International congress of byzantine studies belgrade, 22 27 august 2016


LINGUISTICS AND PHILOLOGY OF THE BYZANTINE BALKANS



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LINGUISTICS AND PHILOLOGY OF THE BYZANTINE BALKANS: 
APPROACHES AND ADVANCES – PART 2
Convener:
 Vojin Nedeljković
Dejan Aničić

Das Vokabular Kyrills von Alexandrien unter besonderer Betrachtung 
der Nomina und Verba Composita
Dimitar Iliev

New Information about the Provenance of the Glagolitic Codex Zographensis 
from an Unpublished Marginal Note (Zographou Monastery Library Inv. No. 19023)
Aleksandar
V. Popović

Use of Greek Mythology in the Letters of Theophylaktos of Ohrid
Darko Todorović

On One Erroneous Attribution of the Byzantine Apology of Eunuchism
Dušan Popović

Some Observations on Vigenère’s Translation of Chalcocondyles, or: 
How the Bulgarians Became the Most Ancient of All Peoples?


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Dejan Aničić
University of Zurich, Zurich, Switzerland,
anicic.dejan@gmail.com
Das Vokabular Kyrills von Alexandrien unter besonderer 
Betrachtung der Nomina und Verba Composita
Im 1. Jahrhundert n. Ch. entwickelt sich, unter Rhetorikern, die Attizistische, oder Klassizistische 
Bewegung, die die griechische Literatur in den nächsten Jahrhunderten stark beinflussen wird, sowohl 
die heidnische, als auch die christliche. Sie entsteht, vor allem, als die Reaktion auf hellenistischer 
„κοινὴ διάλεκτος“, die viele „abartige“ Sprachcharakteristika aufweist, die (im gepflegten und reinen 
Attischen nicht vorkommen) die hochgelobte Attische Sprache nicht wiederspiegelte (vor allem 
in bezug auf Morphologie und Syntax: immer seltenerer Gebrauch von Optativ, Aussterben von 
Dualformen, unstabile und neue periphrastische Futurformen, athematische Verben auf -μι werden 
immer mehr ausgewechselt durch thematische Formen auf -ω, von drei 
genera verbi 
zu unterscheiden 
sind immer deutlicher nur zwei, das Medium unterscheidet sich nicht von Passiv usw.).
Der attizistische Literarstil besteht aber nicht bloss aus treuer Nachahmung des attischen 
Vorbilds, er zeigt Elemente auf, die weder zum Attischen, noch zum „gewöhnlichen“ Dialekt 
oder der gesprochenen Volkssprache gehören. Die Hochsprache der Spätantike hat eine gewisse 
„Autonomie“, besonders was die Syntax und das Vokabular betrifft. Untersuchungen des Attizismus 
der prominentesten Schriftsteller des 4. und 5. Jahrhunderts, unter welche die wichtigsten heiligen 
Väter gehören, weisen auf einen bestimmten charakteristischen Sprachgebrauch in Bezug auf die 
Syntax hin (1. Gebrauch des separativen Genitivs; Verwendung von entsprechender Präposition 
ist Ausnahme. 2. Potenzialer Fall der hypothetischen Periode durch Optativ mit ἄv im Nebensatz; 
Indikativ oder Imperativ im Hauptsatz ausgedrückt. Optativ mit ἄv im Hauptsatz ist Ausnahme 
oder fehlt. 3. Agens beim Passiv wird durch παρά mit Genitiv und ὑπό mit Genitiv bezeichnet; ἀπό 
und πρός mit Genitiv sind Ausnahmen. 4. Das Reflexiv für die 1. und 2. Person Plural ist ἐαυτῶν 
usw. Nur Libanios schreibt regelmässig ἡμῶν αὐτῶν bzw. ὑμῶν αὐτῶν.)
Die Sprache des Kyrill von Alexandrien († 444) ist besonderes attizistisch geprägt (-ττ statt 
σσ, Dualformen usw.), was ihm aber bei modernen Kritikern nicht sofort den Ruf als guter Stilist 
einbrachte. „In der Regel aber ist Cyrills schriftlicher Ausdruck“, schreibt Otto Bardenhewer
„matt und weitschweifig und doch auch wieder schwülstig und überladen“. Auf der anderen Seite, 
werden aber seine Sprachfähigkeiten auch gelobt, z.B. von Alberto Vaccari: „Die wichtigsten 
Sprachbesonderheiten der Sprache Kyrills sind die klassische Grammatik, beziehungsweise 
Attizismus und das reiche Vokabular, die Fähigkeit der griechischen Sprache, die Komposita zu 
formen, hat er geschickt benutzt.“ Das reiche, verschiedenartige, und fast „exotische“ Vokabular 
Kyrills ist unser Untersuchungsgegenstand. Die Untersuchung bezieht sich aber nicht nur auf 
eine Wiederbelebung des klassisch-griechischen Repertoriums, sondern auch auf die neuen 
attizistischen Wörter wie Komposita mit zwei oder drei Präpositionen. Seit Platon bemerken wir 
die Tendenz zum Gebrauch von Verba composita, bei denen das Präfix die Bedeutung des Verbum 


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simplex noch unterstreicht (ἀποκρύπτω, συγκεράννυμι usw.). Die meisten von Kyrills Komposita 
haben diese Funktion (neben der Erschaffung zusätzlicher Präpositionen). Viele neue lexikalische 
Lösungen Kyrills haben den Eingang zu byzantinischen Schriftstellern gefunden (dank, zum Teil, 
dem Lexigographen Hesychius (5./6. Jahrhundert) der Kyrills Vokabular gesammelt hat).

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