Pickelhaube
, wurde zum Symbol der militärischen Stärke Preußens.
Deutsch-Dänischer Krieg
Bismarcks außenpolitische Ambitionen zeigten sich im Deutsch-
Dänischen Krieg von 1864. Anlass war ein territorialer Streit mit dem
Königreich Dänemark um den Besitz von Schleswig-Holstein. Entgegen
vertraglichen Vereinbarungen besetzten die Dänen das Herzogtum
Schleswig. Bismarck veranlasste Österreich dazu, an der Seite Preußens
gegen Dänemark in den Krieg zu ziehen. Die Entscheidung zugunsten
Preußens fiel in der Schlacht bei den Düppeler Schanzen in
Nordschleswig (18.4.1864). Als Ergebnis des Krieges fielen ganz
Schleswig-Holstein und Lauenburg an Preußen und Österreich.
„Nicht auf Preußens Liberalismus sieht Deutschland,
sondern auf seine Macht. Preußens Grenzen nach den
Wiener Verträgen sind zu einem gesunden Staatsleben
nicht günstig. Nicht durch Reden und
Majoritätsbeschlüsse werden die große Fragen der Zeit
entschieden, sondern durch Eisen und Blut.“
Aus einer Rede Bismarcks vor dem preußischen Abgeordnetenhaus am 30.9.1862
Deutscher Krieg
Trotz des gemeinsamen Vorgehens im Krieg gegen Dänemark
verschärfte sich in der Folgezeit der preußisch-österreichische
Gegensatz. Streitigkeiten um die Besitzungen in Schleswig-Holstein und
um eine Reform des Deutschen Bundes wurden von den Beteiligten
genutzt, um mit kriegerischen Mitteln eine Lösung der Machtfrage
herbeizuführen. Auf der Seite Österreichs in diesem Deutschen Krieg, der
im Juni 1866 ausbrach, standen mit Sachsen, Bayern, Baden,
Württemberg, Hannover, Hessen-Darmstadt, Kurhessen und Nassau
zahlreiche deutsche Staaten. Preußen wurde von den meisten Staaten in
Norddeutschland unterstützt. Bei Königgrätz in Böhmen errangen die
Preußen am 3.7.1866 unter Generalstabschef Helmut Graf von Moltke den
entscheidenden Sieg. Im Frieden von Prag (23. 8. 1866) konnte Bismarck
die kleindeutsche Lösung durchsetzen. Preußens Annexionen in
Norddeutschland wurden anerkannt, der Deutsche Bund wurde aufgelöst
und die ehemalige deutsche Führungsmacht Österreich schied aus dem
Reich aus.
Norddeutscher Bund
An die Stelle des Deutschen Bundes trat mit Wirkung vom 1.7.1867 der
von Bismarck ins Leben gerufene „Norddeutsche Bund“. Mitglieder
waren neben dem Hegemon Preußen 17 norddeutsche Staaten. Bismarck
übernahm das Amt des Kanzlers und war damit der erste Bundeskanzler
der deutschen Geschichte. 30 Millionen Menschen waren unter dem Dach
des Norddeutschen Bundes vereint.
Deutsch-Französischer Krieg
Der Krieg gegen Frankreich war für das preußisch geführte Deutschland
nicht allein die militärische Abrechnung mit einem machtpolitischen
Konkurrenten in Europa. Für Bismarck war der Krieg auch eine
Voraussetzung für die Gründung des deutschen Kaiserreichs.
Traditionelle Gegnerschaft
Das politische Verhältnis zwischen den Nachbarn Deutschland und
Frankreich war seit jeher belastet. Ausgehend von der Teilung des
Karolingerreiches im Mittelalter prägten Streitigkeiten um Grenzen, um
Territorien oder um die politische und konfessionelle Führung in Europa
die gegenseitigen Beziehungen. Misstrauisch registrierte man rechts des
Rheins, wie sich das militärisch und wirtschaftlich erstarkte Preußen zur
deutschen Vormacht entwickelte und mit dem Erwerb der Territorien im
Rheinland durch den Wiener Kongress unmittelbarer Nachbar
Frankreichs geworden war
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