verkehrsreichsten Luftraum Europas.
Im Jahr 2013 gab es knapp 3 Mio.
Flüge.
Sicherheit
Im Straßenverkehr kommt es mit weitem Abstand vor den anderen
Verkehrswegen zu den meisten Unfällen. 1970 erreichte die Zahl der
Unfalltoten im Straßenverkehr einen Höchststand: 21 332 Menschen
starben auf den Straßen der Bundesrepublik. Bis 2013 ging diese Zahl um
mehr als 80 % zurück. Zu den Gründen gehören dem Statistischen
Bundesamt zufolge strengere verkehrsrechtliche Regelungen (z. B.
Anschnallpflicht, Verringerung der Promillegrenze), aber auch technische
Maßnahmen der Autobauer (z. B. Einführung von Airbags) und
verbesserte Verkehrsführungen.
Sprache
Das Instrument der Verständigung
Deutsch gilt als eine der zehn wichtigsten Sprachen der Welt. In
Deutschland werden das weitgehend dialektfreie Hochdeutsch
sowie zahlreiche Dialekte gesprochen.
Zwar ist das Deutsche im Grundgesetz nicht als Nationalsprache
festgeschrieben, doch hat es den Status der Amtssprache: Die deutschen
Behörden kommunizieren untereinander und mit den Bürgern auf
Deutsch. Die Beherrschung der deutschen Sprache ist also eine
wesentliche Voraussetzung zur Teilhabe in der Gesellschaft. Die Sprache
zu lernen stellt vor allem für die zahlreichen Zuwanderer eine
Herausforderung dar, die wiederum im Lauf der Jahrzehnte die deutsche
Sprache mit Importen aus ihren Heimatsprachen bereichert haben.
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Hochdeutsch
Der Begriff (auch Standarddeutsch oder Schriftdeutsch) bezeichnet die
Schrift-, Literaturund Hochsprache im Unterschied zu Dialekt und Umgangssprache.
Fremde Einflüsse
Sprachen sind einem fortlaufenden Wandel unterworfen - in nahezu jede
Sprache fanden zu allen Zeiten Wörter aus anderen Sprachen Eingang. So
wurde z. B. ab dem 17. Jh. die französische Lebensart in vielen
Fürstenhäusern kopiert und französische Begriffe (sogenannte
Gallizismen) fanden Einzug ins Deutsche.
Rat für deutsche Rechtschreibung
Der Rat für deutsche Rechtschreibung ist die Instanz in Deutschland, die
dem Gesetzgeber Empfehlungen für Rechtschreibregeln gibt. Gleichzeitig
beobachtet der Rat den Schreibgebrauch, um unter Umständen Vorschläge
für Regeländerungen zu machen. Dies soll u. a. die Einheitlichkeit in der
Rechtschreibung gewährleisten.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden mehr und mehr englische Begriffe
in den deutschen Sprachgebrauch übernommen und eingedeutscht
(sogenannte Anglizismen). Obwohl es für verschiedene Begriffe,
insbesondere aus dem technischen Bereich, auch deutsche Wörter gibt,
haben sich für sie oft englische Bezeichnungen eingebürgert (z. B.
„Computer” für „Rechner”).
Eine jüngere und oft kritisierte Entwicklung ist das sogenannte
Denglisch (Kunstwort aus den Wörtern Deutsch und Englisch), bei dem
englische Begriffe mit deutscher Grammatik kombiniert werden (z. B.
downgeloaded).
Rechtschreibung
Zur Vereinfachung der Rechtschreibung wurde 1996 eine
Rechtschreibreform durchgeführt, die u. a. die Kommaregeln sowie
Schreibweisen vereinfachen sollte, z. B. indem sie verschiedene
Schreibweisen erlaubte. Rechtschreibwörterbücher empfehlen
bestimmte Schreibweisen. Viele Verlage richten sich nach diesen
Empfehlungen.
Wirtschaft
Das Wirtschaftsleben ist durch stetigen Wandel
geprägt. Dessen Bewältigung ist ein zentrales
Kriterium für wirtschaftlichen Erfolg.
Deutschland ist diese überwiegend gut
gelungen: Im Osten wie im Westen wurde die
Wirtschaft nach dem Krieg in rasantem Tempo
wiederaufgebaut, die Wiedervereinigung stellte
das Land eneut vor eine große Herausforderung,
ebenso wie seit 2008 die internationale Finanz-
und Wirtschaftskrise.
Basis des Wohlstands
Deutschland ist eine sehr erfolgreiche Volkswirtschaft:
nach der Wirtschaftsleistung die größte Europas und die
viertgrößte der Erde. Das Land zählt zu den
hochentwickelten Industriestaaten mit durchschnittlich
sehr hohem Pro-Kopf-Einkommen.
Wirtschaft nach dem Zweiten Weltkrieg
Nach dem Zusammenbruch des Deutschen Reiches 1945
und noch vor der Gründung der beiden deutschen Staaten
1949 wurden nicht nur die politischen, sondern auch die
wirtschaftlichen Weichen gestellt. Auf dem Gebiet der drei
westlichen Besatzungszonen wurde mit der
Währungsreform 1948 und der Einführung der Deutschen
Mark der Weg in Richtung Marktwirtschaft beschritten.
Wenig später folgte auf dem Gebiet der sowjetischen
Besatzungszone auch eine Währungsreform mit der
Einführung der „Ostmark” (Mark der Deutschen
Notenbank). Nach sowjetischem Vorbild wurde das
planwirtschaftliche System installiert.
