Offenbarungen an Barbara Weigand Band 3


Erster Freitag im Juli 1899



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301 Erster Freitag im Juli 1899

„Staunen wird die Welt, die Nachwelt, wenn sie liest, wie in einem armen Dorfmädchen Ich die Weisheit einer ganzen Weltgeschichte niedergelegt.“


Lied: Sei im Jubelschall erhoben ...

Barbara: „Ich bete Dich an, o göttliches Herz Jesu, im Allerheiligsten Sakrament, besonders in dieser Kirche, wo Du von so vielen angebetet und verehrt wirst, und in allen Kirchen, wo heute Dein göttliches Herz auf besondere Weise verehrt wird, in Vereinigung mit allen frommen Ehrenwächtern und Sühneanbetern in der ganzen weiten Welt.

O mein Jesus! O mein Jesus! Ich danke Dir für die unendliche Liebe und Herablassung, daß Du mich heimsuchst. Ich bin nicht würdig, daß Du eingehst unter mein Dach, aber sprich nur ein Wort. O verzeihe mir alle Fehler und Nachlässigkeiten, die ich begangen habe. Reinige mein Herz und meine Lippen von allem, was Dir mißfällt, von jedem unnützen Wort, das ich gesprochen. Gelobt sei Jesus Christus!“



Jesus: „Meine Kinder! Freuet euch! Die Stunde ist gekommen, wo Ich Mich würdige, in eurer Mitte zu sein, Mich auszugießen, Meinen Geist auszugießen in euch; denn wißt, alles, was Mein Herz beschwert, sollt ihr wissen, und ihr sollt Anteil nehmen an jeder Meiner Freuden und Leiden, denn es ist Freundessitte, daß sie sich gegenseitig austauschen, Freud und Leid miteinander teilen, denn geteilte Freude ist doppelte Freude, geteilter Schmerz ist nur halber Schmerz. Es freut Mich, Seelen zu finden, in denen Ich Mich noch ergießen kann; es freut Mich, Seelen zu finden, die sich aber auch dafür hergeben, die Leiden mit Mir zu teilen, die Mein Herz in Meinem eucharistischen Leben bedrücken und belästigen.

Seht, Meine Kinder, bin Ich nicht der größte Tor, daß Ich Mich erniedrigte, bis zum letzten der Tage Mir Leiden aufzubürden? Könnte Ich nicht überselig und überglücklich sein bei Meinem himmlischen Vater, dort in dessen Schoß? Und doch ist die Liebe zu euch Menschen, zu euch armseligen Geschöpfen so groß, daß Ich es vorzog, Meine Herrlichkeit zu teilen, Meine Freude zu mindern, um nur noch etwas von diesem irdischen Leben mit Mir hineinzuziehen in diese ewige Herrlichkeit, in diese unvergänglichen Freuden. Obwohl Ich im Himmel bin, im Schoß Meines Vaters, auf ewig, wollte Ich doch auch noch auf Erden sein, um das Kreuz tragen zu können. Ja, bin Ich nicht der größte Tor aller?

Ist denn das Kreuz so süß, daß Ich es vorziehe den Freuden, der Herrlichkeit des Himmels? Ja, ja, Meine Kinder! Süß und angenehm ist das Kreuz, weil das Kreuz die Herrlichkeit des Himmels nur allein vermehren kann, die Herrlichkeit des Himmels nur allein verdienen kann. Seht, deswegen habe Ich dieses eucharistische Leben Mir geschaffen, um das Kreuz tragen zu können bis ans Ende der Welt. In diesem eucharistischen Leben nun, Meine Kinder, trage Ich ein schweres, schweres Kreuz, unter welches ihr alle euch stellen müßt, um Mir die Last und Bürde zu erleichtern.

