Georg Wilhelm Friedrich Hegel
am Katheder während einer Vorlesung an der Berliner
Universität (Lithografie von Franz Kugler, 1828)
Pessimismus
Die Pessimisten bestreiten eine positive Entwicklung der Menschen und
der Welt, für sie ist die Weltordnung verfehlt und der Mensch verfallen –
auch aufgrund der Unausweichlichkeit des Leids und der Endlichkeit des
Daseins.
Eine negative Einstellung zur Welt und zum Sein war bereits Bestandteil
antiker Philosophie (Heraklit, Empedokles). Einen wichtigen Einfluss auf
den philosophischen Pessimismus (vom lateinischen pessimus = der/das
Schlechteste) hatten in der Neuzeit fernöstliche Weisheitslehren wie der
Buddhismus.
Arthur Schopenhauer
Der Hauptvertreter des deutschen Pessimismus war Arthur
Schopenhauer (1788 bis 1860). Nach Studium und Promotion in
Naturwissenschaften und Philosophie war er als Privatdozent in Berlin
und als Privatgelehrter in Frankfurt tätig.
Schopenhauer sah sich in der Tradition Kants und der Idealisten. 1818
erschien sein zweibändiges Hauptwerk „Die Welt als Wille und
Vorstellung“. Gleich im ersten Satz („Die Welt ist meine Vorstellung“)
knüpfte er an die Grundthese des Idealismus an. Im Weiteren entwickelte
er eine eigenständige Lehre, bei der die Kategorie „Wille“ eine
entscheidende Funktion hat. Der Wille ist die Triebkraft des Menschen. Er
entsteht aus Bedürfnis und Mangel, damit aus Leiden, und hat kein Ziel.
So gipfelt Schopenhauers Pessimismus in der Feststellung: „Alles Leben
ist Leid.“
Friedrich Nietzsche
Von Haus aus war Friedrich Nietzsche (1844–1900) Klassischer Philologe.
Ab 1870 hatte er in Basel eine Professur in diesem Fach inne, die er 1879
wegen einer psychischen Krankheit niederlegen musste. Die letzten
Jahre seines Lebens verbrachte er in geistiger Umnachtung.
„Die Geschichte hat noch nie etwas anderes gelehrt, als
dass die Menschen nichts aus ihr gelernt haben.“
Georg Wilhelm Friedrich Hegel
Im Anschluss an Schopenhauer betonte Nietzsche den Vorrang des
Willens (oder Triebes) vor dem Intellekt. Leben bestand für ihn aus dem
Willen zur Macht. Der Gedanke der „ewigen Wiederkunft“ bezog sich auf
seine Überzeugung, dass sich alle Ereignisse dauerhaft und ewig
(zyklisch) wiederholen. Jedoch entwickelte er kein systematisches
philosophisches Gebäude. Berühmt wurde das Werk „Die Geburt der
Tragödie aus dem Geist der Musik“ (1872) mit einer neuen,
pessimistischen Deutung der bis dahin so viel bewunderten griechischen
Kultur. In „Also sprach Zarathustra“ (1883/4) legte Nietzsche das Konzept
vom „Übermenschen“ dar.
SCHLAGZEILE
Friedrich von Schelling
Das Kind einer württembergischen Pfarrersfamilie begann schon als 15-Jähriger
in Tübingen das Studium der Theologie. Zeitweise teilte er sich dort ein Zimmer
mit dem späteren Philosophen Hegel und dem späteren Dichter Friedrich
Hölderlin. Von einem anderen Dichter – Johann Wolfgang von Goethe – gefördert
erhielt er als 23-Jähriger eine Professur für Philosophie in Jena. Nach
Lehrtätigkeiten in Würzburg, Erlangen und München übernahm er 1841 den nach
Hegels Tod verwaisten Lehrstuhl in Berlin. 1846 starb er in der Schweiz.
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