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2. Informatik und Informations- und Kommunikationstechnik
Netzdienste zu. Beispiele f¨
ur verschiedene solche Dienste bzw. die mit ihnen
verbundenen Port-Nummern sind:
24
• FTP: 21
• Telnet: 23
• SMTP: 25
• HTTP: 80
• POP: 110
Mittels Port-Nummern k¨
onnen folglich bestimmte Dienste auf einem Rechner
ausgew¨
ahlt werden, die dort durch entsprechende Programme bzw. Prozesse
realisiert sind.
Die Adressierung von Rechnern ist abh¨
angig von der Protokollebene. So
kann insbesondere eine eindeutige Hardwareadresse von Netzwerkkarten, wel-
che die Schnittstelle zum physischen Netzwerk bilden, eine Identifikation des
Rechners erm¨
oglichen. Beispielsweise ist jede Ethernet-Netzwerkkarte durch
eine weltweit eindeutige Hardwareadresse (12-stelliger Hexadezimal-Code,
z. B. 00-00-B4-6A-21-B4) identifiziert; hierzu wurden Herstellern disjunkte
Adressbereiche zugeteilt.
Ein Routing von Datenpaketen zwischen Rechnern, die nicht direkt ¨
uber
eine gemeinsame Auspr¨
agung unterer Schichten verbunden sind, erfordert ei-
ne Adressierung von Rechnern in Abh¨
angigkeit von der Strukturierung von
Netzwerken. Eine IP-Adresse besteht aus 32 Bit, typischerweise dargestellt
durch vier (8-Bit) Zahlen von 0 bis 255. Theoretische Obergrenze f¨
ur die An-
zahl verschiedener Adressen ist folglich 2
32
= 4.294.967.296. IP-Adressen sind
unterteilt in eine Netzadresse und eine Rechneradresse. Es gibt drei Klassen
A, B und C von IP-Adressen (die ersten beiden Bits einer IP-Adresse co-
dieren diese Klassen). Abh¨
angig von der Klasse nimmt die Netzadresse 1, 2
oder 3 Bytes ein. Ein Beispiel f¨
ur eine IP-Adresse ist 134.169.75.180; diese
Adresse ist eine Adresse in einem Klasse-B-Netz. Die ersten beiden Zahlen
134.169 kennzeichnen das Netz der Technischen Universit¨
at (TU) Braun-
schweig; 75.180 identifiziert einen spezifischen Rechner innerhalb dieses Net-
zes.
Ein Problem, welches sich im Zusammenhang mit solchen IP-Adressen
abzeichnet, ist die zunehmende Adressverknappung. Dies liegt auch darin
begr¨
undet, dass nicht alle theoretisch m¨
oglichen IP-Adressen genutzt wer-
den (k¨
onnen). Beispielsweise besitzt die TU Braunschweig einen Adressbe-
reich von theoretisch 2
16
= 65.536 Adressen; davon werden aber nicht alle
ben¨
otigt (und verbleiben damit ungenutzt). In der n¨
aheren Zukunft wird
deshalb eine Erweiterung n¨
otig sein. Die Internet Engineering Task Force
(IETF) als wesentliche Standardisierungsorganisation f¨
ur das Internet steu-
ert bzw. ¨
uberwacht eine entsprechende Protokollmodifikation. Voraussichtlich
24
Diese und weitere Port-Nummern sind im Rahmen von RFC 1700 festgelegt.
RFC steht f¨
ur Request for Comments. Entsprechende Dokumente haben sich als
definierende Grundlage vieler Protokolle und Regeln im Internet herausgebildet;
vgl. http://www.rfc-editor.org.
2.5 Rechnernetze
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wird das Nachfolgeprotokoll IPv6, das 128-Bit-Adressen (maximal 3,4 · 10
38
Adressen)
25
verwendet, schrittweise IP abl¨
osen.
Numerische IP-Adressen sind f¨
ur den Menschen in der Regel nicht son-
derlich komfortabel. Demzufolge kann man zur Adressierung von Rechnern
auch Rechnernamen (Hostnames) nutzen. Die Zuordnung von Rechnerna-
men zu IP-Adressen wird ¨
uber Informationen, die in hierarchischen Daten-
banken gespeichert sind, erm¨
oglicht. So kann man insbesondere mittels des
Dienstes DNS (Domain Name Service) Rechnernamen auf IP-Adressen ab-
bilden (Rechner, die solche Funktionalit¨
at bereitstellen, bezeichnet man auch
als Nameserver ).
Rechnernamen sind hierarchisch aufgebaut (von rechts nach links):
”
dn.dn-1.. . .d2.d1“. So ist z. B.
”
www.winforms.phil.tu-bs.de“ der Rechner-
name f¨
ur den Rechner mit der IP-Adresse 134.169.75.180. Der am weites-
ten rechts stehende Anteil eines Rechnernamens stellt die Top Level Domain
(TLD) dar. Da das Internet aus den USA stammt, gibt es eine urspr¨
unglich
zweigeteilte Adressierung: klassifizierend l¨
ander¨
ubergreifend bzw. innerhalb
der USA durch
com,
org,
net,
edu,
gov,
int und
mil (
Generic TLDs) und
ansonsten geographisch in z. B. de, uk und jp (Country Code TLDs). Die
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