Der Mensch, der Mein Ebenbild in sich trägt, ist Mein Bruder, Meine Schwester, also Miterbe, Tischgenosse Meines Reiches, Meines Vaters. Sie alle speisen täglich mit Mir an ein und derselben Tafel, denn sie alle ernährt Mein himmlischer Vater, alle Menschen, ohne Ausnahme: Juden und Heiden, Irrgläubige und schlechte Christen, sie alle sind Tischgenossen mit Mir an der Tafel Meines himmlischen Vaters. Wie viele sind nun unter diesen Meinen Brüdern und Schwestern, die die Rolle eines Judas spielen? Und doch muß Ich sie ertragen, und Ich ertrage sie. Aber seht, da das Kreuz Mich immer schwerer drückt, sehe Ich Mich täglich um von der Warte aus, ob nicht welche kommen, um Mir das Kreuz in etwas zu erleichtern. Alle nehme Ich an, alle, kommt nur alle, Meine Kinder, stellt euch unter dieses eucharistische Kreuz; helft Mir, helft Mir!

Du, Mein Freund, der du an der Spitze einer Gemeinde stehst, und der du siehst, wie so viele deiner Gemeinde auf Irrwegen gehen, wie alle deine Worte unnütz und vergebens sind, in den Wind gesprochen, ja komme, Mein Freund, und stelle dich unter das eucharistische Kreuz; hier klage deine Not, und trage es mit Mir; denn in so vielen Tabernakeln wohne Ich und stehe auf der Warte und rufe und warte, und niemand hört Mich. Taub und stumm gehen sie vorüber, als hörten und verständen sie Mich nicht. Komme und lerne Geduld bei Mir. Du Vater, du Mutter, du schleppst das Kreuz, das deine Kinder dir auferlegen, oder du bist in Armut und Not geraten, weil Mein Vater verschiedene Stände geschaffen und nicht alle gleich an irdischen Gütern sind.

O komme mit deinem Kreuzlein, so muß Ich es nennen, denn gar klein ist das Kreuzlein, das du für so schwer hältst; denn wisse, dieses Kreuz dauert nur wenige Tage, und dann ist es nur die Brücke zu deiner ewigen, ewigen unaussprechlichen Herrlichkeit; denn du Vater und du Mutter, die du arm bist, du bist auf dem sichersten Weg zum Himmel. Beneide darum deine Brüder nicht, die reich sind, die zeitliche Güter besitzen, denn sie sind auf dem Wege zur Hölle; jeder Schritt ist gepflastert für sie mit Gefahren zur Hölle. Wenn sie diese Pflastersteine nicht aufheben, um sie umzuwandeln in Edelsteine und in ihre Krone einfügen, sind sie alle, alle verloren, die Reichen, die so viele zeitliche Güter besitzen und sie nicht in der rechten Weise gebrauchen; denn sie sind ja nur Gefahren für sie. Du aber, du armer Vater und Mutter, die du darbst mit deinen Kindern, du hast nur am Ende deines Lebens deine Sünden zu bereuen, die du etwa begangen, und du gehst ein in die Freude deines Herrn. Ja, Ich sage dir: Durch das Tragen deiner Armut mit Geduld, gehst du ohne Fegefeuer ein in die Freude deines Herrn. Darum komme und trage das Kreuz mit Mir; denn du bist ein eucharistischer Kreuzträger.

Du Ordensfrau oder Ordensmann, du gehst freilich auf dem sichersten Weg. Aber da die Welt so gottlos geworden ist, und so viele angesteckt sind vom Geist der Welt, und die ganze Welt überflutet ist mit Unglaube, mit Gottlosigkeit, und dieser Geist auch mit hineingetragen wird in die Mauern des Klosters, da gibt es auch viele Leiden, viele Zerwürfnisse mit einzelnen Personen, die hie und da nicht den rechten Geist mit hineingebracht. Du hast ja auch ein schweres Kreuz zu schleppen. Aber komme, komme, vereinige dein Kreuz mit Meinem Kreuz. Siehe, all diese Leiden muß Ich tragen in Meinem eucharistischen Leben, und ihr sollt sie mit Mir tragen. Ihr alle, in der ganzen Welt ohne Ausnahme, die ihr euch anschließen wollt, die ihr gern bei Mir verweilt im Heiligsten Sakrament, ihr alle sollt Kreuzträger werden, eucharistische Kreuzträger.

