Funktionierende Energie- und Rohstoffmärkte sind Grundvoraussetzungen für eine funktionierende und blühende Volkswirtschaft. Nicht zuletzt aufgrund seiner bisher auf diesen beiden Gebieten seit vielen Jahren erfolgreich betriebenen Politik zählt Österreich zu den wirtschaftlich erfolgreichsten Staaten der Welt.
- Energie:
Auf dem Energiesektor genießt die Nutzung der Wasserkraft bereits eine jahrzehntelange Tradition. Durch ein fortschrittliches Umweltbewußtsein getragen fördert der Staat auch den Ausbau sonstiger erneuerbarer Energiequellen, wie Biomasse, direkte Sonnenenergienutzung durch Solarkollektoren und Fotovoltaikanlagen, Windenergie sowie Umgebungswärme mittels Wärmepumpen.
- Bergbau:
Bergbau zählt neben der Landwirtschaft zur Urproduktion. Nahezu alle Güter, die wir in unserem täglichen Leben benützen oder verbrauchen, sind aus mineralischen Rohstoffen erstellt. Nur durch eine verantwortungsvolle Rohstoffpolitik kann auch in Zukunft die Rohstoffversorgung aufrecht erhalten bleiben.
Österreich zählte in der Vergangenheit auf Grund der Vielzahl von Lagerstätten zu den klassischen Bergbauländern. Das oft zitierte Sprichwort "Österreich ist reich an armen Lagerstätten" wurde durch die erfolgreiche Rohstoffpolitik der jüngsten Vergangenheit jedoch deutlich widerlegt, zumal eines der reichsten Vorkommen von Wolfram der westlichen Welt aufgefunden und nutzbar gemacht werden konnte. Österreichisches Know-How ist auf dem Bergbau-, Tunnel- und Maschinensektor auf der ganzen Welt gefragt.
Wozu braucht man Bergbau?
Der Bergbau ist neben der Landwirtschaft für die Primärproduktion von Rohstoffen verantwortlich. Aber anders als in der Landwirtschaft sind die Vorräte, die im Bergbau hereingewonnen werden, nur in beschränktem Maß verfügbar. Sie wachsen nicht nach, deshalb hat der Bergingenieur die Aufgabe, so gut wie möglich die vorhandenen Ressourcen zu nutzen.
Unsere Wohlstandsgesellschaft verbraucht große Mengen an Bergbauprodukten pro Jahr, um den Lebensstandard zu sichern.
Beispiele:Aus Kalisalz wird Dünger gemacht. Noch reiner Kalkstein und Marmor ist das Einsatzmaterial für die Füllstoffe in der Papier und Kunststoffindustrie. Sand, Kies und Natursteine sind die Grundlagen der mengemäßig größten Rohstoffgruppe, den Baustoffen. Aus Eisen werden Metalle gewonnen, Salz ist ein wesentlicher Rohstoff für die Nahrungsmittel- und chemische Industrie.
Ohne Bergbau gäbe es keine Konsumgüter wie Kaffeetassen, Autos, Zahnpasta und keine Infrastruktur wie Tunnel, Straßen, Brücken und Häuser. Die Nachfrage an mineralischen Rohstoffen wächst ständig an, und derzeit werden in Österreich jährlich 15 Tonnen mineralische Rohstoffe pro Kopf der Bevölkerung verbraucht.
Schon in frühgeschichtlicher Zeit wurden Kupfer in Salzburg und Tirol, Salz bei Hallstatt und Hallein, Blei in Kärnten und Eisen bei Hüttenberg und vielen anderen Orten gewonnen. Bedeutende Untertagbetriebe der Hallstattzeit mit Zimmerungen, Förder- und Steiganlagen wurden in Oberösterreich, Salzburg und Tirol festgestellt (in den Salzbergwerken bis in 300 m Tiefe). Die Römer suchten in den Hohen Tauern nach Gold, Silber, Blei und Eisenerz. Das norische Eisen war wegen seiner Härte und Güte besonders geschätzt. Der Bergbau des frühen Mittelalters musste die langdauernde Unterbrechung während der Völkerwanderung überwinden, es blieb anfangs bei kleinen, primitiven Abbaumöglichkeiten. Erst im Hoch- und Spätmittelalter erlebten Salz- und Eisenerzbergbau einen starken Aufschwung und erreichten um die Wende zur Neuzeit ihre höchste Blüte. Der Bergbau auf Gold und Silber stand im 15. und 16. Jahrhundert an vorderster Stelle.
