251 Dritter Freitag im Juli 1898 „So muß Ich auch strafen, ganz schrecklich strafen und ganze Völker vertilgen von der Erde, um zu zeigen, daß ich Anerkennung und Liebe verlangen muß von Meinen Geschöpfen.“
Lied: Christen schaut ...
Barbara: „O mein allersüßester, liebreichster und holdseligster Jesus, o Du Bräutigam meiner Seele, wie danke ich Dir für all Deine Liebe und Herablassung zu uns armseligen Würmchen. Wer bin ich, daß Du mich heimsuchst? Ich, Staub und Asche, und Du, der allerhöchste Herr, scheust Dich nicht, zu uns zu kommen. Ja komme, o Herr, Deinen Dienern zu Hilfe, komme und reinige mein armseliges Herz von allen Makeln und Flecken, womit ich mich immer wieder und trotz all Deiner Gnaden verunreinigt habe. O verzeihe mir und bedecke alle die Mängel und Fehler, die ich in meiner Schwachheit beging. Wie bereue ich, daß ich immer wieder so armselig bin, da Du doch alles in mir so angelegt hast, daß ich Dir dienen kann. O wie muß ich Dir danken, daß Du mich in eine Familie hineingesetzt hast, die alle nach der höchsten Vollkommenheit streben; sich nicht zufrieden damit geben, die Gebote Gottes zu beobachten, nein, die sich vielmehr auch bemühen, Dir wohl zu gefallen und nach Heiligkeit streben, wie mir mein Beichtvater selbst zugestand. Nur deswegen habe ich das große Glück, mit Dir verkehren zu dürfen, denn da Du mich in eine Familie gestellt hast, die beständig gegen Dich arbeitete, wie es von Anfang an hier war, weil sie nicht nach Vollkommenheit strebten, so wäre es unmöglich, mich Dir hinzugeben. So aber, weil Du sie bekehrt und an Dich gezogen hast, ist mir das größte Glück zuteil geworden, mich ganz Dir hingeben zu können. O nimm mich hin, Du Held der Liebe, Du mein Leben, meine Welt. Und wenn auch alle Menschen nur mit Verachtung mich ansehen würden, ich würde alles nicht beachten und darüber hinweggehen, weil Du mich dorthin geführt hast.
Ich danke Dir für die große Gnade, daß Du uns zusammengeführt hast zu einem Bund. Ich bitte Dich für alle jene, die sich uns anschließen, daß Du sie durch die Schriften und dadurch, daß sie glauben, daß Du ein so großer Gott bist und Dich der armseligen Werkzeuge bedienst, um den Menschen Beweise Deiner Liebe und Barmherzigkeit zu geben, in der Liebe zu Dir befördert werden und in Abscheu gegen die Sünde. Im Namen aller derjenigen, besonders aber meiner Beichtväter, die mir förderlich sind im Guten, danke ich Dir und empfehle sie Dir ganz besonders. O ihr lieben Heiligen Gottes, mit denen ich das Glück habe, auf eine innige, geistige Weise zu verkehren, die ihr mir schon so schöne Belehrungen gegeben habt, euch alle bitte ich, Fürsprache einzulegen für meinen Beichtvater, meinen Bischof, meinen Pfarrer und alle Vorgesetzten und auch die Priester meiner Heimat, die es so glaubwürdig aufnehmen, und die so eifrige, fromme Priester sind, weil sie sich erbauen können an ihren guten, treuen Schäflein, den Christen meiner Heimat. Ich danke Dir, mein Jesus.
