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), ewiges Andenken; Jakov, Porfirij,
Joanikij – Bischöfe von Braničevo, ewiges Andenken; Sava, Teodossij, Dimitrij, Simeon – Bischöfe
von Belgrad – ewiges Andenken ; Kiril, Dionissij – Bischöfe von Nišava, ewiges Andenken; Stefan,
Kliment, Josif, Chariton, Metropoliten von Bdin, ewiges Andenken; Simeon, Metropolit von Filipisija,
ewiges Andenken; Vasilij, Marko, Nikodim, Prokăl Dorotej, Partenij – Metropoliten von Messembria,
ewiges Andenken“. Es kann uns nicht entgehen, dass der Name von Demetrios Chomatenos unter den
erwähnten Erzbischöfen von Ochrid fehlt. Es ist klar, dass das Erzbistum von Ochrid unter der Hoheit
des Patriarchats von Tărnovo stand und dass seine zwei Vorsteher ihm unterordnet waren. Es kann die
Annahme gemacht werden, dass es seine Autokephalie in den Jahren 1230–1235 bis zum Tod und dem
Ende des erzbischöflichen Amtierens von Demetrios Chomatenos bewahrte. Nach dem Wiederaufbau
des Bulgarischen Patriarchats und dem Tod von Demetrios Chomatenos ging das Erzbistum von
Ochrid gänzlich unter die Hoheit des Patriarchats von Tărnovo, und da wurden nacheinander die
im Synodikon der Bulgarischen Kirche erwähnten zwei Erzbischöfe geweiht. Dies steht nicht im
Widerspruch zur Auskunft in der Autobiographie des berühmten Theologen und Schreibers von Nikäa
Nikephoros Blemmydes (1197–1272), dass er bei seinem Besuch in Epirus in den Jahren 1239–1240
den Vorstand von Ochrid (τῇ τῆς Ἀχρίδος προεδρίᾳ) ohne Hirten (ποιμένα) vorfand.
Die Rückkehr des Erzbistums von Ochrid unter die Hoheit des in Nikäa sich aufhaltenden
ökumenischen Patriarchen erfolgte als ein Ergebnis der politischen Veränderungen, die auf der
Balkanhalbinsel in den Jahren 1246–1256 vor sich gingen. Als Resultat der aktiven Kriegshandlungen
der Herrscher des Kaiserreichs von Nikäa zu dieser Zeit wurden Thrakien, die Gebiete von Rhodopen
und Sofia, Makedonien samt Ochrid einverleibt. Erzbischof des geheiligten Erzbistums Bulgarien
war im Jahre 1248 bereits Jakov (ὁ ἀρχιεπίσκοπος τῆς ἁγιωτάτης ἀρχιεπισκοπῆς Βουλγαρίας
Ἰάκοβος), der auf dem Thron bis zum Jahr 1253 blieb – bis zum Rucktritt und bis zu seiner Widmung
dem Mönchsleben auf dem Athosberg. Eine Reihe von griechischen Inschriften und Manuskripten
von der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts, die von Ochrid und der Umgebung stammen, zeugen
von der aktiven Schreib-, Bau- und Stiftungstätigkeit der hiesigen Bischöfe und Schreiber. Darunter
verdient die Schreibnotiz von Joan von Prespa vom Jahr 1271–1272 besondere Beachtung wegen
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des Vorhandenseins von einer Reihe von Siedlungsnamen wie auch von Namen anderer Art:
„†Dieses Buch Kirianidi wurde in der Festung, genannt Gangra, von der Hand des Joan von Prespa
geschrieben (εἰς τὸν κάστρον τὸ λεγόμενον Γάγγραν διὰ χειρὸς Ἰωάννου τοῦ Πρεσπινοῦ), westlich
von Prespa, nicht weit von der Festung Ochrid (ἀπὸ τὸν Ἀχρεΐδων τὸ κάστρον) im Jahre 6780.
Gedenke, Herr, der Seelen der Gottesknechte Nikolaos und Evdokia“. Die Präsenz der griechischen
Geistlichkeit im Erzbistum von Ochrid hinterließ Spuren in verschiedenen Sphären. Jedoch war die
Dominanz des bulgarischen ethnischen Elements in seiner Gemeinde unumstritten.