Der Salzbergbau wurde von den Landesfürsten (als "Kammergut") betrieben; unter Kaiser Friedrich III. und Kaiser Maximilian I. kam die Salzgewinnung ganz in staatliche Verwaltung. Den Erzabbau führten dagegen hauptsächlich Genossenschaften persönlich freier Bergleute durch. Gegen Ende des 15. Jahrhunderts kamen immer mehr große private Geldgeber hinzu, dafür bildete sich die Rechtsform der bergmännischen Gewerkschaft, deren Teilhaber, die Gewerken, Miteigentümer des Bergwerks waren und persönlich hafteten.
Im Zeitalter des Merkantilismus wurden die während Reformation und Bauernkrieg aufgelassenen Gruben wieder in Angriff genommen. Im Neoabsolutismus nahm der Staat zunehmend Einfluss auf den Bergbau; er schuf eigene Ausbildungsstätten für Bergbeamte wie die Montanuniversität in Leoben, Steiermark und andere Berg- und Hüttenschulen).
Die Bergknappen waren schon im Mittelalter als "ehrbare Leute" hoch angesehen und als Spezialisten überall sehr begehrt. Ihre Privilegien wurden früh im Bergrecht festgelegt, für dessen Entwicklung Tirol, Salzburg und Steiermark führend waren.
Die Rechtsstellung des Bergbaues in Österreich reicht bis in die Frühgeschichte zurück. Das königliche Bergrecht des frühen Mittelalters bezog sich auf den Bergzehent, die Abgabe des 10. Teils der geförderten Metalle an den König, woraus im Lauf des Mittelalters der königliche (regale) Anspruch auf die eigentliche Nutzung der Bergwerke entstand. Später entwickelte sich der Rechtsgrundsatz der Bergfreiheit, der heute noch in Geltung ist. Das älteste überlieferte Bergrecht ist der Schladminger Bergbrief (1308), der für Niederösterreich, Oberösterreich, Steiermark, Kärnten und Teile von Salzburg galt.
In den Kämpfen der Reformation und Gegenreformation spielten die Bergleute eine bedeutende Rolle, in den Bauernkriegen vereinten sie sich mancherorts mit den Bauern, um ihre Freiheiten zu verteidigen. Noch heute sind sie Träger eines eigenen traditionellen Brauchtums (Barbarafeiern, Ledersprung, Reiftanz usw.).
Der Aufschwung des Bergbaus hatte zu einer Reihe wichtiger Erfindungen auf dem Gebiet der Bergbautechnik in Österreich geführt: Um 1515 wurde in Tirol Bergwerken der pferdegetriebene Göpel zur Schachtförderung eingeführt, Wasserhaltungsanlagen wurden verbessert, der erste "Grubenhunt" tauchte auf. Zur Obertagförderung wurde der Sackzug eingeführt, zur Goldgewinnung wurden Nasspochwerk und Amalgamierung entwickelt, bei der Silbergewinnung der Seigerhüttenprozess eingeführt. Die Einführung des Floßofens in Kärnten schuf die Grundlage für die Schwerindustrie, die Eisen zu Stahl verarbeitete (Eisenerz, Leoben und Steyr).
Eine besondere Entwicklung erfuhr in Österreich die bergmännische Vermessungstechnik, das so genannte Markscheidewesen, mit Einführung des Alpenkompasses und der Schinzenge. Die Einführung des Sprengbetriebs in den Bergbau schließlich führte zu Beginn des 18. Jahrhunderts zur starken Erhöhung der Produktionsziffern.
Der Bergbau auf Gold und Silber, der bis Ende des 16. Jahrhunderts lokal eine große Rolle gespielt hatte, musste infolge des starken Abbaus bzw. Vergletscherung der Lagerstätten eingestellt werden.
