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des Vorhandenseins von einer Reihe von Siedlungsnamen wie auch von Namen anderer Art:
„†Dieses Buch Kirianidi wurde in der Festung, genannt Gangra, von der Hand des Joan von Prespa
geschrieben (εἰς τὸν κάστρον τὸ λεγόμενον Γάγγραν διὰ χειρὸς Ἰωάννου τοῦ Πρεσπινοῦ), westlich
von Prespa, nicht weit von der Festung Ochrid (ἀπὸ τὸν Ἀχρεΐδων τὸ κάστρον) im Jahre 6780.
Gedenke, Herr, der Seelen der Gottesknechte Nikolaos und Evdokia“. Die Präsenz der griechischen
Geistlichkeit im Erzbistum von Ochrid hinterließ Spuren in verschiedenen Sphären. Jedoch war die
Dominanz des bulgarischen ethnischen Elements in seiner Gemeinde unumstritten.
Nach der Wiedereinnahme Konstantinopels und dem Wiederaufbau
des Byzantinischen
Reichs im Jahre 1261 begann das Erzbistum von Ochrid Ansprüche darauf zu erheben, dass eine
Reihe von Eparchien des Patriarchats von Tărnovo und des Erzbistums von Serbien sich ihm
unterordneten. Es ist kaum ein Zufall, dass die byzantinischen Gesandten bei der Schließung der
Union von Lion die Forderung stellten, dass diese für ungesetzlich erklärt und ihre Eparchien
vom Westbalkan ins Erzbistum von Ochrid integriert wurden. Gerade in diesem Zusammenhang
ordnete der byzantinische Kaiser Michael Palaeologos (1259–1282) zwei Jahre zuvor es an, dass
die Urkunden abgeschrieben wurden, die in den Jahren 1019–1025 von Basileios II. Bulgarentöter
(976–1025) dem Erzbistum von Ochrid gegeben wurden. Aus ihnen
und insbesondere aus den
erwähnten Siedlungsnamen ist der bulgarische ethnische Charakter der angegebenen Eparchien
überaus deutlich zu entnehmen. In Verbindung mit der Klärung von der Art und Weise des
Wiederaufbaus des Bulgarischen Patriarchats im Jahre 1235 hielt es Nicephorus Gregoras (1295–
1360) in seiner „Rhomäischen Geschichte“ kaum zufällig für nötig, die Beziehung des Erzbistums
von Ochrid mit Bulgarien und den Bulgaren offenzulegen, wobei er behauptete, dass „der Bischof
von Tărnovo (ὁ τοῦ Τόρνοβου ἐπίσκοπος) dem Erzbischof von Justiniana Prima (Ochrid) wegen
einer alten Verwandtschaft mit dem dortigen Volk unterstand.“
Ochrid und das mit ihm verbundene Gebiet, auch wenn losgelöst vom Territorium des
Bulgarischen Zarenreichs, nahmen einen wichtigen Platz im bulgarischen Geschichtsgedächtnis als
Symbole seiner Anfangsgeschichte. Das ist deutlich ersichtlich aus zwei Zusätzen zur bulgarischen
Übersetzung der Chronik von Konstantinos Manasses (12. Jh.), die vom Popen Filip im Jahre 1345
gemacht wurde. Im Zusatz zur Herrschaft des Kaisers Anastasij I. (491–518) steht geschrieben:
„Beim Zaren Anastasij begannen die Bulgaren
dieses Land zu erobern, wobei sie bei Bădin (Vidin)
vorgingen. Und ganz zuerst begannen sie mit der Eroberung des unteren Landes von Ochrid
(долн
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зем
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Охридск
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), und danach des ganzen Landes. Vom Kommen der Bulgaren bis jetzt
sind 870 Jahre“. Und der Zusatz zum Text über die Herrschaft von Konstantinos IV. dem Bärtigen
lautet: „Bei diesem Zaren Konstantin überquerten die Bulgaren die Donau und nahmen den
Griechen jenes Land ab, in dem sie bis heute leben, nachdem sie diese zerschlagen hatten. Vorher
