Wissenschaftliche hausarbeit


Zur Notwendigkeit des kompetenten Umgangs mit Medien



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wichtig disser

5.2.2 Zur Notwendigkeit des kompetenten Umgangs mit Medien
Medien nehmen  heute eine zentrale Stellung in der privaten und
beruflichen Lebenswelt, sowie in der öffentlichen Meinungsbil-
dung ein und beeinflussen, prägen und strukturieren nachhaltig
die Erfahrungen eines jeden einzelnen – vor allem aber der Kinder
und Jugendlichen. (KMK 1995: 1)
56
5 Medienkompetenz
26 verstanden als Auseinandersetzung mit Medien, den aktiven Eingriff auf den eigenen
Medienalltag und Schülerorientierung


Medien sind heute integrativer Bestandteil gesellschaftlicher
Wirklichkeit; sie gehören zum Alltag von Familie und Schule.
Medien sind Miterzieher geworden. Sie können Kommunikation
erleichtern und bieten Orientierung an. Medien greifen Themen
des gesellschaftlichen Lebens auf und wirken sich stark auf die
persönliche Lebensgestaltung schon in früher Kindheit und Ju-
gend aus, daß Bildung und Erziehung in Elternhaus und Schule
tiefer und unmittelbarer als früher betroffen sind. (BLK 1995: 7)
Diese Aussagen über den starken Wandel im Umgang von Kindern und Jugend-
lichen mit Medien belegen auch die Zahlen der jährlich durchgeführten Studie
»Jugend, Information und (Multi-)Media«, worin der Pädagogische Forschungs-
verbund Südwest das Medienverhalten von 12- bis 19-jährigen in der Bundes-
republik  Deutschland untersucht. Darin wird unter anderem der Gerätebesitz
der Jugendlichen ausgewertet. Aus den Studien der Jahre 1998, 2000, 2002,
2004 und 2006 sind im Folgenden die Zahlen (in Prozent) bezüglich des Besitzes
von Fernseher, Musikanlage (mit Radio), Computer und Internetzugang aufge-
tragen.
Abbildung 1: Medienbesitz bei Jungen
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5 Medienkompetenz


Abbildung 2: Medienbesitz bei Mädchen
Wie man sehen kann, nahm die Verbreitung dieser Medien (und des Internetzu-
gangs) teilweise enorm zu. Auch wenn seit 2000 ein Rückgang beim Besitz von
Fernseher und Musikanlage zu verzeichnen ist, liegen die Werte bis auf eine
Ausnahme (Musikanlagen im Besitz von Jungen) höher als 1998. Durch diese
höhere Verbreitung der Medien und dem leichteren Zugang der Jugendlichen
darauf üben Medien – vor allem die Neuen Medien – einen größeren Einfluss auf
die Jugendlichen aus als noch vor wenigen Jahren. 
Der zunehmende Medienbesitz und damit auch der Umgang mit den Medien
setzt bereits im Kindesalter ein. So hat der gleiche Forschungsverbund mittels
der Studienreihe »Kinder und Medien« (KIM-Studie) einen Zuwachs beim
Gerätebesitz von 6- bis 13-jährigen festgestellt. Die nachfolgende Grafik trägt (in
Prozent) die Entwicklung der Jahre 1999, 2000, 2002, 2003, 2005 und 2006 in
Bezug auf die Medien Fernseher, Radio und Computer, sowie den Zugang zum
Internet auf.
58
5 Medienkompetenz


Abbildung 3: Medienbesitz bei Kindern
Diese Entwicklung allein sollte schon Anlass genug sein, den Kindern und Ju-
gendlichen einen verantwortungsvollen Umgang mit Medien zu vermitteln.
Deutlicher wird die Notwendigkeit nach einer schulischen Vermittlung dieses
Umgangs durch die Tatsache, dass dies das Elternhaus alleine nicht zu leisten
vermag. So zeigt eine Studie
27
in Bezug auf die Fernsehnutzung der Kinder und
Jugendlichen, dass bei der Nutzung dieses Mediums mit steigendem Alter die
Kontrolle durch die Eltern abnimmt . Diese wissen mit zunehmendem Alter ih-
rer Kinder immer weniger darüber Bescheid, wie lange diese fernsehen und wel-
che Sendungen diese sich ansehen.
Noch schwieriger wird die Kontrolle im Bereich des Internets, wo ständig Zu-
gang zu Informationen aller Art gewährleistet ist – ein Zustand, der sich durch
die zunehmende Nutzung des Internets durch Jugendliche
28
als problematisch
erweisen kann. Ohne ausreichende Kenntnisse im Umgang mit diesem Medium
ist keine verantwortungsbewusste, kritische und reflektierende Nutzung von
Internetseiten möglich. Gerade diese ist aber für die Schülerinnen und Schüler
von Bedeutung, da „die mangelnde Fähigkeit, die neuen informations- und
59
5 Medienkompetenz
27 MPFS: Fernsehnutzung und Medienpädagogik im Alltag. Dokumentation Heft 3. Von:
Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest. Zahlen von 1995.
28 Die JIM-Studien ergaben einen Zuwachs in der Gruppe derer, die angaben das Internet
täglich oder mehrmals die Woche zu nutzen. Bei den Mädchen stieg die Anzahl von 51%
im Jahr 2004 auf 65% im Jahr 2006, bei den Jungen von 55% auf 73%  im gleichen
Zeitraum (JIM-Studien 2004 und 2006).