Bis zum 19. Jahrhundert hatte hauptsächlich der Inlands-, oft auch nur der Lokalmarkt das Ausmaß des österreichischen Bergbaus bestimmt; durch Eisenbahn und Dampfschifffahrt kamen die reichen überseeischen Bodenschätze auf den Weltmarkt und erschwerten den Konkurrenzkampf. Im Vormärz setzte der systematische Abbau der Kohle ein; neue Industriezweige förderten den Bergbau auf Buntmetalle und andere mineralische Rohstoffe. Wichtig wurde für Österreich ab der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts der Bergbau auf Graphit sowie die Förderung von Magnesit in der Veitsch (ab 1881) und bei Radenthein in Kärnten (ab 1908); mit beiden stand Österreich an erster Stelle in der Weltproduktion an Feuerfestprodukten.
Graphit wird in Österreich in Kaisersberg (Steiermark) im Gruben- und in Trandorf (Niederösterreich) im Tagbau gewonnen. Aus Ersterem werden hochwertige Mahlprodukte vor allem für die Gießerei- und Eisenindustrie hergestellt; der Graphit von Trandorf findet gebrochen im Hochofenbetrieb und bei der Sinterung von Eisenerzen Verwendung. Die Fördermenge 1993 betrug 4146 t Rohgraphit.und sank bis 2000 auf 669 t.
Magnesit, Magnesiumcarbonat, MgCO3, wird seit etwa 1875 gewonnen und verarbeitet. Aus Rohmagnesit werden heute Sintermagnesit, Magnesitsteine, kaustischer Magnesit und feuerfeste Massen hergestellt. Aus staubförmigem kaustischem Magnesit wird Heraklith, ein wärme- und schalldämmender Baustoff, produziert. Grubenbergbau in Breitenau am Hochlantsch (Steiermark), Wald am Schoberpaß (Steiermark) und Radenthein (Kärnten); Tagbau in Fieberbrunn (Tirol); Grube und Tagbau in Oberdorf/Laming (Steiermark). Verarbeitung in Breitenau am Hochlantsch, Veitsch, Oberdorf/Laming und Trieben (alle Steiermark), Radenthein (Kärnten), Ferndorf (Kärnten, Heraklithwerk) und Hochfilzen (Tirol).
RHI AG: mit 10.412 Mitarbeitern an über 50 Standorten weltweit erwirtschaftete die Radex-Heraklith Industriebeteiligungs AG 1998 einen Umsatz von 22,1 Milliarden Schilling..
Die Fördermenge 1997 betrug rund 630.000 t Rohmagnesit.
Einschneidend wirkte sich auf den österreichischen Bergbau die Umwandlung der großräumigen Monarchie in die Republik aus. Die Produktionsziffern der Vorkriegszeit konnten nicht mehr erreicht werden, Österreich verlor das Monopol auf Magnesit und Graphit. Neben der Gewinnung von Eisenerz traten der Blei- und der Kupfererzbergbau stark zurück; vorübergehend war die Gewinnung dieser Erze in den Krisenzeiten der 1. Republik eingestellt. Die Kohlenförderung wurde erst in der 2. Republik stark ausgebaut.
Nach 1930 begann die Förderung von ERDÖL Mit ihm zusammen wird in vielen Sonden auch Erdgas gewonnen. 1946 wurde ein Teil des österreichischen Bergbaus verstaatlicht.
1999 produzieren in Österreich rund 1500 unter behördlicher Aufsicht stehende Betriebe sowie 2 Erdöl- und Erdgasunternehmungen. Von den Bergbauen werden lediglich 3 % als Grubenbaue, 2 % als Gruben- und Tagbaue, 95 % jedoch als reine Tagbaue geführt. Die Entwicklung ist nach wie vor leicht rezessiv.
Die derzeit gewonnenen mineralischen Rohstoffe werden in 3 Gruppen zusammengefasst:
-
bergfreie mineralische Rohstoffe (Eisenerze, Bleierze, Zinkerze, Wolframerze, Gips, Anhydrit, Graphit, Talk, Kaolin, Kalkstein, Magnesit, Diabas, Ölschiefer);
-
bundeseigene mineralische Rohstoffe (Steinsalz, Erdöl und Erdgas) sowie
-
grundeigene mineralische Rohstoffe (Quarz, Ziegeltone, Dolomit, Mergel, Feldspat, Trass, basaltische Gesteine und andere).
