihm vielfach versagen.
Und in der tiefen Nacht, die die Welt einhüllt, steigt der Morgenstern auf, um
euch sein Licht zu schenken.
Dieses mein göttliches Kind ist der
Morgenstern, der das Licht des Vaters selbst ausstrahlt und sein
Leben in die Wüste der Welt und der Geschichte trägt und für die
erlöste und errettete Menschheit den Anbruch eines neuen Tages
bringt.
'Das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet, kam in die
Welt. Er war in der Welt, und die Welt ist durch ihn geworden, aber
die Welt erkannte ihn nicht. Er kam in sein Eigentum, aber die Seinen
nahmen ihn nicht auf. Allen aber, die ihn aufnahmen, gab er Macht,
Kinder Gottes zu werden, allen, die an seinen Namen glauben.
Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt, und wir
haben seine Herrlichkeit gesehen, die Herrlichkeit des einzigen
Sohnes vom Vater, voll Gnade und Wahrheit.'
Vielgeliebte Söhne,
laßt euch in dieser Heiligen Nacht von seinem göttlichen Glanz
durchdringen und werdet selbst zu Zeugen und Aposteln seines
Lichtes.
Denn die Finsternis wird nun immer tiefer, je näher der
Augenblick der Wiederkunft Jesu in Herrlichkeit kommt.
Es ist die Finsternis des Mangels an Glauben und der Apostasie, die sich auf
der ganzen Welt verbreitet hat.
Es ist die Finsternis des Bösen und der
Sünde, die jetzt die Herzen und die Seelen verdunkelt hat.
Es ist die Finsternis der Ungläubigkeit und der Gottlosigkeit, der Selbstsucht
und des Stolzes, der Hartherzigkeit und der Unreinheit.
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In dieser großen Nacht bereitet sich die zweite Weihnacht Jesu in
Herrlichkeit vor, um als Morgenstern die Morgendämmerung des
neuen Himmels und der neuen Erde zu erleuchten.
Deshalb lade ich
euch heute ein, mit mir zu kämpfen und die große Schlacht dieser
letzten Zeiten zu gewinnen, damit ihr Jesus immer die Treue bewahren
könnt.
'Versiegle dieses Buch mit seinen prophetischen Worten nicht!
Denn die Zeit ist nahe. Wer Unrecht tut, tue weiter Unrecht, der
Unreine bleibe unrein, der Gerechte handle weiter gerecht, und der
Heilige strebe weiter nach Heiligkeit. Siehe, ich komme bald, und mit
mir bringe ich den Lohn, und ich werde jedem geben, was seinem
Werk entspricht.
Wer siegt und bis zum Ende an den Werken festhält,
die ich gebiete, dem werde ich Macht über die Völker geben,. . . wie
auch ich sie von meinem Vater empfangen habe, und ich werde ihm
den Morgenstern geben.
Ich, Jesus, habe meinen Engel gesandt als
Zeugen für das, was die Gemeinden betrifft. Ich bin die Wurzel und
der Stamm Davids, der strahlende Morgenstern.
Der Geist und die Braut aber sagen: Komm! Wer hört, der rufe: Komm!«
Rubbio (Vicenza), 31. Dezember 1992
Letzte Nacht des Jahres
DAS ENDE DER ZEITEN
»Vielgeliebte Söhne, laßt euch fügsam von mir belehren. Versammelt euch in dieser
letzten Nacht des Jahres im Gebet und hört auf das Wort eurer
himmlischen Mutter, der Prophetin dieser letzten Zeiten.
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Verbringt diese Stunden nicht im Lärm und in der Zerstreuung,
sondern in der Stille, in der inneren Sammlung, in der Betrachtung.
Ich habe euch mehrmals angekündigt, daß sich das Ende der Zeiten
und das Kommen Jesu in Herrlichkeit nähert. Nun will ich euch
helfen, die in der Heiligen Schrift beschriebenen Zeichen zu
verstehen, die nun seine glorreiche Wiederkunft als nah
bevorstehend anzeigen.
Diese Zeichen sind klar im Evangelium, in
den Briefen des hl. Petrus und des hl. Paulus angegeben, und sie sind
daran, sich in diesen Jahren zu verwirklichen.
