Am 15. Mai 1955 verfasste Brecht sein Testament und schrieb einen Brief an
Rudolf Engel
,
Mitarbeiter der Akademie der Künste, und bat ihn: „Im Falle meines Todes möchte ich
nirgends aufgebahrt und öffentlich aufgestellt werden. Am
Grab soll nicht gesprochen
werden. Beerdigt werden möchte ich auf dem Friedhof neben dem Haus, in dem ich wohne, in
der Chausseestraße.“
[64]
Ein Jahr darauf wurde Brecht mit einer
Grippe
in das Berliner
Charité
-Krankenhaus eingeliefert. Zu seiner Erholung verbrachte er die Sommerfrische im
Landhaus am Buckower
Schermützelsee
in der Märkischen Schweiz.
Aber auch die Landluft
konnte seine Herzbeschwerden, die er seit seiner Kindheit hatte, nicht kurieren.
Brecht starb am 14. August 1956 um 23:30 Uhr in der Berliner Chausseestraße 125,
[65]
dem
heutigen
Brecht-Haus
. Lange wurde angenommen, dass er am 12. August 1956 einen
Herzinfarkt
erlitten habe. Brecht hatte jedoch in seiner Kindheit an
rheumatischem Fieber
gelitten – einer damals noch wenig verstandenen Erkrankung. Diese griff sein Herz an, was
zu den chronischen Herzproblemen führte. Verbunden mit
dem rheumatischen Fieber war
Chorea minor
, zudem traten
urologische
Probleme auf. Brecht hatte somit zeitlebens
organische Beschwerden, die letztlich zu einem
Herzversagen
führten.
[66]
Am 17. August 1956 wurde Brecht unter großer Anteilnahme der Bevölkerung und im Beisein
zahlreicher Vertreter aus Politik und Kultur beigesetzt. Bei der Beerdigung wurde,
wie er es
sich gewünscht hatte, nicht gesprochen.
[67]
Zusammen mit seiner 1971 verstorbenen Frau
Helene Weigel liegt er auf dem
Dorotheenstädtischen Friedhof
in Berlin begraben. Die
Ehrengrabstätte
befindet sich in der Abteilung CAM.
Büste Brechts in der
Ruhmeshalle in München
Seinem Wunsch für die Gestaltung seines
Grabsteins
mit der von ihm vorgeschlagenen
Aufschrift
[68]
Ich benötige
keinen Grabstein, aber
Wenn ihr einen für mich benötigt
Wünschte ich, es stünde darauf:
Er hat Vorschläge gemacht. Wir
Haben sie angenommen.
Durch eine solche Inschrift wären
Wir alle geehrt.
wurde nicht entsprochen. Stattdessen wurde auf dem eher schlichten Stein ausschließlich
sein Name angebracht.
[69]
Auf Beschluss des
Berliner Senats
ist die letzte Ruhestätte von Bertolt Brecht (Grablage:
CAM-1-26/29) seit 1997 als
Ehrengrab des Landes Berlin
gewidmet. Die Widmung wurde im
August 2021 um die übliche Frist von zwanzig Jahren verlängert.
[70]
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