I leitfaden Geflügelhaltung Vorwort

Mobilstallhaltung 
In Deutschland werden über 41 Mio. Legehennen gehalten. Es ist davon auszugehen, dass mehr als 
eine Millionen Legehennen in mobilen Haltungssystemen gehalten werden. Die mobile 
Legehennenhaltung hat in den letzten Jahren einen wahren Aufschwung erhalten, eignet sie sich doch 
besonders gut für regional und direkt vermarktende Betriebe. Mobile Haltungssysteme bieten einen 
„leichten“ Einstieg in die Geflügelhaltung und die Direktvermarktung für Landwirte und Quereinsteiger. 
Die Ställe sind werbewirksam und verhelfen zu einer besseren Bindung zum Kunden, da Mobilställe 
eine hohe Akzeptanz unter den Verbrauchern erfahren. Sie werden automatisch mit mehr Tierschutz 
und mehr Tierwohl in Verbindung gebracht.

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Leitfaden Geflügelhaltung 
Ein wesentlicher Vorteil der Mobilställe gegenüber Festställen kann der regelmäßige Wechsel der 
Auslaufflächen sein, da diese Ställe mobil aufgestellt werden.
In der Mobilstallhaltung wird zwischen 
vollmobilen
und 
teilmobilen
Haltungssystemen unterschieden. 
Vollmobile Ställe verfügen über Räder und sind je nach Modell und Größe für kurze Überquerrungen 
von Straßen geeignet, um zu neuen Flächen zu gelangen. Sie zeichnen sich durch ihre hohe Flexibilität 
bezüglich ihres Standortes aus 
– der Verzug gestaltet sich relativ einfach. Diese Ställe verfügen über 
einen Stallboden. Der Scharrbereich ist entweder im Stall integriert oder kann zusätzlich unter dem Stall 
angeboten werden.
Teilmobile Ställe stehen in der Regel auf Kufen, auf denen diese mit entsprechender Zugleistung 
verzogen werden können. Diese Ställe verfügen oft nicht über eine Bodenplatte 
– die Tiere können 
direkt auf dem Boden ziehen. Die punktuellen Nährstoffeinträge unter diesen Ställen können erhöht 
sein. Durch Gummimatten, auf die man den Mobilstall zieht, kann man den punktuellen 
Nährstoffeinträgen entgegenwirken. Die teilmobilen Ställe sind nahezu am Standort gebunden und 
können nur innerhalb ihrer Fläche verzogen werden. Diese Mobilställe werden bereits auf der 
entsprechenden Auslauffläche aufgebaut und dort in Betrieb genommen.
Je nach Vermarktungsform müssen sich Mobilstallbetreiber an die rechtlichen Maßgaben für die 
konventionelle Freilandhaltung oder für die ökologische Legehennenhaltung, zzgl. ihrer 
Verbandsvorgaben halten.
Die mobile Legehennenhaltung bietet Chancen aber auch Risiken. Die Erlöse je Ei sind mit etwa 35 
Cent für ein konventionelles Ei und etwa 45 Cent für ein ökologisches Ei sehr hoch angesetzt, aber auch 
gerechtfertigt, denn der Arbeitszeitaufwand ist deutlich höher als bei Festställen. Dies liegt zum einen 
daran, dass das Versetzen des Stalls, das dazugehörige Auf- und Abbauen der Zäune, sowie die Vor- 
und Nachbearbeitung der Ausläufe zeitintensiv ist. Aber auch die Vermarktung der Eier, bezogen auf 
das einzelne Ei (wegen der kleineren Einheiten) nimmt mehr Zeit in Anspruch. Einsteigende Betriebe 
sollten sich darüber im Vorfeld bewusst sein und auch überlegen, ob ihr angestrebtes 
Vermarktungsgebiet dieses hochpreisige Produkt unterstützen wird.