— Das erste Zeichen ist die Verbreitung der Irrtümer, die zum Verlust des Glaubens und
zum Abfall vom Glauben führen.
Diese Irrtümer werden von falschen Lehrern propagiert, von berühmten Theologen, die nicht
mehr die Wahrheiten des Evangeliums lehren, sondern verderbliche
Häresien, die sich auf falsche und menschliche Gedankengänge stützen.
Durch das Lehren der Irrtümer geht der wahre Glaube ver-
loren und der große Abfall wird überallhin verbreitet.
'Gebt acht, daß euch niemand irreführt! Denn viele werden unter meinem Namen
auftreten und sagen: Ich bin der Messias!, und sie werden viele irreführen.
Viele falsche Propheten werden auftreten, und sie werden
viele irreführen' (Mt 24, 4.5.11).
Der Tag des Herrn wird nicht vor
dem großen Abfall von Gott kommen (vgl. 2 Thess 2,3).
'Es "wird bei euch falsche Lehrer geben. Sie werden verderbliche Irrlehren
verbreiten und den Herrscher, der sie frei-gekauft hat, verleugnen.
Bei ihren Ausschweifungen werden sie viele Anhänger finden, und
ihretwegen wird der Weg der Wahrheit in Verruf kommen. In ihrer
Habgier werden sie
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euch mit verlogenen Worten zu kaufen versuchen' (2 Petr 2, 1-3).
— Das zweite Zeichen ist der Ausbruch von Kriegen und Bruderzwistigkeiten, die
zur Vorherrschaft der Gewalt und des Hasses und zu einem allgemeinen
Erkalten der Liebe führen, während Naturkatastrophen, wie Epidemien,
Hungersnöte, Überschwemmungen und Erdbeben immer häufiger werden.
'Ihr werdet von Kriegen hören und Nachrichten über Kriege werden euch
beunruhigen. Gebt acht, laßt euch nicht er-schrecken! Das muß geschehen.
Ein Volk wird sich gegen das andere erheben und ein Reich gegen das andere
und an vielen Orten wird es Hungersnöte und Erdbeben geben. Doch das alles
ist erst der Anfang der Wehen.
Und weil die Mißachtung von Gottes Gesetz
überhand-nimmt, wird die Liebe bei vielen erkalten. Wer jedoch bis zum
Ende standhaft bleibt, der wird gerettet' (Mt 24, 6—8.12—13).
— Das dritte Zeichen ist die blutige Verfolgung all jener, die Jesus und seinem Evangelium
die Treue halten und im wahren Glauben stark bleiben. Inzwischen wird das
Evangelium auf der ganzen Welt verkündet werden.
Vielgeliebte Söhne, denkt an die großen Verfolgungen, welche die Kirche erleidet, und an den
apostolischen Eifer der letzten Päpste, besonders wie eifrig mein Papst
Johannes Paul II. das Evangelium allen Nationen der Erde verkündet.
'Dann wird man euch in große Not bringen und euch töten, und ihr werdet von allen
Völkern um meines Namens willen gehaßt. Dann werden viele zu Fall
kommen und einander hassen und verraten. Aber dieses Evangelium vom
Reich wird auf der ganzen Welt verkündet werden, damit alle Völker es
hören; dann erst kommt das Ende' (Mt 24, 9—10.14).
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— Das vierte Zeichen ist der unheilvolle Greuel, der von jenem
vollzogen wird, der sich Christus widersetzt, das heißt vom
Antichrist. Er wird in den heiligen Tempel Gottes eintreten und sich
auf seinen Thron setzen, indem er sich selbst als Gott anbeten läßt.
'Es muß der Widersacher erscheinen, der sich über alles, was Gott
oder Heiligtum heißt, erhebt . . . Der Gesetzwidrige wird, wenn er
kommt, die Kraft des Satans haben. Er wird mit großer Macht
auftreten und trügerische Zeichen und Wunder tun. Er wird alle, die
verlorengehen, betrügen und zur Un-gerechtigkeit verführen' (2 Thess
2, 4.9—10).
'Eines Tages werdet ihr am heiligen Ort den unheilvollen
Greuel stehen sehen, der durch den Propheten Daniel vorher-gesagt
worden ist — der Leser begreife' (Mt 24, 15).
