„Gleichförmige zeitliche Strukturierung“
– bezieht sich auf die Lehr- und
Lerneinheiten, die in der Regel auf 45 oder 50 Minuten getaktet sind. Die
Gestaltung des Unterrichts wird somit von dem/der Lehrer/in an dieses
Zeitraster angepasst, unabhängig davon, ob es sich um einen frontalen
Input oder zeitintensiveres selbstständiges Arbeiten handelt.
Fachdidaktischer Bezug
Frontale inhaltliche Inputs sind in Bezug auf die benötigen Zeitfenster
abschätz- und damit planbarer als komplexe, schüler/innenorientierte
Aufgabenstellungen, die die Lebenswelten der Schüler/innen integrieren
oder als Raumanalysen, die mittels unterschiedlicher
Bearbeitungsmethoden (z.B.: Einsatz von Geomedien) zu neuen
Erkenntnissen führen ebenso wie Lernprozesse, die relevante
Handlungsprodukte zum Ziel haben.
Erhebungsmethoden
Dokumentenanalyse (pädagogische Leitbilder, Stundenpläne, etc.),
Interviews mit Lehrer/innen, Schüler/innen und Verwaltungsebene,
teilnehmende Beobachtung (Unterrichtshospitationen),
Aktivitätsdiagramme
Ausgewählte Indikatoren
Unterrichtsplanungen, Wissensvermittlung im Unterricht (Verteilung von
Instruktion vs. Konstruktion), Abbruch von Lernprozessen,
Wahrnehmung der zeitlichen Rahmenbedingungen von Schüler/innen,
Wunsch nach Stundenplanänderungen (z.B.: Doppelstunden), vermehrt
Anträge von Projekttag(en)
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Hypothese 2: Wenn jeder/jede Schüler/in für sich persönlich fachliche
Schwerpunktsetzungen in der Schullaufbahn auswählen kann, dann werden die Schüler/innen in
ihren Potenzialen nachhaltiger gefördert und gefordert.
Begriffliche Konzepte
„persönliche fachliche Schwerpunktsetzungen“
– Unabhängig davon,
ob es sich um Schulabgänger/innen der AHS oder BHS
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handelt,
steht es jedem/jeder Schüler/in nach einem positiven Schulabschluss
offen, sich in einer Vielfalt an beruflichen und privaten
Lebensoptionen (neu) zu orientieren. Kristallisieren sich einzelne
Interessen schon in der Schullaufbahn heraus, könnten bereits hier
bestimmte Fähigkeiten durch fachliche Spezialisierungen gefördert
werden (z.B.: Sprachen – Dolmetscher/in, Naturwissenschaften –
Facharzt/ärztin).
Fachdidaktischer Bezug
Mit dem Fach GW können unterschiedliche berufliche Laufbahnen
angestrebt werden. Schüler/innen für das Fach zu begeistern, dass
wissenschaftliche Disziplinen der Natur- und Sozialwissenschaften
verbindet, ist ein spannendes Unterfangen. Entsprechendes
methodisches Arbeiten kann bereits im schulischen Kontext gezielt
gefördert werden.
Erhebungsmethoden
Dokumentenanalyse (pädagogische Leitbilder, Stundenpläne, etc.),
Interviews mit Lehrer/innen, Schüler/innen und Verwaltungsebene
Ausgewählte Indikatoren
Stundenverteilung, Zusatzangebote und/oder
Förderungsmaßnahmen: Wahlpflichtfächer, unverbindliche
Übungen, bestimmte Schulschwerpunkte, fachlich spezifische
Studiumsvorbereitung; mögliche Individualisierung des
Stundenplans, Vernetzung der Schule mit Vereinen, Institutionen,
etc. (After School Activities)
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Die Abkürzung BHS steht für Berufsbildende Höhere Schule
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Hypothese 3: Wenn die didaktischen Entscheidungen des/der Lehrenden bewusst und
differenziert getroffen werden, dann können die unterschiedlichen Lernvoraussetzungen der
Schüler/innen adäquater als in (fach)didaktisch nicht reflektierten Unterrichtsverläufen
berücksichtigt werden.
Begriffliche Konzepte
„differenzierte didaktische Entscheidungen“
– im Zentrum steht hier,
dass Lehrer/innen im Sinne der Professionalität sowohl über ein
breites Methodenrepertoire als auch über Kenntnisse theoretischer
Konzepte und Modelle verfügen müssen. Diese sollen zur
Erreichung differenzierter Lernziele eingesetzt werden, um damit
Schüler/innen individuell zu fördern.
Fachdidaktischer
Bezug
Das Lehr- und Lernverständnis prägt nicht nur die
allgemeindidaktischen Entscheidungen eines/einer Lehrenden,
sondern auch die Vermittlung fächerspezifischer Inhalte. Im Fach
GW lässt sich beispielsweise eine nach wie vor starke Dominanz der
Länderkunde oder auch regionalgeographischer
Schwerpunktsetzungen gegenüber einer lebensweltlichen
Orientierung feststellen, obwohl erstere in der letzten
Lehrplanreform eliminiert wurde (Fridrich 2013).
Erhebungsmethoden Interviews
mit
Lehrer/innen, Schüler/innen und Vertreter/innen der
Verwaltungsebene, teilnehmende Beobachtung
(Unterrichtshospitationen)
Ausgewählte Indikatoren
Lehr- und Lernverständnis (Konzepte wie Individualisierung,
Schüler/innen-Orientierung und Handlungsorientierung
überwiegen gegenüber dem frontalen Vortrag; unterschiedliche
Lernziele, Methoden, Materialien kommen zum Einsatz, um
differenzierte Lernziele zu erreichen); Rollenverständnis von
Lehrer/in und Schüler/in (Teamplayer, Coach,…); Abgleich der
Wahrnehmungen von Lehrer/innen bezüglich des Ist- und Soll-
Zustandes in der Schule (Zufriedenheit versus erkennbares
Veränderungspotenzial; individuell gestaltbarer Rahmen wird
erkannt); Wahrnehmung der Schüler/innen (Vielfalt an
Entscheidungsmöglichkeiten, Aha-Erlebnisse, Neugierde, eigene
Interessen/ Fähigkeiten werden gestärkt und in den Unterricht
integriert).
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Hypothese 4: Wenn ein Lernraum für eine bestimmte unterrichtsmethodische Funktion
gestaltet und ausgestattet wird, dann kann diese Methode effizienter im Unterricht eingesetzt werden.
Begriffliche Konzepte
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