2.5.1 Bandbreiten und Anwendungen
Die M¨
oglichkeiten f¨
ur Anwendungen auf Basis von Rechnernetzen h¨
angen
wesentlich von der zur Verf¨
ugung stehenden ¨
Ubertragungskapazit¨
at (Band-
breite) ab. Die Bandbreite als Maß f¨
ur die Daten¨
ubertragungsgeschwindig-
keit wird in der Regel in Bit pro Sekunde angegeben (kBit/s, MBit/s, GBit/s,
TBit/s), wobei hier die Pr¨
afixe k, M, G und T f¨
ur 10
3
, 10
6
, 10
9
bzw. 10
12
ste-
hen. Vom Breitband spricht man typischerweise bei Bandbreiten gr¨
oßer als 2
MBit/s. Beispielsweise ben¨
otigt man f¨
ur eine hochwertige Sprach¨
ubertragung
Bandbreiten bis zu 64 kBit/s, w¨
ahrend zur kontinuierlichen ¨
Ubertragung von
hochwertigen Videodaten bei einer entsprechenden Datenkompression Band-
breiten von ca. 2 MBit/s notwendig sein k¨
onnen.
In Tabelle 2.3 ist in vereinfachter Form dargestellt, welche Bandbreiten
verschiedene g¨
angige Kommunikationsnetze typischerweise (maximal) bieten
und wie lange jeweils die ¨
Ubertragung der Daten eines Universallexikons
(600 MB, entspricht etwa der Speicherkapazit¨
at einer CD) dauern k¨
onnte.
Die drei erstgenannten Kommunikationstechniken basieren auf der herk¨
omm-
lichen Festnetzverbindung eines Telefonkunden zu einer Vermittlungsstelle
auf Basis schmalbandiger verdrillter Kupferadern. Dieses urspr¨
unglich zur
Sprach¨
ubertragung vorgesehene Medium kann entweder analog (per Modem)
oder digital (per ISDN: Integrated Services Digital Network ) zur Daten¨
uber-
tragung verwendet werden. Dar¨
uber hinaus erm¨
oglicht die relativ neue Tech-
22
Zur Vertiefung der Grundlagen von Rechnernetzen verweisen wir auf H¨
ackel-
mann et al. (2000), Kauffels (2002), Peterson und Davie (2004) sowie Tanenbaum
(2003).
42
2. Informatik und Informations- und Kommunikationstechnik
nik DSL (Digital Subscriber Line) eine erweiterte Nutzung der Leitungs-
verbindung zur Vermittlungsstelle zur Daten¨
ubertragung auf einem von der
Sprach¨
ubertragung nicht genutzten Frequenzspektrum. Die hiermit erzielba-
ren Bandbreiten sind abh¨
angig von der Leitungsqualit¨
at und -l¨
ange. Hier-
bei wird zweckm¨
aßigerweise in einen Hinkanal (Upstream) vom Teilnehmer
zur Vermittlungsstelle bzw. zum Netz und einen entsprechenden R¨
uckkanal
(Downstream) unterschieden. Bei der in Deutschland gebr¨
auchlichen DSL-
Auspr¨
agung ADSL ( Asymmetric Digital Subscriber Line) liegen die Band-
breiten f¨
ur den Hinkanal zwischen 16 kBit/s und 1 MBit/s, w¨
ahrend der
R¨
uckkanal Bandbreiten bis zu 8 MBit/s bieten kann. Hiermit ergeben sich in
Verbindung mit kosteng¨
unstigen Pauschalraten zur Verwendung dieses Me-
diums zum Internetzugang weitreichende Potenziale f¨
ur eine ubiquit¨
are Nut-
zung von Diensten ¨
uber das Internet.
Bandbreite
¨
Ubertragung eines
Universallexikons (600 MB)
Festnetztelefonie:
analog (Modem)
56 kBit/s
25 Std.
ISDN
64 kBit/s
22 Std.
DSL
8 MBit/s
10 Min.
Mobilkommunikation:
GSM
14,4 kBit/s
93 Std.
GPRS / HSCSD
ca. 55 kBit/s
25 Std.
UMTS
2 MBit/s
42 Min.
Lokale Netze:
Ethernet
10 MBit/s
8 Min.
Fast-Ethernet
100 MBit/s
50 Sek.
Gigabit-Ethernet
1 GBit/s
5 Sek.
Weitverkehrsbreitbandnetze:
Breitband-ISDN
155 MBit/s
32 Sek.
(auf Basis von ATM)
622 MBit/s
8 Sek.
Optische Fernverbindungsstrecken:
pro Wellenl¨
ange (OC768)
40 GBit/s
0,1 Sek.
DWDM
23
2,56 TBit/s
0,002 Sek.
Do'stlaringiz bilan baham: |