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2. Informatik und Informations- und Kommunikationstechnik
1. Physikalische Schicht: Die unterste Schicht repr¨
asentiert die physische
¨
Ubertragung von Bits. In diesem Zusammenhang werden etwa die tech-
nische Auslegung von Kabeln und Steckern sowie die Codierung der ei-
gentlichen Daten (Bits) durch (insbesondere elektrische oder optische)
Signale festgelegt.
2. Sicherungsschicht: In der zweiten Schicht wird der zuverl¨
assige Austausch
von Datenpaketen ¨
uber Funktionen wie Verbindungsaufbau, Bildung und
Synchronisation von Datenpaketen (Frames) und Beseitigung von ¨
Uber-
tragungsfehlern realisiert. Hierbei geht man von einer direkten Verbin-
dung ¨
uber eine gemeinsame Auspr¨
agung der physikalischen Schicht aus.
3. Vermittlungsschicht: Sind zwei Kommunikationspartner nicht direkt ver-
bunden, so ist eine Vermittlung der Kommunikation ¨
uber Austauschstel-
len erforderlich. Dabei ist insbesondere eine zielgerichtete Wegesteuerung
(Routing ) von Datenpaketen zu gew¨
ahrleisten, wodurch die Funktiona-
lit¨
at einer logischen bzw. virtuellen Direktverbindung realisiert wird.
4. Transportschicht: Die oberste Schicht des Transportsystems stellt dem
Anwendungssystem eine gesicherte Ende-zu-Ende-Verbindung zur ¨
Uber-
tragung von Daten zur Verf¨
ugung (in Abh¨
angigkeit von entsprechenden
Qualit¨
atsanforderungen). Hieraus ergeben sich Aufgaben wie die Bildung
und Sequenzierung von Datenpaketen sowie eine geeignete Fehlerkorrek-
tur.
5. Sitzungsschicht: In der auch als Kommunikationssteuerungsschicht be-
zeichneten Ebene werden insbesondere Funktionen zur Steuerung von
Prozessdialogen unter Ber¨
ucksichtigung eines unzuverl¨
assigen Transport-
systems bereitgestellt. Das heißt etwa, dass nach einem (tempor¨
aren)
Ausfall des Transportsystems eine (Neu-)Synchronisation durchzuf¨
uhren
ist.
6. Darstellungsschicht: Bei der Kommunikation zwischen verschiedenen
Rechnern bzw. Anwendungssystemen kann eine ¨
Ubersetzung zwischen
rechner- bzw. anwendungsspezifischen Datenformaten notwendig sein,
was durch die Darstellungsschicht durchgef¨
uhrt werden kann. Weitere
m¨
ogliche Funktionen sind die Datenkompression und -verschl¨
usselung.
7. Anwendungsschicht: Auf der obersten Schicht sind die eigentlichen An-
wendungsfunktionalit¨
aten wie etwa die auf Seite 39 genannten Dienste
(z. B. Datei¨
ubertragung) angeordnet.
Das ISO/OSI-Modell stellt eine konzeptionelle Referenz-Schichtenarchi-
tektur dar, wobei sich nur wenige von der ISO standardisierte Auspr¨
agun-
gen der einzelnen Schichten durchsetzen konnten. Dagegen dominieren in der
Praxis verschiedenste Protokolle als (Quasi-)Standards, die sich nichtsdesto-
trotz in das ISO/OSI-Modell einordnen lassen. Dies gilt insbesondere f¨
ur die
TCP/IP-Protokollfamilie.