Ma’ruza matnlari vorlesung das Thema: Das Wesen und Aufgaben der deutschen Literatur. Gliederung



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20 So stieBen ab vom Lande die ktihnen Recken lobesam8.
Nun strafften sich die Taue. Sie kamen gut voran, sie fuhren zwanzig Meilen, bevor die Nacht begann.
Am zwolften Morgen sahen von fern sie Brunhilds Land.
I'remd war der Strand den Recken; nur Siegfried war er
wohlbekannt9.
Sobald nun Konig Gunther die starken Burgen sail und auch die weiten Lander, mit Staunen sprach er da:
„Nun sagt mir an, Freund Siegfried, ist es euch auch bekannt, wem diese hohen Burgen gehoren und dies schone Land?“
Gab Siegfried ihm zur Antwort: „Das ist mir wohlbekannt.
Der Konigin Brunhilde gehoren Leut und Land und Isenstein, die Feste, von der ich gab Bericht.
Da sol It ihr heut noch sehen viel schoner Frauen Angesicht.
Ich will euch Recken raten, daB ihr einmiitig seid; sonst bringt die Fahrt zu Brunhild uns heut noch Not und Leid. Sollt sagen, daB der Konig mein Flerr sei, ich sei MarnH0 — weil sich der Sinn der Reise uns anders nicht erfiillen kann.“
Versprachen, ihm zu folgen, und schwuren einen Eid.
Trotz ihrem Dbermute erklarten sich bereit,
zu sagen, was er wollte. Und das war wohlbedacht;
hat ihnen und Herrn Gunther vor Brunhild Gluck und Heil ge-
bracht.
7. Wie Gunther Brunhilden gewann
Inzwischen war gekommen das Schiff dem Strand so nah, daB in des Schlosses Fenstern der Konig Gunther sah manch schones Magdlein stehen und viele schone Fraun, die nach dem fremden Schiffe und nach den Recken wollten
schaun ...
Es waren nur vier Recken, die gingen nun an Land.
Der kiihne Siegfried fiihrte am Zfigel auf den Strand Herrn Gunthers RoB. Das sahen die schonen Frauen wert n.
Gewann der Konig Ansehn, weil Siegfried dienend ihn geehrt ...
Nun ritten beieinander die stolzen Recken beid.
Von reinster weiBer Farbe war ihnen RoB und Kleid, it
des'gleichen auch die Schilde. Die strahlten lichten Glanz von ihren Handen herrlich, als ritten sie zu Fest und Tanz...
Da standen starke Tiirme, achtzig und mehr an Zahl, drei raumige Palaste und auch ein schoner Saal, in Farb und Formen edel, aus griinem Marmorstein, worin Brunhilde wohnte mit ihren Fraun und Magdelein.
Nun wurden rasch die Tore der Burg weit aufgetan, entgegen lief den Helden dienstfertig Knecht und Mann, die Gaste zu empfangen in ihrer Herrin Land.
Nahmen die Rosse ihnen und ihre Schilde von der Hand ...
Als nun Brunhild, die hehre, den Recken Siegfried sah — ihr seid gewiB begierig, zu horen, was geschah!
Sie sprach: „Seid mir willkommen, Siegfried, in meinem Land! Warum aus weiter Feme habt ihr zu uns euch hergewandt?“
„Zu groB ist eure Giite, vieledle Frau Brunhild, daB ihr mich zu begriiBen geruhet, Fiirstin mild, vor diesem edlen Recken, der mich hierher gefiihrt; denn er ist mein Gebieter, so daB ihm euer GruB gebiihrt.
Er ist am Rhein geboren. Was soli ich sagen mehr?
Um deiner Liebe willen sind wir gekommen her.
Er wirbt um dich, was immer ihm auch geschehen mag.
Bedenk es wohl! Im Kampfe mein Herr noch niemals unterlag.
Er ist geheiBen Gunther und ist ein Konig hehr.
Erwiirb er dich, so hatte er keine Wunsche mehr.
Befahl mir diese Reise der heldenkiihne Mann.
Hatt ich mich weigern konnen, ich hatt es wahrlich gern getan.“
Sie sprach: „Da er dein Dienstherr und du nur Lehnsmann bist, so muB er selbst auch leisten, was hier gefordert ist: das Spiel bestehn. Ich folge als Weib ihm, wenn er siegt.
Doch geht es euch ans Leben, wenn er im Wettkampf unterliegt.
Soli stoBen mit dem Steine und springen hinterher,
auch mit dem Gere 12 schieBen. Sagt nicht, das sei nicht schwer!
Konnt doch dabei verlieren ihr Ehre hier und Leib.
22 Bedenkt wohl, was ich sage!“ so sprach das minnigliche 13 Weib.
Da sprach der Konig Gunther. „Vieledle Konigin, was ihr auch mogt gebieten, ich bleib bei meinem Sinn14'
Und wenn ihr mehr noch fordert, ich will es gern bestehn; und koste es das Leben, mein Wille muB an euch geschehn.“
Da lieB Brunhilde holen Waffen und Kampfgewand: von rotem Gold die Briinne 15, den Schild mit festem Rand, ein Waffenhemd aus Seide, mit edlemPelz besetzt, das noch in keinem Streite von Schwert und Speeren ward
verletzt.
Den Recken aber wurde mit Spott arg zugesetzt.
Dankwart und Hagen fuhlten im Innern sich verletzt.
Besorgt um ihren Konig, schwand ihnen fast der Mut; sie dachten: diese Reise, die endet nun und nimmer gut.
Indessen eilte heimlich Herr Siegfried an den Strand, wo er im Schiff verborgen die Tarnhaut16 liegen fand, schliipfte hinein, und eilend kam er zuriick zum Feld, wo man des Spieles harrte; doch war nun unsichtbar der Held ...
