Rund um den Hahn



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Sana08.09.2017
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#19671
Rund um den Hahn
Die Mörbitz
Die 325 m hoch gelegene Wohnsiedlung Hahn ist eingebettet in ein ausgedehntes Waldgebiet. Es erstreckt sich von Ullmanns Kuppe (555 m) in Waldkirchen nach Norden bis vor die Tore der Stadt Flöha. Vom Zschopaufluß ostwärts bis Marbach.

Die Mörbitz weist heute einen fast reinen Fichtenbestand auf. Das war nicht immer so, denn 1628 wurde berichtet, dass dieser Wald aus Laubholz bestand, vor allem aus Eichen, Ahorn, Linden und Hainbuchen. Die Mörbitz hat Jahrhunderte den Menschen Bau- und Feuerholz, sowie Früchte des Waldes geliefert. Es gab auch Zeiten, da sich die Menschen in diesem Waldgebiet verstecken mußten. So zum Beispiel während des Hussiteneinfalls oder im

30­-Jährigen Krieg.

Durch gezielten Waldbau wurde in den letzten 200 Jahren das Laubholz zugunsten des Nadel-holzes verändert. Große Kahlschläge entstanden, die bald wieder aufgeforstet waren.


1946 erfolgte zwischen der Alten Poststraße und der Buschmühle ein etwa 10 ha großer Holz-einschlag. Aus dem damals über 100 Jahre alten Baumbestand wurden Bretter gefertigt. Aus ihnen entstanden Kisten , die die demontierten Maschinen vom DKW-Werk für den Transport in die SU aufnahmen.

Dieser Kahlschlag wurde 1947 durch die FDJ-Gruppe Witzschdorf aufgeforstet. Heute stehen dort wieder ansehnliche Fichten.


Der Urlstein

Unweit der Buschmühle liegt nahe an der Straße nach Augustusburg der Urlstein. Es ist ein

6 m hohes Deckgestein. Eigentlich gibt es einen großen und kleinen Urlstein. Zwischen beiden liegt eine Mulde. In der Oberreitschen Karte von 1820 ist "Urstein" eingetragen. Auch in geologischen Karten von 1904 ist er als Urstein zu finden. Es gibt auch Karten, in denen "Urllstein" oder "Urelstein" zu finden ist. Im Meßtischblatt von 1926 steht der Name Urlstein und das ist geblieben.
Am Staupenbach in Richtung Marbach soll es einst ein Dorf Mörbitz gegeben haben. Beweise hierfür konnten aber bis heute nicht erbracht werden
Das Bergloch

Mitten in der Mörbitz, schwerzugänglich, gibt es unweit des Hahnfelsens ein in den Fels gehauenes Loch. Früher gab es um dieses Gebilde viel Mysteriöses. Der Eingang zu einem Stollenlabyrint, das bis zur Augustusburg führe, sollte es sein. Die Kommunisten hätten dort Waffen versteckt, hieß es in den 30iger Jahren. Deshalb hat das Bergloch oft Interessenten angelockt, die es näher untersuchten.

Über diesen bergmännischen Aufschluß gibt es wenig Unterlagen. Das hängt wohl auch damit zusammen, dass es nur kurze Zeit versucht wurde, dort eine Eisenerzgrube zu schaffen. Ein etwa 45 m langer Eisensteingang ,der oberflächlich in nord-westlicher Richtung verläuft, ist vielleicht der Auslöser für die Gewinnung von Eisenerz gewesen. Der Eingang, der Bergmann nennt es Mundloch, ist der Beginn eines 16 m langen Ganges. Von hier geht ein 9 m tiefes Gesenk ab, das für einen Besucher nicht ganz ungefährlich ist.

Wir wissen, dass 1662 unter der Leitung des Hammerwerksmeister Heinrich Gau eisenerz-haltiges Gestein abgebaut wurde .

Der Transport des Gesteins erfolgte nach Zschopenthal. In einer Akte über das neue Werk in Zschopenthal ist auch die Grube "Einigkeit" genannt. Hier heißt es u.a.:

..."sonderlich bey Hennersdorff keine Anbrüche mehr oder deren gar wenig, so nichts als böses Eisen geben."

Der Eisengehalt war also gering und der Transport nach Zschopenthal bestimmt nicht einfach.


Aber vom nahen Hahnfelsen hat man nicht nur einen guten Blick auf den Hahn, sondern vor allem auch auf unser schönes bergiges Heimatdorf.