Wollt ihr nicht noch mit dem Glöcklein in der Hand durchs Leben gehen, so stellt euch wenigstens unter das Kreuz; wenn auch die Schweißtropfen eure Stirn bemalen, schadet nichts; seht nur auf Mich, der Ich vorausgehe und den langen und den Querbalken zusammen trage. Ihr alle habt nur ein Hölzchen. Ich aber trage ein zweifaches, schweres Holz. Darum über alles hinweg, über all die Hindernisse, die euch da in den Weg gestellt werden, darüber steigen, den Fuß ein wenig anheben, aber nicht wanken und nicht weichen, wenn ihr auch hie und da zu Boden fallt, und das Kreuz ein wenig abhanden gekommen ist, steht schnell wieder auf, und setzt die Achsel wieder unter das Kreuz; denn wißt, solange ihr euch bewußt seid, daß ihr eucharistische Kreuzträger sein und bleiben wollt, wird euch nichts zu schwer, da kannst du die Schulter eines Mannes auf dich nehmen und Kinder ernähren und Kinder erziehen, da kannst du ein zänkisches Weib erdulden in deiner Nähe und mit ihr dein Brot teilen und essen. Trotz der bitteren Armut, die dich drückt, hast du dann doch noch ein liebes Wörtchen für jedermann, der dir seine Not klagt. Da hast du Mitleid mit dem armen Kranken, mit dem armen Verstorbenen, mit dem Sünder, der da taub an Ohren dahingeht und nicht hört auf deine Worte, du kannst doch noch für ihn beten.

Ja, ja, Meine Kinder, harret aus auf dem Weg, den ihr betreten, laßt euch nicht irre machen. Seht, alle die Worte, die Ich Jahre und Jahre schon mit euch sprach, sie sind bekräftigt und bestätigt am 25. Mai von Meinem ersten Statthalter in Rom; denn wie Ich gesagt, spreche Ich mit ihm wie mit dir. Ihm tue Ich Meinen Willen kund wie dir, und Hand in Hand sollt ihr gehen; denn staunen wird die Nachwelt, wenn Meine Kirche einmal auf den Leuchter gestellt sein wird und alles in Erfüllung gegangen sein wird, was Ich dir vorausgesagt; wenn das Grün, das Ich dir gezeigt am letzten Herz-Jesu-Fest, einmal härter geworden ist und in Dunkel übergegangen, dunkelgrün geworden ist, denn jetzt ist es nur noch ein blasses Grün, das heißt, der Schimmer der Hoffnung ist angebrochen, dann soll die Zeit kommen, wo alle Völker der Erde hinaufschauen, und die Strahlen dieser Sonne, die da ist Meine heilige katholische Kirche, sollen alle Völker der Erde erwärmen. Staunen wird die Welt, die Nachwelt, wenn sie liest, wie in einem armen Dorfmädchen Ich die Weisheit niedergelegt, die Weisheit einer ganzen Weltgeschichte.

Unscheinbar und doch gewaltig geht alles vor sich. Nicht wahr, Meine Kleine, als Ich dir sagte, daß Ich ein Band um die Menschheit schlingen will, daß dieses Band ausgehen soll und ausgehen wird aus Meinem göttlichen Herzen im Heiligsten Sakrament und alle, die sich an diesem Band festhalten, Mitglieder des Liebesbundes sein und werden sollen: ‚Ein Band will Ich schlingen um die Menschheit, die guten, treuen Christen sollen sich zusammenscharen‘, da ahntest du nicht, daß dieses so bald in Erfüllung gehen werde.

