E I n L e I t u n g

4.3.1.2 DIE NACHRICHT
Eine Nachricht sollte objektive Sachverhalte darstellen und frei von subjektiven Einflüssen sein. Sie ist länger als eine Meldung, hat die Struktur der umgekehrten Pyramide (das Wichtigste steht am Anfang, dann kommen nähere Informationen), antwortet auf die Fragen: Was ist passiert? Wer wurde betroffen, daran beteiligt...? Wann, wo, wie und warum ist das Ereignis geschehen?


4.3.1.3 DER BERICHT
Der Bericht ist umfangreicher als eine Nachricht, enthält mehr Informationen und nähere Beschreibung des Geschehens. Er schildert einen Sachverhalt oder eine Handlung objektiv, ohne Wertungen des Autors zu enthalten, aber praktisch lassen sich subjektive Färbungen nur schwer vermeiden.
Da diese zwei letzten Textsorten (Nachricht und Bericht) sehr ähnlich sind, werde ich die beiden Textsorten aus der Sicht der Phraseologie zusammen bewerten.
In diesen zwei Textsorten erscheinen Phraseologismen auch nur selten. Ich habe schon oben einige Beispiele erwähnt, aber das waren mehr oder weniger Ausnahmen. Im SPIEGEL habe ich in diesen Textsorten 11 Phraseme gefunden, in der ZEIT 6 Phraseme. In meisten Fällen handelt es sich um sog. FVG, die im Text ganz neutral wirken. Das seltene Vorkommen von Phraseologismen in diesen Textsorten ist einfach zu erklären. Die Phraseologismen wirken im Text subjektiv und subjektive Züge sind hier unerwünscht. Nachrichten und Berichte sollten kurz, objektiv und prägnant geschrieben werden. Manchmal will aber der Journalist das Interesse des Lesers an der ganzen Nachricht erwecken und stellt in die ersten Sätze ein Phrasem. Beispiele für diese Textsorten – siehe Anlagen Nr. 2, 7 und 8.