Wie wahr ist es doch geworden, was Du mir alles versprochen hast. Wie hast Du mich doch überzeugt und überführt trotz all der Widersprüche, die ich in all den vielen Jahren und Jahrzehnten erduldete, wie hast Du auch alle, die an die Spitze gestellt sind, überzeugt, wie wahr es ist, daß nicht zuschanden wird, wer auf Dich vertraut. O wie müssen alle sehen, welch ein guter Gott Du bist, wie Du Dich der Kleinen annimmst, wie Du das arme Volk retten willst, und daß Du verlangst, daß das gläubige Volk und das Priestertum Hand in Hand gehen, daß die Priester sich nicht schämen, mit dem armen, gläubigen Volk vertraut umzugehen und sie in der Liebe Gottes zu fördern, anstatt zurückzuhalten.“
Jesus: „Seht, Meine Kinder, dies ist es ja, was Ich dich heute lehren will. Wenn Mein Diener, den Ich auserwählte, um der Welt zu zeigen, wie gut Ich bin und den Ich an die Spitze dieser Herde gestellt, Meine Worte nicht beachten wollte, sie vielleicht für zu kleinlich hielt, weil sie gar zu kindisch gesprochen und aufgesetzt sind, ja Meinen Plan gar vernichten wollte, dann hätte Ich ein anderes Mittel in der Hand, um ihn zum Durchbruch zu bringen. Er steht doch in Meiner Gewalt, Ich bin doch der Herr über Leben und Tod.
Er soll wissen, daß er neben seinem Freund stand, als Ich jenen vom Leben abberief und Ich ihm die blühende Gesundheit ließ, den anderen aber abberief, um ihn einzuführen in Mein Reich und ihm die Krone des Lebens aufzusetzen. Ihm aber ließ Ich das Leben. Denn aus der Mitte zweier seiner Freunde stellte Ich ihn hinein in voller Gesundheit, weil er sich seine Krone erst noch verdienen soll.
Er soll Mir eine Krone aufsetzen, indem er nämlich Meiner Kirche eröffnen soll, daß es Mein Wille ist, den Ich ihm durch ein so unmündiges Werkzeug übermittele, die öftere Kommunion einzuführen in der ganzen Welt, in der ganzen heiligen katholischen Kirche. Denn Ich weiß kein anderes Mittel mehr, um die Menschheit zu retten, als dieses eine noch, daß Ich die guten, die treuen Seelen zusammenschare zu einem Häuflein, das durch die beständige Vereinigung mit Mir nicht mehr abweichen soll vom rechten Weg.
Ihm habe Ich die Aufgabe gesetzt, mit aller Entschiedenheit mit seinen Mitbrüdern, den Bischöfen der katholischen Kirche, in Gemeinschaft mit dem römischen Papst, den Mächtigen dieser Erde Meine Strafgerichte anzukündigen, falls sie nicht damit einverstanden sind, Meine Kirche zum Sieg zu führen. Nicht nur ein Land ist bedroht, nicht nur eine Stadt, nein, die ganze große Gesellschaft der Menschheit von Nord bis Süd und von Ost bis West. Besonders aber wird Europa eine Stätte der Verwüstung und der Greuel werden, weil alle sich erhoben haben, um die Ordnung umzustürzen. Die Ordnung aufrechterhalten kann nur ein Volk, das vom Glauben an einen Gott beseelt und aus Liebe zu Ihm bereit ist, Opfer und Marter zu erdulden.
Deswegen, als die Welt gesündigt hatte und die Völker schon weit vermehrt und ausgebreitet waren, aber auch ausgebreitet und versunken in Laster, da erwählte Ich Mir ein Volk und scharte es zusammen zu einem kleinen Häuflein. Es war und ist das auserwählte israelitische Volk, mit dem Ich dann vertraut redete, wie Ich jetzt mit dir rede, Meine Kleine. Und wie Ich jetzt durch diese zu dir rede, du Mein Diener, du Bischof von N. So wie aber das Volk ausartet in allen Schichten der Gesellschaft, wenn es erst einmal vom rechten Weg abgewichen ist, so muß Ich auch strafen, ganz schrecklich strafen und ganze Völker vertilgen von der Erde, um zu zeigen, daß ich Anerkennung und Liebe verlangen muß von Meinen Geschöpfen.