Vielgeliebte Söhne, um zu verstehen, worin dieser unheilvolle
Greuel besteht, lest, was vom Propheten Daniel vorausgesagt wird.
'Geh, Daniel! Diese Worte bleiben verschlossen und versiegelt bis zur Zeit des Endes. Viele
werden geläutert, gereinigt und geprüft. Doch die ruchlosen Sünder
sündigen weiter. Von den Sündern wird es keiner verstehen, aber die
Verständigen ver-stehen es.
Von der Zeit an, in der man das tägliche
Opfer abschafft, und den unheilvollen Greuel aufstellt, sind es
zwölfhundert-neunzig Tage. Wohl dem, der aushält und
dreizehnhundert-fünfunddreißig Tage erreicht!' (Dan 12, 9—12).
Die heilige Messe ist das tägliche Opfer, die reine Opfergabe, die dem
Herrn überall dargebracht wird, vom Aufgang bis zum Untergang der
Sonne.
Das Opfer der Messe erneuert und macht jenes gegenwärtig,
das von Jesus auf Kalvaria vollzogen worden ist. Indem man die
protestantische Lehre annimmt, wird man sagen, daß die
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Messe nicht ein Opfer ist, sondern allein ein heiliges Mahl, nämlich
das Andenken an das , was Jesus bei seinem letzten Abendmahl getan
hat. Und so wird die Zelebration der heiligen Messe unterdrückt
werden. In dieser Abschaffung des täglichen Opfers besteht der
unheilvolle Greuel, der vom Anti-christ durchgeführt wird, dessen
Dauer ungefähr dreieinhalb Jahre sein wird, nämlich die Dauer von
zwölfhundertneunzig Tagen.
— Das fünfte Zeichen wird von außergewöhnlichen Phänomenen gebildet, die sich am Firmament
des Himmels abspielen werden.
'Die Sonne wird sich verfinstern und
der Mond •wird nicht mehr scheinen. Die Sterne werden vom
Himmel fallen und die Kräfte des Himmels werden erschüttert
werden' (Mt 24, 29).
Das Sonnenwunder, das in Fatima während
meiner letzten Erscheinung stattgefunden hat, will euch anzeigen,
daß ihr nun in die Zeiten eingetreten seid, in denen sich diese
Ereignisse verwirklichen werden, die euch auf die Wiederkunft Jesu
in Herrlichkeit vorbereiten.
'Danach wird das Zeichen des
Menschensohnes am Himmel erscheinen; dann werden alle Völker
der Erde jammern und klagen, und sie werden den Menschensohn mit
großer Macht und Herrlichkeit auf den Wolken des Himmels
kommen sehen' (Mt 24, 30).
Meine vielgeliebten und meinem
Unbefleckten Herzen geweihten Söhne, ich habe euch über diese
Zeichen belehren wollen, die euch Jesus in seinem Evangelium
angezeigt hat, um euch auf das Ende der Zeiten vorzubereiten, denn
diese sind daran, sich in euren Tagen zu verwirklichen.
Das Jahr, das nun zu Ende geht, und jenes, das beginnt, bilden einen Teil der Zeit
der großen Bedrängnis, während dieser sich
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der Abfall verbreitet, sich die Kriege vermehren, sich in so vie-len Gebieten
Naturkatastrophen ereignen, die Verfolgungen intensiver werden, allen Völkern
das Evangelium verkündet wird, außerordentliche Phänomene am Himmel
stattfinden und der Augenblick der vollen Offenbarung des Antichrists immer
näher kommt.
Nun lade ich euch ein, stark im Glauben zu bleiben, sicher m der
Hoffnung und brennend in der Liebe.
Laßt euch von mir führen und sammelt
euch alle in der sicheren Zufluchtsstätte meines Unbefleckten Herzens, die ich
euch gerade für diese letzten Zeiten vorbereitet habe.
Lest mit mir die Zeichen
eurer Zeit und lebt im Frieden des Herzens und im Vertrauen.
Ich bin immer mit euch, um euch zu verkünden, daß die Verwirklichung dieser Zeichen euch
mit Sicherheit ankündigt, daß das Ende der Zeiten mit der Wiederkunft Jesu in
Herrlichkeit nahe ist.
