mit intaktem Schnabel erfordern mehr Zeit, intensivere Kontrolle
und mehr Sachkenntnis des Betreuers.
Die Aufzuchtphase ist die Grundlage für ein ausgeglichenes Hennenverhalten mit guten biologischen
Leistungen in der anschließenden Legephase. Die Aufzucht ist somit die Investition in die
Produktionsphase und
fußt
auf
höchsten
Qualitätsmaßstäben.
Ein
Umdenken
in der
Junghennenaufzucht und auch beim Legehennenhalter sollte die Folge sein. Hierzu gehört eine
standardisierte Besatzdichtenregelung, eine regelmäßige Beschäftigung vom ersten Tag an und ein
optimiertes Fütterungskonzept.
Abbildung 74: Volierenaufzucht (links); NivoVaria-Aufzucht (rechts) Die Aufzucht von Qualitätsjunghennen zeichnet sich u.a. durch folgende Parameter aus:
hohe Futteraufnahmekapazität von mehr als 6 kg Futter bis zur 18. Lebenswoche
hohes einheitliches Körpergewicht bei Auslieferung und Umstallung
uniforme Wachstumskurve, einheitliches Herdenbild
die Junghennen sind den Menschenkontakt gewöhnt und verhalten sich recht zutraulich und
ausgeglichen bei der mehrmaligen täglichen Inaugenscheinnahme der Tiere
Fütterung Die Gewichtsentwicklung ist in der Junghennenaufzucht eine große Herausforderung. Nach dem Öffnen
der Volierenaufzuchtsysteme sollten 100 Tiere in Abständen von mindestens zwei Wochen per Hand
und in unterschiedlichen Bereichen des Stalles gewogen werden. Rechtzeitiges Handeln erspart ein
späteres Untergewicht der Tiere. Im Alter von neun bis elf Wochen ist der Rahmen des Tieres
vorgegeben. Ein zu kleiner Rahmen bedeutet eine zu kleine Henne in der Legeperiode. Untergewichtige
Tiere sind anfälliger für Krankheiten und verlieren eher das Federkleid. Vor der Umstallung in den
Legebetrieb sollte die Herde mit Blick auf das Sollgewicht eine Uniformität (=Ausgeglichenheit) von
mind. 80 % aufweisen.
Zwar ist in der Aufzuchtphase ein standardisiertes Futterprogramm vorgegeben, dennoch sollte dieses
durch Kontrolle der Tiergewichte individuell nach Herdenentwicklung gesteuert werden. Sind die Tiere
in der 8. bis 10. Woche unterhalb der Gewichtssollkurve, ist nach der 11. Lebenswoche weiterhin
Kükenfutter zu verabreichen bis die Tiere die Sollkurve erreicht haben. Ist das Standardkörpergewicht
erreicht, wird das Futter umgestellt. Dabei ist darauf zu achten, dass das Silo niemals leer gefahren
wird. Kükenfutter und Junghennenfutter sollten über acht bis zehn Tage verschnitten werden. Darüber
hinaus ist eine Verschneidung von Junghennenfutter mit Vorlegemehl bzw. wenn Vorlegemehl nicht
verfügbar ist, mit Legehennenalleinfutter empfehlenswert.