Siehe, dieses Band ist nun geschlungen durch Meinen Statthalter in Rom dadurch, daß er die ganze Menschheit Meinem göttlichen Herzen weihte und opferte. Nun müßt ihr aber auch wissen, daß diese Menschheit mit Mir noch in viel engere Verbindung getreten ist seit dem letzten Herz-Jesu-Fest, und Ich noch viel engere Verpflichtung mit der Menschheit eingegangen bin. Diejenigen, die da das Gelübde mitgemacht, die sich Meinem Herzen geweiht haben, sind nun Mitglieder des Liebesbundes, den Ich mit der Menschheit geschlossen, sie sind nun Arbeiter im Weinberge des Herrn; sie haben alle die Verpflichtung auf sich genommen zu arbeiten, zu ackern und zu pflügen und das Unkraut auszurotten, damit der gute Same recht üppig wuchern könne. Wißt ihr, der gute Same seid ihr, ihr alle, die ihr euch anschließt.

Damit ihr ohne Hindernis und ohne Zweifel und Ängsten ruhig euren Weg verfolgen könnt, habe Ich alle Hindernisse Selbst weggeräumt durch den ersten Statthalter in Rom; denn durch die Priester jetziger Zeit, die da gar zu ängstlich sind, wenn eine Seele einen tieferen Einblick hat in das, was Ich wirke auf übernatürliche Weise in der Seele, sind die guten, treuen Christen viel gehemmt in ihrem Fortschritt, weil dann die ängstlichen Seelen viel mehr den Priestern glauben, die sie zu leiten haben, und der Priester, wenn er sagt, es ist der böse Feind, es ist eine Krankheit, dann ist die Seele kleinmütig und geht den alten Schlendrian lieber wieder weiter, als daß sie sich in engere Verbindung mit Mir setzt. Nun aber hat Mein Statthalter in Rom in die ganze Welt hinaus gesprochen: Preis allen denen, die unter Laienkreisen Gutes anregen, gern will ich es bewilligen. Damit ist alles bestätigt, all die guten Anregungen, die Meine treuen Kinder auf Erden in ihrem Kreis bewirkt haben. Nun fahret fort, stört euch an niemand.

Was Ich von euch verlange, ist ja nur wenig, aber dieses wenige erfüllt mit Pünktlichkeit. Vor allem traget euer Kreuz mit Geduld, jeder in seinem Stand, damit die anderen nicht irre werden.

Du, Meine Kleine (eine Jungfrau, die die Kinder ihres armen Bruders erzieht), du hast, wie du meinst, ein schweres Kreuz zu schleppen. Ja, aber siehe, du mußt hinschauen auf die Früchte, die dieses Kreuz zeitigt. Du mußt hinschauen auf die unsterblichen Seelen, die du zu leiten und zu lenken hast und mußt immer bedenken, daß du jetzt eine Klosterfrau bist, die die Kinder anderer Leute erzieht; denn das, was eine Ordensfrau tut durch die Gelübde, die mit Kindererziehung beschäftigt ist, das tust du jetzt in der Familie, wo du die Kinder erziehst für Gott. Und die Früchte, die da in diesen Kindern heranreifen, indem du ein Tugendleben in sie einpflanzt, laß es dich nicht gereuen, auch wenn du von Tür zu Tür das Brot betteln müßtest für sie; dann sollst du wissen, daß es der Wille Gottes ist, daß du die Kinder erziehst, und du sollst dich nicht fürchten, mag man sprechen, wie man will; denn die Krone, die deiner wartet, ist eine unvergleichlich schöne Krone, und auf diese magst du schauen.