Ein Zeugnis habe Ich euch gegeben in Sodom und Gomorrha. Wie Ich dort nur Lot und seine Familie herausführte aus dieser gottlosen Stadt, so werde Ich Meine Auserwählten beschützen und um ihretwillen Mein Reich fortbestehen lassen. Ich will, daß die menschliche Gesellschaft bestehen soll so, wie Ich die Ordnung einst eingeführt habe. Denn als Ich Mir das auserwählte Volk erwählte und ihm Meine Gesetze gab, da führte Ich mit diesen Gesetzen auch eine ganz neue Ordnung ein in der menschlichen Gesellschaft, sonst hätte Ich ja nicht die Zehn Gebote auf dem Berge Sinai zu geben brauchen. Die Gebote, die Ich gab, waren nur dazu bestimmt, um die menschliche Gesellschaft und in ihr die Ordnung aufrechtzuerhalten. Reich und arm muß und soll bestehen, solange die Welt steht; denn der Mensch hat seinen freien Willen, und der eine benutzt seinen freien Willen so und der andere anders. Nicht alle Menschen sind gleich gesinnt in der Schöpfung. Gleiche Gesinnung herrscht nur einmal, wenn die Schöpfung zurückgetreten sein wird, wenn sie nicht mehr sein wird, wenn alle in die Vereinigung mit Mir eingegangen sind. Wie nun im ganzen Alten Bund Ordnung herrschte in der Gesellschaft, warum denn nicht noch mehr im Neuen Bund? Es bestand da der Herr mit dem Knecht, der Reiche mit dem Armen, und immer war es so, daß der Arme darben mußte, während der Reiche im Überfluß genoß.
Und doch kam Ich in die Welt hinein, nicht um diese Gesetze aufzuheben, sondern um sie zur Vollkommenheit zu bringen. Ich wollte keineswegs die Gesetze aufheben, daß der Arme so sehr darben mußte – besonders in der Zeit, wo Ich in die Welt hereintrat, denn da verhungerten die Armen und herzlos war der Reiche, herzloser als je in der Weltgeschichte –, und doch kümmerte Ich Mich wenig darum, diese Ordnung zu ändern. Meine Aufgabe war vielmehr, dieses Gesetz zur höchsten Vollkommenheit zu bringen, indem Ich Selbst arm war, arm geboren, hungern und darben wollte. Vierzig Tage lang fastete Ich in der Wüste, und die Schrift sagt von Mir, daß Ich heftig hungerte, um den Armen zu zeigen, wie sehr Ich die Armut liebe und hochschätze.
Hätte Ich diese Ordnung aufheben wollen, wäre Ich im Palast geboren worden. Und Ich hätte diesen Palast sodann Meinem armen Bruder übergeben, der in der elenden Hütte gewohnt, hätte ihn heraufgezogen zu Mir, um so die Welt zu belehren, daß es keine Armen mehr geben dürfte, sondern daß alle Menschen von jetzt an in Palästen leben sollen. Nun aber sage Ich, so wie Ich im Alten Bund schrecklich strafte, wenn das Volk Mich vergessen hatte, und als Ich Selbst unter den Menschen erschien, doch diese Ordnung nicht aufheben wollte in der menschlichen Gesellschaft, sondern sie vielmehr zur höchsten Vollkommenheit bringen wollte, so will Ich jetzt, wo die Welt so gottlos geworden ist – und dies geht nicht anders als durch den Glauben an Mich, der da niedergelegt ist in Meiner heiligen katholischen Kirche –, diese Ordnung aufrechterhalten und wiederherstellen und zur höchsten Blüte bringen.
Dem Bischof in Verbindung mit dem Papst, ihnen allein ist die Ordnung in die Hände gelegt; denn sie besitzen Meine Macht, und diese können sie nur ausüben durch einen kindlichen, demütigen, einfachen Glauben, indem sie sich in Verbindung setzen mit den guten, gläubigen Christen und durch Gebet und Tränen sich vereinigen zu einem Bund, vor die Mächtigen der Erde hintreten und ihnen Meinen Plan vorlegen, den Ich mit der menschlichen Gesellschaft vorhabe. Für was kritisieren? Nimm und lies und überlege, Mein Freund, ob Ich dir ein sichereres Zeugnis geben könnte, als Ich es dir hier gebe, daß Ich es bin, Der zu dir spricht. Da es dir so kleinlich vorkommt, mußt du wissen, daß Ich zu den Kleinen und zu den Armen Mich deshalb so herablasse, weil sie Meine liebsten Kinder sind. Du sollst aber auch wissen, daß Ich diesem unwürdigen Werkzeug, das Ich dir hier gegeben, Mein Auge zugewendet habe, da es Mir nun einmal gefiel, sie vielen anderen vorzuziehen und mit ihr zu verkehren, weil sie Mir ein gutes Herz entgegenbrachte. Du aber, Meine Kleine, fürchte dich nicht.
