1.3. Entstehung der Völker aus den germanischen Volksstämmen
Aus den germanischen Volksstämmen entstanden Völker, die teilweise auf dem Territorium Deutschlands blieben, teilweise auswanderten. Aus ihren Sprachen bildeten sich allmählig die germanischen Sprachen der Gegenwart. Das ist in erster Linie die tote gotische Sprache. Sie wurde von den Goten gesprochen, die zur Zeit der Völkerwanderung und später bis zum 8. Jh. eine bedeutende Rolle in der Geschichte Ost- und Westeuropas spielten.
Im 4. Jh. teilten sich die Goten in zwei große Volksstämme, in Ostgoten und Westgoten. Die Westgoten gründeten zu Beginn des 5. Jhs. ihr Reich in Touluse. Dieses Reich bestand bis zum 711. In diesem Jahr wurden die Westgoten von Mauern (spanische Volksstämme) vernichtet. Die Ostgoten eroberten Ende des 5.Jhs. Italien und gründeten dort ihr Reich, das nur kurze Zeit bestand. 535 begann der Kampf der Ostgoten mit Bysanz und 20 Jahre später waren sie fast vollständig vernichtet.
So verschwanden diese kriegerischen Völker von der Erde, ihre Sprache wurde zu einer toten Sprache.
Als Denkmal der gotischen Sprache ist eine Bibelübersetzung aus dem Griechischen erhalten (vom gotischen Bischof Wulfile). Von ihr blieben 187 silberne Seiten. Der Wert dieses gotischen Denkmals ist sehr hoch, da es das älteste schriftliche Denkmal der germanischen Sprache ist.
1.4. Die Rolle des Frankenreiches am Anfang der Formulierung der
deutschen Nationalität
Am Anfang der Formulierung der deutschen Nationalität spielte das Frankenreich eine große Rolle. Deises Reich wurde 486 gegründet. Es vereinigte die alten fränkischen Territorien und das neueroberte Gallien (das heutige Frankreich). Hier begann eine intensive Entwicklung der feudalen Gesellschaft. Es erlebte seine Blütezeit unter der Führung Karl des Großen (742-814). Unter Karl dem Großen breitete sich das Frankenreich auf das Territorium vieler europäischer Länder aus. Die Vereinigung der Franken, Alemannen, Bayern, Thüringer, Hessen, Sachsen in Frankenreich legte den Grundstein zu ihrem Zusammenwachsen zu einer Nationalität. Doch es war schwach zentralisiert, mehrsprachig.
Ein entscheidender Schritt zur endgültigen Herausbildung der deutschen Nationalität war die Aufteilung des Frankenreiches unter den Enkeln Karl des Groβen:
Karl der Kahle erhielt das westfränkische Reich (das spätere
Frankreich)
2. Lothar erhielt das Mittelreich (Italien und Gebiete bis zum Rhein)
3. Ludwig der Deutsche erhielt das ostfränkische Reich (späteres
Deutschland)
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