Sage deinen Bekannten einen herzlichen Gruß von Mir, sie sollen sich beteiligen an dem Werk, das Ich aufrichten will in eurem Dorf. Hand in Hand muß da gehen arm und reich, damit die umliegenden Ortschaften sehen, wie das Christentum blüht; wo man, jedes für sich, sein Kreuz trägt, da steht es gut um die Gemeinde. Ihr müßt aber auch das Kreuz tragen, was ihr mit euren Vorgesetzten habt. Ihr müßt ihnen doch folgen, wenn es auch manchmal schwer scheint, denn nicht jeder Meiner Diener hat die gleichen Begriffe von höherer Vollkommenheit, und ist er auch ein armseliger Mensch, deswegen aber ist er doch noch Mein Diener. Wie mag man sagen, man schimpfe über die Priester! Ja, ja, Mein Freund, nimm nur die Schrift in die Hand und lies und bedenke, ob jemals ein Wort gegen dich gesprochen ist. Im Gegenteil, alle Meine Kinder sind angehalten, dem Priester als Meinem Stellvertreter zu folgen; aber du, Mein Freund, hast auch Mir zu folgen und sollst wissen, daß du ein anderer Christus bist, und wenn dir das nicht gefällt, dann werde Ich strenge Rechenschaft von dir fordern. Meine Kinder! Alle, die sich beteiligen an dem Liebesbund, sollen reichliche Früchte ernten schon in diesem Leben. Ängstlichkeit und Kleinmut verschwinden bei allen denjenigen, die Ich mit geistigen Gütern gesegnet habe; die Gesundheit des Leibes wird gehoben werden; denn meistens gehen Leib und Seele Hand in Hand, weil die Seele dem Leib unterworfen ist, obwohl sie der höhere Teil ist im Menschen.

Wenn nun diese Seele so gedrückt und bedrängt ist von allen Seiten, durch Fehler, die sie gemacht, oder durch Gewissensbisse, die sie quälen, oder – wenn es fromme Personen sind – durch allerlei Hindernisse und Vorkommnisse, die da von außen auf sie einstürmen, sie alle tragen dazu bei, daß die Seele beängstigt ist und beklommen; und weil die Seele der höhere Teil ist, kann es nicht anders kommen, als daß der Leib mit Kränklichkeit dahinsiecht, immer zu kränkeln hat. Darum auf zum Liebesbund, ihr ängstlichen Seelen, ihr werdet sehen, wie von Tag zu Tag eure Gesundheit stärker wird und der Kleinmut verschwindet. Die Seele, die da befolgt, was Ich hier rede, sie hat den Stein der Weisen gefunden; denn sie wird, anstatt sich herauszuputzen und vor der Welt zu glänzen, an üppiger Tafel zu schwelgen, sich zurückziehen und in Mir sich erfreuen, nicht mit der Welt liebäugeln und darum ihre übrigen Pfennige, die sie sich erspart oder auch die überflüssigen Güter, die Ich ihr gegeben, benützen, um die Not des Armen zu lindern, Meine Ehre zu befördern, so daß der Arme, wenn er in der Kirche sich einfindet, um Mir Mein Lob zu singen, sich erfreuen wird an der Herrlichkeit dieses Hauses.

Ja, ja, so soll es werden in der Welt, daß ein Zusammenstehen zustande kommt, wie es war im ersten Christentum. Der Reiche gab auch nicht alle seine Güter her, so daß es eine Gleichheit gewesen wäre, wie jetzt das neue Heidentum eine errichten will. Der Reiche war und blieb doch der Reiche, aber er gab dem Armen so viel, daß er ganz glücklich und zufrieden leben konnte neben seinem Wohltäter, neben dem Reichen, der da an irdischen Gütern mehr gesegnet war. Das neue Heidentum will aber alles über Bord werfen, all die Einrichtungen, die Ich eingeführt habe schon jahrelang, um dann schwelgen zu können auf einige Zeit, dann aber wäre die neue Geschichte wieder wie die alte. Nein, nein, Meine Kinder, in dem Ort, in der Pfarrei, wo der Liebesbund errichtet ist, wird alles dieses in ganz anderer Weise hinübergeleitet werden. Der Arme wird glücklich und zufrieden leben können, der Reiche wird gutmütig und wohltätig werden. Der Priester wird unterstützt werden in seinen Unternehmungen, und er selbst wird nicht mehr besitzen wollen, als er zu seinem Lebensunterhalt nötig hat. Es ist nicht notwendig, weder bei dem Priester noch bei dem Laien, daß er reich ist. Er hat auch die Verpflichtung, nicht allzu große Schätze aufzuhäufen, und darum, wo es notwendig ist, daß eine Kirche soll gebaut werden, er auch seinen Beitrag und seine Unterstützung abgibt.