Nach der Wiedereinnahme Konstantinopels und dem Wiederaufbau des Byzantinischen
Reichs im Jahre 1261 begann das Erzbistum von Ochrid Ansprüche darauf zu erheben, dass eine
Reihe von Eparchien des Patriarchats von Tărnovo und des Erzbistums von Serbien sich ihm
unterordneten. Es ist kaum ein Zufall, dass die byzantinischen Gesandten bei der Schließung der
Union von Lion die Forderung stellten, dass diese für ungesetzlich erklärt und ihre Eparchien
vom Westbalkan ins Erzbistum von Ochrid integriert wurden. Gerade in diesem Zusammenhang
ordnete der byzantinische Kaiser Michael Palaeologos (1259–1282) zwei Jahre zuvor es an, dass
die Urkunden abgeschrieben wurden, die in den Jahren 1019–1025 von Basileios II. Bulgarentöter
(976–1025) dem Erzbistum von Ochrid gegeben wurden. Aus ihnen und insbesondere aus den
erwähnten Siedlungsnamen ist der bulgarische ethnische Charakter der angegebenen Eparchien
überaus deutlich zu entnehmen. In Verbindung mit der Klärung von der Art und Weise des
Wiederaufbaus des Bulgarischen Patriarchats im Jahre 1235 hielt es Nicephorus Gregoras (1295–
1360) in seiner „Rhomäischen Geschichte“ kaum zufällig für nötig, die Beziehung des Erzbistums
von Ochrid mit Bulgarien und den Bulgaren offenzulegen, wobei er behauptete, dass „der Bischof
von Tărnovo (ὁ τοῦ Τόρνοβου ἐπίσκοπος) dem Erzbischof von Justiniana Prima (Ochrid) wegen
einer alten Verwandtschaft mit dem dortigen Volk unterstand.“
Ochrid und das mit ihm verbundene Gebiet, auch wenn losgelöst vom Territorium des
Bulgarischen Zarenreichs, nahmen einen wichtigen Platz im bulgarischen Geschichtsgedächtnis als
Symbole seiner Anfangsgeschichte. Das ist deutlich ersichtlich aus zwei Zusätzen zur bulgarischen
Übersetzung der Chronik von Konstantinos Manasses (12. Jh.), die vom Popen Filip im Jahre 1345
gemacht wurde. Im Zusatz zur Herrschaft des Kaisers Anastasij I. (491–518) steht geschrieben:
„Beim Zaren Anastasij begannen die Bulgaren dieses Land zu erobern, wobei sie bei Bădin (Vidin)
vorgingen. Und ganz zuerst begannen sie mit der Eroberung des unteren Landes von Ochrid
(долн
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зем
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Охридск
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), und danach des ganzen Landes. Vom Kommen der Bulgaren bis jetzt
sind 870 Jahre“. Und der Zusatz zum Text über die Herrschaft von Konstantinos IV. dem Bärtigen
lautet: „Bei diesem Zaren Konstantin überquerten die Bulgaren die Donau und nahmen den
Griechen jenes Land ab, in dem sie bis heute leben, nachdem sie diese zerschlagen hatten. Vorher
hieß dieses Land Mösien. Indem sie viel und unzählig waren, bevölkerten sie auch dieses Land bei
der Donau und jenes Land bei Dyrrachium (и он
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до Драча) und noch weiter, weil sowohl die
Walachen als auch die Serben, als auch alle anderen das eine sind.“
Im direkten Umgang zwischen den zwei Kirchenzentren ist ein weiterer durchaus interessanter
Fakt belegt. Der Patriarch von Tărnovo Simeon, zusammen mit den Bischöfen von seiner Synode
und beim Kozelebrieren mit dem Erzbischof von Ochrid Nikola, weihte und inthronisierte im Jahre
1346 in Skopie den serbischen Erzbischof Joanikij zum Patriarchen. Anwesend war auch der Prota
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des Athosberges mit den Äbten der Klöster. Diese hierarchische Erhebung war zwar offenkundig
vereinbart zwischen dem bulgarischen Zaren Ivan Alexandăr und dem serbischen König Stephan
Dušan (1331–1355), jedoch löste sie eine negative Reaktion und die Anathemas der Synode des
Konstantinopeler Patriarchats aus, der zufolge dieser Akt nicht kanonisch war.
Die Beziehung von Tărnovo und dem Patriarchat von Tărnovo mit dem Erzbistum von Ochrid
ist in einer Reihe von bulgarischen und slawischen historischen, kirchlichen und andersartigen
Schriften vom 15. Jahrhundert belegt. Ihre Erwähnung verdient die Aufmerksamkeit mit Bezug
auf die Feststellung der Dauerhaftigkeit dieser Beziehung im Geschichtsgedächtnis – sowohl im
bulgarischen als auch im fremdländischen. Am Anfang des 15. Jahrhunderts wurde die „Erzählung
über das Bulgarische und Serbische Patriarchat“ von bulgarischen Schreibern auf dem Athosberg
zusammengestellt. Darin sind die Namen der Patriarchen von Tărnovo erwähnt, darunter auch
Theophilakt von Ochrid – „Erzähler des Evangeliums“. Es wird die Behauptung vertreten, dass einst
dem Patriarchat von Tărnovo „das Land von Ochrid und andere ferne Orte angehörten …Und da
setzte der Erzbischof von Ochrid mit dem Segen des Patriarchen von Tărnovo seine Bischöfe auf.“
Diese Erzählung wurde ursprünglich im Fürstentum Litauen als eine kanonische Rechtfertigung
der Erklärung von Grigorij Tzamblak (1415–1420) zum „Metropoliten von Kiewer Russ und ganz
Russland“ im Jahre 1415 eingesetzt. Etwas später (um die Mitte des 15. Jahrhunderts) wurde die
Erzählung den russischen Nomokanonen als Einführung beigefügt, damit das Recht auf eine
Autokephalie der russischen Metropoliten begründet wurde. Im 16. Jahrhundert wurde eine andere
Erzählung geschaffen – „Vernünftiges Bittgesuch der bulgarischen Zarin Maria“, in der festgehalten
wurde: „Diese Zarin Maria begehrte es vom Herzen, die evangelische Schrift zu verstehen und bat
Seine Seligkeit den Erzbischof von Ochrid Theophilakt darum, ihr das Heilige Evangelium deutend
zu erörtern. Und als dieser ihr vernünftiges Bittgesuch empfing, setzte er sich hin und machte eine
Auswahl aus der Deutung von Chrysostomos und umschrieb so kurz und bündig das in den vier
Evangelien Gesagte.“
Die Geschichte der Beziehung des Erzbistums von Ochrid mit Bulgarien und den Bulgaren
lebte in den Jahrhunderten fort und fand ihren Platz in den Schriften der bulgarischen Historiker
im 18. Jahrhundert.
(Übersetzung aus dem Bulgarischen ins Deutsche von Hristo Stantschev)
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