Ma’ruza matnlari vorlesung das Thema: Das Wesen und Aufgaben der deutschen Literatur. Gliederung


VORLESUNG Das Thema: Deutsche Literatur von ihren Anfängen bis zum Ende des frühen Mittelalters



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2.VORLESUNG
Das Thema: Deutsche Literatur von ihren Anfängen bis zum Ende des frühen Mittelalters

Gliederung:
1. Althochdeutsche Literatur in der Karolingerzeit ( 750-900)
2. Hildebrandslied
3. Stabreimdichtung
4. Zaubersprüche
Die Hauptsprache des frühen und hohen Mittelalters war Latein. Fast alle Zeugnisse aus Politik, Verwaltung, Geschichtsschreibung, Theologie und anderen Wissenschaften wurden in lateinischer Sprache aufgeschrieben.
Erst im 8. Jh.n. Chr. Begann die Überlieferung in deutscher Sprache, und zwar in den verschiedenen althochdeutschen Dialekten. Diese entwickelten sich später zum Mittelhochdeutschen und seinen Varianten.
Die Literatur war aber nicht nur eng mit der zeitgenössischen Kultur und Politik verbunden, sie überlieferte auch die bis dahin nur mündlich tradierte Dichtung vorangegangener Jahrhunderte. Die freie Vortragen von Literatur und ihre mündliche Weitergabe über einen längeren Zeitraum hinweg waren noch jahrhundertlang neben der schriftlichen Überlieferung üblich. Deshalb können die Entstehungszeit eines Erzählstoffes, die Zeit der Entstehung seines formulierten Textes und die Zeit seiner Niederschrift im Mittelalter mehr oder weniger stark differieren.
Das einzige Heldengedicht, das uns in althochdeutscher Mundart germanisches Gedankengut vermittelt, ist das Hildebrandslied. Es wurde von zwei Mönchen um 830-840 in Fulda aufgeschrieben. Der unvollständige Text steht in 68 Langzeilen auf den Deckelinnenseiten einer theologischen Handschrift. Das Gedicht berichtet – meist in Dialogform – vom schicksalsergebenen Leben des germanischen Kriegers, das durch absolute Gefolgschaftstreue bestimmt war: Der alte Hildebrand (ein Gefolgsmann Dietrichs von Bern) kommt nach dreißig Jahren in seine Heimat zurück. Er begegnet seinem Sohn Hadubrand, der jedoch den Vater nicht erkennt. Die Kriegeehre zwingt Vater und Sohn zum – wahrscheinlich tragisch endenden – Zweikampf (erst eine Bearbeitung aus dem 13 Jh. Zeigt ein glückliches Ende).
Das Fragment ist in der Form des Stabreimverses (Alliteration) geschrieben: Zwei Kurzzeilen, die durch den Gleichklang im Anlaut der betonten Wörter miteinander verbunden sind, bilden eine Langzeile. Dabei reimen gleiche Konsonanten und alle Vokale miteinander und bilden sogenannte Stäbe:
Hiltibrant gimahalta, Heribrantes sunu- her uuas heroro man
In germanisch-heidnische Zeit reichen auch die Zaubersprüche zurück, mit denen die Menschen Götter und mythische Wesen um Hilfe gegen Krankheiten, Unheil und feindliche Mächte baten. In einer geistlichen Handschrift des 10.Jhs. hat man in Merseburg die beiden Merseburger Zaubersprüche gefunden. In eindringlichen Stabreimversen wird die Befreiung von Gefangenen aus ihrer Haft und die Heilung des verletzten Beines eines Pferdes erfleht:
Erster Merseburger Zauberspruch
Eiris sazun idisi, sazun hera duoder.
Suma hapt heptidun, suma heri lezidun,
suma clubodun umbi cuoniouuidi:
insprinc haptbandun, inuar uigandun!

Einst ließen sich die Idisen nieder, setzten sich hierhin


Und (setzten sich) dorthin.
Einige fesselten (die Feinde), andere hielten (das feindliche) Heer auf,
wiederum andere lösten die Fesseln (des Freundes)
löse dich aus den Fesseln, entflieh den Feinden!

