Stillleben
Arrangements von Speisen und Getränken mit den Symbolen der
Vergänglichkeit.
Barock
Die Meisterwerke des Barocks, die bis heute zu den größten
Anziehungspunkten aller Kunstmuseen gehören, wurden außerhalb
Deutschlands gemalt. In Holland führten Frans Hals und Rembrandt van
Rijn die Porträtmalerei zu einer nie zuvor gekannten Individualisierung
der Charaktere. In Flandern beeindruckten Anthonis van Dyck und Peter
Paul Rubens mit gewaltigen Bildkompositionen und dramatischen
Szenarien. In Italien feierte Annibale Carracci mit üppigen Farben – vor
allem in der Freskomalerei für die Kuppeln barocker Kirchen und Paläste
– die Wiederkehr der antiken Mythologie. Michelangelo da Caravaggio
revolutionierte die theatralische Gestaltung der Szene mittels starker
Kontraste von Licht und Schatten. In Spanien wurde Diego Velazquez zum
eindringlichen Beobachter der Gesellschaft am Hof König Philipps IV.
Steckbrief
Adam Elsheimer
In Rom lernte Adam Elsheimer (1578–1610), der meist sehr kleine Formate und oft mit
der Lupe malte, die Kunst Caravaggios bewundern. Als Material bevorzugte er Kupfer
statt Holz oder Leinwand, um seinen Bildern mehr Leuchtkraft zu verleihen. Seine
mythologischen oder religiösen Szenen – z. B. „Die Flucht aus Ägypten“ – positionierte er
in stimmungsvolle Landschaften. Dabei profitierte Elsheimer von seinen astronomischen
Studien: Er versuchte, die unermessliche Weite des Universums malerisch
wiederzugeben und stellte erstmals die Milchstraße als eine Ansammlung unzähliger
Sterne dar.
Typisch für die Barockmalerei ist die neue Vielfalt der Themen und
Motive. Dazu gehören Porträts, Landschaften, Seestücke, Stillleben,
biblische Motive und Mythen. Der Maler strebte nicht nur eine möglichst
perfekte Nachahmung der Natur an, seine Bilder zeichneten sich auch
durch Überreichtum der Objekte und Detailfreudigkeit aus.
Künstler in Deutschland
In Deutschland – vom Dreißigjährigen Krieg (1618–48) schwer gebeutelt –
setzte sich das Barock erst später durch. Außerdem konnten die Künstler
kaum mit der ausländischen Konkurrenz wie etwa Giambattista Tiepolo
(Würzburger Residenz) mithalten. Als einer der wenigen erreichte Adam
Elsheimer aus Frankfurt (1578–1610) europäische Verbreitung. In
Süddeutschland schufen die Brüder Asam (Cosmas Damian, 1686 bis
1739; Egid Quirin 1692–1750) im Spätbarock in den Kirchen von
Weingarten, Weltenburg und Freising bühnenähnliche
Gesamtkunstwerke aus Freskomalerei, Stuck, Lichteinfall und Skulptur
Eine wachsende Rolle spielte der Kunsthandel. Nicht nur die Bilder
wurden zum begehrten Handels- und Sammelgut, sondern auch der
Entwurf und die Zeichnung.
Mit
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