Die Rachelmühle / Buschmühle
Das Wort "Rachel" steht für Erdabtragung durch Wassermassen, bezeichnet tiefe Geländeeinschnitte, die sintflutartige Regengüsse verursachten. Rachel ist in keinem Duden zu finden. Es ist ein typischer Ausdruck des Erzgebirges

Buschmühle ist die andere Bezeichnung für das Gebäude. das schon längst keine Mühle mehr ist.

1845 erwarb Johann Friedrich Reichel am Staupenbach im Mörbitzgrund vom Blaufarbenwerk in Zschopenthal das Baugrundstück. Der Staupenbach (Mörbitzbach) bildet die Grenze zu Waldkirchen. Zum Blaufarbenwerk gehörten auch die Fluren des Hahnes und die Straße dahin. Während der Baugrund für den Hahn 1871 durch Kauf von Heydenreich zu Witzschdorf kam, ist die Waldstraße erst durch Tausch1995 gegen die Fabrik Heber / Rolle am Hammerberg zum Ortsteil Witzschdorf gekommen.

Reichel errichtete eine Mehl- und Schrotmühle (die Rachelmühle) mit Bäckerei an der alten Poststraße am Abzweig nach Marbach und nutzte die Kraft des fließenden Wassers.

1867 kaufte Ernst Louis Klotz aus Witzschdorf die Mühle und beantragte gleichzeitig die Ausschankgenehmigung für Bier und Branntwein, die er nach mehrfachem Schriftverkehr schließlich auch erhielt.


Die Mühle am Staupenbach hatte ein Wasserrad von 6 m Durchmesser. Ein Teil des Bachwassers floß in einen zur Mühle gehörenden Teiches und von hier aus bei Bedarf während der Produktion über eine Rinne aufs Rad. Fast 100 Jahre "klapperte die Mühle am rauschenden Bach", denn 1942 wurde das Mühlrad durch zwei Turbinen ersetzt.

Nach dem I. Weltkrieg erwarb Paul Oehme die Buschmühle. Aus der Mehlmühle entstand nun eine Produktionsstätte für Holzwaren: Handwagen, Schlitten, Bügelbretter, Holzpantoffel usw. Oehmes Erzeugnisse zeichneten sich durch gute Qualität aus.

1929 übernahmen die Erben von Paul Oehme die Fabrik und führten die Produktion bis 1952 fort.

Nach Einstellung der Holzwarenproduktion erfolgte der Abriß der Holzschuppen und Umbau der Gebäude. Die Turbinen erzeugten noch bis 1956 elektrischen Strom, dann erfolgte Anschluß ans öffentliche Netz. Im Teich betrieb Gottfried Oehme bis 1957 eine Nutriazucht. 1980 ist das ganze Gebäude zum Wohnhaus umgebaut worden.

Die Rachelmühle gehört zu Waldkirchen.
Straßen durch die Mörbitz

Mit dem Bau der Eisenbahn mußte auch der Weg von der Fabrik entlang der Zschopau zur Färberei verändert werden. Er führte nun über die Hausbrücke, ungefähr entlang des heutigen Fußweges, zur Färberei. Erst nach dem Bau der neuen Brücke (1870) wird die gesamte Straßenführung verändert. Die Dorfstraße läuft nun nicht mehr durch die Fabrik ..

Am 15. Juni 1870 wurde eine neue Brücke über den Staupenbach, Nähe der Rachelmühle fertiggestellt. Danach erfolgte 1883/84 der Ausbau der Straße von Waldkirchen nach Augustusburg als Kommunikationsstraße an die Witzschdorf und auch der Hahn angebunden wurde. Eine Straßenführung , die der heutigen entspricht, gab es bis dato nicht Der Hang war zu steil. Die Bauern fuhren über den Hammerberg oder über die Feldwege (z.B."Mastenweg" in der Dorfmitte) zur Eisenstraße und dann nach Waldkirchen.

Die Straße durch die Mörbitz wird 1930 an Sonntagen für jeglichen KfZ- Verkehr gesperrt.

Vor dem Bau der Kommunikationsstraße gab es eine Poststraße von Erdmannsdorf über Hennersdorf nach Waldkirchen und Zschopenthal. Ein Abzweig führt nach Marbach. Teile der alten Poststraße nach Waldkirchen und Marbach sind noch heute nachweisbar.

Um den Vormarsch der Roten Armee in der Mörbitz aufzuhalten, wurde im Frühjahr 1945 durch eine Panzersperre die Straße abgeriegelt. Aber noch vor Eintreffen der Sowjets hatten die Bewohner des Hahnes die Sperre wieder abgebaut um daraus Feuerholz zu gewinnen. Der Krieg war ohnehin schon längst verloren.



Dr. H. Butter August 2000
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