Sieh, wie Ich all deinen Wünschen entgegenkomme, so werde Ich, wenn man auch noch so sehr dich tadelt, verlacht und verspottet, ferner deinen Wünschen entgegenkommen. Auch wenn man behaupten sollte und wollte, es sei nur dein Wille, und du wolltest das alles so und hättest es gerne so, dann ist es doch immerhin ein Zeichen von einem guten Herzen, wenn es andere glücklich zu machen wünscht, weil es selber glücklich ist. Ein verdorbenes Herz kann seinem Mitmenschen nichts Gutes gönnen, es freut sich vielmehr, wenn es seinem Mitbruder schlecht geht. Sieh doch, als du einmal bei deinem Beichtvater den Wunsch äußertest, du hättest so gern den Kreuzweg eingeführt in deiner Dorfkirche, wie Ich doch bald deinen Wünschen entgegenkam, weil Ich wußte, daß niemand den Kreuzweg eifriger betete als du. Ist dies nicht ein Zeichen, daß dein Wille Mein Wille, und daß du willst, was Ich will, Ich aber auch tue, was du willst?
Merkt es euch, ihr Großen! Nehmt euch ein Beispiel an den Kleinen, an den Unmündigen.
Als du ferner wünschtest, daß Mir ein neuer Thron aufgerichtet werde in deiner armen Dorfkirche, keiner Meiner Diener hatte es gewagt, daran zu denken, einen neuen Tabernakel zu errichten, weil dein Dörfchen und Kirche gar zu arm sind an Mitteln und sie selbst, die armen Priester, dort darben müssen, kam Ich deinem Wunsch zuvor und gab dir die Mittel in die Hand.
Und sieh, wie beharrlich Ich es durchgeführt habe um der Anregung willen, die du gabst, einen Meiner Diener beständig zu haben. (Der Herr bezieht Sich darauf, daß früher die beiden Dörfchen Rück und Schippach keinen eigenen Pfarrer hatten, jetzt aber eine Kuratie zustande gekommen ist, so daß sie einen eigenen Geistlichen haben und den gläubigen Dorfbewohnern dadurch große Erleichterung beim Empfang der heiligen Sakramente gewährt wird.)
Und: habe Ich nicht allen deinen Wünschen die Krone aufgesetzt? Wie oft wünschtest du und trautest dich nicht, deine Gedanken auszusprechen, und Ich kam deinem Wunsche zuvor, und eher als du es ahntest, hast du jetzt in deiner Heimat alles, was du einst gewünscht. Siehe, um deines Gebetes willen bin Ich all deinen Wünschen zuvorgekommen und habe Ich auch einen ständigen Priester in deine Heimat geschickt, dein armes Dörfchen erhoben, daß es beständig einen Priester im Dorf hat. Du aber mußtest das Opfer bringen und deine Heimat verlassen; denn hättest du es nicht verlassen, hätte Ich Meinen Plan nicht ausführen können, den Ich mit dir vorhabe, weil durch dich viele sollen zur Gottesliebe angefeuert und entflammt werden. Kein Priester hätte den Mut gehabt, es durchzuführen.
Deswegen habe Ich dich in eine Bischofsstadt geführt, wo der Bischof in der Nähe ist, damit er um so leichter Kunde davon erhalte. Ich will, daß die Welt zurückgeführt werde zu dem alten, guten Glauben. Nicht soll die Welt vom guten Glauben abgebracht werden, wie einige Meiner Diener im vorigen Jahr und in den letzten Jahrzehnten meinten und wie sie sagen, man müsse mehr mit der Welt sich halten und es sei nicht mehr an der Zeit, vom Wunderglauben zu reden. Auch die guten Christen glaubten nicht mehr daran. Besonders die Reichen, die seien aufgeklärt und verlautbarten gar, man wisse jetzt, woher der Wunderglaube stamme und woher alle diejenigen stammen würden, die mit Gott in Verbindung stünden. Letztere seien nur eine Art hysterischer Personen, von einer Krankheit befallen, die nur zuviel beteten.