hieß dieses Land Mösien. Indem sie viel und unzählig waren, bevölkerten sie auch dieses Land bei
der Donau und jenes Land bei Dyrrachium (и он
ѫ
до Драча) und noch weiter, weil sowohl die
Walachen als auch die Serben, als auch alle anderen das eine sind.“
Im direkten Umgang zwischen den zwei Kirchenzentren ist ein weiterer durchaus interessanter
Fakt belegt. Der Patriarch von Tărnovo Simeon, zusammen mit den Bischöfen
von seiner Synode
und beim Kozelebrieren mit dem Erzbischof von Ochrid Nikola, weihte und inthronisierte im Jahre
1346 in Skopie den serbischen Erzbischof Joanikij zum Patriarchen. Anwesend war auch der Prota
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des Athosberges mit den Äbten der Klöster. Diese hierarchische Erhebung war zwar offenkundig
vereinbart zwischen dem bulgarischen Zaren Ivan Alexandăr und dem serbischen König Stephan
Dušan (1331–1355), jedoch löste sie eine negative Reaktion und die Anathemas der Synode des
Konstantinopeler Patriarchats aus, der zufolge dieser Akt nicht kanonisch war.
Die Beziehung von Tărnovo und dem Patriarchat von Tărnovo mit dem Erzbistum von Ochrid
ist in einer Reihe von bulgarischen und slawischen historischen, kirchlichen und andersartigen
Schriften vom 15. Jahrhundert belegt. Ihre Erwähnung verdient die Aufmerksamkeit mit
Bezug
auf die Feststellung der Dauerhaftigkeit dieser Beziehung im Geschichtsgedächtnis – sowohl im
bulgarischen als auch im fremdländischen. Am Anfang des 15. Jahrhunderts wurde die „Erzählung
über das Bulgarische und Serbische Patriarchat“ von bulgarischen Schreibern auf dem Athosberg
zusammengestellt. Darin sind die Namen der Patriarchen von Tărnovo erwähnt, darunter auch
Theophilakt von Ochrid – „Erzähler des Evangeliums“. Es wird die Behauptung vertreten, dass einst
dem Patriarchat von Tărnovo „das Land von Ochrid und andere ferne Orte angehörten …Und da
setzte der Erzbischof von Ochrid mit dem Segen des Patriarchen von Tărnovo seine Bischöfe auf.“
Diese Erzählung wurde ursprünglich im Fürstentum Litauen als eine kanonische Rechtfertigung
der Erklärung von Grigorij Tzamblak (1415–1420) zum „Metropoliten von Kiewer Russ und ganz
Russland“ im Jahre 1415 eingesetzt. Etwas später (um die Mitte des 15. Jahrhunderts) wurde die
Erzählung den russischen Nomokanonen als Einführung beigefügt, damit das Recht auf eine
Autokephalie der russischen Metropoliten begründet wurde. Im 16. Jahrhundert wurde
eine andere
Erzählung geschaffen – „Vernünftiges Bittgesuch der bulgarischen Zarin Maria“, in der festgehalten
wurde: „Diese Zarin Maria begehrte es vom Herzen, die evangelische Schrift zu verstehen und bat
Seine Seligkeit den Erzbischof von Ochrid Theophilakt darum, ihr das Heilige Evangelium deutend
zu erörtern. Und als dieser ihr vernünftiges Bittgesuch empfing, setzte er sich hin und machte eine
Auswahl aus der Deutung von Chrysostomos und umschrieb so kurz und bündig das in den vier
Evangelien Gesagte.“
Die Geschichte der Beziehung des Erzbistums von Ochrid mit Bulgarien und den Bulgaren
lebte in den Jahrhunderten fort und fand ihren Platz in den Schriften
der bulgarischen Historiker
im 18. Jahrhundert.
(Übersetzung aus dem Bulgarischen ins Deutsche von Hristo Stantschev)