Habsburgische Niederlande
Sie umfassten in etwa das heutige Belgien, zeitweise
auch die heutigen Niederlande. Nach der Französischen Revolution wurden sie von
Frankreich erobert.
Zum Gedenken an das Reformationsjahr 1517 und die Völkerschlacht bei Leipzig (1813)
versammelten sich am 18.10.1817 etwa 500 Studenten zum
„Wartburgfest“
auf der Wartburg bei
Eisenach. Besonders die Verbrennung „reaktionärer Schriften“ erregte Aufsehen.
Deutscher Bund
In der Nachfolge des Heiligen Römischen Reiches wurde im Juni 1815 auf
dem Wiener Kongress der „Deutsche Bund“ gegründet. Dieser
Zusammenschluss von Einzelstaaten war der erste Staatenbund auf
deutschem Boden. Mitglieder waren 35 souveräne Fürstentümer und vier
freie Städte. Zentrales Bundesorgan war die Bundesversammlung (auch
Bundestag genannt) mit Sitz in Frankfurt am Main. Sie bestand aus
Gesandten, die von den Fürsten und den Städten bestimmt wurden.
Burschenschaften
Das konservative Bürgertum zog sich in der Zeit der Restauration ins
Private zurück und pflegte, statt sich um die Politik zu kümmern, den
behaglichen Biedermeierstil. An den Universitäten aber gab es Proteste
gegen die autoritäre Politik der Fürsten. Zudem wurde die Forderung
laut, aus dem politisch zersplitterten Deutschland einen einheitlichen
Nationalstaat zu machen. Träger dieser Forderung waren die in
Burschenschaften organisierten Studenten. Bereits 1815 formierte sich
der Dachverband der „Deutschen Burschenschaften“. Zum 300-jährigen
Fest der Reformation verbrannten sie am 18.10.1817 auf der Wartburg
von ihnen als reaktionär bezeichnete Bücher und verlangten Presse- und
Versammlungsfreiheit.
Karlsbader Beschlüsse
Die europäischen Regierungen reagierten auf die Aktionen der
Burschenschaften mit Härte. Nach einem Attentat, das ein
Burschenschaftler auf den Dichter und russischen Konsul August von
Kotzebue verübt hatte, empfing der österreichische Staatskanzler
Metternich hochrangige Vertreter der Landesfürsten im böhmischen
Karlsbad. Die „Karlsbader Beschlüsse“ von 1819 stellten die
Universitäten unter staatliche Aufsicht, verfügten eine Pressezensur und
verboten die Burschenschaften. Aufgelöst wurden auch die von Friedrich
Jahn („Turnvater Jahn“) gegründeten Turnvereine, weil man sie ebenso
wie die Sängerbünde für Keimzellen der Nationalbewegung hielt.
Vormärz und die Revolution von 1848
Die Ereignisse der Julirevolution 1830 in Frankreich strahlten auch
nach Deutschland aus und setzten in Teilen seiner Bevölkerung
revolutionäre Prozesse in Gang.
Vormärz
Die Zeit zwischen der Julirevolution 1830 in Frankreich und der
Märzrevolution in Deutschland 1848 wird als die Zeit des „Vormärz“
bezeichnet. Sie war von einem wachsenden Wunsch nach Reformen und
nationaler Einheit geprägt.
Julirevolution in Frankreich
Wie 1789, so wehte auch 1830 der revolutionäre Wind aus dem
Nachbarland Frankreich nach Deutschland. Im Juli wurde nach einem
Aufstand der Pariser Bevölkerung Karl X., der letzte Bourbone, gestürzt.
Ihm folgte der „Bürgerkönig“ Louis Philippe mit dem Versprechen, sich
für eine liberale, bürgerliche Politik einzusetzen. In Deutschland wuchsen
durch diese Ereignisse die Hoffnungen, die Zeit der Restauration beenden
zu können.
Hambacher Fest
Ein deutliches Signal ging vom Hambacher Fest aus, das 1832 vor dem
gleichnamigen Schloss in der Nähe des heutigen Neustadt an der
Weinstraße stattfand. Auf dem Burgberg trafen sich, einem Aufruf der
Publizisten Philipp Siebenpfeiffer und Johann Wirth folgend, in der Zeit
vom 27. bis 30.5.1832 mehr als 30 000 Menschen zur ersten
Massenkundgebung in Deutschland. Die Teilnehmer kamen mit schwarz-
rot-goldenen Fahnen und forderten ein einiges, freiheitliches
Deutschland. Auch in anderen Teilen Deutschlands fanden nach dem
Vorbild des Hambacher Festes Kundgebungen statt.
Frankfurter Wachensturm
Für Aufsehen sorgte im April 1833 ein geplanter Angriff auf die
Hauptwache und die Konstablerwache der Polizei in Frankfurt am Main.
Die Angreifer, etwa 50 Studenten und Handwerker, wollten anschließend
mit den erbeuteten Waffen den Tagungsort der Bundesversammlung des
Deutschen Bundes stürmen, die Delegierten in Arrest nehmen und einen
allgemeinen Aufstand herbeiführen. Der Plan kam jedoch aufgrund einer
Indiskretion schon im Ansatz nicht zur Ausführung, die Verantwortlichen
wurden festgenommen.
Steckbrief
Die Brüder Grimm
Die heute vor allem wegen ihrer Märchensammlungen bekannten Brüder Jacob und
Wilhelm Grimm gehörten zu den Anhängern der liberalen Bewegung. 1837 verloren sie
auf Veranlassung des Königs Ernst August von Hannover ihre Posten als Professoren an
der Universität Göttingen, nachdem sie gegen eine Änderung der Verfassung protestiert
hatten. Mit ihnen bildeten fünf andere betroffene Professoren die legendäre Gruppe der
„Göttinger Sieben“, mit denen sich weite Teile der öffentlichen Meinung solidarisierten.
Schlesischer Weberaufstand
Zum unruhigen Klima in der Zeit des Vormärz trug auch ein Aufstand der
schlesischen Weber bei. Sie hatten unter einem gravierenden Wandel der
Arbeitsund Produktionsbedingungen zu leiden. Durch technische
Neuerungen wie dem vollmechanischen Webstuhl waren die
Heimarbeiter mit ihren Erzeugnissen nicht mehr konkurrenzfähig. Der
Aufstand der schlesischen Weber im Juni 1844 wurde blutig
niedergeschlagen.
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