BEISPIELE:
SALZ
Mit Ausnahme der Jahre 1938-45 bestand in Österreich ein Salzmonopol. Durch das Salzmonopolgesetz 1978 wurde bei Aufrechterhaltung des Salzmonopols der Bundesbetrieb Österreichische Salinen zu einer Aktiengesellschaft. Durch den Beitritt Österreichs zur Europäischen Union 1995 fiel das Salzmonopol.
Die Österreichische Salinen AG wurde 1997 privatisiert (Hauptaktionäre:
Raiffeisenlandesbank Oberösterreich, Hannes Androsch. (Foto, 1995), der ehemalige österr. Finanzminister). Sie steht in der Tradition des jahrtausendealten Salzabbaus in Hallstatt, erzeugt Salz und unterhält Tourismuseinrichtungen wie Schaubergwerke (Bad Ischl, Hallstatt, Altaussee, Hallein) und die Seilbahn Hallstatt und ist mit insgesamt 350 Mitarbeitern ein kleinerer Betrieb.
Die wichtigsten Verkaufsprodukte der Österreichischen Salinen AG sind Sole für die chemische Industrie und für Kur- und Heilzwecke, Speise-, Vieh-, Gewerbe-, Industrie- und Auftausalz, chemisch reines Salz für Pharmazwecke, Speisespezialsalze, Tablettensalz und Salzlecksteine. Die Soleproduktion der Salzbergwerke Altaussee und Hallstatt liegt (1998) bei 2,3 Millionen Kubikmeter pro Jahr, die Salzproduktion der Saline Ebensee bei 500.000 t.
KOHLE
Die gewaltigen Lagerstätten der Monarchie in Nordmähren und Schlesien versorgten vorwiegend Industrie und Eisenbahn. Als Ersatz für diese wurden nach 1918 und nach 1945 bis dahin eingestellte oder gefristete Kohlevorkommen in Österreich wieder genützt. Mit dem Wiederbeginn der Importe, dem Strukturwandel auf dem Energiesektor zu Erdöl und Erdgas sowie dem Ausbau der Wasserkräfte nahm die Rentabilität des Abbaus ab und die Förderung wurde in vielen Fällen eingestellt.
1994 wurden in Österreich 980.000 t Kohle gefördert. Der größte Verbraucher ist das Kraftwerk Dürnrohr (Niederösterreich), das mit polnischer Steinkohle (täglich 6.000 t, jährlich über 1 Millionen Tonnen) betrieben wird.
ERDÖL
Erdöl ist eine schwarzbraune bis gelbliche Flüssigkeit, die vorwiegend aus Kohlenwasserstoffen mit einer Dichte zwischen 0,8 bis 0,9 g/cm3 (Rohöl)besteht, und gehört zu den bundeseigenen Rohstoffent.
In Österreich wurden bis Ende 1997 insgesamt 107 Millionen Tonnen Röhol gefördert. Das Maximum wurde 1955 mit einer Jahresförderung von 3,66 Millionen Tonnen erreicht, heute wird ca. 1 Million Tonnen pro Jahr gefördert. 1999 verzeichnete die OMV 790 Erdöllagerstätten in Niederösterreich und Oberösterreich.
Das geförderte Rohöl wird zur Gänze in der Raffinerie Schwechat der OMV verarbeitet, die eine Verarbeitungskapazität von 10 Millionen Tonnen pro Jahr hat.
Konnte bis 1958 noch der gesamte Erdölbedarf aus heimischen Quellen gedeckt werden, so beträgt heute der Selbstversorgungsgrad nur noch etwa 10%.
Für den Transport von Erdöl ist die Transalpine Ölleitung (TAL), die von Triest (Italien) über Kärnten, Salzburg und Tirol nach Ingolstadt (Deutschland) verläuft, von Bedeutung; von der TAL zweigt in Würmlach (Kärnten) die Adria-Wien-Pipeline (AWP) ab, die die Raffinerie Schwechat mit Importrohöl versorgt. Im Zuge der AWP wurde ein Tanklager in Lannach (Steiermark) angelegt. Weitere Tanklager befinden sich in St. Valentin (Niederösterreich), Lobau (Wien) und Krift bei Kremsmünster (Oberösterreich).
