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Leitfaden Geflügelhaltung
trockener, heller und luftiger Stall mit zentraler Nestwärme und Futtertrögen
und Wasserstellen im
äußeren Bereich sind zu empfehlen.
Oftmals wird gesagt, dass der Rahmen des Tieres und die Brustfülle in den ersten drei bis vier Wochen
angefüttert werden muss und obwohl die Gans ein ausgesprochener Pflanzenfresser ist, benötigt das
junge Gössel in der Startphase ein hochwertiges Alleinfuttermittel. Früher wurden Gänsegössel die
ersten Tage mit Quark, hartgekochten Eiern (hochwertige Proteine), Brot (Kohlenhydrate) und
Grünzeug (Vogelmiere, Klee, Brennessel) versorgt. Heutzutage
sollte ein gutes Enten- und
Gänsestarterfutter gekauft werden, sofern keine Eigenmischung gefüttert wird. Man rechnet ca. 3-5 kg
Starterfutter je Gössel. Eine Eigenmischung kann aus Weizen, Gerste und Mais sein. Die
Eiweißkomponenten können
in Kombination Bierhefe, Sonnenblumenextraktionsschrot, Milch- bzw.
Molkenpulver und/oder Kartoffeleiweiß auch Sojaextraktionsschrot sein. Staubbindung wird durch 1 bis
2 % pflanzliches Speiseöl erreicht. Bei ausreichend Grünfutter, welches auch in den ersten Tagen im
Stall verabreicht werden kann, erhalten die Jungtiere genügend Vitamine und Mineralstoffe. Nach einer
Aufzuchtperiode von 3 bis 4 Wochen werden die Gänse ab dem 10. Lebenstag tagsüber auf die Weide
gelassen und sollten nachts eingesperrt werden. Darüber hinaus sollte nicht unerwähnt bleiben, dass
Gänseküken sobald als möglich bei trockenen, angenehmen Temperaturen auf die Weide können. Ab
der 6. Lebenswoche ist die Gans vollständig befiedert und könnte auch nachts draußen bleiben. Als
abendliche Fütterung erhalten die Gänse je nach Alter und Ergiebigkeit der Weide 150 g bis 200 g einer
Getreidemischung. Das Futter darf weder verdorben noch verschimmelt sein.
Getreide reicht
normalerweise als Futter aus. Kohlenhydrate sind darin ausreichend vorhanden und das benötigte
Eiweiß kommt vom Grünaufwuchs. Vier bis sechs Wochen vor der Schlachtung sollte mit der Endmast
begonnen werden. Die Futtermenge ist dann bis zu 400 g je Tier und Tag zu erhöhen. Dies kann mit
der gewohnten Getreidemischung oder einem guten Geflügelendmastfutter geschehen. Maissilagen,
Grassilagen, CCM und Treberprodukte werden auch vereinzelt in der Gänsemast eingesetzt.
Der Tierbezug:
Wenn Weihnachtsgänse als Frischware
vermarktet werden sollen, dann sind die Gössel ab Mai bis
Anfang Juli einzustallen. Die meisten Gössel werden im Mai verkauft. Im Juli ist das Angebot an Gössel
knapper. Vorbestellungen von Gössel sind empfehlenswert. Die Tiere sind dann zu Weihnachten 20 bis
24
Wochen alt, dieses Alter ist ideal, um eine Gans zu schlachten. Jüngere Gössel,
ein bis zwei
Lebenstage, sind älteren Tieren vorzuziehen. Die jungen Tiere sind nicht scheu und lassen sich leicht
auf das neue Umfeld prägen. Ältere, 3 Wochen alte Gänse, können sehr schreckhaft sein. Da die Gans
sensibel ist, sollten Gänsegössel auf den Tierhalter und seine Stimme geprägt werden.
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