O weh, ihr Meine Diener! Ist dies das Goldene Zeitalter, das solche Dinge erzeugt, daß auch die besten Meiner Kinder vernichtet werden sollen? Ich warne euch alle, die ihr zu der Würde erhoben seid, Meine Nachfolger zu sein, ihr alle, die ihr das Glück habt, andere zu leiten und Mir zuzuführen, vor solch gefährlichem Spiel. Spielt nicht mit der unsterblichen Seele! Nehmt das Evangelium in die Hand und lest und studiert, wie einfach und kindlich Ich mit dem armen Volk umging. Lest aber auch nach und schlagt die Blätter um, wieviel ihr suchen müßt, wieviel ihr nachschlagen müßt, bis ihr wieder einmal eine Stelle findet, wo ein Reicher und Gelehrter Mir nachgefolgt ist und Meine Worte beachtete. Immer und immer lest ihr, daß das arme Volk sich an Mich anschloß, von einzelnen Fälle ausgenommen. Welche Mühe kostete es Meine Apostel, um die Völker in Athen und in den gebildeten Städten der Römer, der Griechen zu bekehren. Welche Mühe hatte es sie gekostet, sage Ich. Und doch unterwarfen sie sich, diese gelehrten Völker, dem einfachen, kindlichen Glauben Meiner Apostel. Aber warum denn? Nicht, weil sie in gelehrten Worten Meine Religion lehrten, sondern weil sie einfach und kindlich glaubten, einfach und kindlich lehrten. So aber auch, Meine Tochter, wie Ich es damals durchführte – und dir jetzt nur sagen will und Ich dir zeigen will, wie Ich deine Wünsche erfüllt habe in deiner Heimat –, so werde Ich durchführen, was Ich jetzt von dir verlange, auch wenn sich Mir noch so viele entgegenstellen.
Die Priester deiner Heimat waren dieser Aufgabe nicht gewachsen; sie sollten sie nicht durchführen deswegen, weil sie sich doch Meinem Willen entgegensetzen, den Ich ihnen durch dich kundgab, daß es nicht erlaubt sei, eine Seele, die Mich sucht und sich alle Mühe gibt, Mich zu finden, so zu behandeln, wie man dich behandelte in deiner Heimat. Kein Priester hat das Recht, eine Seele zu tyrannisieren, die sich redlich abmüht, um ihres Glaubens willen. Deswegen entriß Ich dich ihnen. Ich will aber auch zeigen, wie gut Ich bin, und daß Ich alles zum besten zu lenken weiß, auch das, was scheinbar böse ist, doch gut ist für diejenigen, die Mir treu bleiben in all den Bedrängnissen dieses Lebens. Und deswegen führte Ich dich hierher und gab dir, was du wünschtest, Mich Selbst. Ist das nicht das größte Glück? Du hast nun bekommen, was ein Christ nur verlangen kann, du empfängst Mich täglich in der heiligen Kommunion.
Aber damit auch keine Seele irre werden soll in diesem Leben, so will Ich ferner zeigen, daß, wenn eine Seele auch alles das erlangt hat und scheinbar zur Ruhe gekommen ist, sie doch keine Ruhe findet, sie kämpfen muß so lange, bis sie eingegangen ist in jenes Reich, wo es kein Kämpfen mehr gibt. Deshalb mußt du jetzt weiter leiden, weiter fühlen das harte Joch, das da lastet auf den Kindern Adams. Du mußt den Kampf führen zwischen Meinen Dienern und für alle guten, treuen Kinder der katholischen Kirche. Fürchte dich aber nicht. So siegreich und so gewiß Ich dir das, was du jetzt mit Augen siehst, gegeben habe und das doch dich in deiner Heimat auch Opfer kostete und viele Tränen, so gewiß werde Ich durchführen, was Ich jetzt von dir verlange.
