11.VORLESUNG
Thema: Die Aufklärung (1720-1785)
Gliederung:
1. Philosophie der Vernunft
2. Die Vorbereitung der bürgerlichen Revolution in Deutschland
3. Die Vorkämpfer der deutschen Aufklärung
4. Literaturstreit
5. G.E.Lessing
Grundbegriffe:
Die ideologische Vorbereitung; der Kampf gegen die Ungerechtigkeit; die historische Begrenzheit; der ökonomische, politische und kulturelle Verfall; die nationale Einigung des deutschen Volkes; die Nachahmung der französischen Revolution; die erste und wichtigste Aufgabe der deutschen Literatur.
Die deutsche Literatur im Zeitlalter der Aufklarung
Das XVIII Jh. wird in Europa allgemein das Jahrhundert der Aufklärung genannt. Unter Aufklärung versteht man die ideologische Vorbereitung der bürgerlichen Revolution, die Scharfkritik der feudalen Ordnung, den Kampf gegen die Ungerechtigkeit in sich einschliess. Die junge Bourgeosie, die damals als revolutionäre Kraft auftrat, wandte sich gegen die herrschende Ordnung, die ihre Entwicklung hemmte. Die Aufklärer traten als Wortführer in diesem Kampf der Bourgeoisie auf. Sie waren der Meinung, dass die alte Ordnung der Vernunft wiederspräche und entwarfen eine neue Gesellschaftsordnung, die vernünftig und gerecht sein sollte.
Die historische Begrenztheit der Aufklärer besteht darin, dass diese vernünftige und gerechtige gesellschaftsordnung nur mit der Hilfe der Bildung und Kunst erreichen wollten. Aber ihre Verdienste sind gross, weil sie gegen die Feudalgesellschaft kämpften.
Und dieser Kampf entsprach die Interessen der Volkmassen. Die bedeutendsten Aufklärer waren Franzosen : Diederot, Wolther, Beumarchais. Mit ihren Werken und ihrer Tätigkeit bereiten sie die bürgerliche Revolution in Frankreich vor. England hatte schon bürgerliche Revolution erlebt. In Deutschland gab es damals keine Voraussetzungen für eine bürgerliche Revolution. Nach dem 30-jährigen Krieg erlebte Deutschland eine lange Periode der ökonomischen, politischen und kulturellen Verfalls. Es gab keine zentrale Staatsmacht. In den vielen kleinen Staaten herrschte Terror und Willkür. Das Volk litt an sozialer und materieller Not. Ein kleinlicher, kriechender erdbarmlicher Kremorgeist durchdrang das ganze Volk.
Alles abgenutzt zerfallend, schnellem Ruin entgegengehend und auch nicht die leiseste Hoffnung auf Wendung zum Besseren. Nichteinmal soviel Kraft war in der Nation, nie erforderlich gewesen wäre, um die faulenden Leichname toler Institutionen hinwegzuräumen. Die einzige Hoffnung auf Besserung bot die Literatur des Landes. Dieses schändliche, politische und soziale Jahrhundert war gleichzeitig die grosse Epoche der deutschen Literatur. Sie hatten nur ein kritisches Programm, sie kritisierten den politischen, ökonomischen, kulturellen Rückstand Deutschlands.
Sie traten gegen alles alten und abgelegten auf. Sie behaupteten ein neues Programm, das Programm der menschlichen Würde und demokratischer Freiheit. Vor den deutschen Afklärer standen zwei Hauptfragen :
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