Und jetzt, Meine Kinder, will Ich euch noch einen kleinen Einblick geben in die Stadt Mainz. Es ist diese Woche das Große Gebet. Ja, ja, Ich muß gestehen, daß man alles aufbietet, um dieses Fest zu einem herrlichen zu gestalten, daß Meine Diener sich wirklich Mühe geben und einheitlich zusammenstehen, um das Volk herbeizulocken. Vieles hat sich doch schon geändert und angehoben, und man merkt so allmählich, daß es besser wird; aber es ist noch vieles zu tun. Wenn Mein Volk am Abend, in der letzten Stunde, um Meinen Thron versammelt ist, und Mir das Te Deum anstimmt, dann jubeln die Engelchöre, dann stimmen sie mit ein, und der ganze Himmel stimmt dann mit ein. Seht, welche Harmonie, wenn die streitende und die triumphierende Kirche zusammenstehen, wie es dir gezeigt worden ist in der N. Kirche.

Dieses alles ist in Wirklichkeit so, wie dir es gezeigt wird. Der arme Mensch begreift es nicht und glaubt es nicht, bis er eingegangen ist in Meine Herrlichkeit. Darum helft Mir noch recht viel, daß viele Arme Seelen aus dem Reinigungsort in diesen Tagen sich emporschwingen, damit auch das Fegefeuer, die mittlere Kirche, recht Anteil nimmt an der Freude dieser Feste, weil ja in diesen Tagen Mein eucharistisches Leben viel Zuwachs erhält. Alle, die sich da so abmühen, um sich bei Meinen Altären einzufinden, nehmen zu an Gnade, wachsen in der Liebe zu Mir, und Mein eucharistisches Kreuz wird erleichtert.“

Barbara: „Mein Jesus! So schenke mir doch das Mädchen N., das sich schon seit ein paar Tagen gemeldet hat. Du hast mir es ja versprochen, o ich bitte Dich. O Ewiger Vater, ich opfere Dir (lange Aufopferung) alle heiligen Meßopfer auf, die in der ganzen Stadt, ja in der ganzen Welt gelesen worden sind, all die frommen Gebete Deiner Kinder und die Schmerzen, die sie erdulden, um recht lange bei Dir zu verweilen. Siehe, wenn es auch fehlt, man hat doch guten Willen. O ersetze Du, was uns abgeht.

O liebe Mutter! Du hast mir mal gezeigt, wie wir beten sollen, mit welcher Ehrfurcht und Demut; aber freilich ist alles so schwach und armselig. Ich mache mein Gebet zu dem Deinigen; Du mußt alles ersetzen. Dein lieber Sohn hat es gesagt, daß wir unsere Fehler Dir vorbringen sollen, Du wollest alles ersetzen. Erbarme Dich dieser Armen Seelen.