Entscheidend für das gesamte geistige Leben des Abendlandes war die Regierungszeit Karls des Großen (768-814). Der Aachener Hof des im Jahr 800 zum Kaiser gekrönten fränkischen Herrschers wurde zum Mittelpunkt seiner kulturellen Bemühungen: Nach antiken Vorbild sollten Wissenschaft, Kunst und Bildung wieder stärker gefördert werden und größere Bedeutung bekommen. Die wichtigsten Gelehrten der Zeit sammelten sich um den Kaiser. Sie arbeiteten in seiner neugegründeten Hofakademie oder in Klöstern. Unter ihnen waren die Langobarden Paulus Diaconus und Petrus von Pisa, die Franken Angilbert und Einhart (Karls Biograph), der Angelsachse Alkuin (Karls engster Berater an der Hofakademie) und sein Schüler Hrabanus Maurus, der Abt von Fulda.


Endreim zeigt auch das Ludwigslied (881/882), das älteste historische Gedicht in deutscher Sprache. Das christliche Heldenlied preist den Sieg Ludwigs III. über die Normannen bei Saucourt im Jahr 881 und stellt den Westfranken als Streiter Gottes im Kampf dar.
Das auf der Insel Reichenau entstandene Gedicht Christus und die Samariterin (900) führt das letztemal in althochdeutscher Sprache Otfrids Verstradition fort.
Weltliche Gebrauchsliteratur aus dieser Zeit ist in lateinischer Sprache überliefert. Einhart schrieb z.B. am Hof Karls des Großen die erste Herrscherbiographie des Mittelalters: Vita Caroli Magni (830). Die Admonitio Generalis (789, s. S. 14) beschreibt Karls bildungspolisches Programm. Die Würzburger Markbeschreibungen (vor 790) sind wichtiger Zeugnisse, da sie Orts-und Eigennamen in deutscher Sprache überliefern.
Die Straßburger Eide (842) lassen das Problem mit den verschiedenen Sprachen erkennen. Die Söhne Ludwigs des Frommen, Karl der Kahle (Westfrankenkönig) und Ludwig der Deutsche (Ostfrankenkönig), verbündeten sich gegen ihren Bruder Lothar I. In diesen Eiden benutzten die Herrscher die jeweils fremde Sprache, um vom Heer des anderen verstanden zu werden.
DIE DEUTSCHE DICHTUNG IM MITTELALTER
HELDENEPOS. DAS NIBELUNGENIIED
Die deutsche Dichtung beginnt schon im frühen Mittelalter. Bereits in den ersten Jahrhunderten unserer Zeitrechnung, als die alten Germanen noch der Stammesordnung gemäß lebten, berichten römische Geschichtsschreiber von Liedern, die von den Germa­nen zu Ehren ihrer Helden und heidnischen Götter gesungen wurden. Diese Lieder waren Gemeingut; sie lebten im Munde des Volkes und wurden vor allem von Sängern gepflegt, die sich durch ihre Kunst im Vortrag hervortaten und die Lieder ausbauten und mündlich weiter überlieferten. Damit schufen die Sanger nicht nur die Tradition des alten Heldenliedes; sie trugen auch dazu bei, dass der Sagenstoff der Lieder allmählich erweitert und die in ihnen verborgenen Lebensweisheiten im Volke erhalten und verbreitet wurden.
Unter den ganz wenigen Überresten von altdeutschen Dichtungen aus heidnischer Zeit, die uns erhalten sind, ist das Hildebrandslied das bedeutendste. Es ist ein Heldenlied, das stofflich auf die Zeit der großen Volkerwanderung zurückgeht und von Dietrich von Bern und seinem Waffenmeister Hildebrand handelt. In dem erhaltenen Bruchstück des Liedes wird erzählt, wie der alte Krieger Hildebrand nach dreißigjähriger Abwesenheit in sein Heimatland zurückkehrt, wo er einst seine junge Frau mit ihrem kleinen Sohn Hadubrand zurückließ. An der Grenze des Landes stößt der alte, erfahrene Hildebrand auf einen jungen, kraftvollen Krieger, der ihm den Einlass verwehrt. Nach einem kurzen Gespräch versteht der Alte, dass er seinen Sohn vor sich hat, der aber seinerseits den Vater nicht erkennen will, weil er ihn tot glaubt. Hadubrand, der mit Stolz von seinem leiblichen Vater wie von ei­nem Helden spricht, meint, dass hier ein listiger Feind vor ihm stehe, gegen den er sich und seine Heimat verteidigen müsse. Alle Versöhnungsversuche des Alten sind umsonst, еs kommt zu einem Zweikampf zwischen Vater und Sohn ... Da der Schluss des Liedes nicht erhalten und somit der Ausgang des Kampfes nicht bekannt ist, kann nur gemutmaßt werden, dass der Vater den Sohn tötet. Darauf deuten auch andere Quellen hin.
Die beiden Gestalten des Liedes werden sehr knapp, nur durch einige typische Züge charakterisiert. Der alte Hildebrand ist ein 8 bedächtiger, vorsichtiger, erfahrener Krieger, sein Sohn Hadu
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brand ist kampflustig, entschlossen, misstrauisch. Der Alte ist von Liebe zu seinem Sohn erfüllt, der Junge ist stolz auf den vermeintlich in einer Schlacht als Held gefallenen Vater. Heldenehre und Verwandtschaftsbande sind die Hauptmotive, die das Verhalten der beiden Menschen zueinander bestimmen.

