I leitfaden Geflügelhaltung Vorwort

Der Gänsestall: 
Eine Unterbringung der Gänse zur Übernachtung in einem eingestreuten und überdachten Bereich, der 
Schutz vor Raubtieren bietet, sollte sichergestellt werden. Darüber hinaus sollte in jedem Fall eine 
Unterkunft für Notfälle (Aufstallungsgebot bei Geflügelpest!) vorhanden sein. Dabei ist eine 
Besatzdichte von maximal zwei adulten Gänsen je m² Stallfläche nicht zu überschreiten. Da die Gans 
äußerst sensibel ist, ist es zweckmäßig, dass die Gans an ihre Unterkunft gewöhnt wird. 
Die Schlachtung und die Vermarktung, Wirtschaftlichkeit: 
Wenn Gänse nicht zum eigenen Verbrauch geschlachtet werden, können die Gänse u.a. einer 
Lohnschlachtung zugeführt werden. Gemäß den Richtlinien für Direktvermarktung können Betriebsleiter 
mit entsprechender Sachkunde ihre Gänse auch selbst schlachten und an den Kunden veräußern. Der 
Umgang mit dem Tier, das Töten, das Schlachten und das Zerlegen von Geflügel über 5 kg 
Lebendgewicht ist in verschieden Gesetzen und weiterführenden Verordnungen geregelt. So wird durch 
die Tierschutz-Schlachtverordnung eine Sachkunde für denjenigen erforderlich, der Tiere betreut, 
ruhigstellt, betäubt, schlachtet oder tötet.
EG-zugelassene Schlachtstätten verlangen ein Zeugnis über die Lebendtierbeschau des zuständigen 
und befugten Tierarztes/Amtstierarztes. Die Schlachtkosten betragen zwischen 8 bis 10 
€ je 
Schlachttier. Wenn die Gans durchgekühlt ist und die Kühlkette eingehalten wird, kann die Frischware 
dann für gewöhnlich bis 7 Tage, mit einer besonderen Vakuumverpackung sogar bis zu drei Wochen, 

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Leitfaden Geflügelhaltung 
auf 4 bis 0 °C gekühlt gelagert und vermarktet werden. Lohnschlachtereien für Wassergeflügel befinden 
sich an einigen Standorten im Bundesgebiet. Sie können über das Internet, die zuständigen 
Landwirtschaftskammern und die zuständigen Veterinärämter erfragt werden. Lohnschlachtereien mit 
EU-Zulassung sind für Gänse relativ selten und zur Weihnachtszeit meistens überlastet. Daher ist eine 
genaue Planung mit Lebendanlieferung, Schlachtung und Kühlung, Transportfahrzeuge bzw. 
Kühlanhänger zwingend notwendig. Neuerdings werden fahrbare mobile Schlachtanlagen und 
Lohnschlachtungen für Geflügel angeboten. 
Merke: 
Eine Gans mausert während der Aufzucht mindestens zweimal. Die erste Mauser erfolgt in der 
12.-14. Lebenswoche. Die zweite Mauser findet etwa 6-7 Wochen später statt. Während der Mauser ist 
der Schlachtkörper unansehnlich und mit Blutkielen übersät. Daher sollte die Federreife vor der 
Schlachtung überprüft werden.
1. Mauser: 12.-14. Woche, Schlachtung vor der ersten Mauser: Kurzmast 
2. Mauser:18.-22. Woche, Schlachtung vor der zweiten Mauser: Junggänsemast 
3. Mauser: um die 30. Lebenswoche, Schlachtung vor der dritten Mauser: Langmast 
Der Kraftfutterverbrauch setzt sich je nach Mastalter und Mastintensität auch 3-5 kg Starterfutter in der 
Aufzucht, 15 kg bis 20 kg während Weidehaltung und rund 5 kg Kraftfutter in der Endmast zusammen. 
Die so gehaltene und gefütterte Gans kann je nach Region und Vermarktungsziel für etwa 10-15 
€ je 
kg frische Schlachtware vermarktet werden. Die Direktvermarktung von Gänsen ist lukrativ, jedoch sehr 
arbeitsintensiv. Einige große Gänsebetriebe suchen bisweilen Vertragsbetriebe für die Gänsemast von 
Weidegänsen bis zu einem Alter von 20 bis 22 Wochen. Hierbei werden Partien von bis zu 1.000 Gössel 
eingestallt und nach rund 20-22 Wochen wieder ausgestallt. Diese Vertragsmast ist weniger zeitintensiv 
als die Direktvermarktung, jedoch die Gewinnmarge sicherlich auch entsprechend geringer.
Unabhängig von den Vermarktungsvorgaben sind bei jeder Art der Gänsehaltung die 
tierschutzfachlichen 
Anforderungen 
und 
die 
Tierschutz-Nutztierhaltungs-VO 
bzw. 
die 
Europaratsempfehlungen in Bezug auf Hausgänse zu beachten. Darüber hinaus sind die für die Tiere 
bereitgestellten Weideflächen dem maximal zulässigen Nährstoffeintrag anzupassen.