Die "sicher und wahrscheinlich gewinnbaren Reserven" an Rohöl betrugen 1997 in Österreich rund 8,4 Millionen Tonnen.Die mit Abstand wichtigsten Erdölgebiete sind das Wiener Becken mit seinem geologisch komplizierten Stockwerksbau und die oberösterreichische Molassezone im Alpenvorland.
Derzeit (1999) können rund 37 % des im Poren- oder Kluftraum befindlichen Erdöls aus dem Untergrund gefördert werden. Zur Erhöhung der Förderraten wird Wasser in Ölfelder eingepresst ("Fluten"). Rund 1 Drittel der jährlichen Ölproduktion wird durch derartige Verfahren ("sekundäre Ölgewinnung") gefördert. Weitere Innovationen sind die Anwendung der Horizontalbohrtechnik, die zu einer erhöhten Ausbeute der Lagerstätte führt. Im Herbst 1991 wurde diese Technik unter der Bezeichnung "Steinberg 20h" im nördlichen Wiener Becken erstmals erfolgreich (45 Tonnen proTag) in Österreich angewendet
ERDGAS
Abb.:Erdgas-Pipeline (Barbarabrücke) über die Donau bei Fischamend, NÖ
Erdgas besteht mit einer gewissen Variabilität aus leichten Kohlenwasserstoffen (Methan, Äthan, Propan, Butan), CO2, H2S und N2. Erstmals wurde der heute bundeseigene Rohstoff 1844 im Gebiet des Wiener Ostbahnhofs gefunden. 1892 folgten Funde bei Wels.
Erdgas wird im Erdölgebiet (Erdöl) als "Nassgas" (in Erdöl gelöst) und als "Trockengas" (aus reinen Erdgaslagerstätten) gefördert, beide werden unter dem Begriff "Naturgas" zusammengefasst. Die systematische Verwertung des Erdgases begann aber erst mit der Übernahme der Erdölproduktion durch Österreich 1955 (OMV AG).
Die bedeutendsten Erdgasfelder liegen im Wiener Becken (Molassezone): Matzen, Zwerndorf, Höflein, weiters Puchkirchen, Pfaffstätt, Friedburg und Atzbach in Oberösterreich 1999 verzeichnete die OMV 660 Erdgaslagerstätten in Österreich. Mit dem Feld Höflein (2700-3000 m tief) liegt ein erstes Feld mit wirtschaftlicher Förderbarkeit unter den Alpen vor.
Von großer Bedeutung sind die Gasvorkommen in den kalkalpinen Schichten im Untergrund ("Stockwerksbau") des Wiener Beckens. Im Zuge der Erforschung der geologisch kompliziert gebauten Stockwerke des Wiener Beckens wurde bei der Bohrung Zistersdorf ÜT 1a in einer Tiefe von 7544 m ein großes Gasvorkommen entdeckt (1,3 Millionen Kubikmeter proTag), das aber nicht gefördert werden konnte. Die in unmittelbarer Nähe durchgeführte Bohrung Zistersdorf ÜT 2a, die am 31. 5. 1983 eine Tiefe von 8553 m erreichte (tiefste Kohlenwasserstoffbohrung in Europa), konnte dieses Gasvorkommen nicht wieder antreffen.
Österreich hat mit der Trans-Austria-Gasleitung (TAG, von Baumgarten an der March, Niederösterreich, bis Arnoldstein, Kärnten) und der West-Austria-Gasleitung (WAG, von Baumgarten an der March bis in die Gegend von Passau, Deutschland) Anteil am europäischen Gasleitungsnetz. Diese Leitungen dienen seit 1968 nicht nur als Transitleitungen für russisches Erdgas, sondern transportieren auch Gas für die heimische Versorgung.
Als Erdgasspeicher werden teilweise ausgeförderte unterirdische Lagerstätten in Tiefen zwischen 500 und 1200 m verwendet. Die wichtigsten sind: Matzen, Puchkirchen, Tallesbrunn, Schönkirchen-Reyersdorf, Thann und Zwerndorf.
Die Erdgasreserven ("sicher und wahrscheinliche gewinnbar") betrugen 1997 20,3 Milliarden Kubikmeter. Der Erdgasverbrauch stieg in Österreich von 1980 bis 1997 von 4,4 Milliarden Kubikmeter auf 7,4 Milliarden Kubikmeter pro Jahr; 1997 konnten rund 19 % des österreichischen Erdgasbedarfs aus heimischen Quellen abgedeckt werden.