Siehe, mein Jesus, Du hast ja gesagt, wenn es eine Seele gibt, die es versteht, Dich am rechten Fleck anzupacken, um die Gnaden herauszuleiten, so könnest Du nicht anders. Ich halte Dich beim Wort. O schenke uns die Seele, Du hast es versprochen, und Du hast gesagt, das Wort des Priesters sei Dein Wort. Du mußt sie uns schenken, ganz besonders die Seelen, die in innige Verbindung zu uns treten. Ich opfere Dir auf alle heiligen Messen, die in ganz Deutschland gelesen worden sind, all die guten Entschlüsse, die gefaßt worden sind von all den Liebesbundmitgliedern, all die guten Werke, die verrichtet worden sind.“

Jetzt kommt die liebe Mutter Gottes mit den Schutzengeln.



Maria: „Hier ist das Mädchen!“

Das hat ein ganz lichthelles Kleid an und einen Kranz von roten und weißen Rosen; das ist ihre Jungfräulichkeit und ihre Liebe zu Jesus. Mädchen: „Ich danke euch, meine Schwestern! Ja, ich habe dich nochmals daran erinnert, deswegen bin ich gekommen, damit du mich nicht vergissest. Ich werde auch dich nicht vergessen.“



Barbara: „O wie schön, wie schön! Auch du hast geglaubt!“

Kathchen: „O freut euch, o wie glücklich, o wie glücklich! O liebe Schwestern seht doch, die liebe Mutter Gottes hat mich abgeholt durch meinen Schutzengel.“

Barbara: „O liebes Kathchen! O du gehst jetzt für immer ein!“ Kathchen: „Ich habe keine Zeit mehr.“

Barbara: „O nimm doch auch Fräulein N. mit!“ Kathchen: „Nein, nein, ich habe keine Zeit mehr.“

Barbara: „O lieber Jesus! O schenke uns doch auch den Bruder von Fräulein N., der in Südamerika gestorben ist. Heiliger Schutzengel, gehe hin und hole ihn!“

Maria: „Meine Kinder! Für alle, die befreit werden durch euer fürbittendes Gebet, ohne daß sie alle ihre Schulden abgebüßt, mache Ich aber als die Mutter aller bedrängten Kinder der katholischen Kirche zur Bedingung, daß keines von den Mitgliedern, die teilnehmen an den Gnadenschätzen, die Mein Sohn ausgießt an dieser Stätte hier, zurückstehen darf und zurücktreten darf in seinen guten Werken, es darf sich nicht der Schlaffheit und Trägheit hingeben, als seien ja die Seinigen befreit; es muß mit um so größerem Eifer sich einstellen für andere, und seine guten Werke müssen weitergehen, mag es sein durch heilige Meßopfer, oder Almosen, oder sonstige gute Werke; nichts darf geschmälert werden an den Werken, die sich die Seele vorgenommen, damit die Ehre Gottes keinen Schaden leide.

Der Herr will, daß von den Mitgliedern des Liebesbundes viel, viel gewirkt werde, und die Gnadenschätze allen Menschen zugewendet werden; denn es gibt Seelen, an die niemand denkt, und die gar niemand mehr auf der Welt haben, und für diese müssen andere sich einsetzen.

Deswegen soll der Liebesbund sich einsetzen und, wo möglich, viel wirken für die Seelen, damit recht viele sich einstellen und viel hinübergeleitet werde für andere; denn alle Mitglieder sollen in sich das gemeinsame Leben der ersten Christen verwirklichen, und was ihnen an zeitlichen Gütern abgeht, sollen sie um so treuer erfüllen durch geistige Werke der Barmherzigkeit. Sie sollen ergänzen durch die geistigen Güter, was sie durch leibliche Güter nicht zu leisten vermögen.

Darum sagt der Frau N. einen freundlichen Gruß, ebenso auch ihrer Schwester. Weil sie sich doch Mühe geben, Mir zu gefallen, wollte Ich ihnen ihren Vater schenken, der wohl noch lange, lange Jahre, ja noch zwanzig, dreißig Jahre hätte zu büßen gehabt im Fegefeuer; denn er war wohl ein Christ, aber er betätigte sich allzu wenig an den Werken der Barmherzigkeit. Er hätte nach Vermögen mehr sorgen müssen für seine arme Seele, und dies tat er nicht.

