Maria Tziatzi
Democritus University of Thrace, Department of Greek Philology, Komotini, Greece;
mtziatzi@yahoo.com
Bemerkungen zu Gedichten des Georgios Pisides
Georgios Pisides (1. Hälfte des 7. Jh.s) ist einer der bedeutendsten byzantinischen Dichter, den
spätere Generationen dem Euripides vorzogen. Er hat sowohl lange Gedichte über historische oder
philosophisch-theologische Themen geschrieben als auch zahlreiche Epigramme über geistliche
und weltliche Themen. Für die meisten seiner langen Gedichte verfügen wir über moderne kritische
Ausgaben, wie z.B. seine panegyrischen Gedichte (ed. A. Pertusi, 1959) und das umfangreichste, aus
1910 Zwölfsilbern bestehende
„Hexaemeron”
(ed. F. Gonnelli, 1998). Einige jedoch liegen immer
noch in der alten Ausgabe von L. Sternbach (1891/1892) vor, wie das Gedicht
Auf Alypios
oder die
Epigramme, sowie in der noch älteren Ausgabe von J. Querci (1777, nachgedruckt in PG 92), wie
der Hymnus auf Christi Auferstehung, das dogmatische Lehrgedicht gegen den Häretiker Severus
und das Gedicht Auf die Eitelkeit des Lebens.
Alle Gedichte des Georgios Pisides wurden von L. Tartaglia (Carmi di Giorgio di Pisidia, Turin
1998) in einem Band zusammengestellt. Es handelt sich dabei nur um Nachdrucke ohne kritischen
Apparat, die von einer Einleitung, ausführlicher Bibliographie, italienischer Übersetzung und
Kommentar (hauptsächlich Identifizierung von Zitaten und Quellen, sowie sporadische kritische
Bemerkungen) begleitet werden.
Mit den Epigrammen hat sich auch G. Papagiannis befasst, zunächst in einem Vortrag gehalten
in Paris im Rahmen des 20. Internationalen Byzantinistenkongresses im Jahr 2001 (table ronde
„L’épistolographie et la poésie épigrammatique“
, in: Dossiers Byzantins – 3, Paris 2003, 215-228) und
danach in einem ausführlichen Artikel mit textkritischen und die Quellenforschung betreffenden
Bemerkungen (
EEBS
51, 2003, 5-49).
In meinem Vortrag werde ich mich schwerpunktmäßig mit Gedichten und Epigrammen des
Georgios Pisides beschäftigen, die uns ausschließlich in den o.g. alten Ausgaben vorliegen, mit dem
Ziel, den Text zu restituieren bzw. zu verbessern sowie die bis jetzt noch nicht ermittelten Quellen
des Dichters zu identifizieren. Dabei werde ich jeweils die entsprechenden Verse kommentieren, so
dass ihr Sinn erhellt und verständlich wird. Besprochen werden darüber hinaus auch die Metrik und
die sehr interessante Sprache des Georgios Pisides. Mit meinem Beitrag möchte ich die langjährige
und reiche Forschung zur Dichtung des Pisides anregen und weiter fördern.
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