SANDE UND KIES
60 Millionen Tonnen pro Jahr. Dazu kommen 38 Mio. Tonnen Natursteine (Granit, Marmor).
- Zur folgenden Abbildung: -
EINLEITENDE BEMERKUNGEN
1. Erfasste Rohstoffe:
Die bearbeiteten Rohstoffe wurden in 5 verschiedene Rohstoffgruppen zusammengefasst:
-
Eisen und Stahlveredler
-
Nichteisenmetalle
-
Edelmetalle
-
Industrieminerale, Steine und Erden
-
Energierohstoffe
Eisen und Stahlveredler:
Eisen, Chrom, Kobalt, Mangan, Molybdän, Nickel, Tantal-Niob, Titan, Vanadium, Wolfram
Nichteisenmetalle:
Aluminium, Antimon, Arsen, Bauxit, Blei, Gallium, Germanium, Kadmium, Kupfer, Lithium,
Quecksilber, Seltene Erden, Tellur, Wismut, Zink, Zinn
Edelmetalle:
Gold, Platinmetalle, Silber
Industrieminerale, Steine und Erden:
Asbest, Baryt, Bentonit, Borminerale, Diamant (Schmuck- bzw. Industriediamant), Diatomit,
Feldspat, Flussspat, Gips und Anhydrit, Grafit, Guano, Kalisalz, Kaolin, Magnesit, Perlit,
Phosphat, Salz, Schwefel, Talk (einschließlich Steatit und Pyrophyllit), Vermiculit, Zirkon
Energierohstoffe:
Braunkohle, Erdöl, Naturgas, Ölschiefer, Steinkohle (inkl. Anthrazit), Uran
2. Definitionen:
Mineralischer Rohstoff: Mineralischer Bestandteil der Erdkruste, nach dem eine Nachfrage
besteht, sowie Gewinnungsprodukte des Bergbaus im weitesten Sinne einschließlich der durch Aufbereitungsprozesse erzeugten Konzentrate.
Grundstoff: Produkt der Weiterverarbeitung von mineralischen Rohstoffen bis einschließlich der ersten handelsüblichen Bearbeitungsstufe.
Wertstoff: Zumeist empirisch ermittelter, tatsächlich nutzbarer Inhalt eines bestimmten mineralischen Rohstoffes oder Mineralgemenges.
Maßeinheiten:
1 metr.t = 1000 kg
1 short t = 907,2 kg
1 long t = 1016,0470 kg
1 lb (pound) = 0,4536 kg
1 troy ounce = 31,1035 g
1 Karat = 200 mg
Umrechnungstabelle:
Raummaßeinheiten:
1 Kubikfuß (ft3) = Kubikmeter (m3)*0,028317
1 Kubikmeter (m3) = Kubikfuß (ft3)*35,31467
1 amerik. (=petroleum)
Barrel (bl,bbl) = 42 gallons=158,98 l
1 flask (1 Flasche
Quecksilber) = 76 lb=34,5 kg
Umrechnung für Naturgas der GUS (CIS):
Die GUS-Gasstatistik wird angegeben in m3 unter einem Druck von 0,1 MPa und 20o C.
Die Umrechnung auf westlichen Standard erfolgt durch Multiplikation mit 0,9315.
Umrechnung von Salz in Sole : m3 x 0,3 = metrische Tonne (Näherungswert)
Umrechnung für Rohöl (Näherungswerte):
7 bbl (barrel) = 1 metr. t
1 bbl = 0.1429 metr. t
1 bbl/d = 365 bbl/a
Pakistan rechnet die heimische Rohölproduktion 7.6 bbls = 1 metr. t
Quellenangaben (bei Kapitel 6.3)
Aussagesicherheit:
1 gemeldet (reported)
2 geschätzt (estimated)
3 vorläufig (provisional)
Literatur: F. Brix und O. Schultz (Hg.), Erdöl und Erdgas in Österreich, 21993.