Man kann nicht genau sagen, wann das Hildebrandslied entstanden ist. Jedenfalls liegt seine Entstehungszeit schon vor dem Ende des 8. Jahrhunderts, als ein unbekannter Mönch im Kloster zu Fulda das Lied auf den Umschlagseiten eines theologischen Werkes aufzeichnete.
Im Laufe der Jahrhunderte macht dann das volkstümliche deutsche Heldenepos eine große Wandlung durch, bis es Ende des 12. und Anfang des 13. Jahrhunderts zu voller Blüte gelangt. Die bedeutendsten Heldenepen dieser Zeit sind das Nibelungenlied, das Gudrunlied und die zahlreichen Heldenlieder um den Ostgotenkönig Theodorich (Dietrich von Bern).
Das größte deutsche volkstümliche Heldenlied dieser Zeit ist das Nibelungenlied. Um 1200 entstanden, reicht es inhaltlich auf eine längst vergangene Zeit, auf die Epoche der Volkerwanderung, zurück. Gegenwart und Vergangenheit, feudale Zustande des 12. Jahrhunderts und Verhältnisse der untergegangenen Stammesordnung, Vasallentreue und Blutbande, glänzende, verfeinerte Ritter und ungeschlachte sagenhafte Recken von Riesenkraft und Riesenwuchs, feudales Christentum und barbarisches Heidentum, Reales und Phantastisches — all diese widerspruchs- vollen Elemente sind in der Dichtung miteinander verflochten und bilden ein einheitliches Ganzes. Dem unbekannten Dichter, einem Spielmann und großen Meister seiner Kunst, ist es gelungen, die von zahlreichen Sängern bearbeiteten altgermanischen Sagen mit dem zeitgenössischen Milieu 1 der feudalen Burgen zu verweben. Es waren das die Sagen von den Nibelungen und ihrem unermesslichen Schatz, der seinen Besitzern immer nur Unglück bringt, von Siegfried, seinem Zauberschwert Balmung und der Tarnkappe, die ihm Riesenkraft verleiht und ihn unsichtbar macht, von Kobolden, Zwergen und Zauberinnen, von dem alten Hunnenkönig Attila (hier: Etzel) und der Zerstörung des Burgundenreiches im Jahre 437. Diese Sagenstoffe, diese zur Legende gewordene Geschichte waren im 12. Jh. so gut bekannt und so sehr beliebt, dass es im Nibelungenlied oft nur einer kurzen Erwähnung bedurfte, um den Hörer oder Leser jener Zeit die Verhältnisse, Zusammenhange und Gestalten erkennen zu lassen.

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