Nun gebe Ich aber als die Mutter aller Armen Seelen seinen Töchtern den Auftrag, daß sie um so eifriger die Werke der Barmherzigkeit üben müssen und sollen, wenn sie ihre Krone verschönern wollen und nicht eingehen wollen, wie die Ärmsten der Armen. Wißt, Meine Kinder, die Allerärmsten sind nicht die armen Christen dieser Welt, es sind die armen Reichen, die da ihr Geld nur anhäufen, die da nur für die reichen Verwandten sorgen, die da zwar noch nicht verdammt werden können, weil sie die Gebote Gottes in aller Pünktlichkeit beobachtet, aber die Reichtümer zu sehr lieben; dies sind die armen Reichen, die dann in der Ewigkeit die Ärmsten sind. O sagt es doch allen Reichen, Meine Kinder, daß sie ihre überflüssigen Schätze verwenden, um ihre Krone zu verschönern, um Edelsteine hineinzusetzen in ihre Krone, damit das Christentum aufblühen kann; denn das Christentum kann nur aufblühen, wenn der Reiche seine Krone verschönert; denn dann nimmt er den Stein, der sein Reichtum ist, und wandelt ihn um in Edelsteine und fügt ihn ein in seine Krone: Er baut Kirchen, er stiftet Klöster, damit der Arme eintreten könne und Mir dienen könne; er unterstützt die Armen, damit sie ihre Tränen trocknen und teilt sein Brot mit ihnen.

Dies sagt Meiner Tochter, der Frau N., und ihrer Schwester. Sagt ihnen, Ich verbiete Mir jedes weitere Gespräch mit den Damen in der Stadt Mainz. Was Ich hier spreche, soll nicht in den Kot gezogen werden, wie dein Beichtvater sagt und auch recht damit hat. Die Stadt Mainz ist übersät mit vielen guten Christen und Damen, die viel tun könnten; aber da wäre gar vieles abzuschneiden. Und wie herrlich könnte die Kirche zur Blüte gelangen, wenn alle die Reichen glaubten und verständen, was Mein Sohn verlangt, und im rechten Geist zu wirken und zu handeln wüßten.“



Barbara: „O liebe Mutter! N. läßt Dich bitten für ihren Bruder, der auf bösen Pfaden wandelt.“

Maria: „Sage diesem Mädchen, es möge sich als Opfer einsetzen für ihren Bruder, als Opfer ein Gelübde der ewigen Jungfräulichkeit dem Herrn machen, und daß es in allernächster Nähe Ihm zu dienen verlange. Er möge ihr Opfer annehmen für ihren Bruder, damit er auf bessere Wege komme; dann verspreche Ich dir auch die Befreiung seiner Mutter.“

Barbara: „Schenke uns doch auch noch N.N.“

Maria: „Für heute nicht! Da ist noch viel zu büßen.“

Barbara: „Wird diese Seele denn die Schriften verstehen?“

Maria: „Sie wird nicht alles begreifen. Es gibt solche Menschen, die können nicht aus sich herausgehen, die hängen zu viel an ihrem eigenen Ich. Merkt es euch: Skrupulanten, ängstliche Seelen, die hängen nur an ihrem eigenen Ich. Das ist nur der Stolz. Man muß aus sich herausgehen und über sich hinweggehen. Man muß es verstehen, seine Fehler ins Gute umzusetzen, seine Fehler bei der Wurzel zu packen und zu wissen, daß man ein fehlerhafter Mensch ist. Ja, ja, Mein Freund, Meine Freundin, ihr müßt wissen, daß ihr Fehler habt und diese Fehlerhaftigkeit in euch anerkennen, dann haben alle Skrupel ein Ende, und die Ängstlichkeit hört auf. Dann weiß man, daß Gott gut ist, und daß Er nur die Fehler anerkannt wissen will.“

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