Die Bedeutung für den Arbeitsmarkt:
|
Bezeichnung
|
Arbeitsstätten
|
Beschäftigte
|
|
insgesamt
|
davon mit ... unselbständig Beschäftigten
|
insgesamt
|
davon
unselbständig
|
|
0
|
1-19
|
20 - 99
|
100 - 249
|
250
u. mehr
|
|
|
|
351.041
|
111.963
|
216.163
|
19.518
|
2.434
|
963
|
2.918.226
|
2.621.181
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Kohlenbergbau, Torfgewinnung
|
13
|
3
|
7
|
2
|
1
|
-
|
344
|
336
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Braunkohlenbergbau
|
3
|
-
|
1
|
1
|
1
|
-
|
281
|
281
|
|
Braunkohlenbergbau
|
3
|
-
|
1
|
1
|
1
|
-
|
281
|
281
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Torfgewinnung und -veredlung
|
10
|
3
|
6
|
1
|
-
|
-
|
63
|
55
|
|
Torfgewinnung und -veredlung
|
10
|
3
|
6
|
1
|
-
|
-
|
63
|
55
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Erdöl- und Erdgasbergbau
|
17
|
3
|
9
|
3
|
1
|
1
|
1.031
|
1.031
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Erdöl- und Erdgasbergbau
|
13
|
1
|
7
|
3
|
1
|
1
|
1.021
|
1.021
|
|
Erdöl- und Erdgasbergbau
|
13
|
1
|
7
|
3
|
1
|
1
|
1.021
|
1.021
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Erbr.v.Dienstl.f.d.Erdöl-u.Erdgasbergb.
|
4
|
2
|
2
|
-
|
-
|
-
|
10
|
10
|
|
Erbr.v.Dienstl.f.Erdöl- u.Erdgasbergb.
|
4
|
2
|
2
|
-
|
-
|
-
|
10
|
10
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Erzbergbau
|
2
|
-
|
1
|
-
|
1
|
-
|
232
|
232
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Eisenerzbergbau
|
2
|
-
|
1
|
-
|
1
|
-
|
232
|
232
|
|
Eisenerzbergbau
|
2
|
-
|
1
|
-
|
1
|
-
|
232
|
232
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Gew.v.Steinen u.Erden, sonstiger Bergbau
|
584
|
70
|
427
|
81
|
6
|
-
|
6.314
|
6.031
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Gewinnung von Natursteinen
|
115
|
5
|
91
|
17
|
2
|
-
|
1.426
|
1.378
|
|
Gewinnung v.Naturwerksteinen
|
89
|
5
|
70
|
13
|
1
|
-
|
923
|
876
|
|
Gew.v.Kalk, Dolomit, Gips u. Anhydrit
|
26
|
-
|
21
|
4
|
1
|
-
|
503
|
502
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Gewinnung von Kies, Sand, Ton u. Kaolin
|
430
|
63
|
310
|
55
|
2
|
-
|
3.950
|
3.715
|
|
Gewinnung v.Kies und Sand
|
426
|
63
|
309
|
52
|
2
|
-
|
3.860
|
3.625
|
|
Gewinnung von Ton und Kaolin
|
4
|
-
|
1
|
3
|
-
|
-
|
90
|
90
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Bergbau auf chem. u.Düngemittelminerale
|
2
|
-
|
1
|
1
|
-
|
-
|
36
|
36
|
|
Bergbau auf chem.u.Düngemittelminerale
|
2
|
-
|
1
|
1
|
-
|
-
|
36
|
36
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Gewinnung von Salz
|
7
|
-
|
3
|
3
|
1
|
-
|
326
|
326
|
|
Gewinnung v.Salz
|
7
|
-
|
3
|
3
|
1
|
-
|
326
|
326
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Gewinnung von Steinen und Erden a.n.g.
|
30
|
2
|
22
|
5
|
1
|
-
|
576
|
576
|
|
Gewinnung v.Steinen und Erden a.n.g.
|
30
|
2
|
22
|
5
|
1
|
-
|
576
|
576
|
|
Links zu Bergbau etc.
http://www.oeab.at/kulturgeologie/geolink2.htm
Anteil an den Beschäftigten:
http://www.statistik.at/wdbs/jsp/azoes.jsp
Vertretung:
http://www.wk.or.at/bergbau-stahl/
Do'stlaringiz bilan baham: |