Jetzt brachte das Gesinde den Schild von rotem Gold mit stahlernen Beschlagen, den Brunhild tragen sollt:
Drei Spannen 17 dick am Buckel, besetzt mit Steinen grim18, reich, fest und schwer wie Eisen — vier starke Manner brachten
ihn! ...
Auch brachte man getragen, gewaltig, schwer und groB, den Ger, mit dem Brunhilde zu alien Zeiten schoB.
Er war so schwer, mit Mtihe herschleppten ihn drei Mann!
Da fiel den edlen Gunther im Herzen bange Sorge an . . .
Doch muBte Brunhilds Starke wahrhaftig schrecklich sein.
Man brachte in den Kampfring gewaltig einen Stein,
der war groB wie ein Felsblock, unhandlich, zentnerschwer.
Zwolf starke Manner schleppten, vor Miihe stohnend, ihn daher ...
... An ihren weiBen Armen die Armel sie aufwand.
Dann nahm sie festen Griffes den schweren Schild zur Hand, schwang hoch des Geres Scharfe, wog spielend seinen Schaft. Gunther und Siegfried sahen mit stiller Furcht Brunhildes
Kraft. 23
Und hatte ihn Herr Siegfried nicht hilfreich unterstiitzt, ihm hatten Kraft und Konnen im Wettkampf nichts geniitzt, er ware unterlegen. Es riihrte seine Hand * ganz leise und verstohlen Siegfried, der Held aus Niederland.
Erschrocken blickte Gunther, als er die Hand gespiirt, sah nach der Seite, dachte: Was hat mich da beruhrt?
Da sprach’s: „Ich bin es, Siegfried! Zu helfen dir bereit.
LaB Angst und Sorge fahren! Ich schiitze dich vor Not und Leid.
Gib mir aus deinen Handen den Schild; ich trage ihn.
Auf meine Worte richte aufmerkend deinen Sinn.
Vollfiihre die Gebarden, mir iiberlaB die Tat!“
Lieb war dem Konig Gunther des treuen Freundes Trost und
Rat...
Da schoB mit alien Kraften die konigliche Maid auf stahlerne Beschlage des Schildes groB und breit, den hielt in starken Handen Sieglindes stolzer Sohn.
Wie Wetterschlag im Sturme sah man die Feuerfunken John 19.
Des starken Geres Schneide den ganzen Schild durchdrang, so daB auch aus den Ringen das Feuer lohend sprang.
Die beiden starken Manner •— der SchuB zwang sie ins Knie. Allein die Tarnhaut Siegfrieds bewahrte vor dem Tode sie.
Der ktihne Recke Siegfried, brach ihm vom Mund auch Blut, sprang rasch auf seine FuBe in grimmem Kampfesmut, ergriff den Ger Brunhildes, der in dem Schilde stand, urn ihn zuriickzuschieBen alsbald mit seiner starken Hand ...
DaB aus den Ringen lohte der helle Funkenschlag und Brunhild niederstiirzend machtlos im Sande iag, womit sie offenbarte des Helden Ubermacht. *
Doch hatte Konig Gunther ftirwahr nie solchen Wurf vollbracht.
Rasch hatte sich Brunhiide, die schone, aufgerafft.
,,Hab Dank, vieledler Gunther, fur deines Schusses Kraft!“
Sie glaubte, Gunther hatte den starken Wurf getan,
34 nicht ahnend, daB erlegen sie einem weitaus starkern Mann.
Schnell griff sie nach dem Steine, es wallte heiB ihr Blut.
Sie hob ihn leicht vom Boden in neuem Kampfesmut, schwang ihn und stieB gewaltig ihn weithin von der Hand und sprang ihm nach; es klirrte im Sprunge laut ihr Streitgewand.
Zwolf Klafter20 war geflogen der Stein von ihrem Schwung; doch trug der FuBe Schnellkraft sie weiter noch im Sprung.
Nun holte sich Herr Siegfried den Wurfstein schwer und groB. Wog Gunther ihn in Handen, doch Siegfried fuhrte aus den StoB.
Von groBer Kraft war Siegfried und ragender Gestalt, stieB weiter als Brunhilde mit seines Arms Gewalt, sprang weiter dann. Die Tarnhaut gab Krafte ihm genug, daB er bei seinem Sprunge den Konig Gunther mit sich trug.
Nun war der Wurf beendet, und war der Sprung geschehn. Man sah den Konig Gunther allein im Ringe stehn als Sieger. Hatte Siegfried gerettet ihn vom Tod, den Sieg fur ihn errungen; Brunhilde wurde zornesrot.
Sie sah wohl, daB im Ringe der Konig stand gesund, rief sie ihr Ingesinde21 und sprach mit lautem Mund: ,,Kommt naher, liebe Freunde, ihr Mannen all, heran!
Ihr seid von diesem Tage dem Konig Gunther untertan."
Die kiihnen Recken beugten vor Gunther ihre Knie.
Er sprach zu ihnen giitig, begriiBte freundlich sie.
Da faBte seine Hande die Furstin hold und hehr,
verkiindend, daB der Konig des ganzen Landes Herrscher war.
Dann bat den Konig Gunther das schone Magdelein, in den Palast zu kommen; lud ihn gar freundlich ein. Auch ihre Mannen zeigten zum Dienst sich gern bereit fur die Burgundenrecken; die waren dessen hocherfreut.
Erwies Herr Siegfried weiter sich wohlbedacht und klug: daB heimlich er die Tarnhaut zum Schiffe wieder trug; kam schnell zuriick und mischte sich unters Volk sodann...


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