Einstreu
Ein wichtiger Gesichtspunkt, dessen Berücksichtigung für Gesundheit und Wohlbefinden der Puten
entscheidend ist und auf den vom Mäster direkt Einfluss genommen werden kann, ist die Wahl der
Einstreu in Bezug auf ihre Art und ihre Qualität bzw. deren Erhalt. Neben Hobelspänen und Stroh haben
auch alternative Einstreumaterialien, wie z.B. Strohpellets, Strohgranulat oder Lignocellulose Einzug in
die Putenmast gefunden. Die Qualität der Einstreu wird maßgeblich beeinflusst durch die klimatischen
Verhältnisse innerhalb und außerhalb des Stalles, durch Fütterung, Besatzdichte, Alter und Gewicht der
Tiere, Kotkonsistenz, Einstreuart sowie die Häufigkeit, mit welcher nachgestreut bzw. durchgearbeitet
wird. Die Einstreu muss so beschaffen sein, dass die Puten immer sauber und trocken gehalten werden
können. Es hat sich gezeigt, dass ein an die Feuchtigkeit angepasstes Einstreumanagement sinnvoller
für die Fußballengesundheit ist als in einem bestimmten Rhythmus nachzustreuen. Bei allen Materialien
ist darauf zu achten, dass diese nicht staubig, verdorben oder verpilzt sind.
Nach der Zeit des Umstallens stellt das regelmäßig notwendige Nachstreuen oder Durcharbeiten neben
der Tierkontrolle die Hauptarbeit in der Putenmast dar. Bei der Verteilung der Einstreu wird häufig mit
Einstreumaschinen gearbeitet. Tränke- und Futterlinien werden, solange eingestreut wird,
hochgezogen. Während des Einstreuens kann es zu einem hohen Staubanteil in der Luft kommen.
Diesem Problem kann durch ein vollständiges Herunterlassen der Jalousien
entgegengewirkt werden.
Es hat sich zudem bewährt die Sprühkühlung einzustellen um den Staub zu binden.
Abbildung 113: Einstreumaschine für die Putenmast
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Leitfaden Geflügelhaltung
Bei der Einstreupflege einer einmaligen Startstrohmatratze können verschiedene Geräte zur
Auflockerung eingesetzt werden. Während der Bearbeitung kann es allerdings kurzzeitig zu einer
Freisetzung von Schadgasen und Staub kommen. Die Lüftung sollte daher vorübergehend
entsprechend hochgefahren werden.
Grundsätzlich muss die Einstreu, unabhängig vom Stalltyp, regelmäßig trocken gehalten werden. Die
Entstehung von nassen Stellen und krustigen, harten Oberflächen ist zu vermeiden. Die Einstreu ist
regelmäßig zu ergänzen oder durchzuarbeiten.
Wasser
Das Wasser sollte möglichst Trinkwasserqualität haben. Bei Verwendung von Brunnenwasser muss
dieses vor dem ersten Einsatz und danach regelmäßig (mindestens einmal jährlich) auf seine Eignung
als Tränkwasser (Orientierungswerte der LUFA Nord-West) untersucht werden. Besser ist
Trinkwasserqualität. Grundsätzlich ist laut Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung jedem Tier Wasser
in ausreichender Menge anzubieten und Wasserverunreinigungen auf ein Mindestmaß zu begrenzen.
Eine wichtige Hygienemaßnahme ist auch die regelmäßige Reinigung der Tränkeeinrichtungen
während des laufenden Mastdurchgangs. In den eingesetzten Rundtränken kommt es zu einer
Vermehrung von bakteriellen Erregern. Durch regelmäßige Reinigung und Desinfektion der Tränken
kann die Anzahl unerwünschter Keime reduziert werden.
Regelmäßige Reinigungen der Tränkwasserleitungen und auch der Leitungen für die Sprühkühlung sind
absolut wichtig, um einen Biofilm zu vermeiden. Dieser Biofilm kann sich sehr schnell aus Rückständen
von Zusätzen, Vitaminen und auch Medikamenten entwickeln. Wenn der Biofilm nicht entfernt wird, stellt
dies eine enorme Keimbelastung für die Tiere dar. Leistungseinbußen der Puten können eine Folge
davon sein. Es gibt diverse Mittel um einen Biofilm in den Leitungen zu minimieren. Geeignete Mittel
sind auf Basis von org. Säuren oder Laugen bzw. Peroxide.
Sauberkeit und Hygiene sind dominierende Faktoren in der Putenaufzucht und -mast zur Vermeidung
von Krankheiten. Sie sind unentbehrlich für eine erfolgreiche und lukrative Putenhaltung. Die Basis für
eine gute Hygiene bildet die gründliche Reinigung und Desinfektion der Ställe und der Inneneinrichtung.
Ein gutes Desinfektionsmittel zeichnet sich durch ein breites Wirkungsspektrum, schnelle und sichere
Wirkung, keine Gefahrenquelle für Lebewesen, gute Materialverträglichkeit, keinen zu intensiven
Geruch und schnelle Abbaubarkeit in der Umwelt aus. Ein gutes Desinfektionsmittel hat dabei einen
geringen Kältefehler und ist für den Menschen gering kanzerogen.
Biofilm in den Tränkensystemen kann den Einsatz von Wasserzusatzstoffen nötig machen. Der Einsatz
von Wasserzusatzstoffen kann mit dem Biofilm reagieren und zu einem Fremdgeschmack führen,
sodass die Tiere weniger Wasser aufnehmen.
Biofilme und Ablagerungen können als Nahrungsquelle für schädliche Pathogene wie
E. coli
,
Pseudomonas
spp. oder sogar Salmonellen dienen. Viele krankheitsverursachende Organismen wie
Salmonellen können wochenlang im Biofilm von Wasserleitungen leben und somit eine kontinuierliche
Verunreinigungsquelle darstellen.
Der Wasserverbrauch von Puten wird durch verschiedene Faktoren wie Umgebungstemperatur,
Luftfeuchtigkeit, Gesundheitszustand, Futterzusammensetzung und Alter der Tiere beeinflusst. Am
Anfang der Mastperiode beträgt der Wasserverbrauch das Zweieinhalbfache des Futterverbrauches. In
der mittleren Mastphase ist er etwa doppelt so hoch wie der Futterverzehr. Bei allen
Tränkeeinrichtungen ist auf eine ausreichende Wasserdurchflussmenge, insbesondere auch in den
Zuleitungen, zu achten. Besonders in der Aufzucht ist zusätzlich auf häufigen Wasserwechsel zu
achten, da es im Stall warm ist und die Durchflussmenge sehr gering. Die tägliche Kontrolle und
Dokumentation des Wasserverbrauches kann zur Früherkennung von Problemen bei den Tieren
dienen. Nachfolgende Tabelle gibt einen Überblick über den durchschnittlichen Wasserverbrauch für
die gesamte Mastperiode.
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