Das alles war nur ein Vorspiel, um den Menschen zu zeigen, daß Ich nicht nur die Seele, die Mir treu dient, ewig glücklich machen will, daß Ich sie nicht vom rechten Weg abirren lasse, sondern daß Ich dem leisesten Wunsch ihres Herzens entgegenkomme und ihn erfülle. Harret aus, Meine Kinder, harrt aus in all den Trübsalen, die da noch kommen werden.
Herrlich ist die Krone, die denjenigen bereitet ist, die da gesetzmäßig gekämpft haben, mag es nun sein, in welcher Art Ich auch immer an den Menschen herantrete. Mag es sein, was es will, wenn es zu Meiner Ehre gereicht, dann ist es ein Kampf für Mich. Mag nun der Mensch hinausziehen in fremde Länder als Missionar, um die Menschen im Glauben zu unterrichten, mag er im eigenen Vaterland stehen und seine Brüder unterrichten und Mir zuführen; mag es ein armes Dienstmädchen sein, das Ich hineingestellt in eine Familie, das da aber kämpft und ringt für Meine Ehre, allen diesen ist die Krone bereitet, eine überaus herrliche Krone, denn sie kämpft ja für Mich, und der Siegespreis, um den sie kämpft, ist ein unendlich großer.
Darum, wer es wagen will, eine Seele zu verderben, zu verlachen und verspotten, die den Mut hat, für Mich zu leiden und zu opfern, die den Mut hat, ihren Glauben vor allen Menschen offen und frei zu bekennen, von diesem werde Ich einstens strenge Rechenschaft verlangen. Ich bin der Vater aller Menschen und liebe den Armen, der im letzten Winkel der Erde lebt, der aber seine Pflicht erfüllt gegen Mich, gegen sich und seine Mitmenschen, gerade so wie denjenigen, den Ich auf den Stuhl Petri erhob, denn nicht der Mensch hat das Verdienst, dessen er vor seinen Mitmenschen scheinen kann, sondern alles Verdienst ist in Meiner Hand. Ich habe den Menschen erschaffen, den einen wie den anderen, und daß der eine arm oder der andere auf einem fürstlichen Thron sitzt, ist nicht sein Verdienst, nicht seine Sache. Darum hat auch niemand das Recht, eine Seele zu verachten und zu verspotten, deren Streben man nicht kennt. Eine Seele, die Mir dient, ist Königin vor dem ganzen himmlischen Hof, mag sie sein im armen, grauen Kittel oder im seidenen Gewand.
Denen aber, die Ich mit Leiden bedacht, sagt nur einen herzlichen Gruß. Derjenigen, die deine Schwester Mir anempfiehlt – und so gibt es gar manche Seelen in der Welt, die mit Leiden bedacht an das Krankenbett gefesselt oder von Kummer niedergebeugt sind unter Sorgen und Mühen –, sagt, wie gut Ich bin, daß diejenigen, die Ich auf das Krankenbett niedergeworfen, Tag und Nacht an Meinem Herzen ruhen, daß Ich ihnen den Kuß des Friedens aufdrücken werde, wenn sie eingehen werden in Meine ewige Herrlichkeit. Sagt auch, daß sie, wenn sie ihre Leiden Mir zuliebe mit Geduld ertragen, alle ihre Fehler abgebüßt sind hier auf Erden und somit, ohne die Qualen des Fegefeuers empfinden zu müssen, eingehen werden in Meine Herrlichkeit. Welch ein Trost für alle Leidenden! – Ich, die ewige Wahrheit, habe dieses zu euch gesprochen!
