I leitfaden Geflügelhaltung Vorwort

extensive Weideperiode
, in der die Tiere nahezu ausschließlich 
weiden und nur abends oder bei Bedarf rationiert zugefüttert werden. In dieser Periode wurden 
die Tiere in der Vergangenheit häufig zur Federgewinnung lebend gerupft. Nach Abschluss 
dieser Periode werden die Gänse auch 
Magergänse
genannt. 

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Leitfaden Geflügelhaltung 
3) Die 
letzten vier bis sechs Wochen
sollen die Tiere noch mal kräftig an 
Gewicht zulegen
. 
Hierzu werden sie oft durchgehend im Stall gehalten und mit Kraftfutter gefüttert, das ihnen ad 
libitum zur Verfügung steht. Um ein zu starkes Verfetten zu verhindern, wird auch manchmal 
ein abgetrennter Auslauf oder stundenweise Weidegang ermöglicht. 
Tabelle 97: Mastverfahren von Gänsen 
Mastverfahren
 
Mastdauer
 
Lebendgewicht
 
Kurzmast bzw. Frühmast
9-10 Wochen
(vor 1. Mauser)
4,5 kg
Junggänsemast
bis 16. Woche
(vor 2. Mauser)
5,5-6 kg
Weidemast, Langmast mit Weide,
Spätmast oder Fettmast
23-32 Wochen
(vor 3. oder 4. Mauser)
6-9 kg
In der modernen Gänsemast im Norden bzw. Nordwesten Deutschlands werden die Gänse um 20/22 
Wochen im Freiland gehalten. Nach einer 2- bis 3-wöchigen Aufzuchtphase (in der ersten Lebenswoche 
im Stall) sind Gänse anschließend fast ausschließlich draußen. Einige Betriebe haben während der 
Nacht einen eingestreuten Unterstand für die Tiere. Neben Gras bzw. Mais wird täglich Kraftfutter 
verabreicht. In dieser Mastform rechnet man 3 bis 5 kg Gänsestarter und je nach Alter 20 bis 25 kg 
Mastfutterpellets.
Fleischqualität von Gänsen 
Während es dem Vermarkter von Gänsefleisch um eine hohe Schlachtausbeute sowie einen hohen 
Fleischanteil geht, wünscht sich der Verbraucher neben einem fleischigen Schlachtkörper vor allem ein 
zartes und saftiges Fleisch mit arttypischem Aroma.
Die Schlachtausbeute beträgt bei Wassergeflügel allgemein 56 bis 60 Prozent. Generell wird das 
Fleisch von Wassergeflügel eher in die Kategorie rotes Fleisch eingeordnet. Die Muskulatur weist eine 
große Faserdichte, feste Fügung und feine Faserung auf. Die Brustmuskulatur zeichnet sich durch einen 
hohen Anteil an roten Muskelfasern (80 %) aus. 
Um zu verhindern, dass die Haut der Schlachtkörper dunkle Pigmentflecke aufweist, werden fast 
ausschließlich Rassen mit weißem Gefieder gezüchtet. 
Von großer Bedeutung für die Schlachtkörperzusammensetzung und die Fleischqualität ist das 
Schlachtalter. Bei der Brustmuskulatur beginnt das intensive Wachstum relativ spät und nimmt bis zum 
Schlachtalter stark zu (s. Tabelle).