Planwirtschaft im Osten
Kennzeichnend waren die Vergesellschaftung der
Produktionsmittel und die zentrale Planung des gesamten
Wirtschaftsprozesses. Oft konnten die zentralen
Planvorgaben nicht eingehalten werden. Auch behinderte
die Einbindung der DDR in den Rat für gegenseitige
Wirtschaftshilfe (RgW) eine eigenständige wirtschaftliche
Entwicklung. Zwar konnte der materielle Wohlstand der
Bevölkerung gesteigert werden, doch häuften sich in den
1980er-Jahren die wirtschaftlichen Probleme. Trotz aller
Bemühungen des Staats- und Parteiapparats wurde die
wirtschaftliche Situation der DDR gegen Ende der 1980er-
Jahre zunehmend schwieriger, immer mehr Menschen
empfanden sie als desolat.
Soziale Marktwirtschaft im Westen
In der Bundesrepublik Deutschland stiegen die
wirtschaftlichen Kennzahlen dagegen rasant und steil an.
Auch mit westlicher Hilfe (z. B. Marshallplan) konnte bereits
in den 1950er-Jahren ein erstaunliches Wohlstandsniveau
erreicht werden, das weiter stieg. Das Wirtschaftswunder
wurde Realität. Dazu beigetragen hat auch die soziale
Marktwirtschaft, die der damalige Wirtschaftsminister
Ludwig Erhard umgesetzt hat.
Als in den 1960er-Jahren auch konjunkturelle Krisen
auftraten, versuchte man ab 1967 mit dem wirtschaftlichen
Konzept der Globalsteuerung diesen Krisen (z. B. die
Erdölpreiskrisen 1973/74 und 1979/80) zu begegnen. Durch
Konjunkturprogramme und den Ausbau des Sozialstaats
erhöhten sich allerdings die öffentlichen Schulden
sprunghaft.
Mit Beginn der Regierungszeit von Bundeskanzler Helmut
Kohl wurde eine angebotsorientierte Wirtschaftspolitik
verfolgt, die Konsolidierung der öffentlichen Haushalte
wurde ein Schwerpunkt, ebenso die Stärkung der
Privatwirtschaft und die Privatisierung öffentlicher
Unternehmen. Bis zur deutschen Einheit war die
Bundesrepublik Deutschland trotz aller Probleme zu einer
der weltweit wichtigsten Industrienationen mit hohem Pro-
Kopf-Einkommen aufgestiegen.
Wirtschaft im vereinigten Deutschland
Vor ganz neuen Herausforderungen stand das
wiedervereinigte Deutschland 1990. Die DDR-Wirtschaft
musste in das marktwirtschaftliche System integriert
werden. Mit hohem Aufwand an öffentlichen Geldern sollte
der Aufbau Ost vorankommen. Dies dauerte allerdings
deutlich länger als ursprünglich geplant und führte vor
allem in Ostdeutschland zu hoher Arbeitslosigkeit.
Parallel dazu wurde die europäische Integration
besonders auf wirtschaftlicher Ebene vorangetrieben – mit
der Schaffung des Europäischen Binnenmarkts ebenso wie
mit der Verwirklichung der Europäischen Wirtschafts- und
Währungsunion und der Einführung des Euro als
Gemeinschaftswährung. Wirtschafts- und Finanzpolitik
verlagerten sich immer mehr auf die europäische Ebene.
Zeigten sich bei der Angleichung der Lebensverhältnisse
zwischen Ost- und Westdeutschland wie auch bei der
Bekämpfung der Arbeitslosigkeit zunehmend Erfolge, so
schienen diese mit den Auswirkungen der internationalen
Finanz- und Wirtschaftskrise seit 2008 wieder infrage
gestellt. Ende 2014 kann resümiert werden, dass
Deutschland bisher vergleichsweise gut durch die
wirtschaftlichen Krisen gekommen ist. Erfolge wurden etwa
bei den öffentlichen Finanzen, insbesondere bei den
öffentlichen Schulden verbucht. Außerdem erwies sich die
deutsche Wirtschaft als sehr robust, der Arbeitsmarkt
entwickelte sich positiv, der materielle Wohlstand blieb
hoch.
Nachkriegszeit
Die Wirtschaft nach der Stunde null
Nach den teilweise immensen Kriegszerstörungen – nicht nur der
vielen Wohngebäude, sondern auch vieler Industrieanlagen und
der Verkehrsinfrastruktur – bestimmten zunächst die
Besatzungsmächte die wirtschaftlichen Geschicke.
In den Besatzungszonen
Auf dem Gebiet der späteren DDR – also rund einem Viertel der Fläche
des ehemaligen Deutschen Reiches in den Grenzen von 1937 – waren die
wirtschaftlichen Möglichkeiten auch durch Demontage und
Produktionsverbote stark eingeschränkt. So demontierte die sowjetische
Besatzungsmacht zahlreiche Betriebe und enteignete v. a.
Industrieunternehmen durch Überführung in Sowjetische
Aktiengesellschaften. Durch eine Bodenreform wurden auch große
landwirtschaftliche Betriebe enteignet. Hinzu kamen hohe
Reparationszahlungen der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) an die
UdSSR, fehlende Hilfe aus dem Ausland und die Abwanderung von
Arbeitskräften in Richtung Westdeutschland.
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