Als Ich am Kreuz verschied in den unendlichen Schmerzen und Qualen, da hing neben Mir ein Verbrecher, der sein ganzes Leben in Sünden und Lastern zugebracht hatte, der sich aber reumütig an Mich wandte und Mich um Verzeihung bat. Und sofort ging er mit Mir ein in die ewige Herrlichkeit. Dieses ist wahr und es steht Mir frei zu tun, was Ich will. Denn alle Geschöpfe sind Mein, und was Ich in Meiner Hand habe, hängt von Meinem Willen ab. Das gilt von euch allen, und ihr alle seid in Meiner Hand. Fürchtet euch also nicht, wenn Ich euch sage, daß ihr ohne Fegefeuer eingehen werdet in den Himmel.
Wozu noch Klagen, wozu noch das unnütze Stöhnen, wenn Ich es dem einen so, dem anderen wieder anders bereitet habe. Wenn Ich diesen zu harter Arbeit verpflichtet, den anderen an das Krankenbett angekettet; diesen auf den Predigtstuhl, einen anderen an den Pflug, diesen an den Bettelstab, jenen auf den Königsthron gesetzt habe. Sie alle habe Ich in der Hand, sie hängen ab von Meinem Willen. Aber einmal kommt die Zeit, wo sie alle gleich sein werden, wo der König neben dem Bettler stehen wird; der Kirchenfürst, der auf dem bischöflichen Stuhl sitzt oder auf dem Stuhl Petri, neben dem armen Dienstmädchen, das die Ecken des Hauses hüten und zufrieden sein mußte mit dem Dachkämmerchen.
Darum merkt euch, wenn Ich eine Sprache rede durch eine Person, die niemals sich in politischen noch in theologischen Schriften geübt, die niemals nachgedacht, was aus der Kirche werden wird, wenn die Welt gottlos geworden ist, und Ich in einem Augenblick sie zurückrufe und Ich durch sie solche Worte spreche, die nur von geübter Zunge können gesprochen werden, dann mußt du wissen, Mein Freund, daß Ich es bin, und daß Meine Worte wahr werden, und daß Ich sie, wenn du sie verschmähst, doch werde durchdringen lassen in der Weltgeschichte. Ich werde tun, was Ich dir in dieser Erzählung gesagt.“
Barbara: „Ich bitte Dich ganz besonders für meinen Beichtvater. Er liest nicht die Schriften und stellt sich immer so, als glaube er nichts. Ich bitte Dich, ich stehe doch unter seiner Leitung und fürchte mich auch, mich wieder einem anderen zu unterwerfen. Nein, ich fürchte mich nicht, wenn er fortgeht, es ist mir ganz gleichgültig. Aber doch wäre es mir lieber, obwohl er so kalt sich mir gegenüber verhält und ich nichts an ihm habe. Solltest Du ihn von mir fortnehmen, so gehe ich zu einem anderen Pfarrer. Läßt Du ihn aber hier, wäre es mir schon lieber, weil er alles von mir weiß, wenn er auch nichts darauf gibt. O liebe Mutter, darf ich darum bitten, daß er hier bleibt?“
Maria: „Du hast es ja schon gehört.“
Barbara: „Gelobt sei Jesus Christus.“ Barbara ängstigte sich dieser Tage durch Bemerkungen anderer, daß das viele Gebet nicht gut sei, ob sie nicht doch am Ende zu viel Zeit versäume. Da sagte der Herr:
Jesus: „Fürchte dich nicht, ängstige dich nicht, das kommt daher, weil in dieser Zeit auch in den besten Kindern der Kirche ein solcher Weltgeist eingedrungen ist, daß sie nichts mehr davon halten, Gott zu dienen! Ein heiliger Nikolaus von der Flüe war doch ein Mann mit zehn Kindern, und doch hat er alles im Stich gelassen, um nur Mir zu dienen. Auch ihn hat man getadelt, doch hatte die Welt eine solche Ehrfurcht vor solchen Personen, daß man sich nicht getraut hätte, den Tadel auszusprechen. Der Gottesdienst war ihm doch das Liebste, das Streben nach zeitlichen Gütern ist doch nur für die Welt, und wenn sie auch meinen, sie wollten damit Gottes Ehre befördern. Es braucht sich niemand darüber zu sorgen, daß zu viele sich anschließen und zuviel gebetet werden könnte.“
Do'stlaringiz bilan baham: |