Kommunikationsmöglichkeiten zu nutzen, (...) zu Ausgrenzungseffekten bei der
Erlangung von Ausbildungs- und Arbeitsplätzen, bei Konsummöglichkeiten,
beim Bezug staatlicher und privater Dienstleistungen, im schulischen Bereich
und im Kontext »Lebenslanges Lernen« [führt]“ (Wagner 2005: 7). In diesem
Zusammenhang warnt Wagner auch für einer „»digitalen Spaltung« in der
Gesellschaft“ (ebd.).
Die Forderung nach einer Medienpädagogik, welche den Schülerinnen und
Schülern hilft, diese notwendige Medienkompetenz aufzubauen, lässt sich auch
aus dem Bildungsauftrag der Schulen herauslesen:
Die Schulen sollen die Schülerinnen und Schüler befähigen, (...)
ihr zukünftiges privates, berufliches und öffentliches Leben aus-
zufüllen, bei fortschreitender Veränderung wachsende Anforde-
rungen zu bewältigen und die Freizeit sinnvoll zu nutzen. (§2
HSchG Abs. 2)
Die Schülerinnen und Schüler sollen insbesondere lernen, (...) sich
Informationen zu verschaffen, sich ihrer kritisch zu bedienen, um
sich eine eigenständige Meinung zu bilden und sich mit den Auf-
fassungen anderer unvoreingenommen auseinander setzen zu
können, ihre Wahrnehmungs-, Empfindungs- und Ausdrucksfä-
higkeiten zu entfalten und Kreativität und Eigeninitiative zu ent-
wickeln.(§2 HSchG Abs. 3)
Dass diese Forderungen auch auf die Vermittlung des kompetenten Umgangs mit
Medien – ob nur »alt« oder »neu« – sollte einsichtig sein. Die erhöhte
Mediennutzung durch Jugendliche wurde bereits dargelegt. Auch der veränder-
ten Situation in der Arbeitswelt durch vermehrten Einsatz von Computer und
Internet muss bei der unterrichtlichen Umsetzung dieser Forderungen Rechnung
getragen werden. Nur so wird eine Chancengleichheit aller Schülerinnen und
Schüler in ihrem weiteren schulischen Lernprozess und im späteren (Arbeits-)
Leben ermöglicht. Gerade in Hinblick auf die Notwendigkeit des lebenslangen
Lernens ist eine Kompetenz im Umgang mit Neuen Medien unerlässlich.
Ein weiterer Grund für die Notwendigkeit zur Entwicklung von Medienkompe-
tenz bei Schülerinnen und Schülern wurde auch vom Bundesministerium für
Bildung und Forschung erkannt:
60
5 Medienkompetenz


Bildung entscheidet über die Innovations- und Wettbewerbsfähig-
keit der Wirtschaft. Der Einsatz moderner Informations- und
Kommunikationstechnologien spielt dabei eine zentrale Rolle. Nur
die Volkswirtschaften, in denen Entwicklungen und Einsatz lei-
stungsfähiger Informations- und Kommunikationstechnologien
vorangetrieben wird und die in das Wissen des Einzelnen investie-
ren, werden den Übergang in die Wissensgesellschaft erfolgreich
bestehen können. (BMBF 2000: 5)
Wie wichtig den Personalverantwortlichen in Wirtschaft und Verwaltung der
kompetente Umgang mit Computer, Internet und anderen Medien ist, zeigt die
„eSkills-Kompetenzstudie“ der Initiative D21 in Zusammenarbeit mit
BildungsCent e.V. und CSR consult (2004: 34f.). In Bezug auf Medienkompetenz
29
wird dort die Aussage gemacht, dass die drei Teilkompetenzen
· „mit Hilfe neuer Medien kommunizieren und sich austauschen“,
· „verantwortungsbewusst mit neuen Medien umgehen“ und
· „Medieninhalte gezielt und kritisch auswählen/nutzen“
als „wichtig“ bis „sehr wichtig“ eingestuft werden. Nur als „eher wichtig“ wird
die Kompetenz, „eigene Inhalte mit Hilfe neuer Medien gestalten und präsentie-
ren [zu können]“, erachtet. Die Forderungen aus der Wirtschaft an die Schüler-
innen und Schüler als zukünftige Arbeitnehmer verstärkt die oben genannte
Notwendigkeit zur schulischen Vermittlung einer Medienkompetenz, soll späte-
re eine Chancengleichheit bestehen.

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