I leitfaden Geflügelhaltung Vorwort

Tabelle 69: Lichtporgramme 
Lebens- 
woche 
Licht in Stunden 
Programm LSL 
Programm LB/LT 
mittlere Eigewichte 
Programm für 
höhere Eigewichte 
17 
8 
10 
9 
18 
8 
11 
10 
19 
9 
12 
11 
20 
10 
13 
11 
21 
11 
14 
12 
22 
12 
14 
12,5 
23 
13 
14 
13 
24 
14 
14 
13,5 
25* 
14-16 
14-16 
14-16 
*bis Produktionsende 

---

139
 
Leitfaden Geflügelhaltung 
Die Beleuchtungsintensität hat einen direkten Einfluss auf das Tierverhalten. Bei höheren 
Lichtintensitäten werden die Tiere aktiver. Niedrigere Intensitäten wirken beruhigend. Künstliche 
Lichtquellen müssen flackerfrei sein und auf das Wahrnehmungsvermögen der Legehennen angepasst 
sein. Bei Frequenzen von 50 bis 100 Hertz nimmt der Mensch Licht als flackerfrei wahr. Für Legehennen 
stellt sich hierbei ein Stroboskop-Effekt 
– eine Art „Disco-Beleuchtung“ – ein. Dies kann das Auftreten 
von Federpicken und Kannibalismus begünstigen. Beleuchtungsquellen sollten daher im 
Hochfrequenzbereich arbeiten und stufenlos dimmbar sein.
Beschäftigung 
Legehennen beschäftigen sich artspezifisch einen Großteil ihrer Zeit mit der Futtersuche. Zu diesem 
Futtersuchverhalten gehört das Picken und Scharren. Beide Verhaltensweisen sind unmittelbar 
miteinander verbunden. Die Vorfahren unseres Haushuhns 
– das Bankivahuhn – beschäftigten sich in 
ihrem natürlichen Habitat den Großteil ihrer aktiven Zeit mit der Futtersuche und -aufnahme in Form 
von Scharren und Picken. Darüber hinaus ist allgemein gültig, dass Federpicken uns Kannibalismus bei 
Legehennen nicht ein aggressiv motiviertes Tierverhalten ist, sondern ein fehlgeleitetes Explorations- 
und Futtersuchverhalten. Um dem inneren Reiz des Pickens nachgehen zu können, beginnen 
Legehennen das Gefieder von Artgenossen zu bepicken. Hieraus kann sich das Fehlverhalten des 
Federpickens bis hin zu Kannibalismus entwickeln. Um dem entgegen zu wirken müssen Legehennen 
tiergerecht beschäftigt werden, das heißt es müssen alternative Anreize geboten werden, durch den sie 
ihren „Pickreiz“ befriedigen können.
Neben einer lockeren und trockenen Einstreu, in der die Tiere scharren und staubbaden können, eignen 
sich Materialien wie Picksteine (u.a. mit Getreideeinschlüssen), Heu- oder Luzerneballen, Stroh oder 
Weizenspender. Auch automatische Beschäftigungsanlagen sind seit einiger Zeit auf dem Markt. Über 
diese Anlagen werden gleichmäßig über die Stalllänge hinweg in festgelegten Zeitintervallen 
Beschäftigungsmaterialien wie Weizen, gebrochener Mais, getrocknete Maissilage oder Weizenkleie in 
die Einstreu verteilt. Die Legehennen bekommen mehrmals täglich einen neuen Anreiz sich arttypisch 
zu beschäftigen.