Immanuel Kant
, die in der Berliner
Friedrichs- werder’schen Kirche, die heute als Museum für Skulpturen des 19. Jh. dient, zu sehen
ist.
Seine aufklärerischen Gedanken legte Kant in drei Hauptwerken dar:
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„Kritik der reinen Vernunft“ (1781)
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„Kritik der praktischen Vernunft” (1788)
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„Kritik der Urteilskraft” (1790)
„Handle so, dass die Maxime deines Willens jederzeit
zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung
gelten könnte.“
Kategorischer Imperativ von Immanuel Kant
Kant formulierte die klassische Definition der Aufklärung als „Ausgang
des Menschen aus der selbst verschuldeten Unmündigkeit”, wobei er
Unmündigkeit als das „Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung
eines anderen” bezeichnete. Selbst verschuldet war diese Unmündigkeit,
wenn man nicht den Mut hatte, sich ohne Leitung eines anderen des
Verstandes zu bedienen. Daher forderte Kant: „Sapere aude – habe den
Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen”.
In dem alten Streit zwischen Rationalisten (alle Vernunft beruht auf
Erfahrung) und Empiristen (Vernunft ist wesentlich für den
Erkenntnisprozess] bezog Kant eine eigene Position. Der Mensch sei
subjektiv nicht in der Lage, die Dinge auf der Welt so zu erkennen, wie sie
objektiv sind. Dafür prägte er den Begriff vom „Ding an sich”, das dem
betrachtenden Individuum notwendig verborgen bleiben müsse.
Gotthold Ephraim Lessing
Als viel gelesener Dichter war Gotthold Ephraim Lessing (1729–81) einer
der wichtigsten Multiplikatoren der Aufklärung. Literarisch verarbeitete
er ihre Ideen vor allem in dem Drama „Nathan der Weise” (1779). Sein
theoretischer Hauptbeitrag zur Aufklärung war die Schrift „Über die
Wahrheit” (1777).
Idealismus
Mit der Weiterentwicklung der Lehren Kants führten bedeutende Denker
die deutsche Philosophie zu einer neuen Blüte.
Begriff
Der Name „Idealismus“ ist von dem griechischen Wort idéa (Gestalt,
Urbild) abgeleitet. „Idealisten“ ist eine Sammelbezeichnung für
Philosophen der ersten Hälfte des 19. Jh., die sich im Anschluss an die
Philosophie Kants, aber auch in Abgrenzung von dessen Lehren, mit dem
Verhältnis zwischen der Wirklichkeit und dem erkennenden Subjekt
befassten. Die Vertreter des „Deutschen Idealismus“ bestritten die
Existenz einer vom Geistigen unabhängigen, realen Welt und bezogen in
dieser Weise Position in einer Frage, die bereits die altgriechische
Philosophie (Platon) thematisiert hatte.
Johann Gottlieb Fichte
Der in ärmlichen Verhältnissen in der Oberlausitz aufgewachsene Johann
Gottlob Fichte (1762–1814) genoss aufgrund der Förderung eines adligen
Gönners eine Schulausbildung, die ihm den Weg zur Universität öffnete.
Später bekleidete er Professuren in Jena, Berlin, Erlangen und
Königsberg. 1810 war er der erste gewählte Rektor der Berliner
Universität. Fichte war politisch engagiert und vertrat Ideale der
Französischen Revolution.
Im Mittelpunkt von Fichtes Wirken stand die „Wissenschaftslehre“. Der
Begriff war für ihn ein Synonym für Philosophie. Sein Hauptwerk trägt den
Titel „Grundlage der gesamten Wissenschaftslehre“ (1794). Der Titel
deutet bereits an, dass es ihm darauf ankam, sämtliche Wissensgebiete
wie auch die gesamte Struktur des Bewusstseins auf einen einzigen
Grundgedanken zurückzuführen. Diesen sah er im „Ich“ gegeben,
worunter er nicht das Individuum an sich, sondern das Selbstbewusstsein
verstand. Mit Fichte kam somit der Gedanke eines produktiven
Bewusstseins in die Geschichte der Philosophie. Auch methodisch setzte
er Maßstäbe, indem er mit den Faktoren These-Antithese-Synthese das
Fundament für das später von Hegel weiter entwickelte Verfahren der
Dialektik legte.
SCHLAGZEILE
Lessing fordert Toleranz
In „Nathan der Weise“ kleidet Lessing die Forderung nach Toleranz und
Menschlichkeit in eine von Nathan erzählte Geschichte, die „Ringparabel“: Ein
Vater hinterlässt seinen drei Söhnen je einen Ring, von denen nur einer
wundertätig ist. Der zum Streit der Brüder darüber, wer den wundertätigen Ring
habe, gerufene Richter erklärt, dass man ihn eben nur an seiner wundertätigen
Kraft erkennen könne. Mit dem Vater ist Gott gemeint, die Ringe stehen für
Christentum, Judentum und Islam. Als Gabe des Vaters ist jeder Ring echt – jede
Religion besitzt die echte Offenbarung von Gott: Der Streit, welche Religion die
wahre sei, ist müßig.
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