Wert des Ehrenamts
spiegelt sich auch in Aktionen wie dieser: Vor einem
Spiel der Fußball-Bundesliga wird mit einem Banner allen ehrenamtlich Tätigen gedankt.
Die Vereine leben vom ehrenamtlichen Engagement. Die Verkürzung und
Flexibilisierung von Arbeitszeiten in den Nachkriegsjahrzehnten war eine
zentrale Voraussetzung dafür, dass ehrenamtliches Engagement einen
immer wichtigeren und größeren Anteil am sozialen und
gesellschaftlichen Leben bekam. Seit den 1990er-Jahren liegt der Anteil
der Ehrenamtler relativ konstant bei 36 % der Bevölkerung.
Top Ten des ehrenamtlichen Engagements
Rang
Bereich
Prozent
1.
Sport/Bewegung
10,1
2.
Schule/Kindergarten
6,9
3.
Kirche/Religion
6,9
4.
Sozialer Bereich
5,2
5.
Kultur/Musik
5,2
6.
Geselligkeit/Freizeit
4,6
7.
Feuerwehr/Rettungs
dienst
3,1
8.
Umwelt/Tierschutz
2,8
9.
Politik/Interessens
vertretung
2,7
10.
Jugendarbeit/Bildung
2,6
Stand: 2004 Quelle: Freizeit-Survey 2009
Seit den 1970er-Jahren beobachteten Experten einen Strukturwandel
des Ehrenamts. Aus den sozialen Bewegungen der 1960er-Jahre
entstanden neue Formen bürgerschaftlichen Engagements, z. B. in
Bürger- oder Umweltinitiativen. Demgegenüber verloren langfristig
angelegte Ehrenämter im Umfeld etablierter Großorganisationen wie
Parteien, Gewerkschaften und Kirchen an Attraktivität. Die neuen Formen
des Engagements zeichnen sich dadurch aus, dass sie zeitlich befristet
sind und den Beteiligten höhere Flexibilität, stärkere
Eigenverantwortlichkeit und größere Gestaltungsspielräume einräumen.
→
Allgemeines Preußisches Landrecht
Diese systematische Zusammenfassung des
gesamten preußischen Rechts wurde unter Friedrich dem Großen und Friedrich
Wilhelm II erstellt und 1794 erlassen.
Was tun in den Mußestunden?
Knapp vier Stunden Freizeit kann der deutsche
Durchschnittsbürger täglich genießen. Die meiste Zeit davon
verbringt er innerhalb der eigenen vier Wände – auch wenn die
Freizeitindustrie in den letzten Jahrzehnten ein enormes
Wachstum verzeichnen konnte.
Wachsende Bedeutung der Freizeit
Nach dem Zweiten Weltkrieg trat die Freizeitfrage angesichts der
existenziellen Not vieler Menschen zunächst in den Hintergrund.
Wirtschaftlicher Aufschwung, die Reduzierung der Zeiten für
Erwerbsarbeit und die wachsende Verfügbarkeit von Konsumgütern wie
Auto und Fernsehen verschoben dann seit den 1960er-Jahren den
Stellenwert von Arbeit auf der einen und Freizeit auf der anderen Seite als
lebens- und sinnstiftenden Alltagsbereichen. Der Begriff der
Freizeitgesellschaft wurde geprägt. Erholung, im 21. Jh. gern auch als
„wellness“ bezeichnet, steht bei der Definition von Freizeit im
Vordergrund. Hatten in den 1980er- und 1990er-Jahren noch
Gemeinschaftserlebnisse einen besonders hohen Stellenwert, kommt seit
Anbruch des 21. Jh. verstärkt dem privaten, familiären Umfeld als
Rückzugsbereich Bedeutung zu.
„Freizeitkapitäne befahren Binnen- und Küstengewässer,
Freizeitgärtner züchten Blumen und Gemüse,
Freizeitsportler sammeln Trimm-Punkte. Gemeinden
bauen Freizeithäuser und Städte werben mit ihrem hohen
Freizeitwert. Die Wirtschaftswerbung preist die Vorzüge
neuer Freizeitkleidung und die Urlaubsveranstalter bieten
sensationelle Freizeiterlebnisse. (…) Freizeit scheint zum
vordringlichen Problem für den Rest dieses Jahrhunderts
geworden zu sein. Nicht Weltkrieg oder
Umweltkatastrophen bedrohen offenbar die Menschheit,
sondern Freizeit und Muße.“
Hans-Werner Prahl, Freizeitsoziologie, München 1977, S. 9
Heute hat der Bundesbürger laut einer Studie (Freizeit-Monitor, 2014)
durchschnittlich 3 Std. 56 Min. täglich Freizeit. Je nach Lebensalter und
Arbeitssituation reicht die Bandbreite von 5 Std. 10 Min. bei
Ruheständlern bis zu 2 Std. 54 Min. bei Erwachsenen mit Familie.
Freizeit in der DDR
Individuelle Freizeit war in der DDR knapp bemessen, einerseits wegen
der umfangreichen zu leistenden „gesellschaftlichen Arbeit“,
andererseits wegen der zeitaufwendigen Organisation des Alltags. Die
Angebote für die Gestaltung der Freizeit, von Bibliotheken über Theater,
Kinos und Museen bis hin zu Sportvereinen oder Kleingartenanlagen
wurden vom Staat gefördert und sollten der Bildung des „neuen
sozialistischen Menschen“ dienen.
Freizeit zu Hause
Bei den zu Beginn des 21. Jh. bevorzugten Freizeitaktivitäten zeigt sich,
was Soziologen mit dem Begriff „cocooning“ umschreiben: Freizeit findet
zu einem hohen Prozentsatz in den eigenen vier Wänden, innerhalb der
Familie, vor dem Fernseher oder dem Computer statt. Außer-Haus-
Aktivitäten dagegen sind wesentlich den Wochenenden vorbehalten.
Das Mountainbiking wurde ab den 1980er-Jahren populär. Auch wenn sie jeder kennt, betreiben
doch nur relativ wenige Deutsche solche
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