Fortsetzung von Klassik.
J.W.Goethe ist eines der grössten poetischen Genies aller Zeiten und bis heute der grosste deutsche Dichter und Dramatiker. Er war eine reiche, vielseitige Natur. Als Dichter war er auch Zeichner und Maler, Physiker und Naturforscher, Ästhetiker und Staatsmann. So betrieb er auch botanische, geologische und minerologische Studien, beschäftigte sich mit der Anatomie des Menschen und der Tiere, widmete sich jahrelang optischen Forschungen und verfasste ein umgangreiches Werk über die Farbenlehre. Seine tiefste Grundüberzeugung und sein Motto war: „Tätig sein!“ So blieb er auch bis ans Ende seines Lebens unermüdlich tätig und verstand immer, seine Zeit produktiv auszunutzen.
Goethe war auch weltanschaulich ein kühner Denker, aber seine Weltanschaung war widerspruchvoll. Sie war durch die bürglichen Ideen jener Epoche begrenzt und spiegelte ihre Besonderheiten wieder. Als führendes Genie befürchtete Goethe durch seine Tätigkeit drei grosse Epochen der deutschen Literatur: die Sturm und Drang- Periode, die Klassik und die Romantik. Seine ersten lyrischen Gedichte tragen den Stempel der Nachahmung der französisch – höfischen Modeliteratur. 1770 bezog Goethe die Strassburger Uni, wo er ausser Jura auch Chemie und Medizin studierte.
1772 ging er als Praktikant ans Reichkammergericht nach Wetzlar. Hier verliebte er sich in Scharlotte Buff, die mit einem seiner Freunde verlobt war. Die Überzeugung, dass seine täglich nachsehnende Liebe zu Lotte ihr Glück, wie sein eigenes gefährden müsse, bewog ihn Wetzlar zuverlassen. Er kehrte nach Frankfurt zurück. Er arbeitete am Drama “Götz von Berlichingen”, den er 1773 vollendete. Goethe hat in diesem Drama wahrheitsgetreu die Erlebnisse des Ritters, der von 1480 bis 1560 lebte, geschildert. Im Drama wird die Epoche der Bauernkriege des 16 Jh.-s behandelt. Es ist das erste historische Drama der deutschen Literatur, das realistisch ein Stuck deutscher Vergangenheit veranschaulicht. In dieser Hinsicht hatte es epochenmachende Bedeutung. Zum ersten Mal erschien in diesem Drama die Idee der nationalen Einheit.
In Strassburg schuf er viele lyrische Gedichte. Sie unterscheiden sich von seiner Frühlyrik. Neue Motive und Tone führen in deutschen Lyrik seine “Sessenheimer Lieder” (1770-75) ein. Diese Gedichtsammlung widmete er der Sessenseimer Pfarrerstochter Friedrike Brion. Es gelang dem jungen Dichter zum ersten Mal, persönliche Erlebnisse und Empfindungen und seine Verbundenheit mit der Natur in vollendeter Weise auszudrücken. Im prächtigen “Mailied” z.B: erlebt der Dichter unmittelbar aus überschumenden Herzen der Herrlichkeit der Natur, den Frühling, die zum neuen Leben aufgewachte Jahreszeit.
Hervorragenden Ausdruck findet Goethes poetische Kraft als Stürmer und Dränger auch in der Gestaltung des Prometheus. Im “Prometheus” fand der aufklärerische Glaube an den Menschen, seine Fähigkeiten und Möglichkeiten, seine schöpferische Kraft genialen kunstlerischen Ausdruck, der Glaube, der später im “Faust” abermals so genial seine Verwirklichung fand.
Einen wichtigen Platz in Goethes Dichtung nehmen die Balladen ein, die das Ergebnis seiner Zusammenarbeit mit F.Schiller waren. Den Stoff nahm Goethe meistens der Antike. Die Ballade "Die Braut von Korinth " entstand im Juni 1797. Obwohl die Handlung im alten Korinth vor sich geht, kommen in ihr die politische gesellschaftliche Stellung des Dichters zur objektiven Wirklichkeit und sein Protest gegen das Verhalten mancher Bürger zur seiner freien Ehe mit Christiane Vulpius zum Ausdruck.Ein Athener und eine Korintherin sollen heiraten.Der religiose Fanatismus der Mutter aber, die zum Christentum übergeht und ihre Tochter dem Himmel weiht, stürzt die Verlobte ins Grab.Als der Verlobte in Haus kommt um sich die Geliebte aus dem Grab in seine Arme zu nehmen und sie vermahlt sich mit ihm. Die erzörnten Mutter antwortet die Liebende:
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