'Lernt etwas aus dem Vergleich mit dem Feigenbaum!
Sobald seine Zweige saftig werden und Blätter treiben, wißt ihr, daß der
Sommer nahe ist. Genauso sollt ihr erkennen, wenn ihr das alles seht, daß eure
Erlösung nahe ist' (Mt 24, 32—33 und Lk 21, 28).« 1114
1993
DIE ZEIT
DER GROSSENPRÜFUNG
Rubbio (Vicenza), l. Januar 1993
Hochfest der Gottesmutter Maria
DIE ZEIT DER GROSSEN PRÜFUNG
«Meine vielgeliebten und meinem Unbefleckten Herzen
geweihten Söhne, heute seid ihr bei der Feier des liturgischen
Hochfestes meiner göttlichen Mutterschaft in geistiger Weise vereint.
Ich bin die wahre Mutter Gottes.
In meinem jungfräulichen Schoß hat
das Wort des Vaters die menschliche Natur angenommen und ist euer
Bruder geworden.
Einige Augenblicke vor seinem Sterben hat mir
Jesus am Kreuz die von ihm erlöste und gerettete Menschheit anver-
traut.
So bin ich die Mutter der ganzen Menschheit geworden.
Gerade wegen meiner Funktion als Mutter Gottes und als Mutter der
Menschheit trete ich in eurem Leben — wie auch im Leben der
Kirche und im Leben der ganzen Menschheit — in Erscheinung, um
euch zu helfen, den Plan des ewigen Vaters zu verwirklichen, indem
ihr auf das Geschenk, das euch mein Sohn Jesus gemacht hat,
Antwort gebt und dem Wirken des Heiligen Geistes mit Fügsamkeit
entsprecht.
Als Mutter bin ich immer bei euch, bei der Kirche und bei
der Menschheit, um euch auf dem Weg der Verwirklichung des
Willens des Vaters, der Nachahmung des Sohnes und der
Gemeinschaft mit dem Geist der Liebe zu führen, so daß die Heiligste
und göttliche Dreieinigkeit immer mehr verherrlicht wird.
In der vollkommenen Verherrlichung der Heiligsten Dreieinigkeit findet
sich der Quell eurer Freude und eures Friedens.
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Der Friede wird euch vom Vater geschenkt, vom Sohn zugeteilt und
vom Heiligen Geist mitgeteilt.
Der Vater hat in der Tat die Welt so
sehr geliebt, daß er seinen einzigen Sohn hingab. Der Sohn ist selber
der Friede, welcher der Welt mitgeteilt wird. Und der Heilige Geist
führt euch zur Liebe, aus welcher allein der Friede entstehen kann.
Der Böse, der Satan, die alte Schlange, der große Drache ist immer
aktiv gewesen und treibt auf jede Weise sein Unwesen, um euch, der
Kirche und der Menschheit das wertvolle Gut des Friedens zu rauben.
Es gehört also zu meiner Funktion als Mutter, euch alle zu einer
großen Lebensgemeinschaft mit Gott zu bringen, damit ihr dahin
gelangen könnt, die süße Erfahrung der Liebe und des Friedens zu
machen.
Noch nie wie gerade in euren Tagen war der Friede so sehr
bedroht, weil der Kampf meines Widersachers gegen Gott immer
stärker, hinterlistiger und dauernder wird und sich universal
ausbreitet.
Ihr seid so in die Zeit der großen Prüfung eingetreten.
— Die große Prüfung ist für euch alle gekommen, meine armen Kinder,
die ihr so sehr von Satan bedroht und von den bösen Geistern
getroffen seid.
Die Gefahr, die euch droht, besteht darin, die Gnade
und die Lebensgemeinschaft mit Gott zu verlieren, die euch mein
Sohn Jesus im Augenblick der Erlösung, als er euch der Sklaverei
des Bösen entriß und von der Sünde befreite, erworben hat.
Nun wird die Sünde nicht mehr als ein Übel betrachtet, sondern sie wird —
ganz im Gegenteil — oft als etwas Wertvolles und Gutes
hochgespielt. Unter dem falschen Einfluß der Kommunikationsmittel
kommt man schrittweise dahin, das
Do'stlaringiz bilan baham: |